Laßt uns darüber reden, warum Dinge von Bäumen fallen, aber bleibt mir weg mit Physik, ich will nur von der Praxis hören ...
Feynman hat ja mal gesagt "Wer eine Theorie nicht so erklären kann, daß ein normaler Mensch sie begreift, der hat sie selber nicht verstanden".
Noch einmal für die Theoriegeschädigten kurz umformuliert.
Danke, so ist's doch wesentlich verständlicher.
Zur ersten These: Schummeln als Methode, um unterschiedliche Sichtweisen der Spieler bzgl. Intensität und Relevanz von Konflikten zu kompensieren ist sicher eine Möglichkeit, die Dinge zu sehen. Und das wird mit Sicherheit auf oft genau aus dieser Motivation heraus so umgesetzt. Das verläßt sich aber auf zwei Dinge, die in der Realität so meist nicht gegeben sind:
1. Der SL kennt die Ansichten der Spieler, zu diesem Thema. Das ist in der Regel nur bei Gruppen, die schon lange zusammen spielen der Fall und schließt Fall 2 somit aus.
2. Die Spieler glauben nicht, daß der SL schummelt. Sobald sie dies nämlich vermuten und es kommt bei einem Konflikt zu einem Ausgang, der den Konflikt in seiner Wichtigkeit degradiert, ist das Geschrei groß.
Zu These 2: Ersteres ist sicher ein valider Spielstil und dürfte in etwa dem entsprechen, was Thalamus geschildert hat. Hier kommt man ums schummeln dann tatsächlich nicht herum, wenn das System keine Mechanismen für risikofreie Konflikte bereit stellt. Die ander von Dir geschilderte Alternative ist eindeutig systemunabhängig und ein Zeichen falscher Planung. Das ist genau das, was ich auch schon mehrmals angesprochen habe.
@Odin: Thalamus will EPIK? Komische Analyse, habe keine Ahnung woraus Du das jetzt geschlossen hast. Irgendwie ist das alles sehr unzusammenhängend, was Du da so schreibst. Bis auf einen Satz. Dem stimme ich nämlich auch zu:
Mir ist es auch wichtig eine Spannende Geschichte zu erzählen aber diese lebt nun mal vom Erfolg und Misserfolg der Spieler!
(Habe den Kern nochmal hervorgehoben!)
Ich denke auch, daß die Spannung nicht nur mit dem Erfolg, sondern gerade auch mit dem Mißerfolg der Protagonisten steht und fällt. Aber das ist sicherlich nicht jedermanns Fall. Manche mögen's halt ohne große Mißerfolge lieber und sehen eher, wie die Fähigkeiten des Charakters und die Herausforderungen wachsen, ohne daß dramatische Mißerfolge auftreten.
@Wolf
Und warum geht hier eigentlich jeder davon aus, das SEINE Meinung die Richtige ist? (;
Davon geht niemand aus. Aber wenn wir sagen würden "Du hast Deine Meinung, ich hab meine Meinung, alles wird gut", dann könnten wir uns das diskutieren ja gleich sparen!
Versteh mich nicht falsch, aber ich habe auch so gedacht und dann plötzlich habe ich erfahren, daß die Regeln nur dafür da sind, um gewisse Abläufe abhandeln zu können und nicht um sich daran fest zu klammern, egal was da kommt.
Auch das wäre eine Regel. Wozu brauchst Du dann noch andere Regelmechanismen, wenn ihre Anwendung sowieso willkürlich ist?
Denn man (nicht jeder, aber ich) dreht ja nicht immer an den Würfeln, sondern nur dann, wenn alles aus dem Ruder läuft.
Und hier geht's halt u.A. auch darum zu klären, ob es Techniken gibt, mit denen man das "aus-dem-Ruder-laufen" und somit das Schummeln von vornherein verhindern kann.
Klar, jetzt kommt bestimmt einer mit Railroading und sonstigen Schwachmaten-Begriffen, aber seien wir mal ehrlich, jeder spielt so, wie es für ihn und seine Mitspieler am meisten Spaß macht.
Das stimmt in der Regel, aber ich kenne recht viele Gruppen, bei denen ich es eher so formulieren würde:
"jeder spielt so, wie es für ihn am meisten Spaß macht, solange sich die Mitspieler nicht beschweren."
oder, nicht ganz so gemein, aber auch nicht minder falsch,
"jeder spielt so, wie es für ihn und seine Mitspieler wahrscheinlich am meisten Spaß macht, obwohl es durchaus sein kann, daß es ihnen auf andere Art und Weise noch mehr Spaß machen würde."