Also fantasielos bist Du jedenfalls nicht, nur überheblich.
Touché.
Jetzt möchte ich doch auch noch mal was zum Thema sagen. Irgendwie.
Sobald irgendjemand eine Frage stellt, die sich auch nur irgendwie auf das System abwälzen lässt, springen auch schon die ersten hervor und schreien nach einem nötigen Systemwechsel. Nur wird das wechseln des Systems keine Besserung bringen, denn die Spieler haben sich zumeist durchaus bewusst für das entsprechende System entschieden.
Zumindest bei den meisten Usern im GROFAFO, die sich recht viel mit ihrem Hobby beschäftigen kann man davon ausgehen, das sie schonmal über den Tellerrand geblickt haben, und nciht nur in ermangelung eines anderen Systems bei diesem bestimmten geblieben sind.
Da muss ich doch mal was gegen vorbringen.
Leute entscheiden sich oft nicht "bewusst" für ein System. Systeme werden aus Gewohnheit, Bekanntheitsgrad, weil die anderen es spielen, weil das Setting cool ist usw. gewählt. Die meisten Leute entscheiden sich gerade nicht bewusst für ein System, sondern "nehmen es nur mal so mit."
Auch kennen die meisten Leute eben nicht so viele unterschiedliche Systeme. Zu glauben, dass die meisten Leute eine tatsächlich fundierte Entscheidung zwischen verschiedenen Systemen treffen können, ist IMO nicht realistisch. Es scheitert einfach daran, dass die meisten Spieler gar kein System kennen, das ihre Präferenzen treffen würde, obwohl es (wenigstens Annäherungsweise) existiert.
Ich stimme da mal ein... mal muss sich vorher klar darüber sein, was man und auch die Gruppe will, den ein Systemumstieg ist immer mit erheblichen Zeit- und Finantaufwendungen verbunden.
Auch hier möchte ich widersprechen.
Ja, es gibt gewisse Hürden beim Systemwechsel. Das lässt sich nicht bestreiten. Ein neues System kostet Zeit und Geld.
Aber diese Hürden sind nicht so groß. Sie sind hauptsächlich psychologischer Natur. Als Rollenspieler ist man gewohnt, dass neue Systeme dicke, teure Bücher sind, die lange, lange Lesezeit beanspruchen und dann immer noch nicht spielbar sind, sondern den Kauf von Sourcebooks erfordern, die dann wieder Geld und Zeit kosten. Dann ist klar, dass niemand gerne 90 Euro für den Einstieg in D&D (mit PHB, DMG und MM) bezahlt und dann 2 Wochen dafür aufwendet, den Krams zu lesen. Mit der zusätzlichen Verpflichtung, neue Splatbooks zu kaufen oder lesen, wenn es den Spielern gefällt.
Die Spiele, die nun meist empfohlen werden (auch von mir) sind aber nicht so. Das typische Forge-Book kostet als PDF 10-15$, als Buch ca. 20$. Davon kann die RPG-Gruppe nicht mal zusammen ins Kino gehen. Und der Zeitaufwand so ein Buch zu lesen und zu verstehen beträgt einen Nachmittag (so lange habe ich z.B. für
With Great Power… gebraucht). Also auch hier: einmal nicht ins Kino.
Wenn also jemand ein Problem mit seinem System hat und sich die Zeit nimmt hier zu posten, dann kann er einmal auf Kino verzichten und mal ein neues System ausprobieren. Wenn ihm sogar das zu viel ist, dann ist sein Problem entweder noch nicht groß genug oder er hat sich ein "selber Schuld" dicke verdient.
Insgesamt ist "Wechsel das System" also für jemanden, der ein Minimum an Aufwand betreiben kann um ein größeres Problem zu lösen, ein absolut angemessener Rat (und meist auch der Beste). Für jemanden, der nur weinen will, ist allerdings "selber Schuld" schon fast zu gut.