Ein Wort zur aktuellen Lage...
Zeit: der 2./3. Frigun, i. J. 561dB
Nun ist der Stein ins Rollen gebracht: Albin hat seine Truppen gesammelt und die Zelte seines Heerlagers abgebrochen. Sein etwa 3500 Männer und Frauen starker Korso marschiert auf Brandergart zu! Nun heißt es Ruhe bewahren. Die Truppenzusammenführung der Kunichlichen auf den Werweler Weidwiesen ist abgeschlossen, Graf Frowin wurde offiziell in das Amt des Marschall-Kommandanten der kunichlichen Streitmacht ernannt, außerdem ist er protektorischer Verwalter der Krone und somit mit den Rechten und Vollmachten eines wahren Kunichs ausgestattet. Sein Stellvertreter ist Alf von Brickensteyn vom Eulenwald, bislang Kommandant des Tazzelwyrmer Heeres!
Die Nachricht vom Aufbruch der Albinisten erreichte die Kommandantur einen Tag später - dennoch besteht keine Eile. Werwelfurt liegt näher an Brandergart als Grindelwaldt, bei sofortigem Aufbruch - und davon ist auszugehen - könnten beide Heere gleichzeitig die Gemarkungsgrenze der Reichshauptstadt erreichen! Dort wird es zu einem ersten Kräftemessen kommen, aber aus meiner Sicht wird Albin sich hier noch keinen Fehler erlauben! Er wird getreu die Reglements befolgen und sein Haupt demutsvoll vor dem Thron beugen - er wird es nicht wagen, die Waffen zu erheben! Brandergart ist gut zu verteidigen und mit einer ebenso starken Streitmacht wie der seinen im Rücken, würde er sich sein eigenes Grab schaufeln ... und das Tausender guter Männer und Frauen! So weit kann nicht einmal der Wahnsinn eines Rauhfirn-Grindelwaldt gehen!
Der nächste Teil des Brauchtums mißfällt mir jedoch sehr - alle Waffen, sowohl die der Besucher als auch der eigenen innerhalb der Palastmauern, werden eingesammelt und weggeschlossen, für die Dauer von 29 Tagen. In dieser Zeit muß der Kunich oder die Kunichin (oder ein Kind, sofern es im Todesfall der Eltern durch die Inthronisierungszeremonie gekrönt wurde), sein Amt bestätigen, durch persönliches Erscheinen und Präsentieren der heiligen Insignien seiner Herrschaft, auf dem Gelände des Palastes!
Ich rieche förmlich Verrat und Heimtücke!
Es gibt noch nichts Neues über das Verschwinden von Naimodias Salindor, Kunichin Aleria und ihrem Schoßhund, pardon, Beschützer, Hegdan!
Geflüsterten Gerüchten zufolge wurde der berüchtigte Piratenkapitän Isaiah Skatt zur Strecke gebracht! Unter falschem Namen und Vorwand nahm er reichstreue Streiter mit an Bord seines Schiffes, der "Schwarzer Topas", die jedoch unter anderem Namen segelte. Stimmen aus dem Volke berichteten, daß der Kapitän einen Pakt mit der Herrscherin der Ozeanischen Abyssale geschlossen hatte, nachdem sein Schiff beim Kaperversuch einer kunichlichen Kriegsbarkasse von einem dritten "Schiff" - es war die Rede von dem Daedronauten - versenkt wurde und er so dem Tod durch Ertränken entfloh. Die Streiter des Kunichs durchschauten seinen dunklen Plan, daß sie als Opfergabe der Spaltfürstin auf offener See geopfert werden sollen, töteten Skatt und eine Handvoll seiner Leute und gewannen die Kontrolle über das Schiff, mittels dem sie nach Kataar segelten, einer Hafenstadt auf der Insel Paria, wo Hextor-Paladine im Namen des Kunichreiches ein brutales Regime führen. Statt dem Reich zu dienen, terrorisieren sie mit ihrer tyrannischen Schreckensherrschaft das Volk. Schiffe, die sich der Küstenlinie Parias näher, laufen Gefahr von der kataarischen Kriegsmarine versenkt zu werden, wenn sie auch nur ein Jota vom vorgeschriebenem Kurs abweichen!
Die Kriegsherren Parias sind militärische Eiferer, geprägt von jahrhundertelanger Bereitschaft, eine Invasion des Inselkontinentes Madukaan abzuwehren! Doch es ist nunmehr über 500 Jahre her, da die letzten Schiffe Thrakareanische Häfen verließen, um über den korinnschen Graben zu segeln... nun haben wir das Problem: eine autarke Inselverwaltung, geführt von einer Horde fanatischer, paranoider Kriegsverherrlicher - und kein Feind! Währe die einstige Kriegerkaste nicht dem blutigen Hextor-Kult verfallen... wir hätten sie wahrlich an unserer Seite im Kampf gegen Albin gebrauchen können. Hier, auf dem Festland - nicht dort, auf einem Felsen im Meer, wo es nichts zu bekämpfen gibt als die Langeweile!