@Boomslang: Ja, genau. Der Einfluss des SoCo auf das Spiel ist nur noch indirekt über das System möglich. Ob es sich jetzt um eine Änderung des Systems oder eine Änderung der Anwendung handelt, ist Ansichtssache (du sagst, das System wird geändert, ich sage, die Anwendung wird geändert, letztlich meinen wir das gleiche *g*).
Zu euren System-Unterteilungs-Ansätzen: Ich habe mir die beiden Dinge angeschaut und verglichen (ich hoffe, ich habe euch richtig verstanden!):
1. Im Modell von Dr. Boomslang sind die Begriffe wenig konkret aufs Rollenspiel bezogen. In dieser Allgemeinheit kann man damit alle möglichen Systeme einteilen. Da müssten wir etwas konkreter werden, z.B. indem man die Regeln auf Rollen, Gauges, Fakten usw. bezieht und evtl. klassifiziert.
2. 1of3 geht in seinem Modell erstmal nur auf das Einbringen neuer Fakten ein ("Dann gibt es folgende Möglichkeiten Fakten zu schaffen: I, II, III, IV") und nennt mehr oder weniger unabhängig davon ein paar Dinge, die mit der W-Ebene gemacht werden können (a, b, c). Die W-Ebenen-Aktionen sind dabei keine Unterteilung von IV, denn in IV geht es nur ums Fakten schaffen, in a, b, c jedoch auch um andere Dinge.
Diese beiden Ansätze sind gut vereinbar (Dr.Boomslang hatte ja auch versucht, das System von 1of3 mit abzudecken):
Die beiden Vierteilungen entsprechen sich gegenseitig: I = Diskussion, II = Kompetenz, III = Evidenz, IV = Mechanik. Betrachtet man jetzt I, II, III, IV nicht nur als Möglichkeiten, Fakten in den SIS einzuführen, sondern auch Gauges und Rollen einzuführen/zu ändern, so stimmen die Modelle überein. Zudem werden dann a,b,c überflüssig, da es sich hierbei um Mechanik-Regeln handeln, die sich auf SIS, W-Ebene bzw. Rollenregister auswirken (d.h. auf die darin befindlichen Instanzen).
Was ich daran noch nicht verstehe, ist wieso du, 1of3 meinst, III wäre nicht Evidenz? Ich versuche mal, darzulegen, warum ich denke, dass es genau das ist:
Evidenz bedeutet nach Dr.Boomslangs Einteilung "stillschweigende, implizit geregelte Einigung". Also: Jemand möchte etwas einführen, wozu er nicht explizit die Kompetenz hat (implizite Regelung). Wenn niemand protestiert, ist das Ding angenommen (implizite Einigung). Das entspricht doch genau deinem "Ein Teilnehmer schlägt etwas vor, wozu er nicht im Voraus berechtigt ist. (...) Erhebt sich kein Widerspruch, ist der Fakt angenommen."
Was wir jetzt noch machen können, aber was eigentlich offensichtlich ist, ist das System in Regeln zu unterscheiden je nachdem welche der drei Ebenen sie explitzit betreffen. Ob sie also Rollenrechte betreffen, ob sie Gauges betreffen, oder ob sie direkt Elemente betreffen. (Kombinationen sind natürlich möglich)
Ja, diese Einteilung ist jetzt natürlich offensichtlich, trotzdem sollten wir sie explizit machen. Sie liegt ja auch "quer" zu der Vierteilung.
Ansonsten möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass ich mit dieser Einteilung (einerseits I-IV, andererseits Regeln zum SIS, zur W-Ebene, zum Rollenregister) sehr gut leben kann.
Weitere Untersuchungen sollten wir jedoch erst machen, wenn wir uns hier einig sind. Insbesondere sollten wir dann nochmal auf
a) Fakten (z.B. Color&Evidenz vs. Color, Assoziazionen, Modell, Besitz)
b) Gauges (z.B. gebunden an Mitspieler/Rolle/Faktum, Korrespondenz mit dem SIS?)
c) Rollen (hm... hab mir noch keine Gedanken gemacht)
und deren Beziehung untereinander eingehen (z.B. Modell, Besitz).
Aber vielleicht wäre es für die Übersichtlichkeit dann auch sinnvoll, einen neuen Faden zu beginnen, so dass dort auch andere wieder mitdiskutieren können. Ich habe nämlich das Gefühl, hier blickt außer uns keiner mehr durch.
Dom