Bei all den abwechslungsreichen Spielwelten die kursieren, und die wohl auch gespielt werden, nehme ich an, frage ich mich manchmal ob es nur in meiner Runde so schwer ist neue Settings durchzusetzen oder ob andere Runden mit denselben Problemen zu kämpfen haben, oder besser, wie sie die gelöst haben.
Hoffentlich könnt ihr mich dabei etwas beratschlagen. Mein RPG Alltag verwandelt sich nämlich schleichend in ein Siechtum
Viele kennen das sicher, man fängt mit einem Setting an (vorzugsweise DSA oder D&D, bei mir DSA). Die Spieler fangen an Material anzusammeln, sich in die Welt zu lesen und dann wird gespielt. 8Jahre lang.
Man hat eine Basis, die Spieler kenne sich alle mehr oder weniger gut aus, man diskutiert auch ausserhalb der Spielrunden, über die Welt, was dort passiert, über die NSC's und den Metaplot usw.
Jetzt möchte man aber irgendwann mal etwas anderes ausprobieren. Dabei ist gar nicht mal das Problem, seine Mitspieler dazu zu bewegen. Viele sind bereit "mal reinzuschnuppern", seinem Mitspieler "einen Gefallen zu tun", vom Hauptsetting "abzuschalten". Das ist ja schliesslich kein Aufwand.
Ich persönlich kann aber erst in eine Spielwelt eintauchen wenn ich merke das meine Mitspieler dieselbe Begeisterung zeigen wie ich. Ich möchte mich mit meinen Spielern genauso über die Welt austauschen wie etwas alteingesessenes (One-Shots haben da einen ganz anderen Freizeit Stellenwert, und um die geht es auch nicht).
Das Problem liegt auf der Hand. DAS ist Aufwand.
Optimalerweise sollte mehr als EINE person die nötigen Bücher dazu haben und diese auch LESEN statt sich nur bedienen zu lassen, wenn ich das mal so sarkastisch ausdrücken darf. Ich weiss nicht wieviele das Spielgefühl kennen mit all den Ideen und Möglichkeiten einer Spielwelt im Kopf trotzdem ganz verloren in der Runde zu stehen weil beinahe die gane Arbeit (alleine wird aus einem Gruppenhobby Arbeit) auf einem Selbst sitzen bleibt.
Das dumme daran. Ich kann mich selbst nicht da raus nehmen. Meine Spieler haben auch andere Settings die sie verschlungen haben, die ich mir selbst nicht kaufen würde, so daß die Bücher im Schrank weiter verstauben.
Geschmäcker sind einfach zu verschieden, selbst innerhalb einer kleinen Rollenspielrunde.
Was bleibt? Die, regelmäßige, öde Runde DSA (beispielhaft) in der man dieselben Sachen mit denselben Charakteren schon tausend mal gemacht hat.
Wie habt ihr diese Hürde genommen, wie seid ihr von eurem Stammsetting losgekommen und konntet neues etablieren? Und zwar in dem Maße, das dieselbe alte Begeisterung vorherrscht. Ich spiele ja auch andere Settings, aber eben nur nebenbei.
Oder habt ihr es gar nicht geschafft, vielleicht WOLLEN viele gar nicht wechseln, weil sie ihren bereits getätigten Aufwand (in eine Spielwelt einlesen) schon hinter sich haben und daraus jetzt endlos schöpfen wollen?
Ich vermute aus ähnlichen Gründen können sich im Großen Maßstab auch keine neuen RPG richtig im Markt durchsetzen, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Falls es überhaupt wen interessiert, fragen wir doch ob jemand das Problem überhaupt kennt?