Tja, die „Schwelle“ ist relativ hoch, um die ganzen verworrenen Begrifflichkeiten sinnvoll nutzen zu können. Das ist wirklich eine Schwäche der Forge-Theorie. Demgegenüber hat sie den Vorteil, dass es sie seit 7 Jahren gibt und sie seit 5 Jahren intensiv diskutiert wird, wodurch sie eine solidere Grundlage hat als das bisschen sonstige Theorie, das es da draußen so gibt.
Wenn Leute, die die Forge-Theorie wirklich verstanden haben, darüber diskutieren, ist das allerdings für den „Quereinsteiger“ kaum nachvollziehbar. Die Herausforderung muss eigentlich sein, von diesem komplexen Verständnis ausgehend die Kernaussagen wieder herunter zu kondensieren und sie dann so zu erklären, dass sie für jedermann leicht verständlich sind. Leider versagt dieser Ansatz aber sofort wieder, wenn jemand zu genau nachfragt.
Ich behaupte jetzt mal, wir haben ca. ein halbes Dutzend Leute hier am Board, die die Forge-Theorie im Wesentlichen kennen und verstanden haben. Ich persönlich arbeite daran, diese Theorie deutsch und verständlich zusammenzufassen, aber im Moment lässt mir mein Job leider nicht die Luft, die ich dafür brauche, zumal ich auch noch andere Rollenspiel-bezogene Projekte habe, z.B. die GroFaFo-Challenge.
Mein größter Feind bei solchen Versuchen sind jedoch die vielen falschen Vorannahmen, die die Leute jetzt schon haben. Und warum haben sie diese Vorannahmen? Weil überall falsche Erklärungen der Begriffe kursieren. Deshalb halte ich es schon für notwendig, auf solche falschen Erklärungen hinzuweisen, wenn ich sie sehe. Dass das einen destruktiven Eindruck hinterlässt, ist mir klar, aber die Alternative ist, dass die Leute zwar vielleicht netter kommunizieren, aber letztlich aneinander vorbei reden.
Wenn jemand ein ganz neues Modell entwickeln will, nur zu. Ich persönlich werde es nicht tun, aber das heißt nicht, dass so was hier im Channel nicht willkommen wäre. In den meisten Threads hier geht es jedoch um das Verständnis und ggf. die Kritik der bestehenden Modelle und nicht um das Entwickeln neuer Modelle. Und logischerweise spitzen sich die Diskussionen in der Regel auf das zu, was nicht jeder intuitiv versteht. Denn das andere (das Lumpley-Prinzip etwa) braucht man ja nicht lang und breit zu diskutieren, weil es sowieso jedem einleuchtet.