Sionnach stößt den Kerl gegen die Wand und reißt nochmal an seinem Arm, den sie ihm schmerzhaft auf den Rücken gedreht hat.
Ein Tritt in seine Kniekehlen schickt ihn heulend zu Boden.
Seinen Arm fest im Griff beugt sie sich zu ihm herunter, zischt ihm ins Ohr, dass er ihren heißen Atem spürt:
"Wenn ich dich noch einmal sehe, und deinen Gestank riechen muss, dann werde ich dein Herz und deine Eier der Muttergöttin Opfern. Und nun: Renn, Mann!"
Kaum hat sie ihn losgelassen springt er auf und stolpert davon. An der nächsten Ecke fährt er herum, schüttelt die Faust und brüllt ihr ein "Das wird dir noch leid tun!" zu, bevor er sich schnell aus dem Staub macht, als sie sich bückt und den Bogen aus dem Schlamm und Kot der kleinen Gasse aufhebt.
Schwer atmend vor Wut und Erregung sammelt Sionnach ihr Bündel auf. So etwas ist sie nicht gewöhnt. In ihrer Heimat galt es als eines der schwersten Verbrechen, einer Frau GEwalt anzutun. Zerreißen hätte sie ihn sollen. Sein Genick zerbrechen und die Zähne in seinen weichen Hals schlagen.
Mit einem unmenschlichen Schrei schlägt sie mit der Faust gegen eine hölzerne Wand.
Dann wendet sie sich um, um die letzten Schritte zum "Schwarzen Henker" zurückzulegen, der Taverne, in der Barkrinn neuerdings arbeitet.
Zum Glück kommen die anderen auch, denn nur mit dem stinkenden, unsympathischen Zwerg hätte sie sich sicher nicht getroffen. Es war schlimm genug, ihn die lange Zeit auf dem Schiff ertragen zu müssen.
Als seien ihre GEdanken eine Vorsehung gewesen, ist Barkrinn das erste was sie sieht, als sie die Ecke umrundet. Er steht neben der Tür und hat seinen Dicken finger tief in der Nase versenkt, wo er anscheinend etwas sucht.
Als sie knapp vor ihr steht ruckt sein Kopf hoch, ein breites Grinsen verzerrt sein hässliches Gesicht, eund der zieht den Finger aus der Nase und hält ihr die Hand hin.
Sionnach ignoriert die Geste, lächelt ihm gezwungen zu und begrüßt ihn.
"Kraft und Glück, Barkrinn. Sind die anderen schon da?"
"Tach, Kleine!" Sionnach beißt die Zähne zusammen. Eine dieser Formulierungen die sie bei diesem Mann zum Wahnsinn treiben. Seine Nase erreicht kaum ihren Gürtel! "Lenariell hockt schon drinn. Hock dich dabei und sauf was, isch komm glai, wenn die annern au do sinn." nuschelt er fröhlich.
Mit einem Nicken tritt sie durch die Tür.
Lenariell sticht aus den Anwesenden heraus wie ein verletzter Daumen. Schnell geht Sionnach zu ihrem Tisch, wobei sie die dunkle Kapuze herunterstreift. Sie lässt ihr Bündel mit dem Bogen neben dem Tisch fallen, lehnt den Speer gegen die Wand und mustert die Shide, in deren Gegenwart sie sich immer sehr plump und ländlich vorkommt. Diese Frau verbindet die Eleganz der Städterinnen mit einer Natürlichkeit, die die Menschen aus den Städten meißt verloren zu haben scheinen.
"Hallo." sagt sie, fast kleinlaut, obwohl in ihren Augen ein Feuer brennt, wie es nur ein attraktivere Frau entfachen kann...
Edit: und direkt hinter ihr kommt auch schon der breite, stinkende Zwerg duch die Menge gewalzt, wobei er rechts und links die Leute einfach wegschiebt, und sich schmutzig grinsend an den Tisch setzt.
(dieser Edit ist extra für Ludovico...
)