Rein formell müsste ich da unterscheiden:
Es gibt (sehr selten) tatsächlich etwas, was sich als "Draufkloppen mit Polsterwaffen" umschreiben liesse. Wird bei uns in D immer seltener und meist nur bei speziell ausgeschriebenen Veranstaltungen gemacht - nicht zuletzt aufgrund der Verletzungsgefahr. Selbst dabei muss man es sich nicht so vorstellen, dass sich die Kombattanten mit Hilfe von Polsterwaffen halb besinnungslos schlagen - sondern auch und gerade hier gibt es meist sehr feste Vorschriften im Bezug auf die persönliche Schutzkleidung und auch auf die Kampfesweise. Eventuell kann es sogar zu abgesprochenen "Infights" kommen - das darf man sich dann wie unter Amateur-Stuntmen vorstellen, die eine Kampfszene choreographieren. Der Schritt zum sogenannten Schaukampf (mit Metallwaffen und stumpfer Klinge sowie richtiger Schutzkleidung) ist dann nur noch klein.
Deutlich überwiegend vertreten ist etwas, was ich als "kontrollierte Kampfsimulation mit Polsterwaffen" umschreiben möchte. Hier ist absoluter Grundsatz, dass die Verletzungsgefahr minimiert ist - Kopftreffer und Treffer im Genitalbereich sowie mitunter auf den Händen sind tabu - und der Schlag muss vor dem Auftreffen deutlich abgebremst werden. Dies führt selbstverständlich zu einer anfangs sehr ungewohnten und vielleicht sogar komischen Kampfweise, die nur noch wenig mit einem echten Kampf gemein hat. Dementsprechend helfen einem beeindruckende Kampfsport-Manöver (Beispiel Eskrima) auch nicht unbedingt im simulationistischen LARP-Kampf - können aber gute Grundlagen bieten und es sicherlich auch weit besser aussehen lassen.
Gamistische Ansätze, bei denen in Kampfsituationen absolut kein Kontakt - weder körperlich noch mit gepolsterten Waffen - vorkommt wäre beispielsweise das WorldofDarkness (Minds Eye Theatre) Kampfsystem. Dort behilft man sich dann mit "Stein-Schere-Papier" oder einigt sich schlichtweg, wer denn wie gewonnen hat.