Das HdR Rollenspiel kenne ich nicht.
Allerdings ist es wohl handwerklich mies gemacht, wenn man mit dem HdR-Rollenspiel das HdR-Buch nicht umsetzen kann.
Wenn Du HdR so wie im Buch spielen willst, dann solltest Du einfach nicht HdR das Rollenspiel nehmen, wenn es sich damit nicht umsetzen lässt.
Dann nimm von mir aus D&D oder was weiß ich...
Nur weil ein System nicht alles durch Regeln abdecken will, heißt es nicht, dass es schlechter wäre oder dem SL zu viel Macht gibt.
Schlechter nicht unbedingt, da hast Du recht. Das hängt von den Anforderungen ab die man an das System stellt.
Aber auf jeden Fall gibt es dem Spielleiter dann eine Menge Macht, wenn er da Ermessensspielräume hat.
Solche Macht hätte ich als Spielleiter nicht gerne, und möchte noch weniger das mein SL diese Macht besitzt.
Denn um Ermessensspielräume kann man sehr viel besser Diskussionen herum führen, als um Regeln.
Regeln sind eindeutig. Ermessensspielräume nach der Natur der Sache nicht.
Außerdem möchte ich nicht innerhalb eines Ermessensspielraums entscheiden müssen, ob ein Charakter tod ist oder nicht.
Deshalb finde ich es gut
relativ star nach Regeln zu spielen, und dabei offen zu würfeln.
Wenn dann ein Charakter stirbt ist es halt so. Kein Spieler macht mir Vorwürfe, weil er die Würfel gesehen hat, er weiß das der Gegner in der Situation vertretbar war, u.s.w.
Fange ich jetzt an hinterm dem Spielleiterschirm zu würfeln, und dabei mit Ermessensspielräumen rumzumauscheln, trifft mich sehr unmittelbar die Schuld am Tod eines Charakters. Manche Spieler können damit besser um. Andere schlechter. Auf jeden Fall führt so ein Charaktertod zu einer wesentlich gedrückteren Stimmung am Spieltisch.
Das ist ganz ähnlich zum Beamtentum in Deutschland:
Sagt mir ein Beamter, dass er in seinem "Ermessensspielraum" gegen mich entschieden hat, ist er für mich der letzte Arsch.
Sagt er mir, dass die Gesetztlage da eindeutig gegen mich war, sind die Politiker die Ärsche.