hmmm.
als film an sich fand ich VfV ganz okay, so 4,0 (diverse handlungsschwächen), als comic-umsetzung eines richtig genialen graphic novels eher schwach. da ist einfach zu viel entschärft worden, von daher 3,0.
die tatsache, dass man Alan Moore aus allen plakaten und titeln rausgestrichen und mit den dämlichen Wachowski-brüdern bzw.Vertigo-comics und David Lloyd ersetzt hat, empfinde ich mehr als demütigend. das ist ungefähr so, als würde man bei "Da Vinci Code" Dan Brown unerwähnt lassen und auf Penguin Books oder Harper Collins als herausgeber verweisen. allerdings kann ich auch nachvollziehen, weshalb Alan Moore sofort alle deals mit Warner Brothers abgebrochen hat, als er das drehbuch gelesen hat. das script stellt eine recht seichte fassung des graphic novels dar, nutzt die besten szenen, aber verliert durch die dadurch enstandenen inkonsequenz bei einigen strängen und bei einigen darstellungen generell (da mag es aber auch sein, dass etliche staatsgewalt-szenen entschärft worden sind, wir wollen ja nicht vergessen, dass der film auf ein totalitäres England anspielt, und das zu einer zeit, wo noch in der innenstadt reale sprengsätze explodiert sind und die überwachungsmassnahmen drastisch in die höhe geschraubt worden sind. )
etliche richtig krasse momente aus dem comic wurden einfach weggelassen, weil sie vermutlich schlecht in einen mainstream reinpassen, den sich viele leute ansehen.
so beschliesst Evie am anfang, sich als 17jährige über prostitution etwas geld zu verdienen und wird dann von den Fingermen aufgespürt. ihre beziehung zu V ist viel mehr vom schwanken zwischen persönlicher sicherheit und unklarheit gekennzeichnet als die im film, die sehr schnell von statten gehen und die ich nicht immer nachvollziehen konnte. hieraus entspringen auch so manche hänger im film, meine ich.
der an sich faschistische mega-staat plätschert nur so vor sich hin, macht hier etwas, da etwas und die menschen kratzt es nur im ausnahmefall. das hebt das setting des buches, das auf einem omnipotenten 1984/III.Reich-staat basiert, aus den angeln. so wird versucht, die gegenwärtige polit-situation anzuprangern (bisschen geheimdienste, bisschen überwachung, bisschen festnahmen) was mE aber danebengeht, da die grundidee des comics eben auf einem viel heftigeren staat aufbaut und sich daraus entwickelt. dass Alan Moore das England von 198x im auge hatte, geht in den bereich der intention des werkes und unterbricht nicht die kohärenz des erzählflusses in der vorlage.
es gibt viel mehr verwobene nebenplots. sie alle zeigen den menschlichen verfall im absoluten staat und die damit verbundenen tragödien.es gibt auch wohlgemerkt keine auf hochglanz-matrix zugeschnittene action-szenen, die eher den einddruck machen, als hätte man sie am ende einbauen müssen.
ich würde allen empfehlen, eher das buch/den comic zu lesen. einfach mehr atmosphäre, alle klassischen zitate sind im original und kein abruptes hängenbleiben an dem einen oder anderen punkt. der film hat eine nette Natalie Portman und einen fabelhaften Hugo Weaving, dessen stimme sich nur selten anhört, wie in Matrix und der alles schauspielerische über pantomime löst. kann man sich mal anschauen.