Gus Van Sant hat einen neuen Independent- Kunstfilm herausgebracht, "Last Days", der jetzt seit kurzer Zeit in den Kinos läuft (wenn auch, hier in meiner Nähe nur in den ausgewähltesten) und den ich gestern endlich gesehen habe, nachdem ich schon vor unglaublich langer Zeit gehört habe, wie er auf den verschiedensten Filmfestivals 'rumgereicht wurde.
"Last Days" ist die (sehr) langsame erzählte Geschichte der letzten beiden Tage von Blake, einem erfolgreichen und doch gescheiterten Grungemusiker, der in seinem Schloss abgeschieden im Nirgendwo lebt und körperlich, im Besonderen sprachlich, absolut am Ende ist. Ständig in der Isolation lässt er niemanden wirklich an sich ran, kommuniziert beinahe nur mehr durch die Musik und kommt sehr viel mehr schlecht als recht mit seinem Leben klar, bis es aus ist.
"Last Days" ist die Geschichte von Kurt Cobain's letzten Tagen (an Blake erzählt), ohne sich groß um Fakten zu scheren und doch erscheint alles sehr nahe an dem was vielleicht geschehen ist. Der Film ist eindrucksvoll, bietet teils auch verschiedenste Perspektiven an und enthält zahlreiche Geschichten, die allesamt wunderschöne Annalogien auf Cobain's Leben und Schicksal sind. Es ist aber keinesfalls ein Film für jedermann, sondern eher ein Kunstfilm mit ganz eigenen Perspektiven, teils SEHR langen Einstellungen, sehr wenig Musik, einigen starken Konstrasten und teils vermeintlich inhaltlosen Bildern. Aber er wirkt trotzdem, wenn man sich damit auseinandersetzt und ich fand ihn eigentlich gut, auch wenn ich die Motivation für manche (also hauptsächlich eine) Szenen nicht einmal annäherend durchschaut habe.
Zusammenfassend ein Film an dem sich sicherlich die Geister scheiden, es würde mich aber interessieren, was ihr denkt.
"Last Days" hat den Preis von Cannes für das Sound Design bekommen, war für die Goldene Palme und den Independent Spirit Award nominiert und hat eine IMDB-User-Bewertung von 6.0/10.
Die offizielle Last Days HomepageLast Days in der IMDB