Autor Thema: wie sehr lasst ihr das reale auftauchen bzw. euch stören?  (Gelesen 3077 mal)

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Strick

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Hy ho,
ich spiele bzw. leite Cthulhu am liebsten im Deutschsprachigem Raum, habe da aber folgendes Problem.
Wie sehr lasst ihr solche Dinge wie Inflation, Unruhe usw. an eure Gruppe ran bzw. zum Problem werden..
Ich habe früher (sehr lange her) als es noch kein Material für Deutschland gab usw. oft Gruppen geleitet welche im deutschsprahcigem Raum spielten, die machten einen Heidenspaß, ich habe mir die DeutschlandBox, Berlin usw. gekauft aber stelle mir nun die Frage ist ein Abenteuer in diesem unrihigem Land möglich?
Will sagen, wie sehr blendet ihr die "Realitäten" aus, z.B. Inflation. Mir ist nicht klar wie ich alleine erklären soll wie meine Charaktere an ihr Geld kommen wen einen Waschkübel davon jeden Tag abholen, der stündlich seinen Wert wechselt.. bzw. habe ich eigentlich nur bedingt Lust das jedesmal auszurechnen.
Gleiches verhält sich mit politischen Unruhen bzw. Unruhe in Berlin, der Reiz von Cthulhu ist ja auch der das es Reale Dinge mit Fiktion verbindet, wie sehr blendet ihr sowas dann doch aus?
Ich finde es ja spannend in Berlin zu spielen, aber andererseits will ich auch nicht eine Geschichtsstunde abhalten müssen, trotzdem nicht wichtige Unruhen auslassen noch ein gänzlich anderes Bild zeichnen... :P  :-[

bin da immer ganz ratlos..  :-X

gebt mir mal nen Rat

Offline CrazyDwarf

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Re: wie sehr lasst ihr das reale auftauchen bzw. euch stören?
« Antwort #1 am: 28.03.2006 | 09:22 »
Für mich macht gerade das reale einen Großteil des Reizes an Cthulhu aus. Zumal wir in unserer Runde auch einen klasse SL haben (sackgesicht) der auch sehr viel Hintergrundrecherche betreibt und wir Spieler und immer mal wieder auf das eine oder andere Goodie freuen dürfen (zuletzt eine kleine Vorführung einer Reportage über den Orient-Express - passend zur aktuellen Kampagne). Außerdem mag ich den Wiedererkennungswert realer Ereignisse/Orte.
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Offline Harry

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Re: wie sehr lasst ihr das reale auftauchen bzw. euch stören?
« Antwort #2 am: 28.03.2006 | 09:58 »
Die Frage, die Du Dir stellen musst, ist: Wie sehr will ich „das Reale“ einfließen lassen? Und wie viel Aufwand ist es mir und meinen SpielerInnen Wert?

Ich persönlich mag zwar das Flair der 1920er Jahre, aber lege keinen allzu großen Wert auf historische Genauigkeit. Dementsprechend befassen sich meine Abenteuer auch vorrangig mit der Bedrohung, dem Wahn, dem Okkulten, dem Mythos – und der Rest ist quasi Deko. Als Hintergrundliteratur dient mir fast ausschließlich ein Bildband mit Fotos aus der Zeit, und das war’s dann auch. Wenn mir ein Detail gefällt, lese ich es nach, aber sonst wird in unserer Runde sehr viel „geschätzt“. Dass in einem Eifeldorf alle Frauen Kopftücher tragen ist viel wichtiger als z.B. ob es im Hotel plausiblerweise ein Telefon gibt – Die Kopftuch-Geschichte gibt Stoff für Rollenspiel (unsere Berliner Antiquarin mit ihren neumodischen Ideen gerät in Schwierigkeiten), beim Telefon ist halt eins da, wenn der Spielfluss es verlangt. Oder nicht da, wenn die Dramatik es will.

Auf der anderen Seite hab ich einen Spieler, der viel Arbeit in seinen Charakterhintergrund steckt und dann auch Geschichten darüber erzählen kann, wie sein Professor damals beim Boxeraufstand dabei war – und damit unterhält er die Runde blendend. Mir recht. Ich hab auch kein Problem damit zuzugeben, dass ich nur vage weiß, was der Boxeraufstand war – ob als Spieler oder SL. Und wenn es spielrelevant wird, schlag ich’s nach oder frag einfach den „Experten“.

Was Geld und Inflation angeht: ich finde Geld im Rollenspiel – egal welchem – langweilig. Geldsorgen hab ich auch so, die muss ich nicht auch noch spielen. In unserer Runde hat sich eine Art Konsens gebildet – Geld ist nur dann Thema, wenn es Rollenspiel-Anlässe bietet, und sonst „einfach da“ bzw. jede/r entscheidet selbst oder in Absprache mit den anderen, was der Charakter sich leisten kann.

Ein „Politabenteuer“ könnte ich mir reizvoll vorstellen, aber bei meiner schlampigen Recherche läuft es vermutlich Gefahr, in schwarz-weiß-gut-böse-Schemata zu verfallen, und ich fände es schwer, den Mythos einzubeziehen. Aber wenn Du da ne Idee hast, abkupfern tu ich immer gerne  ;D ...

Lieben Gruß,

Z.
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Offline Bitpicker

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Re: wie sehr lasst ihr das reale auftauchen bzw. euch stören?
« Antwort #3 am: 28.03.2006 | 10:12 »
Ich recherchiere Hintergründe generell möglichst genau, nicht nur in CoC, und baue das auch gern in meine Abenteuer ein. Bei meinen Recherchen entdecke ich oft etwas, was dem Ganzen zusätzliche Würze verleiht. Ein Beispiel: im Diary of Sessions gibt es eine Zusammenfassung meiner Tulzscha-Zyklus Kampagne. In der Grundidee war es so, dass einer der NSCs, die das ursprüngliche Ritual durchgeführt hatten, mit dem alles begann, später auch noch als Magier tätig sein sollte. Bei meiner Recherche bin ich auf Abramelin gestoßen, den Zusammenhang mit Mathers und dem Golden Dawn, das von Mathers 'übersetzte' Werk von Abramelin usw., und das hat dem Ganzen Farbe verliehen; z.B. ist das Ritual zur Kontaktierung des Schutzengels 'echt', stammt also aus dem real existierenden Abramelin-Werk. Dazu kommt, dass Boston in den 20ern als die moralische Hauptstadt der USA angesehen wurde, so dass z.B. ein Werk, das in Boston verboten war (banned in Boston), sich anderswo besser verkaufte... ;) All diese Kleinigkeiten fließen immer wieder ein und bringen Farbe ins Spiel. Ich stelle mir dabei immer vor, dass die Spieler vielleicht irgendwann einmal den eingebauten Tatsachen begegnen und sich dann an das Spiel erinnern. Das fände ich klasse.

Was ich nicht mag, ist Buchhalterei. Ich habe es schon lange aufgegeben, die Spieler nachhalten zu lassen, wie viel Geld sie im Portemonnaie oder in der Schubkarre haben. Die Inflation würde also durchaus als Farbe vorkommen, indem NSCs darüber schimpfen, SCs nicht einfach wochenlang mit den gleichen Preisen zu tun haben usw., aber die mechanische Abarbeitung von Bankbesuchen und genaue Geldwerte sind für mich so unwichtig wie die Häufigkeit der Besuche auf dem Klo.

Robin
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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: wie sehr lasst ihr das reale auftauchen bzw. euch stören?
« Antwort #4 am: 28.03.2006 | 10:12 »
Was Geld und Inflation angeht: ich finde Geld im Rollenspiel – egal welchem – langweilig. Geldsorgen hab ich auch so, die muss ich nicht auch noch spielen. In unserer Runde hat sich eine Art Konsens gebildet – Geld ist nur dann Thema, wenn es Rollenspiel-Anlässe bietet, und sonst „einfach da“ bzw. jede/r entscheidet selbst oder in Absprache mit den anderen, was der Charakter sich leisten kann.
Sehe ich auch so; ich vermeide in meinen Runden ganaue Angaben über Geldbeträge. Gerade bei Cthulhu entstammen die SCs meist häufig der Oberschicht oder sind wohlhabend (wie ja auch die meisten Charaktere bei Lovecraft). Dies ermöglicht ihnen die nötige Unabhängigkeit, um "auf Abenteuer zu ziehen". Wenn sie sich etwas kaufen wollen, dann rechnet niemand nach, wieviel Geld der Charakter gerade bei sich hat oder auf dem Konto liegt - es wird stattdessen von mir als SL abgewogen, ob der Charakter sich das leisten kann oder nicht (und meistens kann er) und ob es in die Story passt. Ein Charakter, der ständig mit dem Geld zu kämpfen hat (ein erfolgloser Detektiv z.B., der sich mühsam von Auftrag zu Auftrag hangelt) hat natürlich einen anderen Status, aber auch hier wird das Thema Geld rollenspielerisch behandelt (also im Sinne der Story), nicht in messbaren Werten.
Wenn es für das Setting wichtig ist, dass eine starke Inflation herrscht, dann reicht es, ein paar Alltagsszenen zu beschreiben, in denen die Charaktere mit dem Thema konfrontiert werden. Sie selber müssen sich nicht unbedingt mit der problematik rumschlagen - Inflation ist selten plotrelevant, wenn man sich mit Kultisten prügelt ;)
Worauf ich hinaus will: sieh die Thematik vielleicht mehr aus dem "cinematischen" Aspekt: Munition wird nicht gezählt, aber wenn man vor dem Erzbösewicht steht ist nur noch eine Kugel im Lauf. Mach's mit dem Geld genauso - wenn es cool für die Story ist, dass die Charaktere ihr Vermögen durch die Inflation verlieren, dann mach's. Ansonsten: wurscht ;).
 
« Letzte Änderung: 28.03.2006 | 10:14 von Enkidi Li Halan »

Offline Dash Bannon

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Re: wie sehr lasst ihr das reale auftauchen bzw. euch stören?
« Antwort #5 am: 28.03.2006 | 10:26 »
na was soll ich noch gross sagen
Hintergrund ist schön und wenn ein Spieler von sich aus da was dazuliefert  :d würd ich begrüssen und fördern (es sei den es stört einen anderen Mitspieler, aber das ist ein anderes Thema)
Geld
naja ist in der Tat eher unwichtig im Normalfall, es kann mal eingebracht werden um ein wenig Farbe reinzubringen, aber es sollte keine bedeutsame Rolle einnehmen, die Spieler sollen sich keine Gedanken um das Geld ihrer Charaktere machen müssen.
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Strick

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Re: wie sehr lasst ihr das reale auftauchen bzw. euch stören?
« Antwort #6 am: 28.03.2006 | 10:56 »
ok ok ich sehe ich habe mich zu sehr auf das Geld bezogen, das ist mein kleinstes Übel da ich es ja in etwa so handhabe wie die Mehrheit von euch..
Aber das mit den Unruhe in Berlin ist auch noch was mir unter den Nägeln brennt..
wenn z.B.: eure Gruppe vom Adlon in einen Außenbezirk will, konfrontiert ihr sie evtl. mit Straßenschlachten zwischen Freikorps und Komunisten, bzw. wie sehr müssen sie anstehen wenn sie dann dochmal ein Brot kaufen wollen oder müssen, ist dann da diese Schlange die man von Photos kennt?
Wie sehr stellt ihr die Armut da im Nachkriegsdeutschland..
Achja was mir noch einfällt wie real bzw. unverständlich haltet ihr es mit Dialekten in Deutschland... ich weiss das ich mit älteren Personen aus nicht weit entfernten Dörfern schon schwierigkeiten bekomme, wie war das wohl 1920 ?  ;D ich fürchte da ging garnix ! Wie sehr lasst ihr sowas einfließen und die "Gruppe" stören.... klar nervt es und lenkt vom Plot ab aber genau das ist doch was für mich Rollenspiel ausmacht, das nicht lineare... da könnte ich ja gleich D&D Hack&Slay spielen!

Offline Dash Bannon

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Re: wie sehr lasst ihr das reale auftauchen bzw. euch stören?
« Antwort #7 am: 28.03.2006 | 11:01 »
ah Dialekte..mein Thema
ja das wäre in der Tat schwierig, wenn man da ne kleine Episode reinbringen möchte..warum nicht?
dann reden eben die Alten Leute aus dem Dorf in einer für die Charaktere unverständlichen Form des Deutschen und sie bekommen es von einem jüngeren übersetzt (die Spieler ganz auflaufen zu lassen find ich doof)
natürlich schimpfen die Dörfler über die Städter ;)

wenn Brot (oder sonstirgendein Produkt) Plotrelavant ist, kann man auch die Beschaffung ausspielen. Sprich kennt man wen der da rankommt, was will der dafür? Muss man vielleicht was halblegales tun?

Unruhen
Klar kann man die reinbringen und wer sagt den das da kein finsterer Plan eines Kultes dahintersteckt >;D?

ansonsten
man kann alles einbringen, die Geschichte ist mitunter recht spannend, also trau dich und mach es :d
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

sackgesicht

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Re: wie sehr lasst ihr das reale auftauchen bzw. euch stören?
« Antwort #8 am: 28.03.2006 | 11:15 »
Wie sehr lasst ihr sowas einfließen und die "Gruppe" stören.... klar nervt es und lenkt vom Plot ab aber genau das ist doch was für mich Rollenspiel ausmacht, das nicht lineare... da könnte ich ja gleich D&D Hack&Slay spielen!

Nicht-linear heißt für mich aber nicht notwedigerweise, dass es die Gruppe nerven muss. Es kommt natürlich drauf an, welche Art von Spielstil man bevorzugt. Ich halte es so:

Ich gebe den Spielern so viel Hintergrundinformation über die damalige Zeit, wie für das Flair des Abenteuers erforderlich ist. Die Probleme, die sich daraus fürs Spiel ergeben können, müssen die Spieler auch berücksichtigen. Ich würde aber nie so verfahren, dass ich ihnen z.B. nix über Inflation erzählt habe (quasi voraussetze, dass sie von selbst drauf kommen) und sie dann damit konfrontiere, womöglich noch in einer spielentscheidenden Phase (der Böswicht flieht und der SC hat kein Geld, um zu telefonieren und die anderen zu informieren, weil seine Scheine mittlerweile wertlos sind) . Das riecht für mich nach Spielleiterwillkür und das mag ich gar nicht.

Insofern: Auch im Berlin der 20er Jahre war nicht jeden Tag und an jeder Stelle eine Straßenschlacht. Wenn du es also für dein Abenteuer nicht brauchst, ignorier die Unruhen. Wenn sie story-technisch eine Rolle spielen, dann plane eine solche Begegnung ein. Und wenn du die SC nur unter erhöhten Druck setzen willst, dann teile ihnen vorher beiläufig mit (Zeitungsartikel, NSC-Gespräche), dass im Bezirk Sowieso in letzter Zeit wieder verstärkt mit Straßenschlachten zu rechnen ist. Die Spieler sind dann vorbereitet; selbst wenn sie die Tatsache als solche ignorieren, kommen sie sich später nicht überfahren vor.

Generell sollte man nie bei den Spielern eine Information voraussetzen, die man selber erst aus dem Lesen eines Quellenbuches erhalten hat.


Offline Harry

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Re: wie sehr lasst ihr das reale auftauchen bzw. euch stören?
« Antwort #9 am: 28.03.2006 | 11:16 »
Wie sehr lasst ihr sowas einfließen und die "Gruppe" stören.... klar nervt es und lenkt vom Plot ab aber genau das ist doch was für mich Rollenspiel ausmacht, das nicht lineare... da könnte ich ja gleich D&D Hack&Slay spielen!

Wenn es die "Gruppe" stört aber den SpielerInnen gefällt: mach ich's.
Wenn es die SpielerInnen stört: lass ich's.

Was sagen Deine MitspielerInnendazu? Frag mal! Haben sie Lust auf Inflationsstimmung? Straßenschlachten? Mein Ding isses nicht, wie gesagt, der Grusel-Teil von Cthulhu ist mir wichtiger. Dinge spielen, die "nerven".... Naja, macht manchmal Spaß, aber auf die Dauer - nervt's. Mich.

*räusper* Und es gibt mMn ein himmelweites Feld zwischen "Detailgenauer Historiensimulation" und "Plot durchpeitschen" UND "Hack&Slay" *räusper*. Aber darauf gehe ich hier jetzt mal nicht ein. Passiert ja hier im Forum an anderer Stelle zu Genüge.  ;D

Lieben Gruß,
Z.
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sackgesicht

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Re: wie sehr lasst ihr das reale auftauchen bzw. euch stören?
« Antwort #10 am: 28.03.2006 | 11:20 »
@ Zacko:

Besser hätt' ich's auch nicht sagen können!  ;)

Offline Vanis

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Re: wie sehr lasst ihr das reale auftauchen bzw. euch stören?
« Antwort #11 am: 28.03.2006 | 11:55 »
Wenn man in den 20gern in Deutschland spielt, dann machen die Unruhen und Konflikte doch gerade den besonderen Reiz aus. Sonst müsste ich doch in der Zeit gar nicht spielen. Ich find es immer schön, wenn man auch außerhalb des Abenteuers mitbekommt, was so los. Noch besser, wenn es mit ins Abenteuer eingebaut wird.

Da gibt es z.B. dieses Abenteuer von Pegasus zum Nibelungenschatz. Da muss die Gruppe in das von Frankreich besetzte Gebiet eindringen und sich damit rumärgern, dass man in Deutschland ständig kontrolliert wird. Find ich echt schön gemacht.
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Re: wie sehr lasst ihr das reale auftauchen bzw. euch stören?
« Antwort #12 am: 28.03.2006 | 13:38 »
Aber das mit den Unruhe in Berlin ist auch noch was mir unter den Nägeln brennt..
wenn z.B.: eure Gruppe vom Adlon in einen Außenbezirk will, konfrontiert ihr sie evtl. mit Straßenschlachten zwischen Freikorps und Komunisten, bzw. wie sehr müssen sie anstehen wenn sie dann dochmal ein Brot kaufen wollen oder müssen, ist dann da diese Schlange die man von Photos kennt?
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Achja was mir noch einfällt wie real bzw. unverständlich haltet ihr es mit Dialekten in Deutschland... ich weiss das ich mit älteren Personen aus nicht weit entfernten Dörfern schon schwierigkeiten bekomme, wie war das wohl 1920 ?  ;D ich fürchte da ging garnix ! Wie sehr lasst ihr sowas einfließen und die "Gruppe" stören.... klar nervt es und lenkt vom Plot ab aber genau das ist doch was für mich Rollenspiel ausmacht, das nicht lineare... da könnte ich ja gleich D&D Hack&Slay spielen!

Also, die Unruhen würde ich schon einbauen, vielleicht in Gestalt eines die Hauptschlagzeile skandierenden Zeitungsjungen usw. Es würde also vermutlich erwähnt und, wenn es passt, auch in der Handlung thematisiert.

Brot kaufen gehen die SC doch eher nicht - ganz so hardcore-simulationsmäßig geht es bei uns dann auch wieder nicht zu. Das genügt für einen Nebensatz; und Schlangen von Menschen, die an einer Bäckerei anstehen, passen ebenfalls gut in die Beschreibung der Szenerie, ohne direkt für die SC zum Problem zu werden.

Dialekte und Eigenheiten von NSCs sind der Grund, warum ich als SL nicht dazu neige, NSCs in Ich-Form zu spielen. Ich bleibe da lieber bei der dritten Person, beschreibe den Charakter usw. und erwähne, dass er etwas in einem schwer verständlichen Dialekt dahernuschelt (Wurf auf Verstand), wobei der SC je nach Qualität des Wurfes dies oder das aufschnappt. Ich bin kein großer Schauspieler, deshalb wären meine NSCs sowieso eher lächerlich als interessant.

Robin
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