Autor Thema: Politik und Rollenspiel  (Gelesen 11290 mal)

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Offline Settembrini

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Politik und Rollenspiel
« am: 31.03.2006 | 14:09 »
Hallo Ihr Lieben!

Zitat
Das vielbeachtete kostenlose Fanzine "Der Ruf" ist Thema des Interviews. "Der Ruf" besticht durch Abenteuer u.a. für DeGenesis, Cthulhu, SLA, Kult in professioneller Aufmachung.
Settembrini sprach mit dem Macher über Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit.

http://hofrat.blogspot.com/2006/03/now-for-something-completely-different.html


Im Interview mit dem Macher "Synapscape" wurde im Kommentar angemerkt, daß nachdem der Leser erfuhr, welche politischen Überzeugungen Synapscape hat, er sein Fanzine anders bewertet.
Haltet ihr das für fair?
Allgemeiner:
Spielt man mit der gesamten Person, oder nur mit dem Aspekt, mit dem man das Hobby teilt? Ich zum Beispiel halte es so, daß Politik und Rollenspiel immer getrennt zu bewerten sind. So kann ich mit Totalverweigerern und Reserveoffizieren, Gewerkschaftern und Burschenschaftern an einem Tisch sitzen ohne Probleme.
Wie sind Eure Erfahrungen?
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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #1 am: 31.03.2006 | 14:18 »
Ich habe einen guten Freund, der eine total entgegengesetzte politische Meinung vertritt. Über das Thema streiten wir uns, ansonsten saufen, spielen, etc. wir miteinander. Man kann und sollte auch andere Meinungen tolerieren, das sind schließlich die Grundfeste der Meinungsfreiheit und des Pluralismus in unserer Kultur. Auch wenn die betreffende Person eine sozial unerwünschte politische Meinung hat (rechts und so), ist das kein Grund die Person als ganze zu verdammen und nicht mit ihr auszukommen. So entsteht evtl. auch ein politischer Diskurs, anstatt das man mauert und sich mit der eigenen Meinung eingräbt.

Zu dem speziellen Fall: Ich fand beim drüberlesen nicht, dass da zuviel Deutschlandliebe herausklang. Eigentlich ist die Meinung okay, auch wenn ich nicht in allen Punkten übereinstimmen würde.

Eine Leistung soll in keinen Fall wegen einer politischen Einstellung geschmählert werden. Heisenberg hat sich auch nicht gegen das Nazi - Regime gestellt, dennoch ist er ein brillianter Wissenschaftler gewesen.
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Offline Harry

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #2 am: 31.03.2006 | 14:21 »
Spielt man mit der gesamten Person, oder nur mit dem Aspekt, mit dem man das Hobby teilt? Ich zum Beispiel halte es so, daß Politik und Rollenspiel immer getrennt zu bewerten sind.
So kann ich mit Totalverweigerern und Reserveoffizieren, Gewerkschaftern und Burschenschaftern an einem Tisch sitzen ohne Probleme.

Ich spiele mit der "ganzen Person". Auch wenn ich mal Charaktere spiele, die sich in Werthaltungen von mir unterscheiden - meine  eigenen Werte und Einstellungen drücken sich immer in meinem Spiel aus.

Zur Veranschaulichung ein vereinfachtes Beispiel: Ich bin Pazifist. Manchmal spiele ich Kämpfer-Charaktere, aber Allgemein habe ich nicht so ein hohes Interesse an Metzel-Szenen und verliere schnell das Interesse an Kämpfen.

Und mit Reserveoffizieren zusammenspielen? Könnte. Ich. Nicht. Burschenschaftler? Ich kann nur mit Mühe ein einigermaßen höfliches Gespräch mit einem überzeugten Burschen aufrechterhalten, und selbst das will ich eigentlich nicht. Meist läuft es auf ziemlich eisiges Schweigen hinaus bzw. auf ein recht rasches Ende des Gesprächs. Spielen? Mit so Leuten?

Nein, danke, nichts für mich.

Lieben Gruss,
Z.
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Offline Don Kamillo

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #3 am: 31.03.2006 | 14:22 »
Ich sitze öfter mal in ener RPG-Runde mit einem Anwalt & einem Journalisten zusammen ( beides EX-FDP'ler und mit der hiesigen Kommunalpolitik und überhaupt bewandert ) Prinzipiell klappt's schon mit denen, nur diskutiert unser Anwalt schon gerne etwas mehr...  ::)
Der Rest sind auch komische Gesellen, ich schließe mich da auch nicht aus, passt aber...
Aber ich würde mit Leuten, mit denen ich nicht auskomme, nicht spielen, von daher denke ich, daß man solche Sachen auseinander hält. Ich kenne auch Leute, mit denen ich halt zocke und sonst nix unternehme und andere mit denen ich nicht nur zocke. ( im Falle von RPG hat "zocken" bei mir nix mit Wettbewerb zu tun! )
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Offline Settembrini

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #4 am: 31.03.2006 | 14:26 »
Zitat
Und mit Reserveoffizieren zusammenspielen? Könnte. Ich. Nicht.

Zu Burschenschaftern hast Du ja erklärt warum. Warum nicht mit Reserveoffizieren?
Mit Gewerkschaftern und Totalverweigerern würdest Du dann spielen?

Ich frage so genau, weil ich schon glaube, daß in Deutschland "Cleavages" existieren, die unter den Teppoich gekehrt werden. Ich persönlich finde zwar, sie sollten ( im persönlichen Umgang) weiter unterm Teppich bleiben, aber Du scheinst es ja nicht so zu halten.
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Offline גליטצער

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #5 am: 31.03.2006 | 14:32 »
ja und nein, sicher ist es unfair, jedem Menschen der das Dritte Reich in Rollenspielen behandelt sofort in eine Ecke zu Stecken, Aber Synapscape hat mit mit der Wahl seines Avatars, Titelbildes und seiner Aussage Stellung zu einem kontroversen Thema bezogen und darf sich jetzt nicht wundern wenn Leute das jetzt anders auffassen als vielleicht beabsichtigt war.

Wer provoziert, wird dumm angemacht werden. Das ist eine alte Grundregel menschlichen Verhaltens, der sich wohl auch Synapscape bewusst war (oder zumindest sein haette sollen).

Zum Problem Toleranz am Rollenspieltisch: ich bin ein sehr toleranter Mnsch un toleriere etliches, aber mit Menschen, die eine meiner meinung nach Untolerierbare Haltung haben, werde ich mich nicht an einen Tisch setzten, auch nicht zum Rollenspiel,
Ueber die Frage ob jemand jetzt Gewerkschaften gut findet oder nicht, bzw welche kann man mit mir Diskutieren und ich werde seine Standpunkte tolerieren (wenn auch nicht unbedingt verstehen),  bei der Deutschen Vergangenheit bin ich da ein bisschen heikler.
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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #6 am: 31.03.2006 | 14:34 »
Kommt auf die Person an. Grundsätzlich ja, allerdings gibt es da immer Eckpunkte, an denen man empfindlich ist. Wenn dann eine Person sehr penetrant auf seine Meinung pocht, ohne Toleranz zu üben, dann rechne ich das dieser Person nicht gerade positiv an.

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #7 am: 31.03.2006 | 14:39 »
Da kommen sie wieder in Scharen daher, die lieben toleranten linken Faschisten, die nur die sozial erwünschten Meinungen für tolerierbar halten und alles andere mit irgendwelchen Argumenten als "untolerierbar" darstellen. Aber wehe ein CDU - Mann kommt mal daher und wettert gegen islamische Hass-Prediger, da muss gegen angegangen werden, denn immerhin geht's ja um Meinungsfreiheit und Toleranz und den Schutz einer Minderheit.
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Offline Dr.Boomslang

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #8 am: 31.03.2006 | 14:40 »
Eigentlich hat das Thema ja kaum etwas mit Rollenspiel zu tun, da ich nicht glaube dass sich Rollenspiel in diesem Fall von anderen gemeinsamen Aktivitäten groß unterscheidet.

Man kann einen Menschen und sein Verhalten und seine Ansichten grundsätzlich nicht völlig ohne Zusammenhang bewerten. Das heißt, wenn ich jemanden für einen Idioten halte werde ich auch nicht mit ihm spielen. Wenn jemand ein überzeugter Nazi ist, dann könnte ich mich ihm gegenüber höchstens zum Schein freundlich verhalten, also würde ich mich mit ihm auch nicht an einen Tisch setzen um was zu spielen.

Sind es aber nur Kleinigkeiten wie z.B. dass jemand Gewerkschafter, Militarist, oder gar CDU-Wähler ist, dann ist mir das natürlich egal solange mir derjenige nicht damit auf die Nerven fällt.

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #9 am: 31.03.2006 | 14:42 »
, oder gar CDU-Wähler ist, dann ist mir das natürlich egal solange mir derjenige nicht damit auf die Nerven fällt.

Nee, da ist bei mir Ende! Also man kann ja viel ertragen, aber das ist untolerierbar.  ;)
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Offline Settembrini

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #10 am: 31.03.2006 | 14:43 »
Zitat
Eigentlich hat das Thema ja kaum etwas mit Rollenspiel zu tun, da ich nicht glaube dass sich Rollenspiel in diesem Fall von anderen gemeinsamen Aktivitäten groß unterscheidet.

Das ist eben die Frage, obe das allen so geht.
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Offline Transmission King

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #11 am: 31.03.2006 | 14:45 »
ich seh das ähnlich wie dr.boomslang , ich mache generell nichts mit leuten die mir auf den sack gehen.warum auch? dafür is mir meine zeit viel zu schade.

greetz TMK
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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #12 am: 31.03.2006 | 14:50 »
[OT]
"Synapscape" bringt da was durcheinander. Die "amerikanische Propaganda" ist oder besser war platt ausgedrückt deutsche "Unterwürfigkeit" gegenüber dem Stärkeren. Die war besonders stark in den 50-er und Anfang 60-er. Danach kam die 68-er Bewegung, die sich davon lossagte und dazu den Antiamerikanismus begründete. Von daher ist es meiner Meinung nach sehr ironisch von "amerikanischer Propaganda" gegenüber der 68-er Bewegung zu reden. ;)
Zum politischen Rest sag ich nichts. Das wurde schon in genügend anderen Threads behandelt und würde hier nicht reingehören.
[/OT]

Zum eigentlichen Thema:
Normalerweise ist es mir persönlich vollkommen egal welche politische Einstellung die restlichen Spieler haben. Wenn aber ein Spieler meint, er müsse seine politische Einstellung mit ins Spiel einfliessen lassen, dann hört bei mir der Spass auf.
Solche Fälle hatte ich leider schon ein paar...
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Harry

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #13 am: 31.03.2006 | 14:50 »
Zu Burschenschaftern hast Du ja erklärt warum. Warum nicht mit Reserveoffizieren?
Mit Gewerkschaftern und Totalverweigerern würdest Du dann spielen?

Ich frage so genau, weil ich schon glaube, daß in Deutschland "Cleavages" existieren, die unter den Teppoich gekehrt werden. Ich persönlich finde zwar, sie sollten ( im persönlichen Umgang) weiter unterm Teppich bleiben, aber Du scheinst es ja nicht so zu halten.

Hm. Für mich sieht die Sache so aus: Ich hab einige Werte, von denen ich ziemlich überzeugt bin, und die mir außerordentlich wichtig sind. Dazu gehört auch eine sehr starke Abneigung gegenüber dem Militär und den zugrundeliegenden Strukturen.

Andere Leute dürfen dazu andere Meinungen haben, hey, Pluralismus ist gut, ich bin immer für noch mehr davon. Und über viele Dinge diskutiere ich gerne und ausgiebig. Aber bei manchen Dingen, die mir sehr, sehr wichtig sind, bin ich nur unter großer Anstrengung in der Lage, ruhig und sachlich zu bleiben, und auch das meist nicht sehr lange. Und wenn ich mit jemandem zu tun habe, der sehr entgegengesetzte Meinungen/Werte hat, ist es erfahrungsgemäß sehr wahrscheinlich, dass so Themen früher oder später auftauchen. Eher früher.

Deswegen ist es besser für mich und die Rollenspielrunde, wenn der überzeugte Totalverweigerer und Gewerkschaftler Zacko  ;) und der überzeugte Reserveoffizier und Burschenschaftler Müller nicht in einer Runde spielen. Weil ich so schlecht in der Lage bin, den netten Familienvater Müller und den Militär Müller zu trennen, und überall den Militär Müller durchschimmern sehe. Und Mr. Müller vermutlich ab und an den Chaoten und Drückeberger Zacko erahnt.

Vielleicht, wenn ich Mr. Müller einfach so symphatisch finde, können wir mal ein Bier trinken gehen und uns nach Herzenslust streiten. Irgendwo, wo wir keinen stören und keine Rollenspielrunde aufhalten. Möglich, aber vermutlich mögen wir uns nicht besonders. Weil wir so unterschiedliche Werte haben und damit Lebensstile leben.

Und was ist jetzt mit Toleranz? Wieder mal ein heikles Thema. Ja, Mr. Müller darf in ruhig ein (in meinen Augen) autoritärer, rassistischer Mistkerl sein. Solange er keinen verletzt. Und ich darf ruhig in Müllers Augen ein verwöhnter, verweichlichter, subversiver, gefährlicher Spinner sein.

Wir müssen ja zum Glück nicht miteinander spielen.

So, ich wollte jetzt niemandem zu nahe treten und hoffe, mich angemessen formuliert zu haben.
Lieben Gruß,

Z.

Oh ich sehe, dr. Boomslang hat gerade so ziemlich das Gleiche ziemlich treffend gesagt... Na ich poste das hier jetzt mal trotzdem  ;). EDIT: Und Glitzer auch..... Sorry Leuts.  :)
« Letzte Änderung: 31.03.2006 | 14:53 von Zacko »
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Offline Settembrini

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #14 am: 31.03.2006 | 14:54 »
Zitat
Zumindest ich verwende bei der Auswahl meiner Mitspieler die gleichen Kriterien wie bei der Auswahl meiner Freunde.

Das ist ein sehr hoher Standard, den Du da ansetzt.
« Letzte Änderung: 31.03.2006 | 15:02 von Settembrini »
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Offline Merlin Emrys

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #15 am: 31.03.2006 | 14:59 »
Hmm...
Ich spiele
- lieber
- langfristiger
- freier
- intensiver
- begeisterter
mit Spielern, mit denen ich auch sonst privat gut zurechtkomme.
Aber die gibt's halt nicht ueberall. Und ehe ich gar nicht spiele... wage ich auch mal ganz vorsichtig ein Spiel mit denen, mit denen ich mich persoenlich etwas schwer tue - und sie sich mit mir wohl auch. Wir waren halt alle etwas zurueckhaltend, keiner hat seine Meinung offensiv vertreten - wir konnten ja uebers Rollenspiel reden, wo unsere Meinungen sich deutlich naeher lagen -, und siehe da: Ich habe rollenspielerische Erfahrungen gemacht, die ich nicht missen wollte. Sicher war das nicht unbedingt mein Spielstil (und ich sicher nicht ihr genialster Spielleiter oder auch nur ein besonders interessanter Mitspieler.)
Allerdings waren wir auch nicht mit Extremsituationen konfrontiert - ich wusste von vorneherein, dass so etwas "nicht gut geht", und habe entsprechend bei den Vorgespraechen eine gewisse Absicherung betrieben. Und ich habe mir vorbehalten, in bestimmten Situationen abzubrechen und zu gehen: Es gibt einfach Sachen, die ich mir nicht einmal bereit bin vorzustellen... Dann doch lieber gar nicht spielen.

Offline Harry

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #16 am: 31.03.2006 | 15:00 »
@ Merlin: Volle, volle Zustimmung.  :d
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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #17 am: 31.03.2006 | 15:01 »
@SdÄ
Ich habe im Grunde nur etwas gegen Leute, die mir penetrant ihre Meinung aufzwingen wollen. Dabei ist es mir im Grunde egal, ob es um Politik, Religion, Pizzabelegung oder Rollenspielvorlieben geht.

Mc666Beth

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #18 am: 31.03.2006 | 15:02 »
Mhm ich versteh dieses Thema nicht...
Wir haben Leute aus einen starken SPD-Hintergrund, dafür andere mit einen starken CDU-Hintergrund und auch Menschen, welche die FDP wählen.
Hauen wir uns jetzt beim spielen und in unserer Freundschaft verbal die Köpfe ein?
Nein wir sind Freunde und behandeln uns auch so. Gut auf wenig Toleranz würde jemand stoßen, der meint uns Judenwitze erzählen zu müssen oder uns mal den ganzen Abend von seiner politischen Aktion zum Schutz der Stallkanichen erzählen würde, aber das ist ein anderes Thema.

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #19 am: 31.03.2006 | 15:04 »
Ja, ich auch. Ob sie jetzt links oder rechts seien, grün oder gelb.
Ich hab nur ein ganz besonderes Problem mit dem gemeinen Straßenlinken: Er hält sich für den guten und macht unter umgekehrten Vorzeichen das selbe, was er verurteilt.

Wollte oben nur mal provokant rüberkommen. Ist jetzt aber arg OT.

Allgemein: Politische Meinung und Leistung (auf dem Sektor RPG oder anderswo) sind getrennt zu betrachten.
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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #20 am: 31.03.2006 | 15:09 »
Das sehen aber nicht alle so...
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #21 am: 31.03.2006 | 15:09 »
Es kommt auf die art der Differenzen an, und ob man jedesmal, wenn man mit dem Menschen zusammen ist sich mit ihm deswegen überwirft, oder ob die Meinung nur im Hintergrund steht.
Wenn es aber um Lob geht, dann halte ich mich da bei Menschen von denen ich weiß, das sie eine Meinung haben, die ich für unhaltbar halte eher zurück. Es zählt eben doch immer der ganze Mensch, und nicht nur häpchen von ihm.
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Offline Harry

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #22 am: 31.03.2006 | 15:11 »
Ich hab nur ein ganz besonderes Problem mit dem gemeinen Straßenlinken: Er hält sich für den guten und macht unter umgekehrten Vorzeichen das selbe, was er verurteilt.

*seufz* Und ich eins mit genau so Verallgemeinerungen. Aber das ist tatsächlich nicht Thema. Ich zitiere es weil es meinen Post eben unterstützt: gewisse Themen tauchen auf, eher früher als später, weil sie den Leuten so wichtig sind.

Und weil Leute wie ich so verbohrt sind und die Klappe nicht halten können, ich weiss  ::) ...

MfG,
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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #23 am: 31.03.2006 | 15:13 »
Nee, da ist bei mir Ende! Also man kann ja viel ertragen, aber das ist untolerierbar.  ;)
Sehe ich eigentlich auch so, aber ich fühl mich grade sooo tolerant. CDU-Wähler sind ja auch Menschen (hab ich zumindest gelesen) ;D

Was die Sache angeht ob Rollenspiel in dem hier diskutierten Punkt irgendwie speziell ist:
Wenn überhaupt dann ist es eher noch wichtiger sich mit den Leuten gut zu verstehen, als bei anderen gemeinsamen Aktivitäten. Ein Spiel ist ja schließlich auch zum Vergnügen da. Und ein Rollenspiel ist zusätzlich noch ein Spiel in dem die persönlichen Ansichten vielleicht auch zu politischen oder moralischen Themen doch sehr leicht in den Mittelpunkt treten können.
Ich finde es auch nicht verkehrt seine persönlichen Ansichten im Spiel auf irgend eien Art einzubringen. Das lässt sich auch wohl kaum völlig vermeiden.
Das Spiel ist natürlich dann interessanter wenn verschiedene Ansichten da sind, trotzdem dürfen sie nicht so unterschiedlich sein dass sich die Spieler nicht ausstehen können.

Im Prinzip könnte das Spiel natürlich auch irgendwie ein Mittel sein völlig unterschiedliche Vorstellungen zusammen zu bringen, oder gar Personen die sich aus einem bestimmten Grund nicht leiden können näher zu bringen. Das halte ich sogar für möglich, allerdings wäre das dann kein Spiel zur Unterhaltung mehr sondern ein Kommunikationstechnischer oder therapeutischer Ansatz, aber diese Formen des Rollenspiels soll es ja auch geben.

Offline Stahlfaust

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Re: Politik und Rollenspiel
« Antwort #24 am: 31.03.2006 | 15:13 »
Ich kann meine politische Meinung durchaus nicht mit zum Rollenspiel nehmen. Ich habe schon mit einem selbsternannten "Anarchisten" gespielt, obwohl ich kaum Verständnis für eine solche Meinung aufbringen kann. Dennoch war es sehr lustig, seine etwas "chaotische" Art hat durchaus Leben ins Spiel gebracht. Also ich hab kein Problem damit. Nur weil man zusammen rpg spielt muss man ja keine Busenkumpel werden.
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