Idylls of the Ratking ist das erste Abenteuer aus der DungeonCrawlClassics – Reihe von Goodman Games. Die Prämisse dieser Reihe ist es Abenteuer wie zu guten alten Gygaxzeiten zu liefern: Es soll ein deftiges Verlies präsentiert werden in dem es vor Monstern nur so wimmelt und das Spannung verspricht. Schon das äußere Erscheinungsbild ist an die Abenteuer der ersten Auflage von D&D angelehnt.
Für 11$ erhält man ein 32seitiges Heft mit Karten des Dorfes Silverton und der 4 Verliesebenen, Beschreibung der Ortschaft und des Verlieses und 6 Handouts, die von den Spielern gefunden werden können. Die Geschichte des Moduls ist schnell erklärt: Es geht darum eine verfluchte Silbermine von Mine von den darin wohnenden Monstren zu befreien. Als Aufhänger dienen Überfalle auf die anderen Silberminen, die die Existenzberechtigung des Dorfes darstellen, und auf die Wägen, die das Silber abtransportieren. Nur leider konnten beim Spielen des Moduls weder ich als SL oder meien Spieler einen echten Grund finden, warum man nun in die Mine hineingehen soll. Man kann zwar erfahren, dass es die Mine gibt, doch finden weder die Überfälle dort statt, noch sind die anderen Minen mit dieser verbunden, noch gibt es einen anderen Grund sie zu betreten. Das Abenteuer macht es sich da sehr einfach: Es beginnt, nach dem es uns mit den Adventure Hooks in diese Lage versetzt hat, mit: “Ihr steht also vor dem Eingang der verfluchten Mine...”. Auch gibt es keine Gerüchte oder sonstige Informationen, die die Spieler sich im Dorf Silverton besorgen könnten. Ich musste selbst die Hälfte der Spielsitzung improvisieren, bis ich meine Spieler endlich bei der Mine hatte – einfach so die Vorgabe machen ist nämlich doof – das Abenteuer bietet einem dabei überhaupt keine Hilfe.
Und damit versagt es schon zum ersten Mal bei seiner Zielsetzung. Die alten gygaxschen Abenteuer enthielten nämlich sehr viele Informationen darüber, wie man die SC ins Abenteuer bekommt, was sie wissen und und was sie erfahren können. Ich erinnere nur an Modul B2 – Keep on the Borderlands.
Die Minen sind eine reine Enttäuschung. Zum einen ist besteht die Karte aus langen, sich windenden Gängen (Ihr geht 10m geradeaus, dann biegt es nach rechts ab, nach 15 weiteren Metern eine Biegung nach links, dann...) und einer eratischen Ansammlung von Räumen, in denen meistens Goblins an Tischen sitzen, die dann angreifen. Überhaupt erinnert das Verlies vom Aufbau her nicht an eine Mine sondern an einen langweiligen zufallsgenerierten Dungeon aus einem Computerprogramm. Die Begegnungen sind ebenso monoton wie unspektakulär. Ebene 1: Goblins, Zombies und Ratten. Drei Räume wirken zunächst interessant und frustrieren dann die Spieler, weil es dort doch nichts zu entdecken gibt. Ein Schrein eines dunklen Rattengottes, der eine riesige Statue desselbigen enthält, muss irgendwelche übernatürliche Fallen oder dunkle Wesen beherbergen und auch einen Schatz – das ist Dungeoncrawling. Enthält er aber nichts von beidem, so ist er einfach nur langweilig. Genauso ein Raum mit magischer Dunkelheit – das erzeugt Neugierde bei den Spielern. Wenn sich aber nichts herausfinden lässt und nur vier Ratten als Gegner darin sitzen, dann macht das meine Spielrunde nicht interessanter, im Gegenteil. Das sind jetzt zwei der mannigfaltigen Beispiele gähnender Langeweile, denen man in diesen Minen begegnen kann. Ich fasse hier nochmal kurz Ebenen 2, 3 und 4 zusammen: Goblin – Werratten, Riesenratten und Zombies, Goblin – Kleriker und Skelette und Riesenratten. Der großen Finale gibt es zwei: Einmal kämpft man gegen den Anführer der Werratten, einem Barden mit Familienfluch das andere mal gegen einen Untoten mit seinen Schergen, der die Mine unter seine Kontrolle gebracht haben. Beide sind miteinander verbündet und hatten den Masterplan, die anderen Minen aus Rache unter ihre Kontrolle zu bringen. Toll.
Ein Wort noch zu den Stats der Monster und NSC: Sie sind inkomplett. Es ist echt schön, wenn ich feststellen darf, dass die Kleriker gar keine gerlernten Zauber da stehen haben. Wahrscheinlich soll ich das selbst machen, damit ich es an meine Abenteurergruppe anpassen kann. Wenn ich aber ein Modul vorgefertigt kaufe, dann erwarte ich, dass ich kaum noch arbeit reininvestieren muss. Und Stats zusammenstellen gehört für mich zur unangenehmen SL – Arbeit.
Die Handouts sind unansehnlich. Ich lese lieber vor, bevor ich die austeile.
Fazit: Das Modul hält nicht was es verspricht. Oldschool – Dungeoncrawling ist weit mehr als ein paar Räume mit Monstern unter irgendeinem Vorwand. Sie bestehen aus interessanten Räumen und Begegnungen, bei denen die Spieler durch geschicktes Taktieren auch etwas herausfinden können. Wie die anderen Abenteuer der höchst erfolgreichen Reihe sind, vermag ich nicht zu sagen, dieses Modul bringt nur Langeweile für die Spieler und Frust für den SL. Nicht kaufen!
Verlag: Goodman Games Preis: 10.99$
ProduktinfoSprache: Englisch Bewertung: Urrks!