Online-Spiele bieten je nach Vorliebe der Spieler eine ganze Reihe von Vorteilen ggü. Pen & Paper: Die visuelle Darstellung, der hohe Action-Anteil, eine andere Gruppendynamik (kein SL, der moderierend eingreift). Pen & Paper ist dagegen häufig langatmig, das Abenteuer gelingt nicht immer wie man möchte und unterliegt tendenziell der SL-Willkür. Dafür macht es bei gutem SL und eingespielter Gruppe viel Spaß, ermöglicht eine direkte Aug-in-Auge-Kommunikation und ist sehr frei, was die Spielmöglichkeiten angeht.
Um eine Analogie zu bemühen: Online-RPG ist wie FastFood. Es ist optisch ansprechend, lecker und macht satt, aber irgendwie konfektioniert und einseitig. Wenn man sich ausschließlich davon ernährt, fehlt einem was oder man wird dick. P&P ist dagegen wie die gute alte Hausmannskost. Die kann genauso heiß, fettig und ungesund sein wie FastFood, dazu macht sie auch noch mehr Arbeit. Aber wenn man sich Mühe gibt und einen erfahrenen Koch hat, dann kann man zum gleichen Preis tolle leckere Sachen zaubern, die man in einem FastFood-Restaurant nie bekommen würde.
@ Indras:
Deine Mitspieler sind wie Kiddies, die bei Mama immer Bratwurst mit Kartoffeln und Sauerkraut bekommen haben. Jetzt haben sie bei McDonald's festgestellt, dass sie Pommes mit dick Mayo und Burger viel lieber mögen. Nun maulen sie natürlich, weil du ihnen so viel Gemüse servierst. Im Gegensatz zu einer echten Mama musst du dir aber um die Gesundheit der Spieler keine Sorgen machen. Also servier ihnen reichlich Hackbällchen und Kartoffelecken, dann sind sie glücklich und akzeptieren auch mal einen Salat zwischendurch. Du wirst sie nicht davon abhalten, dass sie McDonald's toll finden. Aber irgendwann werden sie feststellen, dass die Curry-Wurst-Sauce nirgendwo so gut schemckt wie bei dir...
Wenn du aber lieber Rouladen und komplizierte Hefe-Klöße kochst, und deine Spieler das überhaupt nicht ab können, dann such dir eine neue Runde. Sonst quält ihr euch nur gegenseitig.