Wenn 2 Spielleiter gemeinsam ein Abenteuer vorbereiten und leiten, dann können die das doch auch machen, ohne das es jetzt inkonsistent wird oder an Tiefe verliert. Warum sollen das dann 4 Leute, die gemeinsam spielen, nicht können?
1) Wenn man etwas vorbereitet, hat es immer mehr Tiefe als wenn man etwas spontan improvisiert.
Bei einer Improvisation nimmt man den Erstbesten gedanken, den man hat. - Dieser muss aber nicht zwangsläufig der Beste sein.
Bei einer Vorbereitung hat man mehrere Gedanken und wählt davon den Besseren aus.
Wenn mir mal keine Idee kommt, wie es weitergehen kann, dann kann ich bei einer Vorbereitung auch mal 'ne Stunde Pause machen und danach weitervorbereiten.
Wenn mir bei der Improvisation die Ideen ausgehen, dann muss ich sofort das nächstbeste nehmen, was mir einfällt. Hier kann man schlecht sagen: "So, wir haben keine Ahnung, wie das Abenteuer weitergeht, lass uns mal zusammen Fernsehen. Viellicht fällt uns ja währenddessen ein, wie wir weiterspielen können."
2) Bei einer Improvisation nehme ich eine Szene und diese ist Tatsache. Wenn sich später herausstellt, dass die Anfangsszene nicht so gut zum restlichen Abenteuer passt, kann ich sie schlecht im Nachhinein rausstreichen.
Wenn ich ein Abenteuer vorbereite und feststelle: "Die Anfangsszene passt gar nicht zum restlichen Abenteuer.", dann schribe ich es einfach um. (Die Spieler werden wahrscheinlich nichtmal bemerken, dass es früher eine andere Anfangsszene gab.)
Wenn ich mir bei einer Szene unsicher bin, ob sie logisch ist oder ob das technisch machbar ist (Dampfkraft in der Antike?), dann kann ich in einem entsprechenden Forum posten oder mich in der Bücherei schlau machen.
Und vor allem: Man kannn, sobald man das Abenteuer fertig hat, darüber schlafen und es dann am nächsten Tag auf Logikfehler überprüfen. - Das ist bei einer Improvisation nicht möglich.
3) Als SL kenn man den Hintergrund. Man kann darauf aufbauen. Der SL weiß, wieso der Wirt so mürrisch ist. Wenn die SCs den Wirt jetzt auffordern, freundlich zu sein, dann kann der SL darauf angemessen reagieren, da er ja den Grund für die Unwirtlichkeit des Wirtes hat.
Wenn jetzt aber Spieler den Wirt charakterisieren müssen, dann haben sie keine Ahnung, wieso er so mürrisch ist. Wenn sie jetzt also die Reaktion des Wirtes beschreiben, dann müssen sie in's Blaue raten.
Das sind 3 Gründe, wieso ein vorbereitetes Abenteuer potentiell besser wird, als ein improvisiertes Abenteuer.