Autor Thema: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen  (Gelesen 11461 mal)

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Ancoron Fuxfell

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Spielt man Rollenspiel nicht, um Taten zu vollbringen, die man in der Realität nicht vollbringen kann? Gehört dazu nicht auch, dass jemand, der total unbegabt im Reden ist, im Spiel jemanden Spielen darf, der die-königlichste-Laberbacke-ever ist?

Aber wird dabei nicht die Atmosphäre zerstört? Muss dann nicht rollplaying statt roleplaying sein, damit das machbar ist?


Was ist mit einem Dummen, der einen Gelehrten-Weisen-Genie spielen will? Wird dann der Plot ausgewürfelt?


Und was ist mit Spielern, die besonders Wert darauf legen, eine stimmige Spielwelt zu erforschen, zu der natürlich auch insbesondere die anderen SCs gehören?

Offline 1of3

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #1 am: 11.05.2006 | 20:42 »
Spielt man Rollenspiel nicht, (...)

Egal, was dann auch kommen mag, die Antwort ist: "Nein!"

Denn man spielt überhaupt keine Rollenspiele (zumindest kenne ich niemanden mit einem solchen Nickname) und bei den Leuten die ich kenne, möchte ich behaupten, dass sowieso jeder anders spielt und die Diskussion damit schon vorbei wäre. ~;D
« Letzte Änderung: 11.05.2006 | 20:50 von One O'Three »

Offline Ruinenbaumeister

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #2 am: 11.05.2006 | 20:45 »
Es kommt eben darauf an, was man höher gewichten will. Spaß oder Atmosphäre. Eigenen Spaß oder den der anderen. Legen denn die anderen Spieler Deiner Gruppe Wert auf eine dichte Atmosphäre oder nehmen sie was kommt?
Und wenn ich mich im Zusammenhang
des Multiversums betrachte, wie oft bin ich?

Offline Drulak

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #3 am: 11.05.2006 | 20:46 »
Denn man spielt überhaupt keine Rollenspiele (zumindest kenne ich niemanden mit einem solchen Nickname) und bei den Leuten die ich kenne, möchte ich behaupten, dass sowieso jeder anders spielt und die Diskussion damit schon vorbei wäre.

Genau und deshalb schließen wir auch gleich das Forum, da hier jeder eh seine eigene Meinung zum Thema Rollenspiel und Fantastik hat und damit jede Diskussion vorbei wäre. ;D ::)
Und da ein Großteil der Rollenspieler ziemlich doofe, unkreative Kreaturen ohne soziale Fähigkeiten sind fällt es mir schwer von Eliten zu reden.
Das einzige Potential des Rollenspiels ist es fett und bärtig zu werden. Und selbstverliebt.

Offline Haukrinn

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #4 am: 11.05.2006 | 20:55 »
Aber wird dabei nicht die Atmosphäre zerstört?

Nein.

Muss dann nicht rollplaying statt roleplaying sein, damit das machbar ist?

Nein.
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Cycronos

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #5 am: 11.05.2006 | 20:58 »
Nein.

Nein.

Öhm, könntest du das mal näher erläutern? Ich hätte nämlich im Brustton der Überzeugung beide mal "ja" gesagt, und bin jetzt etwas verwirrt. Wo genau siehst du da Möglichkeiten jemanden zu etwas werden zu lassen, dass er absolut nicht ist und auch nicht wirklich sein kann, ohne auf die Spielwerte auszuweichen?

Offline Monkey McPants

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #6 am: 11.05.2006 | 21:25 »
Muss dann nicht rollplaying statt roleplaying sein, damit das machbar ist?
Wenn ich doch bloß durch Tastendruck töten könnte... *seufz* :(

Um die Frage mal zu beantworten: Nein, Regeln und "Stimmung" schließen sich nicht aus. Nein, es ist überhaupt ein Problem wenn ein nicht so verbaler Spieler einen verbalenCharakter spielt. Nein, ich darf dich leider nicht brutal abmetzeln nur weil du den dämlichen "roll- vs role-" Spruch abgelaßen hast. Nein, das Leben ist leide rnich gerecht. ;D
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Offline Fredi der Elch

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #7 am: 11.05.2006 | 21:32 »
Wird dann der Plot ausgewürfelt?
Plot wird sowieso überbewertet.  >;D
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Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Offline Haukrinn

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #8 am: 11.05.2006 | 21:36 »
Öhm, könntest du das mal näher erläutern?

Nein. Äh, quatsch...  :)

Wo genau siehst du da Möglichkeiten jemanden zu etwas werden zu lassen, dass er absolut nicht ist und auch nicht wirklich sein kann, ohne auf die Spielwerte auszuweichen?

1. Ich bin böse und gemein, d.h. wenn Dumpfbacke den Evil Genius spielen möchte, dann sage ich von vornherin "Kommt nicht in Frage". Ich muß allerdings gestehen, daß ich mich mit dem Problem außerhalb von Cons auch noch nie auseinandersetzen mußte. Meine Spielerinnen und Spieler sind eigentlich alle recht aufgeweckt (wenn auch manchmal etwas unaufmerksam ::)). Das Problem im kommunikativen Bereich sehe ich auch nicht. Man muß doch nicht immer jedes Gespräch aufs Wort genau schildern. Leute, die eben das nicht so raus haben, verstehen es ganz gut, stattdessen zu beschreiben, welche Mittel ihr Charakter einsetzt und wie das Gespräch verläuft. Das ist der Atmosphäre IMHO sogar zuträglicher, denn wenn jedes Feilschen um'm Fisch oder einen Apfel ausgelaberspielt werden muß, dann bleibt zumindest meine Immersion auf der Strecke. Weil das einfach ätzlangweilig ist. ;)

2. Ich verlange ("hoffen" wäre hier definitiv nicht das richtige Wort) von meinen Spielern, daß sich ihre Handlungen in dem Rahmen bewegen, der auf dem Charakterbogen steht. Das ist natürlich eher für's andere Extrem wichtig. Aber auch wenn da der Maximalwert für Intelligenz steht, dann verlange ich zumindest, daß der Spieler mir sagt, wie er dieses Attribut auszuspielen gedenkt und dies dann auch tut. Wenn diese Interpretation sinnig ist, ist doch alles prima: INT 18 von 20; aber auch nur, weil ich so ziemlich jedes existierende Buch gelesen habe. Zugleich habe ich aber die Auffassungsgabe einer Schachtel Streichhölzer, was solls...

3. Wenn eine Situation nicht wirklich herausfordernd ist, dann braucht man die Würfel doch garnicht. Weil der Erfolg eh außer Frage steht. Und wenn eine Herausforderung besteht, dann würfelt man eben schnell und beschreibt danach, was passiert. Fortune in the Middle ist Dein Freund!  ;D
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Offline Dash Bannon

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #9 am: 11.05.2006 | 23:12 »
na wenn man etwas nicht ist, kann man es auch nicht spielen..

und nein ich meine nicht 'körperliche' Fertigkeiten oder Magie

aber wenn ich eben nicht eloquent bin kann ich auch nicht so tun...
oder sehen wir das mal auch als Gruppending:
wenn einer den hochintelligenten Gelehrten mimen möchte, aber nur Dummfug erzählt..
wird das auf den Spielspaß der Gruppe ne negative Auswirkung haben, also sollte er es vielleicht lassen (aber ich als SL zwing keinen zu was..)
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Heretic

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #10 am: 11.05.2006 | 23:43 »
Hey, bei mir in der Gruppe hab ichn Spieler, der hat 20-35 äpm und den hab ichn Barden spielen lassen!
Er ist zwar bissl wirr und stottert ab und zu etwas, aber er ist trotzdem nicht auf den Mund gefallen.
Warum sollte solch ein Spieler nicht auch nen Barden spielen dürfen?
 

Joe Dizzy

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #11 am: 12.05.2006 | 01:07 »
Spielt man Rollenspiel nicht, um Taten zu vollbringen, die man in der Realität nicht vollbringen kann?

Nein.

Ich mache einen großen Bogen um Leute, die mit dieser Einstellung an den Spieltisch kommen.

Heretic

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #12 am: 12.05.2006 | 03:48 »
Und warum, vorzüglicher Georgios?
 :)

Offline Merlin Emrys

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #13 am: 12.05.2006 | 04:45 »
na wenn man etwas nicht ist, kann man es auch nicht spielen..
Komisch... ich bin bestimmt kein Krieger, aber ich spiele einen. Im Gegensatz zu mir kann der kaempfen und reiten. Deshalb spiele ich ja am Tisch und nicht beim LARP - weil ich am Tisch alles "sein" kann, was ich nicht so bin: riesig, rothaarig, schlau, verkrueppelt, empathisch, ueberlegen, gierig, freundlich, winzig, schweigsam, kaempferisch, stark, schwatzhaft, geschickt, glatzkoepfig, schnell, verheiratet, kuehl, intuitiv, witzig, ruhig, unfreundlich, taktisch, gewitzt, besonnen, unbesonnen, extrovertiert, introvertiert... was auch immer. 
Wieso um alles im Rollenspiel sollte es da einen Unterschied machen, ob ich "Waffenfertigkeiten" oder "kommunikative Fertigkeiten" simuliere? Wenn mich einer fragen wuerde, wie ich denn nun mein Schwert handhabe, um die vorgeschlagene Aktion hinzubekommen, wuerde ich doch genauso stottern wie der von seiner Persoenlichkeit her nicht so sichere Spieler eines Barden, wenn es um ein Lied geht. Wenn mich keiner fragt - warum sollte einer ihn fragen? Ich wuerfele, er wuerfelt ("fortune in the middle"), und dann beschreibt eben jeder, was er macht: Ich behaupte, mein Schwert haette den andern verletzen koennen, und er behauptet, er haette mit seinem Lied die Herzen geruehert. Wenn die Wuerfel das so gesagt haben, wird es wohl so sein.

Fuer mich ist Rollenspiel auch die Spielwiese, auf der ich mal antasten kann, wie es waere, anders zu sein - ob andere dann wohl anders auf mich reagieren, und wenn ja, wie? Wenn ein introvertierter Spieler mal "anschmecken" will, wie es waere, etwas aus sich herauszugehen, und einen entsprechenden Charakter entwirft - dann werden meine SCs und bevorzugt meine NSCs auf ihn reagieren als auf einen extrovertierten Charakter (so gut ich mir das eben vorstellen kann). Wenn ein Schwaetzer einen schweigsamen Kameraden spielen will, wird er eben von Zeit zu Zeit darauf hingewiesen, dass - oder gefragt, ob - er vielleicht gerade doch geschwiegen hat, weil das seinen gespielten Charakter entspraeche.
Die dazu notwendige Beschreibung liegt dann halt eine "kommunikative Meta-Ebene" hoeher, will sagen: Der Barde singt nicht hinreissend, sondern er sagt, dass er hinreissend singt (so wie ich ja auch nur behaupte, zu kaempfen, und nicht kaempfe). Der Schelm, der mal keinen perfekten Einfall hat, erzaehlt halt keinen Witz, sondern sagt, dass er einen (laut Wuerfel) guten Witz erzaehlt. Und der redselige Spieler sagt dann halt, dass er geschwiegen hat... Vice versa: Wenn der Schelmenspieler einen mE guten Witz reisst, aber der Wuerfel ihm ein mieses Resultat bescheinigt, reagiert der Betroffene eben humorlos oder der Schelm hat ein spezielles Fettnaepfchen erwischt, von dem er nichts wissen konnte. Wenn mir einer der Waffenexperten hier erzaehlt, was er tun koennte, und die Wuerfel nicht so wollen, hilft ihm das ja auch nicht.

Kurz:
Fuer den gespielten Charakter gelten die Werte, die er in der Fiktion hat, nicht die Werte seines Spielers.
Je mehr die Umsetzung des erwuerfelten in der Immersion bleibt, d.h. "ausgespielt wird", desto besser finde ich das, aber wenn jemand etwas nicht ausspielen oder gut beschreiben kann, bedeutet das keine Einschraenkung fuer ihn, sondern nur fuer die Immersion. Jeder kann und darf  alles probieren, wenn er moechte - das gehoert zur Freiheit und zum Reiz des "Zettel-und-Stift"-Rollenspiels fuer mich essentiell dazu.
« Letzte Änderung: 12.05.2006 | 04:48 von Merlin Emrys »

Preacher

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #14 am: 12.05.2006 | 07:21 »
Nein.

Ich mache einen großen Bogen um Leute, die mit dieser Einstellung an den Spieltisch kommen.

Echt? Du spielst also nie nen Magier, einen Großen Krieger, den absolut professionellen Elite-Straßensamurai, den toughen Piraten...(die Liste ließe sich endlos fortsetzen)? Nie? Und wenn Du es doch mal tust, zaubert dein Magier dann nicht?
Und Du fandest es auch nie Cool, wenn der Char eine abgefahrene Aktion geschafft hat, die Du im realen Leben NICHT könntest - weil dir der Grad an Ausbildung, das Talent oder die Skrupellosigkeit fehlen oder die Beschaffenheit der Welt es schlicht nicht zulässt (z.B. Magie)?

Also ich hab all das gespielt und ich fand die Fähigkeiten meiner Chars immer sehr cool. Natürlich spielt es auch mit rein, Dinge zu spielen, die man im RL nicht ist/nicht kann. Immer nur normale Typen spielen ist doch langweilig ;)

Offline Bitpicker

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #15 am: 12.05.2006 | 07:59 »
Ich weiß nicht, bei uns (also meiner Gruppe) scheint es im Rollenspiel eher um Ideen zu gehen als um deren verbale Ausgestaltung. Nehmen wir mal kein allzu exotisches Beispiel: feilschen. Vielleicht würden wir gelegentlich mal ein Feilschen um einen Preis ausspielen, wenn es besonders wichtig oder interessant ist, aber häufiger würde ich Händler-NSC und Käufer-SC es auswürfeln lassen; denn sonst ist es immer der Spieler, der mit dem SL feilscht, und das Ergebnis (oder Erlebnis) ist immer das gleiche.

Wenn ein Spieler NSCs irgendwelche Argumente in einer Diskussion aufbringen will, brauche ich nicht die ganze Diskussion zwischen ihm und dem NSC zu spielen; mir reicht es, wenn er mir die Kernargumente sagt und für die Ausgestaltung würfelt. Die Probe sagt mir, welche Qualität die Darstellung des SC hat; sind die Argumente Blödsinn, kann nur eine hervorragende Darstellung vielleicht Erfolg haben, sind die Argumente klasse, können sie in übelstem Gestammel untergehen usw. Bei mir ist das immer eine Kombination aus Beschreibung (nicht wirklicher Durchführung) und Wurf, sofern das Ergebnis nicht vorher schon offensichtlich ist.

Es gibt schon genug würfellose Diskussionen unter den Spielern, wenn sie auch noch alles Soziale oder Unsoziale mit den NSCs ausspielen würden, kämen wir zu nix.

Und noch was: wenn mein Spieler genug chemisches Wissen hat, um aus verfügbaren Materialien eine Bombe zu bauen, er aber gerade nicht McGyverix den Gallier spielt, erwarte ich, dass er z.B. auf Verstand würfelt, bevor er die Idee äußert. Die Frage 'kann mein SC aufgrund seiner Werte darauf kommen' finde ich recht wichtig. Immer dann, wenn es einen Konflikt zwischen den Fähigkeiten des Spielers und seines Charakters gibt, und den gibt es irgendwann immer, wenn man sich nicht bloß selbst spielt, kann gewürfelt werden, und wenn es nur eine Entscheidungshilfe ist: werde ich bei dem verlockenden Angebot schwach oder bleibe ich stark?

Robin
Wie heißt das Zauberwort? -- sudo

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Preacher

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #16 am: 12.05.2006 | 08:28 »
Bei mir ist das immer eine Kombination aus Beschreibung (nicht wirklicher Durchführung) und Wurf, sofern das Ergebnis nicht vorher schon offensichtlich ist.
Find ich ne gute Regelung.

Immer dann, wenn es einen Konflikt zwischen den Fähigkeiten des Spielers und seines Charakters gibt, und den gibt es irgendwann immer, wenn man sich nicht bloß selbst spielt, kann gewürfelt werden
Finde ich auch ne gute Regelung. Mich haben manche Sachen auch immer genervt: Beispiel DSA - Da hat der Krieger schon Kriegskunst 16, aber wie man die Verteidigung der Stadt organisiert muss trotzdem ich taktische Niete selber planen. Wieso nicht würfeln und vielleicht wenigstens ein paar Tips erhalten?

Ein

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #17 am: 12.05.2006 | 09:07 »
Ich kann den meisten meiner Vorrednern nur zustimmen. Das ist doch gerade der Grund, warum wir diesen ganzen Regelbatzen mit uns herumschleppen. Selbst die meisten regelleichten Systeme toppen in ihrer Komplexität das typische Familienbrettspiel. Wenn das also alles unnütz und ungewollt ist, warum gibt es sie dann überhaupt?

Offline Richtenstahl

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #18 am: 12.05.2006 | 09:31 »
ALso ich hab die Erfahrung gemacht, dass das meiste, was am Tisch ausgespielt werden kann, dort auch ausgespielt wird (ok, nicht jedes "Guten Tag" auf der Straße und nicht jedes Feilschen um ein Brot, bitte keine Haarspaltereien), also vor allem soziale INteraktionen.

Wenn ich (als SL) einen SPieler habe, der unbedingt etwas spielen will von dem ich der Meinung bin, dass das gar nciht zu ihm passt (habe inen Laberspieler, der einen stillen, ernsten Killer spielen wollte, nur mal als aktuelles Beispiel), dann rede ich mit ihm drüber und sage ihm ganz offen, dass ich der Meinung bin, dass das nciht passt. Wenn er es dann unbedingt doch machen will, soll er. Meißt merkt er dann schnell, dass ihm das nciht liegt.

Bei Fähigkeit des Spielers vs. die des Charakters mache ich es bei den Sachen, die man am Tisch ausspielen kann, meißt so, dass ein Würfelwurf das Ausspielen beeinflusst aber nicht 100% bestimmt.
Ich erwarte von dem Verführungstalent dann schon ein paar gute Versuche das auch verbal/mimisch rüberzubringen.
Wobei ich ganz klar sage: wer das gut ausspielt wird beim gleichen Würfelwurf bessere Chancen haben.
Meißt kenne ich ja auch die Spieler und kann entsprechend darauf eingehen, wenn ich merke, dass der Verbalparetiker sich richtig Mühe gibt, verführerisch rüberzukommen UND dann noch seinen hohen Wert in Verführen an den Start bringt.

Bei Kämpfen und den meißten anderen phyisischen Aktionen geht das halt nicht, da kommt es eben nur auf die Beschreibung an.

Bisher bin ich damit meißt gut gefahren.


Und nebenbei: so Kommentare wie: "Diskussion sinnlos, da eh jeder sseine Eigene Meinung hat" finde ich in so einem Forum nciht wahnsinnig konstruktiv. Wir sind doch hier, um die Meinung der anderen über unser Hobby zu erfahren, oder?
ALso ich zumindest.
*absichtlich-kein-Smiley,-da-ernst-gemeint*
"Use the Force, my Padawan,
use BRUTE FORCE!"

Indras

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #19 am: 12.05.2006 | 09:39 »
Gehen wir mal davon aus dein SL hat seine eigen Spielwelt konstruiert und kein Spieler kennt sie muss dann nicht zwangsläufig jeder ein Landei spielen welches keine Ahnung von der Welt halt einfach deshalb weil kein Spieler keine Ahnung von der Welt hat? Oder werden da aufeinmal alle Hühneraugen zugedrückt?

Joe Dizzy

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #20 am: 12.05.2006 | 10:13 »
Echt? Du spielst also nie nen Magier, einen Großen Krieger, den absolut professionellen Elite-Straßensamurai, den toughen Piraten...(die Liste ließe sich endlos fortsetzen)? Nie? Und wenn Du es doch mal tust, zaubert dein Magier dann nicht?

Natürlich. Aber das hat doch überhaupt nichts damit zu tun, Dinge zu tun, die ich nicht tun kann. Ich spiele ein Spiel um zu spielen, nicht um irgendwelche Fantasien auszuleben.

Und warum, vorzüglicher Georgios?
 :)

Rollenspiel als Realitätsflucht finde ich etwas komisch, hervorragender Heretic.

Offline Hr. Rabe

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #21 am: 12.05.2006 | 10:15 »
Rollenspiel als Realitätsflucht finde ich etwas komisch, hervorragender Heretic.

*ts* Realität ist was für Leute mit eingeschräänktem Vorstellungsvermögen... *schnellwiederwegist* ;D
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Offline Michael

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #22 am: 12.05.2006 | 10:32 »
Meine Spieler können sich gut einschätzen, sie wissen meistens (aber nicht immer), was sie darstellen können und wählen entsprechend ihre Rollen, aber ansonsten, wenn jemand absolut keinen Plan/Lust hat um eine bestimmte Sache auszuspielen, dann gestatte ich dem Spieler natürlich mit einem Würfelwurf die Situation zu lösen.
Ich gebe meinen Spielern auch Hinweise, wenn die Spieler keine Idee haben, aber dem Klügsten der Gruppe ein Wurf auf ein entsprechendes Talent gelingt.
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
Im Grunde spielen wir die meiste Zeit also eine Art Wargame und erzählen uns dazwischen Stundenlang Geschichten wie es zum nächsten Kampf kommt. *leichte ironie*

You cannot spell Slaughter without laughter.

Preacher

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #23 am: 12.05.2006 | 10:50 »
Natürlich. Aber das hat doch überhaupt nichts damit zu tun, Dinge zu tun, die ich nicht tun kann.
Du kannst also zaubern? ;D
Aber ernsthaft: Findest Du das nicht cool, daß der Char zaubern kann? Hast Du dir noch nie gedacht "och, das könnte ich auch gern"? Ganz ehrlich? Noch nie gedacht?

Ich spiele ein Spiel um zu spielen, nicht um irgendwelche Fantasien auszuleben.
Gehört das nicht auch ein bischen zum Spiel dazu? Ich meine - sonst bräuchte man ja keine Krieger oder Magier oder sonstwie außergewöhnlichen Chars zu spielen - dann könnte man den Bäcker von nebenan oder die Putzfrau vom Büro spielen.
Nit "Norman-Normal-Chars" kann man auch tolle Geschichten/Sessions haben, keine Frage. Aber wieso spielt man gerne Typen mit "kewl Powerz", wenn nicht, um auch ein klein wenig Eskapismus zu betreiben? ;)

Wenn das natürlich das Haupt- oder gar alleinige Ziel des Spiels ist, dann läuft ganz grundlegend was schief - dann sollte man sich schnellstmöglich ein Leben  und/oder Hilfe besorgen.

Aber nicht mal so ein kleines bischen?  Echt nicht? ;)

Offline Dash Bannon

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #24 am: 12.05.2006 | 10:56 »
na wenn man etwas nicht ist, kann man es auch nicht spielen..

und nein ich meine nicht 'körperliche' Fertigkeiten oder Magie


@Merlin
lies bitte meine posts komplett, danke
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.