D.h. der KL 18 Magier braucht keinen KL 18 Spieler, aber ~12 sollte schon drin sein. Und ein SC mit Überreden 15 muss nicht jedesmal mit überzeugenden, stundenlangen Reden, die bis ins letzte Detail rhetorisch ausgefeilt sind, kommen, aber der Spieler sollte zumindest ein paar gut klingende Sätze hinbekommen, wenn er etwas will.
Und auch aus einem anderen Thread:
Man kann sich selbst + X (ein paar Punkte Klugheit und Charisma mehr kann man darstellen) + körperliche Fähigkeiten + Magie darstellen.
Naja...
Das ist Ansichtssache...
Wieviel X ist zulässig, wieviel X ist unzulässig?
Wer bestimmt ob der Spieler KL 12 wenigstens braucht um einen KL 18 Charakter spielen zu dürfen?
Der Spielleiter? Der Mitspieler? Man selbst?
Was ist, wenn man selbst etwas spielen möchte, wo der Spielleiter die Menge X als zulässig, ein Mitspieler aber als unzulässig betrachtet?
Dann die Körperlichen Fähigkeiten - sorry, ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, ein kleiner drahtiger Dieb zu sein, Taschendiebstahl und sowas zu beherrschen. Oder zumindestens bedingt. Ich weiss nicht, ob ich dann ständig in Versuchen wäre.
Darf ich mit meinen 130 kg also nur 1m85 große breitschultrige Männer spielen?
Oder wie sieht es aus mit einem Atlethen. Klar kann ich mir vorstellen, was es heisst, einen Salto zu machen. Aber weiss ich, wieviel Disziplin es braucht, das zu trainieren? Kenn ich die Schmerzen, die Jahre mit Training?
Kann ich einen Dieb spielen, der jahrelang im Knast war?
Einen Söldner, der jahrelang im Krieg war?
Und kommt mir jetzt bitte nicht mit Literatur oder irgendwelchen Kinofilmen!
Magie... Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Und ich traue es auch niemandem zu. Wie ist es zu zaubern? Wie fühlt es sich an, wie verändert es einen, plötzlich Fähigkeiten zu haben, die sonst quasi niemand kann? Wie war das Leben in einer Magierakademie? Wie ist es, wenn man von den normalen Naturgesetzen nicht mehr abhängig ist? Wie ist es, wenn man an seine magischen Grenzen stösst?
Was ist mit der Verantwortung? Den Risiken?
Wie fühlt es sich an, wenn magisch ausgebrannt ist, weil man seine Ressourcen verbraten hat und erstemal meditieren muss? Und soll ich ohne dass Wissen ernsthaft einen Zauberkundigen verkörpern?
Und wie ist es, ein Zwerg zu sein? Vielleicht mehrere Jahrhunderte alt?
Oder noch besser: ein Elf?
Wer behauptet von sich, dass realistisch verkörpern zu können...?
Wie ist es, im Mittelalter zu leben?
Ohne elektrisches Licht... Den Tag mit dem Sonnenlicht beginnen und beenden. Keine Heizung, kein warmes Wasser, keinen Komfort, den das Leben heute so lebenswert macht. Dafür all die Unannehmlichkeiten, die das Leben im Mittelalter so beschwerlich machte, dass die wenigsten über 30 Jahre alt wurden.
Wie ist es in einem totalitärem System zu leben?
Wie ist es, einer Minderheit anzugehören, die diskriminiert wird?
Wie ist es, einen Lehnsherr zu haben, der über Dein Leben und Deinen Tod richten kann?
Wie ist es, einen Priester zu haben, dessen Gott wirklich existiert und der Dir das auch durch Wunderwirken beweisen kann?
Ich kann mir das nicht vorstellen, was das für mein Leben bedeuten würde?
Wie ist es überhaupt, ohne unsere Bildung und Schule aufzuwachsen - ohne dass Reflektion trainiert und diskussion geübt wurde? Wie ist ein Leben ohne Zerstreuung (Bücher, TV, Internet)?
Wer kann es sich schon vorstellen, wie es ist ein Vampir zu sein, besessen von unstillbarer Gier und dürstend nach Blut, so dass man immer wieder dazu kommt, menschen um seiner Gier zu vernichten?
Wenn wir alles vom Rollenspiel ausschliessen würden, was nicht "nicht kompetent darstellbar" wäre,dann würde es keine Elfen und Zwerge als Charaktere geben.
Man dürfte keine Zauberer spielen und man dürfte auch nicht Fantasy spielen, das an unser Mittelalter angelehnt ist.
Alle Fantasygenres, alle Science Fiction Rollenspiele, Vampire, Werewolf, Magus wäre tabu.
Wir würden Menschen spielen, heute und vielleicht würden wir noch nicht einmal in der Lage sein, Kriminalstücke nachzuspielen, weil noch nie jemand von den betroffenen eine Leiche gesehen hat und ernsthaft verkörpern kann, wie das ist.
Rollenspiel ist ein Spiel, in dem man eine Rolle spielt.
Es ist der verlängerte Arm von "Cowboy und Indianer", "He-Man" oder kurz gesagt: "So tun als ob".
Man hat es vom Kinderzimmer an den Wohnzimmertisch geholt und spielt es nicht mehr mit "Peng Peng" sondern mit Worten und nicht mehr mit Spielsachen sondern mit Würfeln.
Und damit es spannend und fair bleibt, denkt sich einer die Abenteuer aus, die die anderen erleben.
Wer ankommt und sagt: "Die Rolle darfst Du nicht spielen, das kannst Du nicht!" ist genauso 'doof', wie derjenige der beim Cowboy-Spielen damals sagte: "Du kannst nicht Zorro sein, Du hast ja gar keine Maske!"
Den haben wir früher auch ausgelacht.
Weil ihm die Fantasy fehlte, dass der Zorro-Spieler eine Maske hatte, auch wenn man sie nicht sah!
Denn allein darum geht es beim Rollenspiel - um Fantasie...
...darum, sich vorstellen zu können, wie es wäre, wenn es nicht so wäre, wie es ist.