Ich versteh immer nicht, warum denn dauernd diese große Unterscheidung gemacht wird zwischen körperlichen und geistigen Fertigkeiten.
Ehrliche Antwort: Ich WILL keine Unterscheidungen machen.
Am liebsten würde ich die körperlichen Aktionen genau so ausspielen, wie die geistigen. Wer schon mal auf einem LARP war, kann verstehen, wie toll es ist, die körperlichen Aktionen auszuspielen.
Also ich bin dafür, körperliche
und geistige Aktionen auszuspielen.
Das ist mein Wunsch. Leider sieht die Realität anders aus. Leider kann ich in der Realität, wenn wir in meiner Wohnung spielen, keine Akrobatik machen. Und leider kann ich in meinem Zimmer auch keine Schwertkampf durchführen, ohne dass mein Mobiliar kaputt geht.
Bedeutet es nun, dass ich auf alles, was Spaß macht verzichte? (LARP mal außen vor.) Nein, denn zum Glück gibt es noch die sozialen Aktionen. Zum Glück erlaubt mir mein beengtes Zimmer diese auszuspielen.
Meinen beengtem Zimmer verdanke ich es, dass ich auf alles körperliche verzichten muss. (Deswegen würde ich auch niemals LARP in einer Wohnung spielen.) Aber das Zimmer kann noch so beengt sein: Um soziales auszuspielen reicht es immer noch.
Um also auf deine Frage zurückzu kommen: Wieso verzichte ich außerhalb des LARPs darauf, meine körperlichen Aktionen auszuspielen? Weil mich mein enges Zimmer dazu zwingt.
Wenn jemand einen Kämpfer spielt und stur seinne Attacken würfeln darf, warum soll dann ein Barde nicht auch einfach nur einen Skill für Laute/Singen etc werfen dürfen.
Wenn ein Kämpfer nur dasitzt und stur Attacke - Parade, Attacke - Parade, Attacke - Parade würfelt, dann killt das ebenfalls die Atmosphäre. So was finde ich ebenfalls langweilig. Entweder es gibt ein interessantes Taktik-System, mit dem man Kämpfe abwickeln kann oder man spielt LARP oder man wickelt die Kämpfe möglichst schnell ab.
Verstehe mich nicht falsch: Ich habe nichts gegen Brettspiele. Ich spiele auch liebend gerne Brett- und Würfelspiele. Aber wenn ich mich mit Leuten zu Pen&Paper verabrede, dann erwarte ich etwas anderes.
Also warum ist es ohne Problem möglich/erlaubt, als -überspitzt ausgedrückt- querschnittsgelähmter Rollstuhlfahrer einen Salto springenden, Axt schwingenden 100m Läufer zu spielen,
Also auf dem LARP hätte ich Probleme damit!
Beim Pen&Paper kann ich leider keine körperlichen AKtionen anführen. Beim Pen&Paper sitze ich sowieso die ganze Zeit auf'm Stuhl. - Da ist es egal, ob der gegenüber nun querschnittsgelähmt ist oder nicht. Er sitzt sowieso nur da, und steht nicht auf, um seine AKtionen zu machen. (Beim LARP gilt das Gesagte natürlich nicht.)
wenn er einen charmanten Frauenheld und Barden spielen möchte und für sein Betören nur die Würfel sprechen lassen will.
Wenn jemand nur die Würfel sprechen lassen will, dann lade ich ihn zu eine Runde Kniffel oder TableTop ein. Da kann er so viel würfeln wie er will. Aber RPG ist etwas mehr als würfeln.
Es wurde ja weiter oben gesagt, dass auch nicht jede x-beliebe Feilscherei ausgespielt wird. Und es wurde die Frage gestellt, was denn bestimmt, was x-beliebig ist und was nicht.
Bei uns entscheidet der SL, ob eine Szene jetzt spannend genug ist, um ausgepsielt zu werdenm oder kurz abgewickelt wird. - Wobei der SL an den Gesichtern der Mitspieler merkt, ob sich seine Entscheidung mit der Meinung der anderen deckt. - Merkt er großes Unzufriedensein auf einigen Gesichtern, dann kann er das beim nächsten Mal korrigieren.
Spürrt er Langeweile von den Spielern, dann kann er auch diue aktuelle Szene überspringen.
Hat er eine Szene fix abgehandelt und einige Spieler zeigen deutlich, dass sie an der Szene interessiert wären, dann kann der SL die Szene auch noch mal rückgängig machen und ausspielen.
Und wenn einer in der Gruppe seine sozialen Skills lieber nur auswürfelt, lasst ihn doch. Warum stört euch das so? Solange es ihm so gefällt, bedeutet es doch effektiv mehr Zeit im Rampenlicht für die anderen.
Ich bin nunmal keine Rampensau. Ich höre auch sehr gerne anderen Leuten zu wie sie spielen. - Aber ich schaue ihnen nur ungerne zu, wie sie würfeln.
Und wenn ich selber erzähle, dann habe ich es auch gerne, dass mein Gerede, die Handlung beeinflusst. Ich überlasse solche Entscheidungen nur ungern den Würfeln.
Worauf ich mich notfalls mit einem Spieler einigen könnte: Er redet zwar und stellt die Situation dar. Das Gesagte hat aber keinerlei Einfluss auf den anschließenden Wurf.
Finde ich selber allerdings suboptimal, da es wie in einem Post weiter oben beschrieben, die Immersion zu stark stört.
(Und ja: Ich habe ein sehr niedriges Niveau. Ich verlange nicht besonders viel. Aber ich verlange zumidnest ein winzig kleines bißchen, was schauspielerische Leistung angeht. Nicht viel. - Ein Hauch von Niveau würde mir schon ausreichen.)
Und dann gilt bei mir auch noch:
Was gesagt wird, ist mir persönlich wichtiger, als
wie es gesagt wird.
Wenn jemand in einem monotonen Dialog, der die Argumente des NSCs zerpflückt, hält, ist mir das tausendmal lieber, als eine mitreißende Rede, die nur BullShit enthält.
Mich würde dann auch interessieren, wie konstant diese ominöse Stimmung oder das Athmospärische Darstellen dann anhält.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meiste Stimmung bei 2-3 Spielern aufkommt. - Sobald wir mehr Spieler sind, ist man häufiger untätig, und verfällt dann in OT-Stimmung.
Und komischerweise erreiche ich bessere Immersion, wenn ich bereits sehr müde bin. - Im hellwachen Zustand, nehme ich zwar den Plot besser war, dafür fällt die Immersion wesentlich niedriger aus.
Spielt ihr ohne Unterbrechung stimmungsvoll? Wie oft fallen Off-Topic Kommentare, oder verstricken sich Spieler in RPG-fremde Gespräche.
OT-Witze kommen leider viel zu häufig vor. - Und dann noch die nervenden Regeldiskussionen.
RPG fremde Diskussionen kamen bei uns zum Glück nie vor vor. Und mit dem Spieler, der hauptsächlich Regeldiskussionen anfängt, haben wir auch schon ein ernstes Wort gesprochen und er gelobt Besserung.
Bleiben also nur noch die störenden OT-Witze. (Ich bin nicht der einzige, der sie als störend empfindet. Die ganze Gruppe empfindet sie als störend. Aber sobald eine geeignete Situation im RPG vorkommt, reißt jemand wieder einen Flachwitz. - Ich nehme mich davon nicht aus.)
Wer also weiß, was man dagegen tun kann, der möge es mir bitte mitteilen.
Warum wird eigentlich im Threadtitel das Athm. Darstellen gegen "jemand anderes sein" gesetzt, so als würden sich beide gegenseitig aussschließen?
Bei vielen Sachen, besteht da kein Widerspruch.
Bei einigen Sachen aber schließen sich die Sachen jedoch aus:
eloquent/Quasselstrippe vs. wortkarg
Oder wenn jemand einen ehrenhaften Paladin spielen will und trotzdem immer wieder Hinterhalte vorschlägt.
Oder der Assassine, der keiner Fliege etwas zu Leide tun will, und immer auf Pazifist tut.
Oder der Atheist, der einen Mönch spielt aber seine atheistische Ader deutlich zum Vorschein kommt.
Oder der Gläubige, der einen Atheisten spielt, der andauernd von Gott als Retter in der Not redet.
Prinzipiell ist es möglich, einen anderen atmossphärisch zu spielen. Bei vielen kommt es dann aber vor, dass dieser nicht besonders atmosphärisch ist.