Autor Thema: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen  (Gelesen 11456 mal)

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Ancoron Fuxfell

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #50 am: 17.05.2006 | 13:57 »
@ Hauk
Zitat
Das Problem im kommunikativen Bereich sehe ich auch nicht. Man muß doch nicht immer jedes Gespräch aufs Wort genau schildern. Leute, die eben das nicht so raus haben, verstehen es ganz gut, stattdessen zu beschreiben, welche Mittel ihr Charakter einsetzt und wie das Gespräch verläuft.

Es ist also genau so stimmig, wenn >jedes< Gespräch von einem bestimmten Spieler nur beschrieben wird und er nie in direkter Rede redet?
Darum, dass man uninteressante Ereignisse abkürzt, geht es nicht mehr, das ist sowieso klar.


@ Eulenspiegel
Zitat
Es muss nicht realistisch sein. - Hauptsache es ist stimmungsvoll.
Und ein: "Ja, also ähm, ich würfel dann mal auf flirten, ob ich sie rumkriege." ist für mich nicht stimmungsvoll.

Danke, du bringst es auf den Punkt. Natürlich muss Casanova nicht jeden Flirt beschreiben, aber man sollte sich doch wenigstens erst mal ein Bild davon machen können, wie er das denn macht und ab und zu trägt es später auch noch zur Stimmung bei.


@ Georgios
Deinen Posts zu Folge macht es für dich im Rollenspiel keinen Sinn, jemand anders zu spielen, sonst würdest du es ja u.a. deswegen spielen.

Beispielsweise spiele ich u.a. Rollenspiel, weil ich gerne Geschichten höre und weil ich den Narrativismus der Filme und Bücher nicht mag (der Bösewicht verhält sich unglaubwürdig trottelig und verliert deswegen); weil ich gerne Pläne ausprobiere, die ich in der Realität nicht testen kann/will, u.a. Taktik im Kampf; weil ich gerne schauspielere; weil ich gerne Geschichten erfinde (SL); weil ich mich gerne mit meinem Charakter identifiziere; weil ich gerne eine andere Welt erlebe; weil ich dabei Erfolgserlebnisse habe; weil ich gerne mit Anderen zusammen bin usw.

Zitat
Doch. Stimmung ergibt sich aus den Handlungen der Spieler.

Egal, wie die Spieler handeln?

Zitat
Wenn dir eine Rollenspielrunde schon überhaupt keinen Spaß macht, nur weil jemand nicht so spielt wie du es gern hättest, dann liegt das Problem weniger bei deiner Gruppe als bei dir.

Ich würde ja gerne mal in deiner Gruppe mitspielen und zwar richtig schlecht. Ich bin absolut davon überzeugt, dass ich als Einzelner dir den Spielspaß verderben könnte.

Zitat
Du willst die Stimmungs-Diktatur des Ancoron Fuxfell in deinen Runden durchsetzen?

Ich bin mir nicht sicher, wie das in diesem Forum ist, aber normalerweise verstoßen Beleidigungen gegen die Forenordnung.

Zitat
Viel Spaß dabei. Aber erwarte nicht, dass wir dir alle zustimmen und auf die Schulter klopfen. Es gibt viele Leute auf diesem Board, die die Handlungsfreiheit der Spieler (und die damit resultierende Stimmung) am Rollenspiel total toll finden.

Bist du tatsächlich dafür, dass ein Spieler sich auch auf den Tisch legen und laut Musik hören darf, während die anderen den Tisch und Ruhe zum Spielen brauchen? Aus dieser Handlungsfreiheit ergibt sich nach deinen Posts eine Stimmung, die viele Leute auf diesem Board toll finden…

Wenn du irgendetwas nicht so meintest, dann erklär es bitte besser.


@ Falcon
Zitat
Um zu behaupten man wäre in der Lage Atmosphärisch eine Andere Person darzustellen (die keine Karikatur ist) gehört schon eine gehöre Portion Selbstbewusstsein oder welches Wort benutzte Ragnar? Betriebsblindheit.

Nur, wenn man den Maßstab für atmosphärisch zu hoch hängt. Die Darstellung der meisten Rollenspieler, die ich kenne, finde ich atmosphärisch.

Zitat
Ich finde das wir uns alle nicht auf dem Niveau bewegen über das hier (und auch sonst immer) geredet wird.

Über „dieses“ Niveau rede ich jedenfalls gar nicht.


@ Zacko
Magie ist atmosphärisch darstellbar. Es geht hier nicht um absolut realistisch, sondern um zufrieden stellend.

Offline Haukrinn

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #51 am: 17.05.2006 | 14:28 »
Es ist also genau so stimmig, wenn >jedes< Gespräch von einem bestimmten Spieler nur beschrieben wird und er nie in direkter Rede redet?

Wer entscheidet denn im konkreten Fall, was interessant ist?

Darum, dass man uninteressante Ereignisse abkürzt, geht es nicht mehr, das ist sowieso klar.

Eigentlich ist das überhaupt nicht klar, siehe oben.

Magie ist atmosphärisch darstellbar. Es geht hier nicht um absolut realistisch, sondern um zufrieden stellend.

Wenn Du mit zweierlei Maß messen kannst, ist das schön für Dich. Ich kann's nicht und ich tu's nicht. Magie ist nicht realistisch, also beschreibe ich sie so, wie es gerade für mich am interessantesten klingt. Dasselbe gilt für Kämpfe. Und genauso auch für zwischenmenschliche Interaktionen.
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Ancoron Fuxfell

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #52 am: 17.05.2006 | 14:41 »
Zitat
Wer entscheidet denn im konkreten Fall, was interessant ist?

Jeder.

Zitat
Eigentlich ist das überhaupt nicht klar, siehe oben.

Wer hier im Thread ist dafür, dass man >alles< ausspielt?

Zitat
Wenn Du mit zweierlei Maß messen kannst, ist das schön für Dich. Ich kann's nicht und ich tu's nicht. Magie ist nicht realistisch, also beschreibe ich sie so, wie es gerade für mich am interessantesten klingt. Dasselbe gilt für Kämpfe. Und genauso auch für zwischenmenschliche Interaktionen.

Und Interaktion finde ich in direkter Rede interessant.

Joe Dizzy

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #53 am: 17.05.2006 | 14:58 »
@ Georgios
Deinen Posts zu Folge macht es für dich im Rollenspiel keinen Sinn, jemand anders zu spielen, sonst würdest du es ja u.a. deswegen spielen.

Ich verstehe nicht wie du darauf kommst. Ich habe gesagt, dass ich nicht Rollenspiele spiele um "jemand anders" zu spielen. Und das ich es komisch finde, wenn andere deswegen Rollenspiele spielen. Es macht sehr wohl für mich Sinn, das Leute Rollenspiele spielen um jemand anders zu spielen. Ich finde es nur komisch und solche Leute sind mir eher suspekt.

Was Stimmung angeht; sie ergibt sich aus dem wie die Spieler handeln. Egal wie sie handeln. Du verwechselst Stimmung mit "Atmosphäre wie sie Ancoron Fuxfell bei Spiel X haben will". Das ist nicht das selbe.

Die Stimmung am Spieltisch sollte immer die gleiche sein: Leute sollen Spaß haben und mit einem Mindestmaß an Enthusiasmus spielen. Die einzige Möglichkeit, wie du mir den Spaß verderben kannst ist in dem du gezielt dagegen spielst und dich weigerst auf die anderen Spieler zuzugehen. (BTW, DAS ist Dysfunktionalität. Nicht den Mummpitz den du vohin gepostet hast.)

Zitat
Bist du tatsächlich dafür, dass ein Spieler sich auch auf den Tisch legen und laut Musik hören darf, während die anderen den Tisch und Ruhe zum Spielen brauchen? Aus dieser Handlungsfreiheit ergibt sich nach deinen Posts eine Stimmung, die viele Leute auf diesem Board toll finden…

Nein. Das habe ich auch nicht behauptet. Ich spreche von Spielhandlungen, nicht davon ob die Spieler singen, tanzen, in der Nase popeln oder jodeln während wir spielen.

Eine Spielhandlung ist das was der Spieler tut, um am Spiel teilzunehmen. Die meisten möglichen Spielhandlungen werden von den Regeln vorgegeben. Beim Rollenspiel jedoch etwas allgemeiner als bei anderen Spielen.

Ich würde es begrüssen, wenn du einfach liest was ich schreibe, anstatt Dinge hineinzuinterpretieren, die ich überhaupt nicht erwähne. Ich habe ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass du versucht zu verstehen was ich dir sage, sondern nur versucht zu beweisen dass du Recht hast.

Für so was ist mir meine Zeit zu schade.

Offline Harry

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #54 am: 17.05.2006 | 14:59 »
Argl! Ich habe jetzt alle drei Seiten dieses Threads noch mal gelesen, weil ich den Eindruck hatte, alle sagen die ganze Zeit das Gleiche.

Leider habe ich den Eindruck immer noch.

Aaaaaalso: Ich weiss es nervt, aber kann mir bitte noch mal jemand die ganze Sache erklären? Bittebittebitte? Ich habe bis jetzt Folgendes verstanden:

1. KeinE MitspielerIn soll so spielen, dass die anderen in der Gruppe es als störend empfinden. Logisch, darüber sind sich alle einig.

2. Eine Frage war, ob es leichter fällt, einen Charakter plausibel darzustellen, der der/dem SpielerIn ähnlich ist, und auch hier haben alle "Ja!" gesagt

3. Je nach Spielstil legen manche Gruppen mehr oder weniger Wert auf eine von der Gruppe als stimmig empfundene Charakterdarstellung. In manchen Runden ist Stimmigkeit wichtiger als die Freiheit der Auswahl des Charakters, in anderen ist es okay, jemanden zu spielen, an dessen Darstellung ich möglicherweise/vermutlich scheitere bzw. die Andersartigkeit macht gerade den Reiz aus, und die Störung der Immersion wird als nicht so tragisch empfunden.

Also geht es darum, wie viel "darstellerische Holprigkeit" ist in einer Gruppe erlaubt und aus welchen Gründen? Habe ich das richtig verstanden? Oder doch nicht?  ???

Verwirrten Gruss,
Z.
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Offline Shao-Mo

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #55 am: 17.05.2006 | 15:33 »
Prinzipiell bin ich offen dafür, das jeder Spieler jede Art von Charakter am Spieltisch darstellen darf.

Allerdings sind die meisten meiner Spieler, um etliche Erfahrungen reich, um zu wissen ob sie einen solchen Charakter darstellen wollen.

Bei wollen hat auch vieles damit zu tun, ob sie in der Vergangenheit gut/schlechte erfahrungen damit gemacht haben.
-Wie kam die Art von Spielen bei den anderen Spielern an?
-Hab ich mich bei dieser Art des Darstellens wohl gefühlt?
-...

Variante1:
Somit spielt jeder Spieler nur diese Art von Charakter die ihm, bezogen auf seine bisherigen Erfahrungen, liegt.

Variante2:
Was neues. Der Spieler spielt "schon immer" nur weibliche Amazonen Charaktere. Jeder der Gruppe weiss es. Er spielt sie auch echt gut. Wild, unberechenbar, rebellisch ...
So eben dieser Spieler will sich nun als Stubenhockender Magier probieren.

Während nun natürlich die Erwartungen der anderen Spieler auf da Verhalten des neuen Charakters einwirkt fängt der Spieler an seinem Magier persönlichkeit durch eine besondere Art der Darstellung zu geben.
Die andere Spieler erwarten nun die Amazone. Auch wenn sie es wissen, werde sie unterbewusst auf die Amazone reagieren und den Magier erstmal als "wow" und "neu" ansehen. Allerdings muss der Spieler dann auch einiges aufbieten um die Erwartungen der anderen Spieler zu erfüllen. Die Spieler erwarten einen klaren Unterschied zu der Amazone.

Schafft der Spieler das, den Magier gut rüberzubringen (wurde ja schonmal oben erwähnt) dann sind die anderen Spieler zufrieden.
Schafft er das nicht, heißt es dann doch eher "Naja, spiel lieber wieder ne Amazone, das kannst du wenigstens!" (Hart ausgedrückt).


Wo ich aber strikt dagegen bin, sind Spieler die sich nicht in die Rolle des Charakters einleben wollen und statt dessen, ihr Real-Time verhalten auf den Charakter projezieren.
*NamenFreiGewähltUndhatnichtsMitIrgendwelchenZusammenhängenzutun*
d.h. Willi spielt nicht Igor, den Krieger von der Akademie, der seit seiner Geburt auf einer Adligen Kriegerschule gewesen ist und weiss wie man sich in Fachkreisen benimmt, zuerst Diplomatie, denn Kämpfen ist gefährlich.
Sondern Willi, spielt Willi, auf einem Pferd in Rüstung. Er wurde gerade von der Kampfausbildung "frei gelassen", um sein sauberes Schwert an allen schmutzig zu machen, die ihm im Wege stehen, sein Moto: schlagen nicht sprechen.

Bei solch einem Fall, muss man dann doch sagen:
"Du darfst zwar jemand anderes sein, aber bitte stell es dann auch atmosphärisch dar!" (bezogen auf den Threadtitel)


Wie die Darstellung auszusehen hat, ... da hat jeder seine eigene Vorstellung. Bei vielen kreuzen sich diese Vorstellungen, bzw sind identisch.
Bei denjenigen, die da raus fallen, ... das sind die Personen weswegen es solche Threads hier gibt.


Adaptie-Verhalten, denke ich ist hier die Antwort. Im Rahmen des bewegen was man weis. Wer nichts weis, der kann auch nicht dementsprechen handel.

Wer nur von Bomben gehört hat, reagiert anders darauf, als jemand der es schonmal miterlebt hat.

*hoffdasernichtvomThemaabkommt*
AND WHAT HAVE WE GOT ON THIS THING, A *CUISINART*?

Offline Falcon

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #56 am: 17.05.2006 | 15:54 »
Ancoron schrieb:
Zitat
Nur, wenn man den Maßstab für atmosphärisch zu hoch hängt. Die Darstellung der meisten Rollenspieler, die ich kenne, finde ich atmosphärisch.
Das Problem an der Sache ist aber wieder, daß jeder diese Latte unterschiedlich hoch setzt. Genau das hatte Boba ja schon geschrieben. Das ganze dreht sich also wieder im Kreis.
Am besten ist also man setzt sie gar nicht, sondern lässt den Spielern einfach ihre Freiheit.
Wollen sie sich kurz fassen wollen (z.b. würfeln), weil sie sich etwas nicht zutrauen ist das für die Atmosphäre meisst am wenigsten schädigend.
Wollen sie etwas ausspielen, was aber (wie üblich) richtig schlecht wird, sollte man Rücksicht haben ( bzw. in den Spiegel gucken).

Aber ein Niveau festzulegen, egal wie niedrig, finde ich total albern.

Ausserdem wird es schnell eintönig wenn Spieler immer nur die Chars spielen sollen, die sie amtosphärisch rüberbringen können (was auch immer das heisst).

@Zacko: ja, so habe ich es auch verstanden.


EDIT:
Ich versuche die Sache wie ich sie sehe nochmal mit den alten Kinderspielen zu erklären.
Wenn man, wie viele, früher mit Holzschwertern spielerisch aufeinander losgegangen ist habe ich meine Kumpels auch nicht unterbrochen und gesagt das wäre jetzt eine schlechte Darstellung eines Ritters oder besser gesagt, eine Darstellung die meinen geringen Ansprüchen nicht genügt.
Ich sehe nur, mein Kumpel versucht einen Ritter zu spielen, kriegt es aber natürlich nicht hin. Das macht aber nichts, ich sehe er hat Spass daran, und das macht mir Spass.
Schauspielerische Fähigkeiten spielten noch nie eine Rolle und die Leute die sie für sich einvernehmen nehmen den Mund meisst viel zu voll.

Andere Frage:
Was macht ihr eigentlich wenn ihr jemanden in der Runde habt, der stottert oder anderweitig gehemmt ist (autistisch veranlangt usw.)?
Darf der keinen Charakter spielen der normal reden kann, weil er keine Konversation flüssig hinbekommt? Gut, ein Stummer wäre noch drin.
Ganz große Klasse, das nenne ich Rücksicht nehmen.
« Letzte Änderung: 17.05.2006 | 16:12 von Falcon »
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Ancoron Fuxfell

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #57 am: 17.05.2006 | 16:19 »
@ Georgios
Zitat
Ich verstehe nicht wie du darauf kommst. Ich habe gesagt, dass ich nicht Rollenspiele spiele um "jemand anders" zu spielen.
Wenn dieser Punkt also nicht zu deinen Zielen beim Rollenspiel gehört, dann spiele einfach dich selbst, das macht am Wenigsten Aufwand und ist midnestens genau so sehr das, was du willst.

Zitat
Was Stimmung angeht; sie ergibt sich aus dem wie die Spieler handeln. Egal wie sie handeln. Du verwechselst Stimmung mit "Atmosphäre wie sie Ancoron Fuxfell bei Spiel X haben will". Das ist nicht das selbe.
Mit Stimmung ist üblicherweise gute Stimmung gemeint und um solche geht es mir die ganze Zeit.

Zitat
Die Stimmung am Spieltisch sollte immer die gleiche sein: Leute sollen Spaß haben und mit einem Mindestmaß an Enthusiasmus spielen.
Ist doch genau meine Meinung.
Zitat
Die einzige Möglichkeit, wie du mir den Spaß verderben kannst ist in dem du gezielt dagegen spielst und dich weigerst auf die anderen Spieler zuzugehen. (BTW, DAS ist Dysfunktionalität. Nicht den Mummpitz den du vohin gepostet hast.)
Ist eine Runde, in der alle aufeinander zugehen und trotzdem keiner Spaß hat, functional?
Nur weil man gerne will, heißt es noch nicht, dass man kann.
Zitat
Nein. Das habe ich auch nicht behauptet. Ich spreche von Spielhandlungen,

Du hast aber Spielerhandlungen geschrieben. Und das sind alle Handlungen eines Spielers und da gibt’s auch nix Falsches reinzuinterpretieren.


Zitat
Ich würde es begrüssen, wenn du einfach liest was ich schreibe, anstatt Dinge hineinzuinterpretieren, die ich überhaupt nicht erwähne. Ich habe ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass du versucht zu verstehen was ich dir sage, sondern nur versucht zu beweisen dass du Recht hast.

Für so was ist mir meine Zeit zu schade.

Wie wär’s, wenn du einfach mal mit gutem Beispiel vorangehst? Meinst du, ich fühle mich verstanden von dir? Meinst du deine Beiträge sehen aus meiner Perspektive besser aus als meine aus Deiner?


Vielleicht kommen wir >beide< ja nach den Reibereien jetzt dazu, vernünftig zu diskutieren.


Ich kann dich teilweise gut verstehen. Ich werte guten Willen auch sehr hoch. Wenn jemand Mist baut und es tut ihm Leid, dann vergebe ich ihm das, egal wie viel Mist er gebaut hat. Und neue Spieler brauchen natürlich eine gewisse Zeit, um sich einzuspielen.

Aber wenn ich keine Lust mehr auf’s Rollenspiel habe, das eigentlich meine Leidenschaft ist, dann ist die Gruppe für mich dysfunctional und dann ist es mir auch egal, ob das der Definition entspricht, der Wortbedeutung entspricht es und wenn es der Definition nicht entspricht, dann ist die Definition einfach Mist. Die Gruppe funktioniert nun mal nicht.

Ich möchte nun also gerne irgendwie daran etwas ändern. Und ich ziehe es dabei vor, nicht alle Leute rauszuschmeißen, die mir auf die Nerven gehen. Ich gehe davon aus, dass ich das könnte, wenn ich wollte.


@ Zacko
Zitat
1. KeinE MitspielerIn soll so spielen, dass die anderen in der Gruppe es als störend empfinden. Logisch, darüber sind sich alle einig.

Nein, dieser Meinung bin ich, andere sind der Meinung, dass jeder so spielen darf, wie er möchte, wenn er guten Willen zeigt. (Ist das richtig, Georgios?)

Zitat
2. Eine Frage war, ob es leichter fällt, einen Charakter plausibel darzustellen, der der/dem SpielerIn ähnlich ist, und auch hier haben alle "Ja!" gesagt

Richtig. (Oder war jemand dagegen?)

Zitat
3. Je nach Spielstil legen manche Gruppen mehr oder weniger Wert auf eine von der Gruppe als stimmig empfundene Charakterdarstellung. In manchen Runden ist Stimmigkeit wichtiger als die Freiheit der Auswahl des Charakters, in anderen ist es okay, jemanden zu spielen, an dessen Darstellung ich möglicherweise/vermutlich scheitere [bzw. die Andersartigkeit macht gerade den Reiz aus,] und die Störung der Immersion wird als nicht so tragisch empfunden.

Ohne den Teil in den eckigen Klammern, den ich nicht verstehe, würde ich das so unterschreiben.

Zitat
Also geht es darum, wie viel "darstellerische Holprigkeit" ist in einer Gruppe erlaubt und aus welchen Gründen? Habe ich das richtig verstanden?

Auf der einen Seite ist die Meinung, die Charakterauswahl ist völlig frei, man sollte natürlich wenigstens einen Grundenthusiasmus mitbringen. (Ist das richtig, Georgios?)
Auf der anderen Seite ist die Meinung, dass zumindest mittelfristig auch gewisse Fähigkeiten zur Darstellung vorhanden sein müssen, damit der SC auch in die Spielwelt passt und eine entsprechende Atmosphäre vermittelt. Hier kann man nur sich selbst + X spielen, ein Dummer kann also kein Genie spielen, jemand durchschnittlich Intelligentes aber vielleicht schon, da die Atmosphäre eines Genies leichter zu erreichen ist, als ein Genie zu sein und man ja außerdem die Möglichkeit hat, sich Gedanken zu machen, wie man die Darstellung denn handhaben möchte.


@ Shao-Mo
Zitat
Wo ich aber strikt dagegen bin, sind Spieler die sich nicht in die Rolle des Charakters einleben wollen und statt dessen, ihr Real-Time verhalten auf den Charakter projezieren.
*NamenFreiGewähltUndhatnichtsMitIrgendwelchenZusammenhängenzutun*
d.h. Willi spielt nicht Igor, den Krieger von der Akademie, der seit seiner Geburt auf einer Adligen Kriegerschule gewesen ist und weiss wie man sich in Fachkreisen benimmt, zuerst Diplomatie, denn Kämpfen ist gefährlich.
Sondern Willi, spielt Willi, auf einem Pferd in Rüstung. Er wurde gerade von der Kampfausbildung "frei gelassen", um sein sauberes Schwert an allen schmutzig zu machen, die ihm im Wege stehen, sein Moto: schlagen nicht sprechen.

Bei solch einem Fall, muss man dann doch sagen:
"Du darfst zwar jemand anderes sein, aber bitte stell es dann auch atmosphärisch dar!" (bezogen auf den Threadtitel)

Sehr treffendes Beispiel für mein Problem.


@ Falcon

Zitat
Das Problem an der Sache ist aber wieder, daß jeder diese Latte unterschiedlich hoch setzt. Genau das hatte Boba ja schon geschrieben. Das ganze dreht sich also wieder im Kreis.
Am besten ist also man setzt sie gar nicht, sondern lässt den Spielern einfach ihre Freiheit.
Wollen sie sich kurz fassen wollen (z.b. würfeln), weil sie sich etwas nicht zutrauen ist das für die Atmosphäre meisst am wenigsten schädigend.
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Um einzelne Fehler geht es mir nicht. Mir ist klar, dass jeder Fehler macht. Wenn aber jemand mit seinem Charakter dauernd Fehler macht, dann ist es für die Atmosphäre mittelfristig am Nützlichsten, wenn er einen anderen Charakter spielt, denn natürlich kann man auch würfeln, >nur< würfeln ist aber langweilig.

Zitat
Aber ein Niveau festzulegen, egal wie niedrig, finde ich total albern.

Ich finde es total albern niveaulos zu spielen.

Zitat
Ausserdem wird es schnell eintönig wenn Spieler immer nur die Chars spielen sollen, die sie amtosphärisch rüberbringen können (was auch immer das heisst).

Du magst also keine Spezialisten nach Law? Wie lange spielt man in deinen Runden einen Charakter? Schließlich kann man einen einzigen Charakter schon locker n Jahr spielen, ohne dass es langweilig wird bzw. ggfs. spielt man zwei Charaktere abwechselnd zwei Jahre lang.

Offline Falcon

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #58 am: 17.05.2006 | 16:32 »
Ancoron schrieb:
Zitat
Ich finde es total albern niveaulos zu spielen.
Ich will dir das jetzt nicht so vor den Latz knallen wie Georgies aber du liest wirklich nicht was geschrieben wird. Vermutlich gehen die Aussagen in dem ganzen Textwust auch unter aber ich habe doch jetzt auch mindestens 2mal eine Gegenaussage zu deiner zum Thema Niveau geschrieben. Der Gegenaussage musst du natürlich nicht zustimmen, ich möchte deine Aussage aber auch nicht immer wieder gleich beantworten, daher kannst du sie nicht immer wieder als Gegenargument für mein Gegenargument gegen eben diese Aussage heranziehen. Deswegen geht das hier nämlich auch nicht weiter.

Vielleicht ist dein Niveau level so niedrig das ich es schlecht finde, vielleicht auch so hoch das ich niemals dran komme. Wer legt denn bitte fest was niveauvoll ist?
Sicher, das lässt sich gruppenintern regeln, habt ihr vermutlich auch gemacht, und alle Spieler die nicht daran kommen fliegen raus. Das heisst aber noch lange nicht das ihr niveauvoll spielt. Meine Annahme ist das ihr genauso laienhaft niveaulos spielt wie alle anderen Menschen auch, daher finde ich es eben albern sich einzubilden man hätte Niveau oder das zu behaupten.
Ich möchte das jetzt nicht nochmal schreiben, deswegen mache ich einen einzigen Post zu diesem Diskussionsaspekt. Zum Rest, Fehler machen usw. kann ich immer noch was nachtragen.

[EDIT: Satzstellung, Zusätze]
« Letzte Änderung: 17.05.2006 | 16:37 von Falcon »
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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #59 am: 17.05.2006 | 16:45 »
Zitat
Vielleicht ist dein Niveau level so niedrig das ich es schlecht finde, vielleicht auch so hoch das ich niemals dran komme. Wer legt denn bitte fest was niveauvoll ist?

Die Gruppe, wie bei Allem. Und hierbei ist die Meinung jedes Mitgliedes gefragt, d.h. >meine< und die der >Anderen<.

Zitat
Das heisst aber noch lange nicht das ihr niveauvoll spielt.

Wir spielen sicherlich nicht niveauvoll (tm) und da muss ich auch gar nicht hin. Ich möchte mir nichts drauf einbilden, wie toll ich spiele, aber ich möchte, dass >alle< Spaß haben. >Ich< habe keinen Spaß daran, wenn die Darstellung dauerhaft grob schlecht gemacht wird. Und zwar egal ob ich Spieler oder SL bin. Und wir sind uns hoffentlich einig darin, dass man kein Dienstleistungs-SL oder -Spieler sein soll, was natürlich auch für die Anderen gilt.
Wenn nicht alle Spaß haben, dann sollte man etwas ändern, das kann auch darin bestehen, dass die entsprechenden Personen gehen und das kann auch bedeuten, dass ich gehe. Nur möchte ich gerne schauen, ob sich das Problem auch lösen lässt, ohne dass jemand gehen muss.

Irgendein Niveau hat aber jeder, niveaulos gibt es im Sinne des Wortes eigentlich gar nicht, es wird aber allgemein für ein Niveau von 0 verwendet.

Jetzt nehmen wir mal eine Skala von 0 bis 10 an (und dass mich hier niemand auf den Zahlen festhämmert, es geht darum, dass ich ausdrücke, was ich grundsätzlich möchte, nicht was im Detail). Ich hätte gerne das Niveau von 5 (wie das aussieht, weiß ich: Dann ist die Darstellung der anderen Spieler glaubhaft, kohärent und kreativ), wäre aber auch mit 2 einverstanden. Nur wenn das Niveau jetzt bei 1 liegt, dann habe ich keinen Spaß mehr.

Offline Falcon

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #60 am: 17.05.2006 | 16:53 »
Ancoron schrieb: 
Zitat
>Ich< habe keinen Spaß daran, wenn die Darstellung dauerhaft grob schlecht gemacht wird.
Ich denke, ich weiss schon was du meinst. Du hast für dich ein bestimmtes Maß an Niveau festgelegt. Mit einer Toleranzschwelle.
Vielleicht unterscheiden sich unsere Erfahrungen auch einfach zu stark, denn ich kenne z.b. NUR dauerhaft grob schlecht gemachte Darstellungen.
Meiner Erfahrung nach ist lediglich das Maß nach UNTEN immer offen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Sofern in deinem Umfeld also nicht grundsätzlich unterschiedliche Spieler herumlaufen kann ich nur vermuten das sich lediglich unsere Wahrnehmung der Dinge sehr unterscheidet.
D.h. du unterscheidest in sehr kleinen Maßportionen, das was ich alles unter "grob schlecht" setze, unter 0, denn wirklich zufrieden war ich bisher mit keiner Darstellung der Leute, mit denen ich gespielt habe (meisstens spielt man doch sowieso nur sich selbst).
Ich bin aber nicht anspruchsvoll, denn ich erwarte ja auch keine hohen Leistungen. Wenn ein Spieler eben Spass an seiner Rolle hat kriegt man das automatisch mit, und dann kommt für mich auch Atmosphäre auf. Egal wie die Person spielt. Gerade in Bezug zu dieser Ansicht solltest du auch nicht meine Frage mit dem stotternden umgehen. Denn das ist Kern der Sache.
« Letzte Änderung: 17.05.2006 | 16:56 von Falcon »
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Ancoron Fuxfell

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #61 am: 17.05.2006 | 17:22 »
Zitat
Ich denke, ich weiss schon was du meinst. Du hast für dich ein bestimmtes Maß an Niveau festgelegt. Mit einer Toleranzschwelle.

Richtig. Wobei das eher passiv geschehen ist. Manches macht mir eben Spaß und manches nicht.

Zitat
Vielleicht unterscheiden sich unsere Erfahrungen auch einfach zu stark, denn ich kenne z.b. NUR dauerhaft grob schlecht gemachte Darstellungen.

Also auf der Skala kennst du nur 0 bis 1.

D.h. du unterscheidest in sehr kleinen Maßportionen, das was ich alles unter "grob schlecht" setze, unter 0, denn wirklich zufrieden war ich bisher mit keiner Darstellung der Leute,

Wenn du mit der Darstellung der Leute nicht zufrieden bist, hast du dann nicht das gleiche Problem wie ich? Oder ist das einfach nicht relevant?

Zitat
mit denen ich gespielt habe (meisstens spielt man doch sowieso nur sich selbst).

Sich selbst zu spielen würde ich ja schon mal mindestens bei 1 einordnen, denn dann spielt man wenigstens kohärent und nicht merkwürdig.

Zitat
Gerade in Bezug zu dieser Ansicht solltest du auch nicht meine Frage mit dem stotternden umgehen.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein solches Spielen (auch mir) Spaß machen kann, insbesondere wenn man
a) sich an das Stottern an sich gewöhnt hat
b) denjenigen sehr mag und
c) der Spaß überspringt

Ich glaube, dass jeder Punkt das erforderliche Niveau etwas senkt. Wenn derjenige also stottert, kommt einem das weniger schlimm vor, wenn man sich daran gewöhnt hat, da man denjenigen sehr mag, ist man mit ihm sowieso geduldiger und da man seinen Spaß mitfühlt, ist das Defizit vollständig ausgeglichen.
Wenn jetzt aber noch die meisten Sätze schlecht formuliert sind, dann wäre die Darstellung für mich schlecht.
Unter solchen Umständen könnte ich sehr gut meine Fantasie einsetzen.


Um mal die zwei Extreme zu bringen:
Wenn derjenige jedoch gar nicht redet, dann kann ich tatsächlich genau so gut mit mir selbst spielen. Wenn ein Spieler immer nur würfelt, gilt das Gleiche.

Wenn derjenige mit seiner Rolle bricht, indem der Höfling (tm) im Gossenslang zum König spricht "Hi Alder, coole Mucke hier und überhaupt krasses Schloss, Faaat!", dann ist die Stimmung hinüber.
« Letzte Änderung: 17.05.2006 | 17:34 von Ancoron Fuxfell »

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« Antwort #62 am: 17.05.2006 | 17:35 »
Ancoron schrieb:
Zitat
Wenn du mit der Darstellung der Leute nicht zufrieden bist, hast du dann nicht das gleiche Problem wie ich? Oder ist das einfach nicht relevant?
Die Antwort habe ich schon geschrieben. Nur ein Satz weiter. ;)
Falcon schrieb:
Zitat
Ich bin aber nicht anspruchsvoll, denn ich erwarte ja auch keine hohen Leistungen. Wenn ein Spieler eben Spass an seiner Rolle hat kriegt man das automatisch mit, und dann kommt für mich auch Atmosphäre auf.

zum "Hi, Aldeeer" -Typ: Da würde ich mich fragen ob er der Sache noch grundsätzlich wohlwollend gegenüber eingestellt ist. Das ist imho schon wieder eine andere Sparte. Von jemandem verarschen lasse ich mich natürlich auch nicht, bloß weil ich sein Rollenspiel nicht großartig bewerte, mit so einem würde ich natürlich auch nicht spielen wollen.
Jemand der sich Mühe gibt (das setze ich schon voraus, ist aber nicht zu verwechseln mit Niveauanspruch des Schauspiels irgendeiner Art), würde so etwas ja nicht machen.
Wenn du jetzt sagst, das wäre aber jemand der NUR so spricht, weil es seinem Umfeld entspricht würde ich vermutlich auch nicht mit ihm spielen, weil ich OT schonmal aller Wahrscheinlichkeit nicht mit ihm  klar komme.
Falls ich doch OT mit ihm zurecht komme, gilt das ähnlich wie bei dir mit dem Stotternden, da sieht man wohlwollend über einiges hinweg.

Bei mir ist das mit dem nicht-bewerten auch eher passiv geschehen, man schraubt seine Erwartungen halt im Laufe der Zeit zurück. Heute achte ich lieber gleich auf andere Dinge, wie z.b. jemand der sich Mühe gibt und Spass hat. Das ist schon mal mehr wert als ein guter Rollen Spieler. So ähnlich wie es bei Haukrinn belanglos ist, das er in eine andere Rolle schlüpft (was ich wiederum seltsam finde). Trotzdem schlüpft er in andere Personen und Wir spielen in meinen Runden Rollen.

Bei der häutigen Spielerauswahl (von der Anzahl her) kann man sich, denke ich, nicht erlauben wählerisch zu sein.
« Letzte Änderung: 17.05.2006 | 17:40 von Falcon »
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Ancoron Fuxfell

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #63 am: 17.05.2006 | 17:49 »
Ich möchte an dieser Stelle mal bemerken, dass die Diskussion im Moment eher theoretisch war, da die Grundlagen noch nicht geklärt waren.

Auch habe ich die oben genannten Extreme nicht in einer meiner Gruppen, allerdings vom Ansatz her schon:

a) Spieler, die sich sehr wenig einbringen (wobei sich natürlich nicht jeder Spieler gleich viel einbringen muss

b) Spieler, die sich nicht der Spielwelt und -situation entsprechend verhalten.
Beispiele:
  • Wenn der dreckige Söldner erwartet, zur Hochgeweihten vorgelassen zu werden und hinterher eingeschnappt ist.
  • Wenn der Charakter eigentlich keinen Grund hat, das zu machen, was er gerade tut oder da zu sein, wo er gerade ist.

Offline Boba Fett

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #64 am: 17.05.2006 | 18:13 »
@ Boba Fett
Zitat
Wieviel X ist zulässig, wieviel X ist unzulässig?
Wer bestimmt ob der Spieler KL 12 wenigstens braucht um einen KL 18 Charakter spielen zu dürfen?
Der Spielleiter? Der Mitspieler? Man selbst?
Alle und die niedrigste Toleranz gilt.
Das bedeutet, wenn irgendjemand meint, irgendwer wäre seiner Rolle nicht gewachsen ist das das k.o. Kriterium für einen Charakter?!
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Ancoron Fuxfell

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #65 am: 17.05.2006 | 20:10 »
Ja, nämlich für diesen Charakter oder für den Charakter des Spieler's der meckert, der wohl k.o. wäre, wenn, der Spieler geht.

Offline Lord Verminaard

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #66 am: 17.05.2006 | 23:06 »
Diese Diskussion würde davon profitieren, wenn alle Beteiligten versuchen würden, wirklich zu verstehen, was die anderen meinen, statt nur einen Anknüpfungspunkt für die nächste Kritik zu suchen.

Desweiteren leidet diese Diskussion unter einem alten Problem: Einer schildert, wie er gerne Rollenspiel machen möchte, aber vergisst, dazu zu sagen, dass das nicht für alle gilt. Und dann kommt ein anderer hinzu und bezeichnet Leute, die so und so spielen, als suspekt. Und schon kochen die Emotionen hoch, und man redet nicht mehr miteinander, sondern nur noch gegeneinander.

Ich persönlich liebe es, mit guten Schauspielern Rollenspiel zu machen. Mit wortgewandten, geistreichen Leuten, die echte Emotion in ihre Stimme legen, die eine geschliffene Rede aus dem Hut zaubern und dabei ganz selbstverständlich ihre Ausdrucksweise der Herkunft und der Epoche des jeweiligen Charakters anpassen. Noch mehr liebe ich es, mit Leuten zu spielen, die kreativ sind. Die geniale Abenteuer schreiben oder geniale Charaktere erschaffen. Die ganz spontan auf total abgefahrene und trotzdem stimmige Aktionen kommen. Mit solchen Leuten wird Rollenspiel zu einem echten Erlebnis.

Würde ich deswegen Spielern, die das nicht draufhaben, verbieten zu spielen? Sicher nicht. Würde ich mit ihnen Rollenspiel machen, obwohl ich von ihrer "Leistung" enttäuscht bin? Das kommt auf die sonstigen Umstände an. Aber ich habe lieber jemanden, der vielleicht nicht ganz so ein toller Schauspieler und kreativer Kopf ist, dafür aber auf meiner persönlichen Wellenlänge liegt, als den Ober-Zampano, mit dem ich ständig aneinander gerate, weil wir unterschiedliche Auffassungen davon haben, wie gutes Rollenspiel aussieht.

Ich würde mir jedenfalls niemals anmaßen, irgendjemandem zu sagen: "Willst du wirklich so eine hohe Intelligenz nehmen? Du bist doch viel zu dumm, um das vernünftig darzustellen."
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Offline Meisterdieb

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #67 am: 18.05.2006 | 00:28 »
Ich verstehe nicht wie du darauf kommst. Ich habe gesagt, dass ich nicht Rollenspiele spiele um "jemand anders" zu spielen. Und das ich es komisch finde, wenn andere deswegen Rollenspiele spielen. Es macht sehr wohl für mich Sinn, das Leute Rollenspiele spielen um jemand anders zu spielen. Ich finde es nur komisch und solche Leute sind mir eher suspekt.

Kommen dir Schaupieler auch komisch vor? Denn da geht es ja auch um die Darstellung jemand anderes, mit dem Ziel, Stimmung aukommen zu lassen und die Gruppe/Publikum zu überzeugen.

Mir sind Leute die Rollenspiele nicht hauptsächlich spielen, um eine Rolle(jemand anders) zu spielen,suspekt.
Ich versteh auch nicht, warum du  generell keinen Hintergrund von den Rollenspielen liest?
Was emfindest du denn da als störend oder überflüssig? Interessiert dich das einfach so nicht?
Oder anders gesagt, was macht denn bitte für dich den Reiz aus beim Rollenspiel? Wenn es für dich nur ums Rätsel-/Konfliktlösen geht, dann gäbs ja auch andere Möglichkeiten.


Zum Thema:
Ich versteh immer nicht, warum denn dauernd diese große Unterscheidung gemacht wird zwischen körperlichen und geistigen Fertigkeiten. Wenn jemand einen Kämpfer spielt und stur seinne Attacken würfeln darf, warum soll dann ein Barde nicht auch einfach nur einen Skill für Laute/Singen etc werfen dürfen.
Also warum ist es ohne Problem möglich/erlaubt, als -überspitzt ausgedrückt- querschnittsgelähmter Rollstuhlfahrer einen Salto springenden, Axt schwingenden 100m Läufer zu spielen, aber der -wiederum überspitzt-  schüchterne, Stotterer mit Pickeln, Buckel und Mundgeruch wird blöd angekuckt, wenn er einen charmanten Frauenheld und Barden spielen möchte und für sein Betören nur die Würfel sprechen lassen will.

Wäre das so die Spassbremse. Es wurde ja weiter oben gesagt, dass auch nicht jede x-beliebe Feilscherei ausgespielt wird. Und es wurde die Frage gestellt, was denn bestimmt, was x-beliebig ist und was nicht.
Geht's nicht einfach darum, dass es gut ist solange es der Gruppe Spass macht. Also wenn sie allles auspielen-feilschen wollen, dann lasst sie.
Und wenn einer in der Gruppe seine sozialen Skills lieber nur auswürfelt, lasst ihn doch. Warum stört euch das so? Solange es ihm so gefällt, bedeutet es doch effektiv mehr Zeit im Rampenlicht für die anderen.

Mich würde dann auch interessieren, wie konstant diese ominöse Stimmung oder das Athmospärische Darstellen dann anhält. Spielt ihr ohne Unterbrechung stimmungsvoll? Wie oft fallen Off-Topic Kommentare, oder verstricken sich Spieler in RPG-fremde Gespräche.
Mir hat mal ein Freund erzählt, wie wahnsinnig super sie immer RPG betrieben haben, mit Charakter ausspielen, Stimmung etc, und ich war beeindruckt. Dann durfte ich mitspielen, und  war -nach anfänglicher Unsicherheit ob der auf mich zukommenden Rollenspielelite- eher enttäuscht, als sich diese Truppe, dann mehr als Powergamer und Off-topic-Labrer herausstellte. Ich denke, dass mein Freundda recht viel eigenes Wunschdenken in die Erinnerung eingebaut hatte...

Und nochmal zum "jemand anderes sein":
Mir ist es lieber, wenn man beim Rollenspiel jemanden anderes spielt. Also wenn ich als Paladin durch die Gegend ziehe und die Schurken niederstrecke.
Und nicht wenn ich neben dem Spieler Martin sitze, der sich spielt und als Meuchler durch die Gassen zieht.

Ach ja, da fällt mir ein:
Warum wird eigentlich im Threadtitel das Athm. Darstellen gegen "jemand anderes sein" gesetzt, so als würden sich beide gegenseitig aussschließen. (So wie " Powergaming vs Rollen-Spile" oder "Gamist vs. Simulationist")


Eulenspiegel

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #68 am: 18.05.2006 | 01:16 »
Ich versteh immer nicht, warum denn dauernd diese große Unterscheidung gemacht wird zwischen körperlichen und geistigen Fertigkeiten.
Ehrliche Antwort: Ich WILL keine Unterscheidungen machen.
Am liebsten würde ich die körperlichen Aktionen genau so ausspielen, wie die geistigen. Wer schon mal auf einem LARP war, kann verstehen, wie toll es ist, die körperlichen Aktionen auszuspielen.
Also ich bin dafür, körperliche und geistige Aktionen auszuspielen.

Das ist mein Wunsch. Leider sieht die Realität anders aus. Leider kann ich in der Realität, wenn wir in meiner Wohnung spielen, keine Akrobatik machen. Und leider kann ich in meinem Zimmer auch keine Schwertkampf durchführen, ohne dass mein Mobiliar kaputt geht.

Bedeutet es nun, dass ich auf alles, was Spaß macht verzichte? (LARP mal außen vor.) Nein, denn zum Glück gibt es noch die sozialen Aktionen. Zum Glück erlaubt mir mein beengtes Zimmer diese auszuspielen.

Meinen beengtem Zimmer verdanke ich es, dass ich auf alles körperliche verzichten muss. (Deswegen würde ich auch niemals LARP in einer Wohnung spielen.) Aber das Zimmer kann noch so beengt sein: Um soziales auszuspielen reicht es immer noch.

Um also auf deine Frage zurückzu kommen: Wieso verzichte ich außerhalb des LARPs darauf, meine körperlichen Aktionen auszuspielen? Weil mich mein enges Zimmer dazu zwingt.

Zitat
Wenn jemand einen Kämpfer spielt und stur seinne Attacken würfeln darf, warum soll dann ein Barde nicht auch einfach nur einen Skill für Laute/Singen etc werfen dürfen.
Wenn ein Kämpfer nur dasitzt und stur Attacke - Parade, Attacke - Parade, Attacke - Parade würfelt, dann killt das ebenfalls die Atmosphäre. So was finde ich ebenfalls langweilig. Entweder es gibt ein interessantes Taktik-System, mit dem man Kämpfe abwickeln kann oder man spielt LARP oder man wickelt die Kämpfe möglichst schnell ab.

Verstehe mich nicht falsch: Ich habe nichts gegen Brettspiele. Ich spiele auch liebend gerne Brett- und Würfelspiele. Aber wenn ich mich mit Leuten zu Pen&Paper verabrede, dann erwarte ich etwas anderes.

Zitat
Also warum ist es ohne Problem möglich/erlaubt, als -überspitzt ausgedrückt- querschnittsgelähmter Rollstuhlfahrer einen Salto springenden, Axt schwingenden 100m Läufer zu spielen,
Also auf dem LARP hätte ich Probleme damit!
Beim Pen&Paper kann ich leider keine körperlichen AKtionen anführen. Beim Pen&Paper sitze ich sowieso die ganze Zeit auf'm Stuhl. - Da ist es egal, ob der gegenüber nun querschnittsgelähmt ist oder nicht. Er sitzt sowieso nur da, und steht nicht auf, um seine AKtionen zu machen. (Beim LARP gilt das Gesagte natürlich nicht.)

Zitat
wenn er einen charmanten Frauenheld und Barden spielen möchte und für sein Betören nur die Würfel sprechen lassen will.
Wenn jemand nur die Würfel sprechen lassen will, dann lade ich ihn zu eine Runde Kniffel oder TableTop ein. Da kann er so viel würfeln wie er will. Aber RPG ist etwas mehr als würfeln.

Zitat
Es wurde ja weiter oben gesagt, dass auch nicht jede x-beliebe Feilscherei ausgespielt wird. Und es wurde die Frage gestellt, was denn bestimmt, was x-beliebig ist und was nicht.
Bei uns entscheidet der SL, ob eine Szene jetzt spannend genug ist, um ausgepsielt zu werdenm oder kurz abgewickelt wird. - Wobei der SL an den Gesichtern der Mitspieler merkt, ob sich seine Entscheidung mit der Meinung der anderen deckt. - Merkt er großes Unzufriedensein auf einigen Gesichtern, dann kann er das beim nächsten Mal korrigieren.
Spürrt er Langeweile von den Spielern, dann kann er auch diue aktuelle Szene überspringen.
Hat er eine Szene fix abgehandelt und einige Spieler zeigen deutlich, dass sie an der Szene interessiert wären, dann kann der SL die Szene auch noch mal rückgängig machen und ausspielen.

Zitat
Und wenn einer in der Gruppe seine sozialen Skills lieber nur auswürfelt, lasst ihn doch. Warum stört euch das so? Solange es ihm so gefällt, bedeutet es doch effektiv mehr Zeit im Rampenlicht für die anderen.
Ich bin nunmal keine Rampensau. Ich höre auch sehr gerne anderen Leuten zu wie sie spielen. - Aber ich schaue ihnen nur ungerne zu, wie sie würfeln.

Und wenn ich selber erzähle, dann habe ich es auch gerne, dass mein Gerede, die Handlung beeinflusst. Ich überlasse solche Entscheidungen nur ungern den Würfeln.

Worauf ich mich notfalls mit einem Spieler einigen könnte: Er redet zwar und stellt die Situation dar. Das Gesagte hat aber keinerlei Einfluss auf den anschließenden Wurf.
Finde ich selber allerdings suboptimal, da es wie in einem Post weiter oben beschrieben, die Immersion zu stark stört.
(Und ja: Ich habe ein sehr niedriges Niveau. Ich verlange nicht besonders viel. Aber ich verlange zumidnest ein winzig kleines bißchen, was schauspielerische Leistung angeht. Nicht viel. - Ein Hauch von Niveau würde mir schon ausreichen.)

Und dann gilt bei mir auch noch: Was gesagt wird, ist mir persönlich wichtiger, als wie es gesagt wird.
Wenn jemand in einem monotonen Dialog, der die Argumente des NSCs zerpflückt, hält, ist mir das tausendmal lieber, als eine mitreißende Rede, die nur BullShit enthält.

Zitat
Mich würde dann auch interessieren, wie konstant diese ominöse Stimmung oder das Athmospärische Darstellen dann anhält.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meiste Stimmung bei 2-3 Spielern aufkommt. - Sobald wir mehr Spieler sind, ist man häufiger untätig, und verfällt dann in OT-Stimmung.
Und komischerweise erreiche ich bessere Immersion, wenn ich bereits sehr müde bin. - Im hellwachen Zustand, nehme ich zwar den Plot besser war, dafür fällt die Immersion wesentlich niedriger aus.

Zitat
Spielt ihr ohne Unterbrechung stimmungsvoll? Wie oft fallen Off-Topic Kommentare, oder verstricken sich Spieler in RPG-fremde Gespräche.
OT-Witze kommen leider viel zu häufig vor. - Und dann noch die nervenden Regeldiskussionen.
RPG fremde Diskussionen kamen bei uns zum Glück nie vor vor. Und mit dem Spieler, der hauptsächlich Regeldiskussionen anfängt, haben wir auch schon ein ernstes Wort gesprochen und er gelobt Besserung.
Bleiben also nur noch die störenden OT-Witze. (Ich bin nicht der einzige, der sie als störend empfindet. Die ganze Gruppe empfindet sie als störend. Aber sobald eine geeignete Situation im RPG vorkommt, reißt jemand wieder einen Flachwitz. - Ich nehme mich davon nicht aus.)
Wer also weiß, was man dagegen tun kann, der möge es mir bitte mitteilen.

Zitat
Warum wird eigentlich im Threadtitel das Athm. Darstellen gegen "jemand anderes sein" gesetzt, so als würden sich beide gegenseitig aussschließen?
Bei vielen Sachen, besteht da kein Widerspruch.
Bei einigen Sachen aber schließen sich die Sachen jedoch aus:
eloquent/Quasselstrippe vs. wortkarg

Oder wenn jemand einen ehrenhaften Paladin spielen will und trotzdem immer wieder Hinterhalte vorschlägt.
Oder der Assassine, der keiner Fliege etwas zu Leide tun will, und immer auf Pazifist tut.
Oder der Atheist, der einen Mönch spielt aber seine atheistische Ader deutlich zum Vorschein kommt.
Oder der Gläubige, der einen Atheisten spielt, der andauernd von Gott als Retter in der Not redet.

Prinzipiell ist es möglich, einen anderen atmossphärisch zu spielen. Bei vielen kommt es dann aber vor, dass dieser nicht besonders atmosphärisch ist.

Joe Dizzy

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #69 am: 18.05.2006 | 01:26 »
Kommen dir Schaupieler auch komisch vor?

Nein. Das eine ist ein Beruf/Handwerk/Kunstform, das andere ein Gesellschaftsspiel. Für mich klingt der Drang nach "jemand anders sein wollen" und das Ausleben dieses Dranges in einem Gesellschaftsspiel, eher nach persönlichen und/oder psychologischen Eigenheiten, die mich eher einen Schritt zurück treten lassen.

Genauso wie einige Leute vor Menschen zurückschrecken, die ihre Abneigung und Mißbilligung oft und gerne kund tun (wie meine Wenigkeit etwa). Ich sehe da nichts verwerfliches dran, dass man nicht jede kleine Macke seiner Mitmenschen ignoriert, sondern sich an einigen stösst.

Zitat
Ich versteh auch nicht, warum du generell keinen Hintergrund von den Rollenspielen liest?

Weil ich lieber spiele, als über irgendwelche ausgedachten Welten und Orte zu lesen. Ich lese nur soviel Setting wie ich für nötig empfinde, um ein Spiel zu spielen. Ob ein Dorf bei Warhammer nun Knüppelhausen oder Stunkelbad heisst, ist mir gleich. Genauso ob es im Krieg zerstört wurde oder nicht; oder ob man dort Shellya oder Verena anbetet. Setting beginnt und endet für mich mit der Spielrunde, in der ich spiele. Alles was darüber hinausgeht, ist für mich nur lästiges Beiwerk.

Zitat
Oder anders gesagt, was macht denn bitte für dich den Reiz aus beim Rollenspiel?

Die Interaktion zwischen den Spielern; das gemeinsame Spielen und das Erschaffen einer Geschichte, die alle begeistert. Das Spielen eines Charakters, der sich vom eigenen unterscheidet, spielt keine wichtige Rolle. Natürlich kommt es in beinahe jedem Rollenspiel dazu, aber für mich ist es nicht wichtig. Genauso wie es für dich vermutlich ziemlich unwichtig ist, ob die Würfel die du benutzt rot oder grün sind. Es sind nebensächliche Details und beim Rollenspiel - zumindest für mich - nicht der Grund weshalb ich spiele. Und nichts anderes habe ich gesagt.

Offline Bad Horse

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #70 am: 18.05.2006 | 11:36 »
Prinzipiell sehe ich ja kein Problem in dem stotternden pickligen Buckelmann, der seine Verführungskünste lieber auswürfelt. Oder dem umglaublich unspontanen Sprecher, der statt zu Feilschen lieber zu den Würfelchen greift. Warum auch nicht? Das sind nun mal selten wirklich bestimmende oder ergreifende Szenen.

Aber was ist, wenn der 'Endkampf' ein Gespräch ist? Wenn die Chars den Schurken überzeugen müssen, daß er nicht wirklich all diese Kinder ertränken will? Reicht es da auch, zu würfeln, oder ist das eher undramatisch? (Zumal ja soziale Konflikte gern mit nur einem Wurf abgehandelt werden - in den meisten klassischen Rollenspielen wird ein Dialog nicht (wie ein Kampf) rundenmäßig durchgeführt oder steigert sich.)
Und was passiert, wenn wir dann jemanden dabei haben, der immer erst ewig überlegen muß, was er sagen will - nimmt das nicht ein klein wenig die Dramatik aus dem Dialog?

Noch ein Beispiel: Hans spielt einen General. Der kann Taktik bis zum Anschlag - leider versteht Hans nichts davon. Na gut, würfelt er eben, und der SL erzählt ihm die beste Taktik, die ihm so einfällt. Das ist einmal sicher okay, warum auch nicht. Aber wenn sowas in einer Kriegskampagne vorkommt, in der es nun mal um auch um Taktik geht? Ist das dann noch spaßig? Mir als SL würde es keinen Spaß machen - schließlich will ich die nicht verschiedene Taktiken mit mir selber ausmachen.

Für mich schränkt es den Spielspaß nun mal ein, wenn jemand in einer entscheidenden Situation nicht in der Lage ist, mir seinen Char glaubhaft zu machen.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Ancoron Fuxfell

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #71 am: 18.05.2006 | 18:21 »
Wenn der General keine eigenen Taktiken bringt, kann ich genau so gut mit mir selbst spielen.

Und wenn jemand Interaktion auswürfelt, gilt das Gleiche, wobei das bei einem taktischen Würfelsystem mit Beschreibung aufzufangen wäre, da es dann wieder interessant wäre. Wäre es das?
Ein taktisches Würfelsystem mit Beschreibungen hat man ja schon beim Kampf. Wenn ich das bei Interaktion auch habe, dann gilt Interaktion = Kampf von der Methode her. D.h., die beiden sind austauschbar. Und wer von euch hat schon Bock, dauernd Kämpfe oder gar Würfelorgien zu machen? Natürlich finde ich 1-2 Kämpfe pro Treffen spannend, aber wenn die Interaktionen nach dem Gleichen Prinzip ablaufen, dann ist mir das zu oft das gleiche Prinzip, zu wenig Abwechslung. Und dann dürfen es eben nur noch 1-2 (Kämpfe + Interaktionen) pro Treffen sein. Und dann fällt ein Aspekt des Rollenspiels, der mir sehr viel Spaß macht, weg, nämlich das Ausspielen der Interaktion. Und wenn die Interaktion kein Alleinstellungsmerkmal mehr hat, dann ist sie eh nicht mehr gefragt und man kann sie ganz weglassen.


@ Eulenspiegel

Zitat
Wenn jemand nur die Würfel sprechen lassen will, dann lade ich ihn zu eine Runde Kniffel oder TableTop ein. Da kann er so viel würfeln wie er will. Aber RPG ist etwas mehr als würfeln.
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Offline Haukrinn

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #72 am: 18.05.2006 | 18:38 »
Und wenn jemand Interaktion auswürfelt, gilt das Gleiche, wobei das bei einem taktischen Würfelsystem mit Beschreibung aufzufangen wäre, da es dann wieder interessant wäre. Wäre es das?

Ja.

Ein taktisches Würfelsystem mit Beschreibungen hat man ja schon beim Kampf. Wenn ich das bei Interaktion auch habe, dann gilt Interaktion = Kampf von der Methode her. D.h., die beiden sind austauschbar. Und wer von euch hat schon Bock, dauernd Kämpfe oder gar Würfelorgien zu machen?

Ich. Ich finde es nämlich unerträglich, daß man regeltechnisch eine einzige Form von Konflikt maßlos überbewertet, und dann auch noch für jede Form von Konflikt unterschiedliche Regeln definiert.
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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #73 am: 18.05.2006 | 19:01 »
Ich. Ich finde es nämlich unerträglich, daß man regeltechnisch eine einzige Form von Konflikt maßlos überbewertet, und dann auch noch für jede Form von Konflikt unterschiedliche Regeln definiert.
Ich finde es auch unästhetisch, wenn es für verschiedene Konflikete unterschiedliche Regeln gibt.

Ein gutes Regelsystem zeichnet sich dadurch aus, dass es
a) flexibel ist und
b) alle Konflikte gleichbehandelt.

Trotzdem bin ich kein Freund von langem auswürfeln. Ich bin ein Freund von ausspielen. Es gab Abende, da hatte ich kein einziges Mal die Würfel in der Hand und es gab Abende, da haben wir dauernd gewürfelt und sind von einer Würfelorgie in die nächste gestolpert.
Dreimal darfst du raten, welcher Abend mir mehr Spaß gemacht hat.

Aber ich wage mal zu behaupten, dass nicht die Regeln einen Konflikt überbewerten, sondern die Verhältnisse: Selbst, wenn es für soziale und körperliche Konflikte die gleichen Regeln gibt, kann man nicht beide ausspielen.
Die sozialen Aktionen kann man ausspielen. Wofür braucht man also noch Extra-Regeln, wenn man sie eh ausspielen kann?
Die körperlichen Aktionen kann man leider nicht ausspielen. Da man sie nicht ausspielen kann, braucht man eine Alternative, um sie interessant zu machen: Und diese Alternative nennt sich bei vielen Spielen 'komplexere Regeln'. (Theoretisch ist es auch möglich, mit einer einfachen Mechanik körperliche Aktionen interessant zu halten. - Aber vor allem in der Frühzeit des RPGs war man eben der Meinung: Viel hilft viel.)

Offline Haukrinn

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Re: Atmosphärisches Darstellen vs. jemand Anders sein dürfen
« Antwort #74 am: 18.05.2006 | 19:15 »
Aber ich wage mal zu behaupten, dass nicht die Regeln einen Konflikt überbewerten, sondern die Verhältnisse: Selbst, wenn es für soziale und körperliche Konflikte die gleichen Regeln gibt, kann man nicht beide ausspielen.

Siehst Du, und genau da gehen die Meinungen auseinander. Welcher halbwegs sinnige Grund sollte mich davon abhalten, einen Kampf ohne Würfe rein beschreibend darzustellen, indem ich mich einfach grob an den Werten meines Charakters orientiere?
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