Stellt sich doch die Frage, wozu Du Spielern Nebenfiguren anvertrauen willst. Zwei Gründe hattest Du schon genannt (schnelle Integration bei neuen Spielern, schnelle Reintegration bei toten Charakteren), aber wenn es nur darum geht, kann man natürlich lapidar sagen "OK, Hauptsache es geht irgendwie weiter!".
Spannend wird es dann, wenn die Spieler durch die Übernahme von Nebenfiguren oder (wie oben in der Vampire-Runde beschrieben) Antagonisten einen größeren Anteil an der Gestaltung des Spielerlebnis haben, als ihnen traditionell durch die Bekleidung der Protagonistenrolle zugedacht wird.
Als Spielleiter muß man sich dann im Klaren sein, dass man Kontrolle abgibt, aber eben auch der Einfluß der Nebenfiguren/Antagonisten vielgestalter werden kann. Holprig wird es, wenn der Antagonist mit dem Protagonisten des Spielers in direkten Kontakt tritt, aber das ist das gleiche Problem wie der 'Monolog zweier NSC', den man gerne mal sieht, wenn die Spielgruppe zwei Bösewichte beim Pläneschmieden belauscht. Mit etwas darstellerischem Talent ist auch diese Brücke zu schlagen, und da man sich selbst ja am Besten kennt, liegt hier das Potential, das Spiel dadurch voranzutreiben, dass man viel weiter mit seinem Charakter geht, als man es andere hätte machen lassen.