Autor Thema: Was ist ein altmodisches System?  (Gelesen 8662 mal)

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Offline Thalamus Grondak

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #50 am: 29.05.2006 | 21:19 »
Offenbar geht das nicht. Man sollte schon gucken, was man schreibt.
Tja, und wer hat nun Recht, und darf seine Version behalten?
Der der am lautesten schreit, oder der der am dollsten zuhaut?
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Wolf Sturmklinge

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #51 am: 29.05.2006 | 21:21 »
Warum?
Die allerersten Regelsysteme waren überhaupt nicht komplex. Und viele der ganz aktuellen sind gehörig komplex.


Warum? Ist das nicht eher eine Frage des Hintergrunds der Spielwelt?
Weil das meine Meinung ist.

Eulenspiegel

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #52 am: 29.05.2006 | 21:37 »
Ich dacht ehier gehst um Rollenspiele ???
Ja, aber man kann sich doch auch mal Anleihen nehmen, von Spielen, die ein paar hundert Jahre mehr Erfahrung aufzuweisen haben.

Zitat
Spiele in denen man eine Rolle spielt, und nicht sich selber. Was also soll ein Rollenspiel bringen, bei dem die Rolle durch die fähigkeiten des Spielers maßgeblich beeinflußt wird?
Erstmal lautet die Frage: "Was will man vom RPG?"
Will man einen Wettkampf? Dann passt der vergleich mit Schach ganz gut.
Will man Immersion? Dann sind Würfel eher hinderlich, da sie einem zwingen, aus der Immersion aufzutauchen. Wenn man den Spieler jedoch dazu bringt, seine Aktionen zu beschreiben, dann hilft das sowohl der Immersiond es Spielers als auch des SLs.

Zitat
Natürlich ist das Proplem immer gegeben, so wird es einem Dummen Menschen immer schwer fallen einen hochintelligenten Menschen Glaubhaft zu spielen, aber deshalb aus der Not eine Tugend zu machen, halte ich für ziemlich fragwürdig.
Wie gesagt: Als SL kennt man nach einiger Zeit die Fähigkeiten der Spieler und kann dieses mit einbeziehen. Wenn der Spieler einen Einbrecher spielen will und von Einbruch keine Ahnung hat, dann ist es doch kein Problem. Ich als SL will den Spieler nicht in die Scheiße reiten, sondern eine spannende Handlung liefern. - Und den Einbruch auszuspielen ist doch nunmal spannender, als ihn über Würfelwürfe abzuhandeln.
Solle der Spieler also einen Fehler machen, den der SC nicht tun würde, dann weise ich ihn als SL entweder leicht darauf hin oder es kommt zu einem Ereignis, dass dafür sorgt, dass der Spieler selber den Fehler bemerkt.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #53 am: 29.05.2006 | 21:42 »
Solle der Spieler also einen Fehler machen, den der SC nicht tun würde, dann weise ich ihn als SL entweder leicht darauf hin oder es kommt zu einem Ereignis, dass dafür sorgt, dass der Spieler selber den Fehler bemerkt.
Das ist aber ein anderes Thema. Du hast geschrieben, das es In Ordnung ist, einem Spieler einen Vorteil gegenüber einem anderen Spieler zuzugestehen, weil dieser die sache, die eigentlich nur der Char können muss besser beherrscht.
Und das halte ich für falsch.
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Eulenspiegel

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #54 am: 29.05.2006 | 21:49 »
Das ist aber ein anderes Thema. Du hast geschrieben, das es In Ordnung ist, einem Spieler einen Vorteil gegenüber einem anderen Spieler zuzugestehen, weil dieser die sache, die eigentlich nur der Char können muss besser beherrscht.
Ich habe geschrieben, dass es auch möglich ist, auf Werte zu verzichten und alles erzählerisch zu lösen.
Da es keine Werte gibt, weiß also nur der Spieler wirklich, was sein SC kann und was nicht. Und wenn der Spieler mir gut erzählt, wie er das tut, dann bin ich als SL geneigt ihm zu glauben.

OK, vielleicht setzt das etwas Eigenverantwortlichkeit der Spieler heraus. Ich würde als Spieler zum Beispiel niemals sagen, dass ich erfolgreich gegen den Gegner kämpfe, wenn ich einen stubenhockenden Informatiker (Klischee) spiele.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #55 am: 29.05.2006 | 22:45 »
OK, vielleicht setzt das etwas Eigenverantwortlichkeit der Spieler heraus. Ich würde als Spieler zum Beispiel niemals sagen, dass ich erfolgreich gegen den Gegner kämpfe, wenn ich einen stubenhockenden Informatiker (Klischee) spiele.
Klar, aber es ging ja zuerst um die Vergleichbarkeit zweier Chars, und da würde ich es nciht gut finden, wenn es ständig darauf hinausläuft, das der Gewinnt, der besser erzählt, das ist nämlich gemeinhin immer der selbe.
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Offline mat-in

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #56 am: 29.05.2006 | 23:22 »
Was lockt den Spieler mehr?
1) "Mach mal 'ne Probe auf Einbrechen, ob du in das Haus gelangst."
2) "Jetzt beschreibe doch mal, wie du in das Haus gelangen willst."

Wie wäre es mit: Mach mal eine Probe auf Einbrechen und wir beschreiben das Resultat???

Du kannst doch nicht von jedem SR Spieler (mal so als Beispiel) verlangen das er Hobbyelektroniker ist wenn er nen Sicherheitsexperten spielt. Ist also Blödsinn nen gelernten Schreiner der Rollenspiele zockt zu fragen wie im Detail sein Charakter vorgehen würde um sich in einem Ultramodernen Computersystem Adminrechte zu erschleichen, zu mindest wenn der Charakter der es versucht nicht auch Schreiner ist, dann würde das wahrscheinlich in etwa hinkommen.

Offline Skele-Surtur

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #57 am: 29.05.2006 | 23:29 »
Wie wäre es mit: Mach mal eine Probe auf Einbrechen und wir beschreiben das Resultat???

Du kannst doch nicht von jedem SR Spieler (mal so als Beispiel) verlangen das er Hobbyelektroniker ist wenn er nen Sicherheitsexperten spielt. Ist also Blödsinn nen gelernten Schreiner der Rollenspiele zockt zu fragen wie im Detail sein Charakter vorgehen würde um sich in einem Ultramodernen Computersystem Adminrechte zu erschleichen, zu mindest wenn der Charakter der es versucht nicht auch Schreiner ist, dann würde das wahrscheinlich in etwa hinkommen.
Wo er recht hat hat er recht. Aber man kann ja den Maßstab an den Spieler anpassen... Ich hab von Computern und Elektronik auch grade so viel Ahnung wie ich benötige um mich beim Benutzen nicht selbst zu enthaupten, also werde ich als SL wenig davon haben, wenn ich mit Fachsimpeleien zugetextet werde. Eine schöne Beschreibung sollte aber immer belohnt werden. "Lang" bzw. "Detailiert" und "Schön" sind nicht das Selbe, sei hier erwähnt.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Offline mat-in

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #58 am: 29.05.2006 | 23:39 »
Ich erinnere mich mit schrecken an eine Fantasyrunde mit einer Pferdenärrin die von dem Händler wissen wollte ob ihr "Gutes qualität, ausgebildetes Reitpferd und Kinderlieb" 4 oder 5 Gänge hat... Bis da hin dachte ich die hätten Gangarten aber keine Gangschaltung...

Kommt immer auf die Gruppe an, man muß halt einen gemeinsamen Konsens finden...

Offline Haukrinn

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #59 am: 29.05.2006 | 23:45 »
Eine schöne Beschreibung sollte aber immer belohnt werden.

Sehe ich ähnlich. Gleichzeitig würde ich aber noch sagen:
Das Fehlen einer schönen Beschreibung sollte nicht bestraft werden.
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Offline Arkam

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #60 am: 29.05.2006 | 23:57 »
Hallo zusammen,

also für mich werden Systeme altmodisch die offensichtlich nichts aus über 30 Jahren Rollenspielentwicklung gelernt haben.
Ich kann zum Beispiel mit Klassen sehr gut leben. Nur nicht mit Verbotsklassen. Beispielsweise durfte ein Magier bei DSA nur Waffen mit einem Schaden von 1W6+2 führen. Leider gab es jetzt die Möglichkeit Waffen zu verbessern und eine verbesserte W6+2 Waffe hatte plötzlich W6+4. Es war die gleiche Waffe also nicht vom Hintergrund unterscheidbar aber die Regeln sagten nein. Die Ansätze von Midgard finde ich da schon gelungener. Eine Klasse zeigt eine Spezialisierung an. Will ich außerhalb der Spezialisierung lernen wird es teurer.
Stufen müssen nicht unbedingt schlecht und altmodisch sein. Keine Macht der Welt zwingt einen dazu das mit Erreichen der neuen Stufe der Charakter plötzlich neues Lernen darf, mehr aushält und höhere Attribute bekommt. Alleine zum Vergleich der relativen Stärke der Charaktere sind Stufen eine nützliche Sache. Natürlich darf man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Also Krieger und Diebe der gleichen Stufe sind natürlich in unterschiedlichen Schwerpunkten stark.
Das auswürfeln von Charakteren finde ich nicht altmodisch. Auswürfeln von Charakteren ohne Eingriffsmöglichkeiten finde ich altmodisch.
Umfangreiche Regelwerke sind meistens ein Hinweis darauf das man es mit einem alten System oder einem System zu tun hat das simulieren will. Bei alten Systemen haben sich mit der Zeit viele Regeln angesammelt weil sie irgendwann ein Mal nachgefragt worden sind. Mit jeder Neuauflage des Systems kamen also immer mehr Dinge dazu. Denn schließlich wollte man die Altkunden nicht vergraulen die es gewohnt waren mit diesen Regeln zu arbeiten. Ärgerlich ist allerdings das viele Systeme einen Anfängerkern vermissen lassen und das häufig die Masse an Informationen schlecht aufgearbeitet sind. Den Aufbau des D&D 3.5 Spielerhandbuchs finde ich da wirklich vorbildlich. Es gibt jede Menge Crunch aber der ist sehr ordentlich aufgearbeitet so das sich der Aufwand zur Anwendung im vertretbaren Rahmen hält.Ein wirklicher Anfängerkern wird leider auch hier nicht geboten.

Ein letzter Punkt der für mich ein almodisches System ausmacht ist das es Regeln für alles was im Spiel nach Hintergrund wahrscheinlich vorkommen wird auch Regeln gibt. Das heißt jetzt nicht das ich zwanghaft diese Regeln auch nutzen muß aber im Fall der Fälle brauche ich nicht zu improvisieren sondern habe eine Regel. Das muß auch nicht heißen das jede Regel einen teil der Realität simulieren muß sondern nur das ein Regelmechanismus vorhanden sein muß und nicht das dieser der Wirklichkeit in irgendeiner Art entspricht vielmehr sollte er dem Hintergrund entsprechen.
In dieser Verregelung liegt für mich auch die Grenze zwischen einem Erzählspiel und einem Rollenspiel.

Gruß Jochen
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Offline mat-in

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #61 am: 30.05.2006 | 00:13 »
Warum sollte außerhalb der spezialisierung lernen teurer sein???

Eulenspiegel

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #62 am: 30.05.2006 | 00:41 »
da würde ich es nicht gut finden, wenn es ständig darauf hinausläuft, das der Gewinnt, der besser erzählt, das ist nämlich gemeinhin immer der selbe.
1) Nun, wie häufig kämpfen Spieler schon gegeneinander? Das ist doch eher die Ausnahme.
2) Du kannst ja noch miteinbeziehen, dass der wortkarge Spieler einen kleinen Bonus bekommt und der eloquente Spieler einen Mali. Dann passt sich das wieder an.
3) Auch sprechen will gelernt sein. - Und wenn man regelmäßig beschreibt, lernen sie das recht schnell.

Wie wäre es mit: Mach mal eine Probe auf Einbrechen und wir beschreiben das Resultat???
Langweilig!
Das ist ja, als ob ich bei einem Buch die letzte Seite zuerst lese. Wenn ich das Ende schon weiß, dann ist es doch häufig langweilig, dass wie zu klären.
Die Sache ist doch nur so lange spannend, wie man noch im Ungewissen ist, ob es auch klappt.

Zitat
Ist also Blödsinn nen gelernten Schreiner der Rollenspiele zockt zu fragen wie im Detail sein Charakter vorgehen würde um sich in einem Ultramodernen Computersystem Adminrechte zu erschleichen, zu mindest wenn der Charakter der es versucht nicht auch Schreiner ist,
en Detail nicht. Aber er kann es sicherlich grob sagen: Schließt er sein mitgebrachten LapTop an? Oder logt er sich regulär ein und versucht dann das ganze manuell? Oder macht er's mittels Brute Force? Oder schraubt er den Computer auf und schraubt die Festplatte raus? Oder hält er dem Besitzer 'ne Knarre vor dem Kopf und zwingt ihn, sich einzuloggen?

So in etwa kann es selbst ein Schreiner erzählen. Und die Details interessieren doch eh nicht. (Meistens zumindest.)

Das Fehlen einer schönen Beschreibung sollte nicht bestraft werden.
Wo ist da der Unterschied?
Ob ich jetzt sage: "Jeder bekommt 3 Würfel. Wer schlecht beschreibt, bekommt einen abgezogen."
oder ob ich sage: "Jeder bekommt 2 Würfel. Wer schön beschreibt, bekommt einen Zusatz Würfel."

Das läuft doch auf's gleiche hinaus. (Eloquente erhalten 3W6 und die Wortkargen erhalten 2W6. Ist das nun eine Belohnung oder eine Bestrafung für eine Partei?)

Ein

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #63 am: 30.05.2006 | 08:30 »
Motivationstechnisch ist das mal überhaupt nicht das gleiche.

Offline mat-in

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #64 am: 30.05.2006 | 12:09 »
Es ist doch spannend bis zu dem Zeitpunkt wo die Würfel gefallen sind... Du mußt dann ja keine 10 Tage beschreiben was passiert...  ::)

Ludovico

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Re: Was ist ein altmodisches System?
« Antwort #65 am: 30.05.2006 | 12:20 »
Altmodisch sind für mich RPGs, die noch immer eine zufallsbasierte SC-Erschaffung aufweisen und bei denen man EPs für's Monsterschlachten kriegt.