Wie Rollenspiele mit anderen Spielen zu vergleichen sind ist höchtswahrscheinlich ein eigener Thread. Den Begriff SIS auf "normale" Spiele oder Brettspiele anzuwenden ist jedoch höchst unpassend, um nicht zu sagen völlig falsch.
Schach hat keinen SIS! SIS ist der "Shared Imagined Space". Wenn wir das "Space" mal weglassen, dann sehen wir, dass (mindestens) zwei Dinge nötig sind um von einem SIS sprechen zu können, nämlich die Vorstellung ("Imagined") und die Teilung dieser Vorstellung ("Shared").
Da einen im normalen Leben niemand daran hindert sich irgendwas vorzustellen hat man eine Vorstellung wohl mehr oder weniger ständig, aber in den seltensten Fällen teilt man diese mit jemand anderem (und wenn man daraus ein Spiel macht, dann nennen wir das meistens Rollenspiel).
Natürlich kann man sich bei Schach vorstellen man sei der König einer Armee, oder beim Monopoly man sei ein toller Imobilienhai, je nach Spiel mag das sogar gewünscht sein, aber es gibt nur eine Vorstellung, keinen SIS. Und die Vorstellung spielt für die Interaktion der Spieler keine Rolle.
Um SIS zu sein müssten sich die Spieler durch mehr oder weniger formale Methoden darauf einigen, was in ihrer Vorstellung passiert, erst dann kann man diese gemeinsam nennen (und dann haben wir das Lumpley-Prinzip). Dann wäre es auch sowas wie ein Rollenspiel, sonst nicht.
Man könnte sogar so weit gehen und behaupten, der SIS ist das definierende Merkmal des Rollenspiels. Bezeichnet man Spiele danach womit man spielt, also etwa Brett-Spiele, Karten-Spiele usw, dann könnte man Rollenspiele als SIS-Spiele bezeichnen. Damit hat man das Wesentliche ziemlich genau getroffen.