Für einen Ego-Shooter fehlen dort trotz manigfaltiger Tötungswerkzeuge die nötige Gegnerpräsenz und das typische Gegnerverhalten, welche in Shootern für rasante Spannung sorgen.
Also bei mir hatte Deus Ex für extrem viel Spannung gesorgt.
Das Verhalten der Gegner ist auch nicht sooo viel anders, als bei normalen Ego Shootern.
Einzigen beiden Unterschiede:
1) Sie haben hinten keine Augen. (Das heißt, man kann sich von hinten anschleichen.)
2) Wenn sie etwas gehört haben, dann rennen sie hin und untersuchen die Stelle, bevor sie wieder zurückgehen. (Aber das ändert imho nichts am Ego Shooter dasein.)
Man kann das komplette Spiel schaffen, ohne einen einzigen Gegner durch Waffeneinsatz töten/zerstören zu müssen.
Naja, zumindest drei Gegner musst du töten:
Die anderen beiden Cyber-Agenten sowie den neuen Chef des Geheimdienstes.
Und an einer Stelle musst du dich entscheiden, ob du das Attentat im Flugzeug durchführst oder nicht. - So oder so muss man an dieser Stelle eine Person töten.
Aber OK: Alles in allem kann man das Spiel mit sehr wenigen Toten durchspielen. Aber trotzdem geht es primär darum, Gegner zu umgehen/töten um so vorwärts zu kommen. Das ist für mich sehr Ego Shooter mäßig.
Zudem hat das Spiel immens viele Rollenspiel-Elemente, da man seinen Charakter durch die Wahl der Implantate und die Erhöhung diverser Fertigkeiten in sehr gegensätzliche Richtungen entwickeln kann, die wiederum ein gänzlich anders Herangehen an die Problemlösung im Spiel erfordern.
Das wiederum macht für mich kein Rollenspiel aus.
Das würde ich eher als Taktik-Elemente bezeichnen, wie man sie auch in Commandos hat.
@ DaiolorBei CRPGs löst man vielleicht auch Rätsel. Dies fällt aber nie so extrem aus, wie bei Adventures.
Bei Adventures sitze ich manchmal tagelang an einer Stelle und überlege mir, wie ich die Sachen richtig kombinieren muss, damit der gewünschte Effekt eintritt. - Oder ich überlege mir, wie ich überhaupt weiterkomme.
Das ist mir bei einem CRPG noch nie passiert: Dort war imme relativ klar, was ich tun musste.
Wenn ich bei einem CRPG stecken bleibe, dann meistens an zu starken Gegnern, oder weil ich einen Gegenstand suchen muss, der sehr gut versteckt ist.
Aber ich musste noch nie wirklich tagelang überlegen, wie man einzelne Sachen miteinander kombiniert, damit es endlich weitergeht. (Bei einem guten Adventure gehört das dagegen zum guten Ton.)
Immersion im Adventure:Bei welchem Adventure hast du denn Immersion betrieben?
Hast du dich mit Guybrush Threepwood identifiziert und dir vorgestellt, du wärest das, dem die skurillen Ereignisse passieren?
Ja, Monkey Island hat Spaß gemacht. Aber für Immersion war die Welt dann doch zu abgefahren.
Du sagst, bei CRPG geht es
nicht darum, Pen&Paper so gut es geht zu simulieren.
Dann schreib doch einfach mal, um was es deiner Meinung bei CRPG geht, und um was es bei Adventures geht.
Es gibt Adventures die mehr verschiedene Ausgänge bieten als so manches CRPG und damit mehr Einfluss der Spielfigur / des Spielers.
Ich habe schon mehrere Adventures gespielt. Und bisher haben sich alle Adventures durch Railroading ausgezeichnet:
- Monkey Island 1-4
- Space Quest 1-6
- Police Quest 1-3
- Larry Laffer 1-4
- Beneath a Steel Sky
- Scheibenwelt 2
- Commander Blood
- Largo Winch
- Floyd
- Keepsake
Alle boten kaum Handlungsfreiheit. (Bis auf Commander Blood und Largo Winch fand ich sie trotzdem alle toll.)
Aber falls du ein gutes Adventure mit alternativen Enden kennst, würde ich es gerne spielen.