Thema: spieler steigt zeitweise aus runde aus - was tun?

[CrazyEddie]

in meiner cthulhu-gruppe gibt es zur zeit ein problem. nicht dass den spielern die abenteuer nicht gefallen oder ich etwas an den spielern auszusetzen habe, aber einer der spieler macht ab september eine auslandsexkursion bis dezember und ist davor auch unterwegs  .

bevor er geht werden wir warscheinlich nur noch einmal spielen können. nun wäre es in einigen systemen kein problem einen charakter für einige zeit ausfallen zu lassen, aber bei cthulhu, wo die charaktere nicht sehr langlebig sind ist es fast unmöglich, dass die anderen charaktere überleben, bis er zurück kommt.

ich will aber auch nicht die ganze charaktergruppe pausieren lassen (obwohl es möglich wäre) und mit einer neuen anfangen, weil eine so lange pause irgendwie die stimmung in der kampagne zerstören würde.

was soll ich also eurer meinung nach tun?

[Fatman]

Jepp, gönne ihm einen würdigen Abschied, den die anderen (und er selbst) halbwegs geniessen können und der denkwürdig bleibt, ohne gleich vor Pathos zu triefen. Oder, mach den Charakter zum NSC und Schurken, den die anderen jagen und hassen dürfen. Viele Spieler, die ich kenne mögen de Vorstelllung, dass ihr Charakter "noch etwas bewirken kann", andere hassen sie wie die Pest.

[Skele-Surtur]

Bei Cthulu hällt er halt nichts nennenswertes übermäßig lange auf, das ist so eine Sache. Ich würde ihm anbieten seinen Charakter irgendwo aufs Abstellgleis zu stellen. Wenn er wiederkommt und noch Gruppenmitglieder leben isses gut, wenn sie tot sind machts auch keinen Unterschied, ob er mit neuem Charakter oder dem alten Charakter zu der "neuen" Gruppe kommt.

[Lord Verminaard]

Ich würde ihm die Wahl lassen, seinen Charakter sterben zu lassen oder irgendwo zu parken (Sanatorium/Koma/Knast). Wenn die anderen Charaktere in der Zwischenzeit alle draufgegangen sind und er mit seinem alten Charakter wieder einsteigt - was soll's? Natürlich ist es immer besser, wenn alle Spieler von Anfang bis Ende dabei sind. Aber die Option besteht ja anscheinend nicht.

[Chaosdada]

Den Char in eine neue Gruppe zu bringen ist doch eine gute Möglichkeit Mthos-Wissen "zu retten". Seine Kumpanen werden wohl irgendwann getötet, während er sich im Sanatorium erholt (und geistige Stabilität zurück gewinnt). Nachdem er entlassen wurde sucht die neue Gruppe ihn als Experten auf - oder vielleicht holen sie ihn sogar aus der Anstalt, weil sie sein wissen benötigen.

[Jaden]

Das halte ich auch für ne super Idee. Ich würde ihn nicht sterben lassen, weil so verbinden den Spieler noch etwas mit der Gruppe, ansonsten wäre er ganz raus.
Der Charakter könnte zu dem Opa werden, welcher die jungen mit alten Geschichten und Ratschlägen neugierig macht. Zwischendurch könnte er auch in Gefahr geraten und die anderen Chars müssen ihn retten.
Mir würde es auf jeden fall gefallen wenn etwas von mir in der Gruppe "weiterlebt".

[Boba Fett]

was soll ich also eurer meinung nach tun?

Ganz einfach:
Wenn er wiederkommt hat sein Charakter eine Gedächtnislücke.
Er weiss nicht was geschehen ist... Wo kommen die neuen Bekannten her?
Wieso sind die alten tot?
Was im Detail geschehen ist, denkst Du Dir aus und spielst es mit den anderen durch...

[Faryol]

Gerade bei CoC ist es doch kein Thema. Meistens geht doch eh jeder Char einem Beruf nach und es ist möglich dass der prof an seine Uni zurückgerufen wird, der Journalist von seinem Boss an eine andere Story getackert wird, der Politiker andere Verpflichtungen wahrnehmen muss oder der Char einfach zu seiner sterbenden Mutter gerufen wird.

Für den Wiedereinstieg...
-...halten ihn seine Gefährten auf dem laufenden oder er erhält einen Hilferuf hier oder dort hin,
-...versucht er herauszufinden was mit seinen Kumpanen passiert ist (falls die Gruppe komplett hops ist).
-...hatte ein gestorbener Kumpel einen Brief, Tagebucheintrag o.ä. und der neue Char kontaktiert daraufhin den Aussteiger-Char.


Wir haben jetzt den Orient-Express gezockt und es hatte immer mal wieder jmd. gefehlt (einer war lediglich zur 1. und letzten Sitzung dabei). Wer nicht da war ist eben anderen Geschäften nachgegangen und stiess dann auf der Route wieder zur Gruppe bzw. war dabei und gerade mit Krankheit im Hotel geblieben  oder so.

[Tarin]

In irgendeiner CW war mal ein Artikel zu längeren Kampagnen. Umgehauen hat er mich nicht, aber ein paar nette Sachen waren drin, falls du die Ausgabe zuhause hast.

Ansonsten schließ ich mich dem hier Üblichen an: Der Charakter braucht Erholung, Urlaub oder irgendwas. Es heisst zwar man kann dem Mythos nicht entkommen, sobald man einmal mit ihm in Berührung war, es heisst aber nciht, das der Mythos alle 2 Wochen anklopft.
Vielleicht hat der Charakter ja gerade gedacht, dieser "Lebensabschnitt" sei vorbei... 

[Faryol]

Was natürlich auch möglich wäre (ob ratsam ist ein anderes Kapitel), der Char zieht sich zum Studium eines gefundenen Mythoswerkes zurück. Das erlangte Wissen kann zu einem späteren Zeitpunkt(Wiedereinstieg) der Gruppe nützen.

[גליטצער]

In CoC gibt es doch tausende moeglichkeiten den Chara zu parken, vielleicht muss er zu einer Ausgrabung oder er geht mit auf eine Expedition nach mehr Mythos-wissen (die aber nur banale Ergebnisse hat). Vielleicht muss er aber auch nur dringend auf eine Geschaeftsreise nach Europa/Amerika weil seine gesamten Investitionen sonst den Bach runter gehen...

[Vanis]

Wieso sollte man den Char sterben lassen? Er zieht sich halt zurück (Familie, Beruf, was auch immer). Der Char könnte ja dann irgendwann erfahren, dass seine Freunde tot sind und sich der "neuen Gruppe" anschließen, um deren Tod aufzuklären oder sich am Mythos zu rächen. Sehe da eigentlich kein Problem. Außerdem würde ich nicht unbedingt davon ausgehen, dass die anderen Chars auf jeden Fall eh sterben werden.