Autor Thema: Eigene vs. "offizielle" Settings  (Gelesen 4195 mal)

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DrTemp

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Eigene vs. "offizielle" Settings
« am: 9.07.2006 | 11:16 »
Beim Blättern in GURPS Banestorm ging mir dies so gerade durch den Kopf:

Was sind die wesentlichen Vorteile von "offiziellen" Settings? Warum üben
solche eine größere Faszination aus als "Eigenbauten"?

Hypothesen:

-"Offizielle" Settings sind schöner aufgemacht: VBB-Hypothese. ("Viele
Bunter Bilder")

-"Offizielle" Settings liefern mehr Gesprächsstoff, weil man (z.B. in
Internetforen) eine Gemeinde von Leuten antreffen kann, die das Setting
ebenfalls kennen. Netzwerk-Hypothese.

-"Offizielle" Settings sind von Profis gemacht und daher auch als
Spielwelt in sich einfach besser, selbst ohne VBB. Qualitätshypothese.


Wie sehen das andere?

Chiungalla

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #1 am: 9.07.2006 | 11:41 »
Als erstes mal spart man sich eine Menge Arbeit.
z.B. eine Fantasywelt auszuarbeiten, welche spannende Inhalte und das ganze auch noch nen plausiblen Hintergrund bietet, ist eine Menge Arbeit.

Zudem ist nicht jeder kreativ genug, dass selber auf dem gleichen qualitativem Niveau hinzubekommen, wie die professionellen Autorenteams.

Dann muss man auch noch bedenken, dass Spieler eventuell eher die bitteren Pillen eines offiziellen Hintergrunds schlucken, als diejenigen eines selbstgeschriebenen.
Besser die Spieler gegen dem Autor die Schuld, als ihrem Spielleiter.  >;D

Und die optische Aufbereitung ist bei einem offiziellen Hintergrund auch oft besser.

Zudem sind die halt meist sehr lange spielgetestet...

Auf der anderen Seite, sind natürlich eigene Hintergründe oft eher auf die eigenen Bedürfnisse optimiert, und man hat nicht das Problem, dass früher oder später alle Spieler alles aus den Büchern kennen...


Offline Falcon

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #2 am: 9.07.2006 | 12:34 »
Ich finde die Netzwerk Hypothese mit am entscheidensten. Zumindest ist sie es für mich.

Settings selbst zu machen sehe ich mich nur gezwungen wenn ich keines finde das meine Bedürfnisse erfüllt (was im Moment leider der Fall ist).
Auch wenn es Spass macht ist es immer eine Scheiss Arbeit und ich sehe das nur als notwendige Pflicht. Immer mit dem Hintergedanken dafür wahrscheinlich nie Spieler zu finden, niemanden zu haben der etwas dazu beiträgt und sich nie darüber austauschen zu können.

Was ich allerdings sher gerne mache ist Weltkarten entwerfen. Da sind fertige Setting wirklich im Nachteil.

und ein Schön eingebundenes Hintergrundbuch hat natürlich auch was für sich.
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Offline Mäx

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #3 am: 9.07.2006 | 13:05 »
Meiner Meinung nach fehlt noch eine weitere Hypothese, die Chiungalla schon im ersten Satz beschrieben, aber nicht direkt benannt hat: Die Kosten-Hypothese.
Die Lebenszeit die ich in ein selbstgeschriebenes Setting investiere nimmt mit dessen Ausführlichkeit zu. Man könnte eigentlich eine Kosten-Nutzen-Abwägung draus machen... investiere ich viel Zeit um ein maßgeschneidertes Setting zu haben (dass mit verschiedenen Vor- und Nachteilen nach den anderen Hypothesen behaftet ist) oder gebe ich eine überschaubare Geldmenge aus um ein fertiges Setting zu haben?

Chiungalla

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #4 am: 9.07.2006 | 13:42 »
Ein wichtiger Punkt ist IMHO auch, dass man bei einem gekauften Setting die Kreativität des Autoren mit der eigenen Kreativität ergänzt.

Bei einem selbst geschriebenen Setting in dem man auch selber leitet, entspringt alles der eigenen Feder. Die eigene Kreativität hat aber immer grenzen.

Einen gekauften Hintergrund kann ich jedoch zum einen um eigene Ideen ergänzen, mich aber zum anderen durchaus von ihm inspirieren lassen.

Das bemerke ich persönlich immer bei gekauften Hintergründen, dass ich mal mehr mal weniger eigenes einbringe, das dann aber auch oft mit gekauftem kombiniere. Oder ich gekaufte Elemente als Basis nehme, und dadurch inspiriert das ganze noch weiter ausarbeite u.s.w.

Offline Vale waan Takis

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #5 am: 9.07.2006 | 13:54 »
Hypothesen:

-"Offizielle" Settings sind schöner aufgemacht: VBB-Hypothese. ("Viele
Bunter Bilder")
Stimmt sehr oft  :d

Zitat
-"Offizielle" Settings liefern mehr Gesprächsstoff, weil man (z.B. in
Internetforen) eine Gemeinde von Leuten antreffen kann, die das Setting
ebenfalls kennen. Netzwerk-Hypothese.
Ist wahr aber für mich nicht so wichtig.

Zitat
-"Offizielle" Settings sind von Profis gemacht und daher auch als
Spielwelt in sich einfach besser, selbst ohne VBB. Qualitätshypothese.
Stimmt leider oft nicht. Viele Settings sind sowas von unansprechend...
Bei denen das allerdings stimtm ist es ein verdammt wichtiger Punkt.

Es gibt aber auch viele "Eigenbauten" die ihren Reiz haben und gute Settings liefern.
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Offline Skele-Surtur

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #6 am: 9.07.2006 | 14:06 »
Ich persönlich bevorzuge selbstgebaute Settings. Ein paar Gründe:

1) Es macht mir Spaß ein Setting auszuarbeiten
2) Wenn ich mit einem selbstgebauten Setting leite bekomme ich oft ein positives Feedback für das Setting, was mich immer sehr freut
3) Bei offiziellen Settings kennen sich für meinen Geschmack die Spieler oft zu gut aus. Erstens reduziert das meine Möglichkeiten, ihnen was überraschendes vorzusetzen und zweitens besteht die Möglichkeit in die Wissensdefensieve gedrängt zu werden, wenn ein Spieler evtl. über einen Aspekt des Settings mehr weiß als ich als Leiter.
4) Bei vielen offiziellen Settings gibt es eine Art Methaplot, der in jedem Fall eintreten MUSS. Dadurch reduziert sich auch die Möglichkeit der Spieler auf das Geschehen Einfluss zu nehmen.
Es wird niemals gelingen Senator Palpatine zu erwischen bevor er Imperator wird.
Man kann den Fall der Kaiserlinie der Hantei nicht verhindern.
Manche Dinge sind dann einfach festgeschrieben. Das beschränkt mich als Leiter im Abenteuerbau und es ist dem Rollenspiel mitunter nicht besonders förderlich, wenn die Spieler WISSEN das sie Ereignis A, B und C nicht verhindern können.
5) Bilder und andere Inspirationen kann ich mir problemlos von offiziellen Settings klauen.

Meine Schubkarrenladung Senf zu diesem Thema.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Offline Ingo

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #7 am: 9.07.2006 | 14:37 »
Ich habe schon viele Settings gespielt, die Leute selbst gemacht haben und viele Abenteuer und Kampagnen, die sie sich selbst ausgedacht haben. Die meisten Settings waren Müll. Halbherzige Arbeiten, schrecklich geklaut - beinahe wie ein deutscher Fantasy-Autor dessen Namen ich mal nicht nennen werde - ich schimpfe ihn einfach mal Hohlgang Wolfbein (Ähnlichkeiten mit realen Personen sind rein zufällig) - bei denen das Spielen auch kaum Spaß macht.

Auch wenn die meisten Leute behaupten sie hätten genug Ideen für eigene Kampagnen, trifft das bei der Hälfte der Spielleiter auf jeden Fall nicht zu.

Offizielle Settings sind nicht immer gut - aber im Durchschnitt wohl besser als das Heimsetting. Das mag sich jetzt bösartig anhören, soll es aber nicht sein. Ich spiele meist ja auch selbst ausgedachte Abenteuer.

An den Zeichnungen liegt es meiner Meinung nach nicht. Zeichnungen sind bestimmt ein hübschen Bonbon, aber nur tolle Zeichnungen machen noch kein tolles Setting.

Das man viele Leute findet, mit denen man sich austauschen kann, dem würde ich schon eher zustimmen.

Viele Grüße,
Ingo
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Offline Falcon

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #8 am: 9.07.2006 | 15:07 »
mmh,
bei den selbst ausgedachten Settings gebe ich dir teilweise Recht. Vieles ist grottig. Aber vieles was momentan (und seit Jahrzehnten) an der Spitze des Rollenspiels thront würde ich auch als Müll bezeichnen.
die Qualitativ besseren Settings befinden sich dann IMHOmeisst im Mittelfeld, oft zu unrecht wenig beachtet.

Was Kampagnen und Abenteuer betrifft muss ich widersprechen, obwohl ich gerne Kampagnen und Abenteuer kaufe (primär DSA). Wohl in stiller Hoffnung, denn das was ich an gekauften Kampagnen und Abenteuern gespielt habe, war zu 90% das Geld nicht wert, absoluter Mist und unterstes "das baue ich in 2Minuten"- Niveau. Bei Abenteuern waren in der Regel öfters bessere dabeí als bei Kampagnen aber die spielt man ja auch in größerer Zahl, am Prozentsatz dürfte sich da nichts tun.
Selbst gemachte Abenteuer (leider selten meine eigenen) zeigen mir oft wie Aufwändig, Spannend und Komplex Spieler eigene Abenteuer machen können, so daß ich mich immer frage: Wieso schaffen Verlagsautoren das nicht?
« Letzte Änderung: 9.07.2006 | 15:09 von Falcon »
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Chiungalla

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #9 am: 9.07.2006 | 15:15 »
Als Müll würde ich die gängigen Settings nicht unbedingt bezeichnen, sie treffen halt nur zu einem gewissen Teil absolut garnicht meinen Geschmack.
Und viele sind einfach auch viel zu sehr Mainstream um damit wunschlos glücklich zu werden.
Gut gemacht sind eigentlich die meisten offiziellen Hintergründe zu erfolgreichen Kaufsystemen.

Allerdings habe ich erst ein vollkommen selbstgeschriebenes Setting erleben dürfen, welches ich wirklich gut gemacht fand.

Offline Falcon

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #10 am: 9.07.2006 | 15:26 »
Zitat
Als Müll würde ich die gängigen Settings nicht unbedingt bezeichnen, sie treffen halt nur zu einem gewissen Teil absolut garnicht meinen Geschmack.
Das sind Feinheiten. Du bist halt weniger rüde :) ich denke wir sehen das schon ähnlich.

was sind kaufsysteme? haben offizielle Settings nicht immer Kaufsysteme?
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Offline Mäx

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #11 am: 9.07.2006 | 15:41 »
Hmmm... Unterteil ich mal die Settings in SG = Setting Gekauft und SS = Setting Selbstgemacht und dann kram ich nochmal die wichtigsten Faktoren für beide heraus. Wobei ich jetzt unter SS nur jene Settings verstehe, die man selbst für die eigene Spielrunde erstellt und Hobbyproduktionen von Dritten die man sich vielleicht aus dem Netz oder so zieht Außen vor lasse. Dann fasse ich mal folgendes zusammen:

SG ergibt sich aus der Qualität des Settings (-> Qualitätshypothese), den Bildern die ich jetzt auch mal mit Layout und "handfestes Buch" zusammenfassen möchte zu Aufmachung und dann noch der Bekanntheit nach der Netzwerk-Hypothese.
Für SS sprechende Punkte (bitte ergänzt mich auch noch) waren bisher zum einen der Spaß und zum anderen die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten.
Von beidem ziehe ich jetzt noch die Kosten ab, die bei SG in Geld und bei SS in Zeit anfallen. Dann bleibt:

SG = Qualität + Aufmachung + Bekanntheit - Kosten
SS = Spaß + freie Gestaltung - Kosten

Ist jetzt vielleicht etwas stark verallgemeinert, doch ich kann für mich selbst aber auch in meinem Bekanntenkreis schön festmachen, nach welchen Gesichtspunkten die Settings gewählt wurden. Ich z.B. habe Anfang des Jahres das Schreiben eines eigenen Hintergrunds für meine DnD-Kampagne aufgegeben, weil mir der zeitliche Aufwand einfach viel zu groß wurde. Ich habe mich für die Vergessene Reiche entschieden, weil das Setting für 25€ recht günstig zu haben ist, Qualität und Aufmachung ist in Ordnung mMn und die Bekanntheit fiel insbesondere durch die Baldur's Gate Spiele für mich sehr deutlich positiv ins Gewicht. Auf der anderen Seite hat bei mir der Spaß beim Selberschreiben schnell stark nachgelassen, die freie Gestaltung wäre zwar schon angenehm gewesen, aber der zeitliche Aufwand viel doch zu sehr aus dem Rahmen... Also alles in allem überwog SG gegenüber SS.

Edit: Ein paar Fipptehler
« Letzte Änderung: 9.07.2006 | 15:45 von Mäx »

Offline Bitpicker

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #12 am: 9.07.2006 | 17:47 »
Für mich gilt auch vornehmlich das, was Chiungalla in seinem ersten Beitrag schreibt, nämlich der zusätzliche kreative Input. Für mich ist es sehr hilfreich, dass vorgefertigte Settings mir Zündstoff für Ideen und darüber hinaus erweiternde Elemente liefern, die ich in meine Grundplots einbauen kann. Es fällt mir wesentlich leichter, etwas Vorgegebenes umzubauen und zu erweitern, als etwas ganz Eigenes zu bauen.

Deshalb bevorzuge ich, wenn ich doch etwas Eigenes baue, historische Settings, eben weil die Geschichte unserer Welt so viel vielschichtiger ist als ein rein fiktionales Setting. Reine Fantasie-Settings bleiben in aller Regel unheimlich flach, selbst wenn sie auf den ersten Blick schreiend bunt daherkommen, weil sie nicht organisch gewachsen sind. Beschäftigt man sich aber tiefer mit einer bestimmten Region und Zeit unserer realen Welt, zeigt sich schnell, wie viel an Details, Ereignissen, Spannungen usw. quasi auf kleinstem Raum untergebracht werden kann und schnell alle rein fiktionalen Welten überflügelt.

Robin
Wie heißt das Zauberwort? -- sudo

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Ein

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #13 am: 9.07.2006 | 17:54 »
Der kreative Input ist für mich auch das einzige. Bei einem offiziellen Setting kann man in der Regel einfach schon auf die Kreativität von einem Dutzend Leute zurückgreifen.

Offline Selganor [n/a]

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #14 am: 9.07.2006 | 19:08 »
Ein aktuelles Beispiel in dem ein "eigenes" Setting jetzt "offiziell" wird ist Ptolus (vgl. Thread im (A)D&D/d20)

Auf diesem Setting hat Monte Cook schon vor D&D 3 gespielt/geleitet und hat dieses Setting als "Testgelaende" fuer D&D 3.x (und in Teilen wohl auch Arcana Unearthed/Evolved) verwendet.

Knappe 10 Jahre Spielerfahrung auf dem Setting, seine Spieler kennen sich dort fast genausogut aus wie deren Charaktere aber trotzdem hat er sich nochmal EIN JAHR Zeit genommen um die Unterlagen entsprechend aufzubereiten dass nicht nur er sondern auch Leute die das Buch kaufen mit den Informationen was anfangen koennen...

Wollte ich ein aehnlich detailiertes Setting selbst machen wuerde ich wohl mindestens genausolang brauchen (wenn nicht laenger) und ob dann das rauskommt was man mit Ptolus kriegt ist auch noch fraglich.

Jemand der alles lieber selbst macht und der seine eigene Zeit nicht irgendwie mit einem Geldgegenwert bemisst der ist mit "selbstgemachtem" sicher besser bedient, aber wer sich eingesteht dass man fuer Arbeit von anderen Leuten (die einem auch gefaellt) durchaus bereit ist Geld auszugeben und es evtl. dann an eigene Beduerfnisse anpasst der wird sich auch was kaufen.
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Ancoron Fuxfell

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #15 am: 9.07.2006 | 19:30 »
@ Falcon
Zitat
Selbst gemachte Abenteuer (leider selten meine eigenen) zeigen mir oft wie Aufwändig, Spannend und Komplex Spieler eigene Abenteuer machen können, so daß ich mich immer frage: Wieso schaffen Verlagsautoren das nicht?

Schreiben deine Spieler die Abenteuer komplett auf? Sonst könnte es auch Spielleiter- und nicht Autoren-Qualität sein.

Offline Falcon

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #16 am: 9.07.2006 | 20:08 »
du sprichst jetzt die Aufbereitung an. Nein, allenfalls in Protokollen (eignet sich also eher zum reflektieren als zum nachspielen).

Aber das Schreiben des Abenteuer hat ja nicht viel mit dem Inhalt zu tun. Die meissten der schlechten DSA Abenteuer, die ich kenne, sind sehr gut geschrieben. Das ist natürlich eine Qualität die man anerkennen kann aber ende kommts doch nur auf den Inhalt an.
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Chiungalla

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #17 am: 9.07.2006 | 20:55 »
Es ist aber schon ein großer Schritt vom Abenteuer planen zum Abenteuer schreiben.

Wenn man selber als SL für sich und seine Gruppe ein Abenteuer entwirft, kann man improvisieren, in Stichworten schreiben, später bei Bedarf Passagen hinzudichten u.s.w.

Wenn aber später der SL der sich ein Abenteuer gekauft hat, ständig genötigt ist zu improvisieren, nicht versteht was der Autor jetzt von ihm wollte, und plötzlich schnell an Enden des Abenteuers stößt, dann wird er zu recht nicht sehr zufrieden mit dem Abenteuer sein.

Wenn man ein gekauftes Abenteuer im Laden liegen hat, dann erwarten die Kunden eben, dass es ne rundrum runde Sache ist, die selbst nen Depp noch einigermaßen suverän leiten kann.
Dazu muss sie sich möglichst nahtlos in die Hintergrundwelt einfügen, und in einen sinnvollen Metaplot eingebettet sein.

Für gute SLs die sich selber das wichtigste zusammenstricken können, würde ich eher Abenteuerideensammlungen verkaufen, als Abenteuer. (Wie zum Teil halt bei Earthdawn geschehen)
« Letzte Änderung: 9.07.2006 | 20:58 von Chiungalla »

Offline Bad Horse

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #18 am: 12.07.2006 | 13:53 »
Ich mag als SL ein eigenes Setting lieber, weil ich mich da kreativ entfalten kann. Klar, das macht schon viel Arbeit, aber die Umarbeitung eines Settings auch - und die ist bei mir meistens irgendwo fällig, weil ich mit vorgefertigten Settings nur selten völlig zufrieden bin.

Ansonsten rede ich natürlich gerne mit Leuten über bekannte Settings - und sei es auch nur, um mich über irgendwelche unplausiblen Dinge zu unterhalten (mein Liebling ist da ja 7th Sea...  :-X).

Eigene Settings haben auch den Vorteil, daß man die Charaktere besser integrieren kann, bzw. das Setting dann eben auch auf die Charaktere zuschneiden kann.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #19 am: 12.07.2006 | 14:11 »
Offizielle Settings haben für mich den einen großen Vorteil: Arbeitsersparnis!
Ich kann als Spielleiter konsumieren und meine produktive Arbeit auf das wesentliche (das Erschaffen von Abenteuern und / oder Kampagnen) konzentrieren.
Ausserdem ist die Information einheitlich, d.h. alle Infos können nachvollzogen werden. Natürlich interpretiert sie jeder wieder anders, aber es ist leichter einen Konsens über die Welt zu erschaffen.

Eigene Settings haben den Vorteil, dass man genau das bekommt, was man will.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #20 am: 12.07.2006 | 23:29 »
Ich stimme allen hier genannten Punkten zu, aber nicht Arbeitsersparnis. Wenn ich mein eigenes Setting mache, mache ich es doch beim Spielen Stück für Stück, immer soviel ich gerade brauche und wie ich es gerade brauche. Die Heimat ihrer Charaktere dürfen die Spieler gleich mal selbst ausdenken. Das ist fast gar keine Arbeit. Sämtliche Regionalbände Aventurien durcharbeiten dauert hingegen Monate.

Zusätzlich zu Inspiration, Kompatibilität und vielen bunten Bildern bietet ein "offizielles" Setting unter Umständen natürlich auch den Vorzug von praxistauglichen Spielhilfen (Szenariobänden und Abenteuern). Ein gutes Kaufabenteuer mit aufwendigen Illus, Handouts und Karten ist eine klasse Sache. Je nach Konzeption des Spiels sind solche Abenteuer ggf. von wesentlicher Bedeutung für das gesamte Produkt.
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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #21 am: 13.07.2006 | 00:30 »
Ich stimme allen hier genannten Punkten zu, aber nicht Arbeitsersparnis. Wenn ich mein eigenes Setting mache, mache ich es doch beim Spielen Stück für Stück, immer soviel ich gerade brauche und wie ich es gerade brauche. Die Heimat ihrer Charaktere dürfen die Spieler gleich mal selbst ausdenken. Das ist fast gar keine Arbeit. Sämtliche Regionalbände Aventurien durcharbeiten dauert hingegen Monate.

Natürlich! Sowas würde ich auch gerne mal probieren. Eine sehr offene Welt mit freien Gestaltungsmöglichkeiten für alle ist mein feuchter Traum was Rollenspiel angeht und wirklich mit wenig Arbeits- und Kostenaufwand verbunden. Full Ack!  :d
Die Realität meines Spielerkreises sieht aber leider so aus, dass z.B. die Kreativität der Leute in meiner (seltenen) InSpectres-Runde von den Erzählmöglichkeiten oft ziemlich überfordert ist. Ganz zu schweigen von den Spielern meiner D&D-Runde. Die tun sich sehr schwer sich überhaupt kreativ oder auch nur beschreibend zu äußern. Die Runde macht mir Spaß, aber was du oben beschreibst stell ich mir bei ihnen... schwierig vor. Von einem Spieler weiß ich dass er sowas schlicht und ergreifend nicht möchte, er will nur das Vernichtungspotential seines Barbaren auf der BattleMap umgesetzt sehen. Bei einem anderen ist es so, dass ich (andere teilweise auch) seine kreativen Ideen wirklich nicht hören will!
Wenn also sowas wie ein Hintergrund her muss, aber die Spieler im großen und ganzen lieber was fertiges vorgesetzt haben wollen (einer wünschte sich auch noch ganz explizit die Vergessenen Reiche und die waren durch die Computerspiele auch bei den anderen bedingt bekannt) dann nehm ich mir doch ein Setting und lese mir raus was ich brauche.
Gut... lange Rede kurzer Sinn:
Sicher bringt ein gekauftes Setting nicht unbedingt die Arbeitsersparnis, kann aber. Insbesondere wenn man seinen Spielern eine feste Welt vorgeben möchte was ja eine häufig anzutreffende Herangehensweise in unserem Hobby ist.

Munchkin

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #22 am: 13.07.2006 | 10:51 »
Das Zauberwort der "Eigensysteme" ist Individualität. Klar muß man (u. U.) auf bunte Bildchen verzichten aber das macht ein gutes Regelwerk + Hintergrundgeschichte  ohnehin nicht aus. Wichtig ist, daß das System zu den Spielern passt.

Ein andere wichtiger Aspekt der für Eigensysteme spricht ist die Trennung des Spieler und des Charakterwissens. Kaufsysteme und deren Settings sind vorherbestimmt und für jedermann nachzulesen. Bei Eigensystemen besteht dieses Problem nicht.

Deshalb sehe ich keine großen Vorteile bezüglich der beiden Varianten. Interessant und mit "Leben" gefüllt werden sie ohnehin erst durch die Spieler.

Offline Boba Fett

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #23 am: 13.07.2006 | 11:05 »
Das Zauberwort der "Eigensysteme" ist Individualität.
Da möchte ich 'bedingt' widersprechen...
Meistens sind Eigensysteme auch nur ein Mischmasch der bekannten Settings.
Shadowrun aber mit Vampiren wie bei der WoD, oder sowas.
Letztendlich wird die Kreativität vom Input beeinflusst und der ist bei den meisten irgendwo gleich.
Dementsprechend haben Fantasy-Systeme Elfen und Zwerge, SciFi hat Raumschiffe und jedes Setting lehnt sich irgendwo an die Stereotypen Standards an, glänzt dann aber mit kleinen Individualitäten.
Sehr oft sind Eigenkreationen auch aus der Not gebohren, dass man "sowas wie XYZ (Aventurien), aber ohne ABC (Elfen) und vielleicht auch noch mit Regeln von LMN (GRUPS)" haben wollte und dann anfing zu schrauben.
Daran ist nichts schlechtes. Auch die großen lehnen sich an Stereotypen an.
Fast alle Fantasysettings sind tolkienneske Fantasy (Elfen, Zwerge, Hobbits) oder nehmen sich dieses Stereotyp, um sich gerade davon zu unterscheiden ("Talislanta -> still no elves").
Ich möchte sogar behaupten, dass man bei einigen System erkennen kann, welche Serien oder Romane der Autor während der Schöpfung konsumiert hatte, oder dass durch Autoren, die Fans bestimmter Elemente waren, bestimmte einflüsse ins Setting kamen.
Aber im Prinzip basteln wir die Settings aus einem Baukastensystem der uns bekannten Genres und Stereotypen.
Die Individualität kommt da aber nur aus den unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten. Wirklich "neues" wird selten geschaffen.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Ein

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Re: Eigene vs. "offizielle" Settings
« Antwort #24 am: 13.07.2006 | 11:18 »
Es ging Munchkin ja auch um Kreativität und nicht um Innovation. ;)