Bei Nachfrage, warum denn nicht, kam folgendes heraus:
- Zweihänder und Natur? Also kämpfen und durch den Wald pirschen? Passt nicht, in keinster Weise
Deine Sache, aber ich glaube, das war auch nicht der Kernpunkt des Anstosses!
- hat seine Möglichkeiten bei den Klassen ausgereizt, dass ist Powergaming
Das war bestimmt der Kernpunkt! :
- wirkt zu künstlich
Ansichtssache, auch da würde ich sagen: Deine Angelegenheit.
Abgesehen davon sollte man darüber erst urteilen, wenn der Charakter gespielt wurde.
- deckt viel zu viele Themen mit seinen Talenten ab
Das ist allerdings etwas, das wirklich problematisch ist. Zusammen mit Powergaming ist das warscheinlich das Kernthema.
Jeder sollte im Rollenspiel etwa den gleichen Spielanteil haben. Eine "eierlegende Wollmilchsau" stört diese Verteilung der Spielanteile.
Wenn jeder seinen Aufgabenbereich hat, in dem er gut ist, hat jeder was zu tun, und zwar abwechselnd.
Wenn einer alles kann (oder mehrere Bereiche), dann kann er sich mehr Anteile am Spielgeschehen nehmen.
Die anderen Spieler fühlen sich dann (zu Recht) vernachlässigt.
Das gleiche gilt für den Kampf -> Kampf ist ein Gebiet, wo fast alle einen gewissen Anteil haben (wollen).
Wenn da sich einer von den anderen maßgeblich absetzt, führt das auch zu einer ungleichen Verteilung der Anteile.
Natürlich ist im Kampf immer eine gewichtung gegeben, dass Kämpfercharaktere besser kämpfen (und damit dort mehr Spielanteile haben) als Nichtkämpfer. Dennoch sollte der Abstand nicht so groß sein, dass die "Nichtkämpfer" im Kampf gar nichts mehr zu tun haben, weil sie entweder mit Sicherheit sterben (wenn der Gegner in der Schwierigkeit dem Kämpfer angepasst sind) oder der Kämpfer alles in kürze ohne Probleme umhaut (weil die Gegner dem durchschnitt angepasst wurden).
Die Kombination der beiden Kritikpunkte zeigt doch eigentlich eines:
Deine Mitspieler (und auch der Spielleiter) befürchten, dass durch diesen Charakter die Verteilung der Spielanteile im Kampf und im allgemeinen Bereich unausgewogen wird. Die Befürchtung ist möglicherweise sogar gerechtfertigt.
Aber egal ob das so ist, oder nur eine Befürchtung bleibt, solange Du den Charakter so spielen möchtest, wird den anderen ein ungutes Gefühl bleiben. Schlimmstenfalls wird der Spielleiter Deinen Charakter sogar benachteiligen (weil er das Gefühl hat, einen Ausgleich schaffen zu müssen / also nicht aus Boswilligkeit).
Am Besten wäre es, wenn Ihr Euch mal zusammensetzt, und analysiert, welcher Charakter welche Nischen im Spiel (Kampf, Zwischenmenschliches, Heimlichkeit, Magie, Wildnis, etc.) mit welchem Anteil belegt. Das zeigt, welche Nischen vielleicht vernachlässigt sind (wo also Platz ist, um Aufgaben zu übernehmen), welche Charaktere welchen Spielanteil haben und wer vielleicht vernachlässigt wird, weil er zu wenig Anteil hat. Und es wird zeigen, wo Dein Charakter da steht.
Wichtig ist in dieser Analyse natürlich auch, wie oft bestimmte Nischen gefragt sind. Ein Seefahrer hat natürlich ein spezielles Gebiet, aber wenn es nie zur Seefahrt kommt, hat er wenig zu tun (höchstens in sekundären bereichen). Wenn die Kampagne aber nur um Seefahrt dreht, wird der Waldläufer sich langweilen...
Kurz gesagt: Redet drüber, einigt Euch...