Autor Thema: Darf man den Charakter spielen den man will?  (Gelesen 9464 mal)

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Offline Michael

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Darf man den Charakter spielen den man will?
« am: 18.07.2006 | 11:21 »
So demnächst startet eine neue Runde von mir und diesmal bin ich selber Spieler. Soweit so gut, nun gestern abend besprach ich mich dann mit dem zukünftigen SL und kamen dann auf meinen Charakter zu sprechen.
Dieser wurde mit großem Ungehaltensein aufgenommen und man teilte mir durch die Blume mit, den will man so nicht sehen.
Bei Nachfrage, warum denn nicht, kam folgendes heraus:
- Zweihänder und Natur? Also kämpfen und durch den Wald pirschen? Passt nicht, in keinster Weise
- hat seine Möglichkeiten bei den Klassen ausgereizt, dass ist Powergaming
- wirkt zu künstlich
- deckt viel zu viele Themen mit seinen Talenten ab

Natürlich war ich da anderer Meinung und nach drei Stunden im Kreis diskutieren, sind wir immer noch keinen Schritt weiter als vorher.
Was mich interessiert, was darf man spielen, wenn es in dieser Hinsicht keine Festlegung gab, außer, dass alles im Rahmen der Regeln sein soll?
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
Im Grunde spielen wir die meiste Zeit also eine Art Wargame und erzählen uns dazwischen Stundenlang Geschichten wie es zum nächsten Kampf kommt. *leichte ironie*

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Offline Wawoozle

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #1 am: 18.07.2006 | 11:28 »
Entweder wär ich gegangen oder ich hätte den SL den Char bauen lassen...
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Offline Faryol

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #2 am: 18.07.2006 | 11:32 »
Also was ich meistens mache, ist eine Hintergrundgeschichte zu einem Char zu basteln.
In dieser baue ich in stimmiger Weise Vor- und Nachteile, Fertigkeiten, exotische Waffen/Rüstungen, usw. ein.

Bei einer schönen Story wirkt der Charakter dann nicht steril konstruiert.

Was spricht dagegen die Möglichkeiten der Klasse auszureizen? Ist doch im Rahmen der Regeln.

Was ich halt gerne beachte ist die Kompatibilität mit der Gruppe allgemein.  
Einfach über die Bordwand kotzen und weiter rudern!

Offline Haukrinn

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #3 am: 18.07.2006 | 11:35 »
Was haben denn die anderen Spieler überhaupt dazu gesagt? Wenn die nichts dagegen hätten, würde ich dem SL einfach mal'n Vogel zeigen. Der kann sein Ding schlecht an den Spielern vorbei durchziehen, da könnten die ja auch gleich ganz zuhause bleiben...  ::)
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Teclador

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #4 am: 18.07.2006 | 11:35 »
@Thief:

Da es sich ja ofensichtlich um DSA4 handelt hätte ich gerne nen kurzen regeltechnischen Abriß was du dir da so zusammengebastelt hast. Danke :)

tyrarachsa

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #5 am: 18.07.2006 | 11:36 »
Ich denke, es kommt darauf an, was der SL mit euch machen möchte und was sonst noch für Charaktere mitspielen. Charaktere die zu viel zu gut können, stellen den Spielleiter vor Probleme. Er will euch ja Abenteuer geben, an denen ihr zu knabbern habt und sie am Ende dann doch noch lösen könnt. Wenn alle Spieler hochgepowerte Charaktere spielen ist das kein Problem. Es sei denn, der SL will eher kleine Geschichten erzählen und hat die Sorge, dass Superhelden da einfach problemlos durchmaschieren. Ist das Gefälle zwischen den einzelnen Charakteren riesig kommen noch andere Probleme hinzu. Der SL soll ja allen gerecht werden. Aber setzt er die schwierigkeit so hoch an, wie es die stärksten Charaktere erfordern, kommen die schwächeren leicht unter die Räder. Setzt er aber das Niveau bei den schwächeren Charakteren an, ist der mächtige Charakter unterfordert. nebenbei ist auch das ein Problem für die schächeren Charaktere, weil die weniger zum zuge kommen und ihnen der starke Charakter einfach die Show stielt. Nicht besonders gut für die Gruppenhygiene.

Das soll jetzt nicht heißen, dass man keine mächgtigen Charaktere spielen darf. Aber ihr solltet euch absprechen, was die Gruppe will. Ich persönlich finde es immer ganz gut, wenn hjeder ein Gebiet hat, in dem er die anderen überragt, aber in anderen Bereichen auf die Gruppe angewiesen ist. Aber das ist eine persönliche Vorliebe.

EDIT: Und auch wenn ich in diesem Punkt altmodisch wirke: Im zweifelsfall hat der SL recht ;)
« Letzte Änderung: 18.07.2006 | 11:37 von tyrarachsa »

Offline Don Kamillo

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #6 am: 18.07.2006 | 11:37 »
Hey, so einen Charakter spiele ich auch ( EDScout mit Zweihänder ) Mir wurden noch nie Vorwürfe gemacht und wenn ich mal gefragt wurde, habe ich die Geschichte dazu erzählt und gut war... Das der Zweihänder vielleicht nicht in den Wald passt, na und, ist das ein Problem des Meisters? Des Spoilens wegen hast Du Dir den nicht genommen, oder?

Welches System spielst Du denn?

Wahrscheinlich ist es mit Deinem Char schwer, nicht viele Gebiete abzudecken, schaut mir nach Waldläufer aus, das ganze...
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Offline 1of3

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #7 am: 18.07.2006 | 11:46 »
Grundsätzlich: Nein.

Aber wie Haukrinn richtig bemerkt: Der SL ist da nicht übermäßig relevant.

Offline Nelly

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #8 am: 18.07.2006 | 11:47 »
Genau das ist es was ich nicht verstehe, die Leute hängen sich an den Regeln auf. So ein Charakter ist ja nicht erst seit gestern auf der Welt. Nicht jeder Thorwaler liebt die See und es mag sogar Menschen in einem Reitersvolk geben die Angst vor Pferden haben weil sie mal übelst gebissen oder getreten wurden.

Also, was spricht dagegen einen Waldläufer zum Beispiel mit Zweihänder zu spielen? Der Charakter hat Vorlieben und Neigungen, wenn er diese Waffe nun mal cool findet oder damit aufgewachsen ist weil sein Meister ein in Rente gegangener Krieger ist der sich als Eremit zurückgezogen hat um plötzlich Waldläufer zu werden.. ja mein Gott, dann ist das halt nun mal so, man kann in einen Charakter oder Menschen doch net reingucken.

Wenn die Leute endlich mal aufhören würden auf die verdammten Werte zu gucken und Punkte zu schinden. Wenn sie endlich mal aufhören würden nach der verdammten Effektivität zu gehen dann gäbe es bestimmt weniger Stress am Spieltisch.

Frag mal den zukünftigen SL was er davon gehalten hätte wenn du so auf seinen Charakter reagiert hättest. Ich hab meine Chars auch immer viel lieber Individuel und unabhängig von jeglicher Klasse gefertigt, da man in der Klasse quasi immer nur einen Stereotypen gespielt hat, gerade solche Kleinigkeiten wie zum Beispiel ein Zweihänder, anstatt Bogen, machen doch den Charakter erst interessant und liebenswert. Solange es im Rahmen der Regeln ist und auch noch spielbar ist, warum nicht?

Frag ihn nach der Stelle im Buch wo expliziet steht dass du das so nicht haben kannst. Wenn er so ein Regelschinder ist dann schlag ihn mit seinen eigenen Waffen, oh ja und dann weise am besten noch auf die Stelle hin dass das Spiel Spaß machen soll und die Regeln nur optional sind und da du nun seit langem mal wieder spielst auch gerne was spielen möchtest das dir Spaß macht!
« Letzte Änderung: 18.07.2006 | 11:50 von Nelly »
Nelly is one of the Megaverse most "unique" Goddesses, with perhaps the most unique Portfolio ever.
You see, she is the Patron Goddess of Hot Women Who Are Unaware Of Just How Hot They Are.
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Offline Michael

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #9 am: 18.07.2006 | 11:57 »
Tecci hats erraten es ist DSA4, und ich sage kurz was dazu: Da ich gepennt habe mit meiner Charaktererschaffung hatten alle ihre Charaktere fertig nur ich und meine Teampartnerin nicht (wir haben die Gruppe in kleine Untergrüppchen aufgeteilt, damit man schon kleinere Konstellationen hat), und man teilte dann auch prompt mit, dass es toll wäre noch einen Naturcharakter zu haben.
Ich hatte mir aber schon vorher vorgenommen, einen Klopper mit richtig langer Waffe zu spielen (in diesem Fall Andergaster, ein 2m-Schwert) und das wollte ich auch behalten.
Ich meine ich hätte es verstanden hätte der SL gesagt, der ist zu mächtig der Charakter, aber ich habe noch nichtmal mein Kampftalent gesteigert, ich habe es auf dem Startwert belassen.
Deswegen ist der Charakter vom kämpferischen her auf jeden Fall nicht über dem Durchschnitt, unter Umständen sogar ein wenig darunter.

Zum Hintergrund mache ich mir immer erst nach der Charaktererstellung Gedanken, ich will erst sehen, was ich spielen kann, bevor ich festlege, was ich denn spielen möchte, was dann nachher unter Umständen doch nicht klappt (vorallendingen bei DSA4).

@Tecci: Obskure Mischung von Prospektor:Kräutersammler/Bergmann/Söldner: Schweres Fußvolk, brauchst du noch weitere Angaben?

@Haukrinn: der eine Spieler der mit anwesend war, war mein Bruder, der nur aus Jux mit draufgebasht hat, ob er das jetzt ernst meinte weiß ich nicht, aber das kann EdlerBaldur selber sagen

@Tyrarachsa: Wir werden im Dschungel spielen und außer mir hat bislang noch keiner Natur genommen, deswegen fand ich das ganzen dann auf einmal ein wenig ungerechtfertigt.

@Don Kamillo: Jepp ist auch schwer, mit der Kombination bin ich in den Bereichen Kampf, Körper, Natur und Handwerk rudimentär gut ausgebildet
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
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Offline Boba Fett

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #10 am: 18.07.2006 | 11:58 »
Bei Nachfrage, warum denn nicht, kam folgendes heraus:
- Zweihänder und Natur? Also kämpfen und durch den Wald pirschen? Passt nicht, in keinster Weise
Deine Sache, aber ich glaube, das war auch nicht der Kernpunkt des Anstosses!
Zitat
- hat seine Möglichkeiten bei den Klassen ausgereizt, dass ist Powergaming
Das war bestimmt der Kernpunkt! :8)
Zitat
- wirkt zu künstlich
Ansichtssache, auch da würde ich sagen: Deine Angelegenheit.
Abgesehen davon sollte man darüber erst urteilen, wenn der Charakter gespielt wurde.
Zitat
- deckt viel zu viele Themen mit seinen Talenten ab
Das ist allerdings etwas, das wirklich problematisch ist. Zusammen mit Powergaming ist das warscheinlich das Kernthema.
Jeder sollte im Rollenspiel etwa den gleichen Spielanteil haben. Eine "eierlegende Wollmilchsau" stört diese Verteilung der Spielanteile.
Wenn jeder seinen Aufgabenbereich hat, in dem er gut ist, hat jeder was zu tun, und zwar abwechselnd.
Wenn einer alles kann (oder mehrere Bereiche), dann kann er sich mehr Anteile am Spielgeschehen nehmen.
Die anderen Spieler fühlen sich dann (zu Recht) vernachlässigt.

Das gleiche gilt für den Kampf -> Kampf ist ein Gebiet, wo fast alle einen gewissen Anteil haben (wollen).
Wenn da sich einer von den anderen maßgeblich absetzt, führt das auch zu einer ungleichen Verteilung der Anteile.
Natürlich ist im Kampf immer eine gewichtung gegeben, dass Kämpfercharaktere besser kämpfen (und damit dort mehr Spielanteile haben) als Nichtkämpfer. Dennoch sollte der Abstand nicht so groß sein, dass die "Nichtkämpfer" im Kampf gar nichts mehr zu tun haben, weil sie entweder mit Sicherheit sterben (wenn der Gegner in der Schwierigkeit dem Kämpfer angepasst sind) oder der Kämpfer alles in kürze ohne Probleme umhaut (weil die Gegner dem durchschnitt angepasst wurden).
Die Kombination der beiden Kritikpunkte zeigt doch eigentlich eines:

Deine Mitspieler (und auch der Spielleiter) befürchten, dass durch diesen Charakter die Verteilung der Spielanteile im Kampf und im allgemeinen Bereich unausgewogen wird. Die Befürchtung ist möglicherweise sogar gerechtfertigt.
Aber egal ob das so ist, oder nur eine Befürchtung bleibt, solange Du den Charakter so spielen möchtest, wird den anderen ein ungutes Gefühl bleiben. Schlimmstenfalls wird der Spielleiter Deinen Charakter sogar benachteiligen (weil er das Gefühl hat, einen Ausgleich schaffen zu müssen / also nicht aus Boswilligkeit).
Am Besten wäre es, wenn Ihr Euch mal zusammensetzt, und analysiert, welcher Charakter welche Nischen im Spiel (Kampf, Zwischenmenschliches, Heimlichkeit, Magie, Wildnis, etc.) mit welchem Anteil belegt. Das zeigt, welche Nischen vielleicht vernachlässigt sind (wo also Platz ist, um Aufgaben zu übernehmen), welche Charaktere welchen Spielanteil haben und wer vielleicht vernachlässigt wird, weil er zu wenig Anteil hat. Und es wird zeigen, wo Dein Charakter da steht.
Wichtig ist in dieser Analyse natürlich auch, wie oft bestimmte Nischen gefragt sind. Ein Seefahrer hat natürlich ein spezielles Gebiet, aber wenn es nie zur Seefahrt kommt, hat er wenig zu tun (höchstens in sekundären bereichen). Wenn die Kampagne aber nur um Seefahrt dreht, wird der Waldläufer sich langweilen... ;)

Kurz gesagt: Redet drüber, einigt Euch... ;)
« Letzte Änderung: 18.07.2006 | 12:00 von Boba Fett »
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Offline Dash Bannon

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #11 am: 18.07.2006 | 11:58 »
darf man
aber der eigene Spielspaß/die eigenen Wünsche sollten nicht den Spaß der anderen beeinträchtigen

sprich:wenn dein Charaktere alles abdeckt, bleiben keine Nischen für die anderen
wenn du überall glänzt, nimmst du den anderen ihre 5 Minuten Ruhm im Abenteuer...
das sollte man vermeiden

deshalb sollte man die Charaktere ja auch gemeinsam machen
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline 1of3

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #12 am: 18.07.2006 | 12:01 »
Zusammen mit Powergaming ist das warscheinlich das Kernthema.

Powergaming ist toll. Powergamer sind flexibel. Powergaming führt zu interessantem Rollenspiel. Wenn das anders erscheint, liegt das ausschließlich daran, dass die Regeln Kacke sind.

Munchkin

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #13 am: 18.07.2006 | 12:03 »
Wie ich ja das eine und auch andere mal gesagt habe geht es ja um den Spaß.

Zitat
Dieser wurde mit großem Ungehaltensein aufgenommen und man teilte mir durch die Blume mit [...]
Verstehe nicht warum man das durch die Blume sagen muß, gerade bei Heuschnupfen kann sowas ins Auge gehn ;D

Mal im Ernst. Es scheint als das der Spielleiter eine gewisse Vorstellung davon hat, wie die Charaktäre - bezogen auf ihre Klasse - geartet sein sollen.

Ich denke die beste Lösung ist das klärende Gespräch. Aus eigener Erfahrung, weiß ich das die Vorstellungen eines Spieles voneinander abweichen können. Bei guten Gruppen sollte das aber durch einen Kompromis gelöst werden.

Um zu Deiner Eingangsfrage zurück zu kommen: Ja. Ich möchte den Charakter spielen (den die Regeln zulassen) der zu meiner Stimmung bzw. Vorstellung passt. Alles andere ist Mumpitz.

Teclador

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #14 am: 18.07.2006 | 12:04 »
@Tecci: Obskure Mischung von Prospektor:Kräutersammler/Bergmann/Söldner: Schweres Fußvolk, brauchst du noch weitere Angaben?

Nene passt schon, hat mich nur interessiert wie du das unter einen Hut gebracht hast.


Und zum Thema:

Ich finde du hast ein Anrecht, darauf deinen Charakter so zu spielen wie er dir gefällt.
Zumindest solange deine Mitspieler auch Spass haben deinen Charakter im Spiel zu haben.
Wenn das nicht der Fall ist muss man einen Kompromis finden.

Der SL spielt sich IMHO da etwas zu sehr als "Chef" der Rollenspielrunde auf.
Ihm sollte klar sein, dass er auch nur ein Mitspieler ist, nur eben mit besonderer Aufgabe im Spiel.


Das klare "Nein", dass von Stefan angeführt wird kann ich so allerdings nicht unterstützen.
Dir als Spieler sollte die Hauptentscheidungsgewalt über deinen Charakter bleiben, du musst ihn schließlich auch mit Leben erfüllen, die Mitspieler schauen sich das nur an. Das gibt ihnen Mitspracherecht, nicht mehr.

Offline Boba Fett

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #15 am: 18.07.2006 | 12:09 »
Powergaming ist toll. Powergamer sind flexibel. Powergaming führt zu interessantem Rollenspiel. Wenn das anders erscheint, liegt das ausschließlich daran, dass die Regeln Kacke sind.
Lies den Beitrag ganz, dann siehst Du, dass ich Powergaming gar nicht als Problem angeführt habe, sondern nur aus Argument, dass thematisiert wurde, weil die Mitspieler (andersartge) Befürchtungen haben.
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Offline Don Kamillo

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #16 am: 18.07.2006 | 12:12 »
Die Frage, die ich hätte, wäre: Warum noch der Naturbursche? Wenn den keiner spielen wil, dann halt nicht, ist die Gruppe draußen halt aufgeschmissen und muß sich was anderes einfallen lassen... ich würde den Kräuterfredelaspekt da evtl. rausnehmen... Ich finde, in Gruppen muß nicht immer alles abgedeckt sein, zur Not lernt man sowas während man spielt und motzt einen Char dann irgendwann mal auf... Der Krieger wird schon irgendwann lernen, welche Wurzeln essbar sind und welche nicht  >;D
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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #17 am: 18.07.2006 | 12:12 »
Nun ich geben 1of3 Recht in diesem Falle (meistens finde ich seine Ideen nicht prickelnd), aber ich achte darauf, was die anderen Spieler sagen, so ist es nicht, nur von denen hat noch keiner was gesagt, hoffe aber im laufe des Tages Rückmeldung zu kriegen.

Der Charakter deckt die Nischen Kampf/Natur/Handwerk ab, wir haben ansonsten in der Gruppe:
echsischen Magier (Kristallomant, Achaz für Tecci), Magie
Entdecker, Wissen
blinden Gesellschafter, Gesellschaft
Gladiator, nur Kampf
Fächerkämpferin, Kampf/Gesellschaft

Da ich selber drei Gebiete habe, leidet momentan mein Kampftalent darunter, dass im Moment sehr unterdurchschnittlich ist, für das was man erreichen kann. Ich würde es ja einsehen, wenn ich jemandem seinen Charakter abgrabe, aber das tue ich ja nicht, das regt mich auf.

@Reden: Dies haben wir gestern getan, ich habe mehrfach gesagt, dass die meisten der Dinge meine Entscheidung sind, die auch keinen anderen was angehen, solange ich die anderen Charaktere nicht beschneide und dies tue ich in keiner Weise. Ich habe auch gesagt, dass wir da unterschiedliche Sichtweisen haben, aber dies wurde entweder nicht gehört oder nicht verstanden.
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
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Offline Lord Verminaard

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #18 am: 18.07.2006 | 12:13 »
Doofe (aber richtige) Antwort: Du kannst den Charakter nur spielen, wenn alle Mitspieler in der Gruppe ihn, zumindest zähneknirschend, abnicken. Wenn sie nicht einverstanden sind und du sie auch nicht überzeugen kannst, solltest du den Andergaster wegwerfen.

(Nimm statt dessen einen Speer und Sonderfertigkeiten Ausfall und Gezielter Stich, dazu einen Bogen und SF Schnellladen, das haut eh mehr rein. Und: Warum willst du eine so fette Waffe haben, wenn du den TaW nicht steigerst?)

Nicht doofe Antwort: Ich persönlich sehe das so:

  • Alle einigen sich darauf, was für eine Art von Kampagne und Gruppe es sein soll. Der Charakter muss da reinpassen.
  • Die Regeln geben dir klare Vorgaben bei den Startwerten, also normalerweise kein Problem, wenn du dich daran hältst. Allerdings solltest du eine halbwegs plausible Begründung im Hintergrund des Charakters haben, welche Profession(en) du wählst und welche Talente du nachträglich steigerst. Insofern sehe ich nicht viel Sinn darin, Charakterwerte zu erstellen, ohne sich zumindest ansatzweise über den Hintergrund Gedanken zu machen.
  • Wird bei euch Ausrüstung eingekauft oder frei gewählt? Eigentlich egal: Jedenfalls brauchst du auch für die Ausrüstung, die du trägst, eine plausible Begründung. In Aventurien ist dabei zu beachten, dass im Lieblichen Feld und den dichter besiedelten Gebieten des Mittelreiches relativ streng darauf geachtet wird, dass nur echte Krieger einen Zweihänder führen. Wobei für Söldner teilweise auch Ausnahmen gemacht werden.

(Aside: Drei Professionen? Ich dachte, zwei wären das Maximum?)
« Letzte Änderung: 18.07.2006 | 12:15 von Lord Verminaard »
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Offline Michael

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #19 am: 18.07.2006 | 12:14 »
@Kamillo: Ich habe den Kräutersammler reingenommen, weil wir zum einen brauchen werden (es geht in den Dschungel und ohne ist Käse) und zum anderen hatte ich mich mit der Idee schon gut angefreundet.

@Nelly: Zur Klarstellung ich bin der Powergamer und Punkte optimierer, unser SL ist purer Storyteller
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
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Ludovico

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #20 am: 18.07.2006 | 12:14 »
@Tecci: Obskure Mischung von Prospektor:Kräutersammler/Bergmann/Söldner: Schweres Fußvolk, brauchst du noch weitere Angaben?

Unter diesen Umständen wäre ich als SL auch "unglücklich" gewesen. Es klingt echt künstlich und im Nachhinein dann mit einem Hintergrund zu kommen, um das zu erklären, macht die Geschichte nicht besser.
Grundsätzlich hat beim klassischen Rollenspiel der SL ein großes Mitspracherecht bei der Charaktererschaffung ganz einfach deshalb, weil er mit den Charakteren arbeiten muß.
Er könnte natürlich alle Eigenheiten der Charaktere ignorieren, sich nicht um die Gruppe scheren und dann 08/15-Abenteuer bringen, die für alle sind.
Ob es das ist, was Du willst... Mir macht es zumindest keinen Spaß weder als Spieler noch als SL und wenn mir das als SL keinen Spaß macht, dann ist der Charakter halt raus, wenn sich kein Kompromiß finden läßt.

Ich verstehe den Mann.

Pyromancer

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #21 am: 18.07.2006 | 12:17 »
Zur Klarstellung ich bin der Powergamer und Punkte optimierer, unser SL ist purer Storyteller

Warum spielt ihr zusammen? DSA ist meiner (spärlichen) Erfahrung nach ein System, bei dem Storyteller und Powergamer nicht zusammenpassen.

Teclador

  • Gast
Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #22 am: 18.07.2006 | 12:17 »
Unter diesen Umständen wäre ich als SL auch "unglücklich" gewesen. Es klingt echt künstlich und im Nachhinein dann mit einem Hintergrund zu kommen, um das zu erklären, macht die Geschichte nicht besser.

Wieso nicht?

Wenn er sich solch einen Exoten zusammenschraubt und sich dann ne passende Lebensgeschichte asudenkt ist doch alles in Butter, oder?

Er verlässt mit seinem Charakter nur die klassische eingefahrene Schienedes "Ich bin der Krieger, du der Magier".


Warum genau wärst du denn unglücklich?

Offline Michael

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #23 am: 18.07.2006 | 12:18 »
@Vermi: Drei nach Errata SH.
Den Andergaster nehme ich, weil ich die Idee eines Zweihänders schon immer toll fand, vorallendingen diesen. Der Andergaster ist auch ein Hauptpunkt des Charakters und deswegen wollte ich diesen dann auch behalten, auch wenn ich erst später dazu kommen werde, diesen zu steigern.
Achja ich komme aus Andergast, fand es deswegen auch in Ordnung diesen zu nehmen und vorallendingen Bidenhandsöldner sind an sich ja legitim.

@Pyromancer: weil wir eigentlich immer gut ausgekommen sind, nur weil ich Powergamer bin, heißt das nicht, dass ich keine gute Story auf die Beine kriege, aber mein SL vertraut mir da nicht.
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
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Offline Lord Verminaard

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Re: Darf man den Charakter spielen den man will?
« Antwort #24 am: 18.07.2006 | 12:22 »
Zur Klarstellung ich bin der Powergamer und Punkte optimierer, unser SL ist purer Storyteller

"Powerteller" sind die schlimmsten... ;)

@ Ludo: Ob der Charakter künstlich wirkt oder nicht, weiß ich erst, wenn ich den Hintergrund sehe. Mir viele da durchaus was ein, z.B.: Stammt aus Andergast, Sohn einer Kräutersammlerin (Halbwaise), bei seiner Mutter gelernt, mit 16 von Orks verschleppt, mehrere Jahre in den Minen gearbeitet, von einem Krieger befreit worden, mit dem er dann eine Weile umherzog und ein paar Kniffe lernte, ehe der Krieger bei einem Hinterhalt starb. Nahm dann die Waffe des Kriegers (Andergaster) an sich und verdingte sich seither als Söldner.
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