Autor Thema: Helden im Jahr des Feuers ...?  (Gelesen 3484 mal)

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Offline Aeron

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Helden im Jahr des Feuers ...?
« am: 22.07.2006 | 16:45 »
Wir haben uns jetzt auch dazu entschloßen auf das Jahr des Feuers hinzuarbeiten. D.h. zur Zeit überlegt jeder, mit was für einem Charakter er dieses Großereignis erleben möchte - aber bis die neuen Charaktere soviel Erfahrung haben, dass sie bereit dazu sind, wird es sicher noch bis nächstes Jahr dauern.

Nun hat ein Spieler schon die Abenteuerbände für das JdF und meinte, dass man dies nur mit relativ Mittelreichstreuen Helden spielen kann, wobei aber keiner große Lust hat einen 08/15-Mittelreich-Krieger zu spielen.

Nun wollte ich von euch wissen, was für Charaktere ihr im Jahr des Feuers spielt (sofern ihr die Kampagne spielt) und wie ihr das handhabt, dass eure Helden ihr Leben für das Mittelreich aufs Spiel setzen?

Offline Thomas Michalski

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #1 am: 23.07.2006 | 04:53 »
Unsere Gruppe besteht aus meinem Charakter
Darian Ulfried Helmbrech von Bregelsaum, balihoer Krieger greifenfurter Abstammung, sowie
Gerwulf von Tannhäuser-Eichenfest, andergaster Krieger,
Magister Sturmrabe, andergaster Magier,
Talor, Sohn des Tagor, zwergischer Händler und
Domna Madalena [...], almadanische Frau von Stand.

Und jepp, das JdF braucht irgendwo reichstreue Charaktere, wenn es nicht total gezwungen werden soll. Wenn Sayid, der khunchom'sche Tänzer und Valnir, der Hühne aus dem Norden, erst noch dicke bezahlt werden müssen, um überhaupt Leib und Leben auf's Spiel zu setzen ... naja, dann wird es schon schwierig bis unmöglich, die Kampagne entspannt zu spielen.
Auch eine gewisse Kenntnis und Wohlwollen im Zwölfgötter-Umfeld ist nützlich...


Gruß,
Thomas
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Teclador

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #2 am: 23.07.2006 | 04:59 »
Wobei es aber durchaus möglich ist teils "reichsfremde" Charaktere mit ins Spiel zu bringen, wenn diese über genug Idealismus verfügen um sich dem Mittelreich einfach anzuschließen weil es "gegen das Dämonengezücht geht."

Es sollte aber wie Thomas richtig sagt ein gewisser "zwölfgöttlicher Hintergrund" vorhanden sein.

Ansonsten denke ich kann man, wenn ein Spieler unbedingt etwas sehr exotisches spielen will, ja noch über persönliche Verpflichtungen der Spieler untereinander eine gewisse Schanierfunktion einbauen.

Offline Edler Baldur

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #3 am: 23.07.2006 | 15:09 »
Wie bereits gesagt, es müssen nicht nur mittelreichstreue Charaktere dabei sein, aber jeder sollte ein Interesse haben aus eigenen Gründen dem Mittelreich zu helfen.

Wir derzeit im dritten Band des JdF. Unsere Gruppe besteht aus folgenden Charakteren:

Ritter Adrian von Finstertann, ehemaliger Krieger Elenvinas, für seine Taten für das Mittelreich zum Ritter ernannt worden und diente vor dem JdF unter Oberst Alrik von Blautann. Sieht es als seine Pflicht, als mittelreichischer Krieger und Diener Praios und Rondras den schwarzen Schrecken aufzuhalten.

Fräulein Kisira Zandor, KGIA Agentin, direkt Dexter Nemrod unterstellt gewesen und praktisch als Wächter über die Helden Gareths bestellt.

Schwinge Jakob Corvorum, Golgarith, zum Schutze des Boronsfriedens in Gareth abgestellt und um wider die Herrschaft Rhazzazors kämpfend. AM Anfang Leibwächter/Aufpasser Selindian Hals.

Loana, eine überlebende Amazone aus Kurkum, stellt sich denjenigen die ihre Familie, Freunde und Heimat zerstörten.

Irian, Erzmagier aus Drakonia

Cairon, Druide, ehemals auf der Seite der Schwarzen Lande, inzwischen in seinem dritten Körper lebend, nun durch den Borongeweihten geläutert, versucht der ehemalige Foltermeister seine Lebensschuld zu tilgen.

Simiaria, Elfe, vielleicht eines der sagenumwobennen Sternenkinder aus dem Inseln im Nebel, Streiterin der sieben Gefährten gegen Borbarad gewesen. Versucht nun dieses Erbe ihrer Freunde gegen das Erbe Borbarads zu schützen.

Wie man sehen kann, eine sehr farbige Truppe die aber fast durch die Bank weg ihre eigenen starken Gründe haben sei es Glaube, Verpflichtungen, Patriotismus, Rache oder auch andere Gefühle.Von daher kann ich eigentlich auch nur empfehlen, dass die Gruppe nicht aus marodierenden Söldnern besteht ;) :D

MfG Edler Baldur
« Letzte Änderung: 23.07.2006 | 15:11 von Edler Baldur »

Offline Alrik

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #4 am: 23.07.2006 | 15:42 »
Ich schließe mich meinen Vorrednern an. Zwielichte und allzu exotische Helden eignen sich nur bedingt für das JdF.

Unsere Gruppe besteht aus:

- Thorgrim, Sohn des Xanar (ein weit bekannter und berühmter Zwerg, der sich dem Dienst als Angrosch Geweihter unterstellt hat, nebenbei aber auch noch eine Brauerei und Familie zu pflegen hat. Doch er ist sich trotzdem nicht zu schade, für Ruhm und Gerechtigkeit in den Kampf zu ziehen!)

- Cendrasch (mächtiger Geode, der sehr weltoffen ist)

- Alemion (Auelf)

- Firmus Lumen (ehrenhafter Ritter aus dem zerstörten Wehrheim)

Eine ganz schön bunte Truppe. Aber wir haben schon oft für das Mittelreich gekämpft und schon viele Abenteuer bestritten. Es geht also auch mit Charakteren, die direkt aus Garetien stammen. Allerdings sollten sie in der Vergangenheit etwas dafür getan haben.
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Offline Jens

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #5 am: 23.07.2006 | 16:50 »
Also ich werde mit meinem Kampfpenner (Landstreicher, war mal mittelreichischer Armeeoffizier) teilnehmen... ein Zynist vor dem Herrn aber so ernst nehme ich diese Kampagne ja auch nicht :)

Meine Kumpenen werden mit einem almadanischen Adligen (!!!) teilnehmen und einem alten Veteranen der GANZ alten Abenteuer (Phileasson etc.) und einem Geoden der das auch mitgemacht hat (auch sehr süßer Charakter) und eine Hirtin aus Lowangen mit den Nachteilen Tollpatsch und Pechmagnet... wie die jetzt in den "Kreisen der Verdammnis" (spielen wir grad) durchkommen will weiß ich auch nicht... dazu noch eine standardmittereichische Kampfmagierin.

Nuja, es wird wohl viiiiiiiel gebogen werden ;D allein wegen dem almadaner und der Tollpatschin...

Offline Harry

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #6 am: 16.08.2006 | 10:18 »
Hej,

alles eine Frage dessen, ob der Spieler/die Spielerin  hinter dem Charakter sich motivieren lassen WILL, oder sich lieber querstellt. Bei einem kooperativen Spielstil innerhalb der Gruppe - also SL und SpielerInnen arbeiten gemeinsam am Fortgang der Geschichte, nicht gegeneinander (ja, wir sind Erzählonkel/Tanten, steinigt mich!) - kann man durchaus mit recht wenig an-den-Haaren-Herbeigeziehe auskommen. Wir haben

- Einen Schwarzmagier, der noch einige persönlich Rechnungen in den schwarzen Landen zu begleichen hat.
- Einen Weißmagier in Diensten des Reiches
- Einen Streuner, Dieb, Gauner und Betrüger, der mittlerweile sein Herz für die Zwölve entdeckt und gerade eine spannende Praios-Phex-Sinnkrise durchmacht
- Einen zwergischen Geoden
- Eine Golgaritin
- Meinen Hex und entlaufenen Leibeigenen.

Alle irgendwie unterzubringen. In einer Anderen Gruppe spielt ein Rastullah-gläubiger Novadi mit und es klappt auch ganz gut. Wer von Euch eine/n Geweihten spielen will, die passen alle ganz gut rein. Vorteilhaft ist es, wenn wenigstens EIN reichstreuer Charakter dabei ist, der die anderen "mitzieht" - bei uns ist das der Weissmagier. Viele der "zwielichtigen" Charaktere sind aus freundschaftlicher Loyalität mit diesem Charakter dabei - oder eben, weil es gegen die schwarzen Lande geht. Oder weil sie sich in die richtige (falsche) Person verliebt haben. Wie gesagt, wenn der Spieler/die Spielerin es will, ist der Charakter auch zu motivieren.

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Offline Aeron

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #7 am: 18.08.2006 | 10:12 »
Also unsere Gruppe steht jetzt fest und das hier sind sie:

- ein Rashduler Elementarbeschwörer
- ein zwergischer Ingerimmsakolyt aus Gareth
- eine Schelmin
- ein Magier der Verwandlungsakademie zu Lowangen, der ursprünglich aus Winhall stammt (meinereiner)

Insgesamt ist die Gruppe ziemlich magiebeladen, aber es sollte wirklich jeder das spielen, wo er denkt, dass ihn das kommende Jahr erfüllt. Naja und wir haben zwei Mittelreicher und werden in denn kommenden Abenteuern dafür sorgen, dass es genug Anlass für die Helden gibt, das Mittelreich während des JdF zu unterstützen.

Offline Harry

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #8 am: 18.08.2006 | 10:30 »

Klingt gut, ABER:

Der/die Spieler/in der Schelmin sollte sich die Charakterwahl vielleicht noch mal überlegen. Eigentlich bin ich gegen den Ausschluss von Charaktertypen, aber gerade Schelme sind eh ne heikle Angelegenheit und passen nicht in jedes Szenario.

In der (bei uns zumindest) düsteren, verzweifelten, mörderischen JdF-Kampagne hat eine Schelmin aber weder sonderlich viel zu lachen noch viel Verständnis für ihre Spässe zu erwarten.

Ich meine, die Welt geht unter, jedenfalls so ungefähr. Ein "leichter" Charakter wird einige bittere Pillen schlucken müssen. Auf jeden Fall sollte das mit der Spielleitung gut abgesprochen werden. JdF ist nämlich nicht nur duster, sondern stellenweise extrem railroadig, und ich als Schelm hätte spätestens im letzten Drittel des ersten Abenteuers nicht mehr mitmachen wollen, es wäre mir einfach zu viel Leid gewesen. Es sei denn natürlich, ich wäre durch wahre Liebe, jemanden mit Kenntnis meines wahren Namens, eine Lebensschuld oder so was gezwungen gewesen, weiterzumachen.

Lieben Gruss,
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Offline Aeron

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #9 am: 18.08.2006 | 11:32 »
Stimmt schon, die Schelmin ist so der außergewöhnlichste Charakter in der Gruppe. Wobei wir haben jetzt alle mit Stufe 1 angefangen. Und da es meist nicht übermäßig viel AP pro Abenteuer gibt, wird es noch sehr lange dauern, bis wir zum JdF kommen. D.h. genug Zeit, dass die Gruppe zusammenwächst und auch durch Abenteuer entsprechende Motivationen entstehen.
Was die Schelmin betrifft, könnte sie sich vielleicht durch ihre Erlebnisse auch etwas ändern. Letztlich ist sie ja auch nur ein Mensch, der nur durch die Erziehung seiner Koboldeltern so ein überspitztes Verhalten an den Tag legt. D.h. dass sie irgendwann etwas "normaler" wird - und diese Entwicklung könnte auch sehr interessant werden.

wjassula

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #10 am: 18.08.2006 | 11:41 »
Wenn man bisschen davon wegkommt, dass Schelme immer nur debile Scherzkekse sind, sondern mehr das Kobolderbe betont, kann man da schöne Sachen machen.

Eine Schelmin als Vermittlerin zwischen den Welten kann ich mir gut vorstellen. Galottas Pläne und das Chaos im Mittelreich beinträchtigen ja vielleicht auch Anderswesen. Und dann heisst es: Hier, du kennst doch die Menschen Mach das mal klar. Du schuldest uns was, wir haben dich schliesslich geross gezogen. Und dann muss die hochstufige Schelmin mit den finstren Grandes des Mittelreichs Politik machen. Da kann man schöne die Grenze zwischen Witz und Tragik treffen, wenn ihr mal der Kragen platzt.

Und gerade eine Schelmin kann vielleicht Hoffnung bewahren, auch mitten in der Katastrophe. Nicht, indem sie ständig Witze reisst oder Fratzen schneidet, sondern "in der Asche" einfach noch einen Funken Optimismus behält. Sie kann sich erinnern, wie schön alles war, und wie es wieder werden kann. Und was wirklich wichtig ist. Nicht (nur) Kaiser und Reich, sondern Freundschaft, Zusammenhalt und Hoffnung. In einem Film wäre das doch so ein typischer Charakter, der den deprimierten Rittern und Geweihten sagen kann "Die Welt geht erst dann wirklich unter, wenn wir UNS nicht mehr haben".

Offline Aeron

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #11 am: 18.08.2006 | 13:17 »
Cool, klasse Ideen, ich werde die Punkte mal ansprechen.  :d

Fatman

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #12 am: 19.08.2006 | 14:11 »
Ich würde das Jahr des Feuers nicht mit einem Schelmen spielen wollen. Um genau zu sein, würde ich eigentlich gar kein Abenteuer mit einem Schelm spielen wollen, aberr diese Kampagne ganz besonders wenig. Es geht um Tod, Zerstörung und quasi apokalyptische Zustände. Da braucht es Heldenfiguren, keine Kasperköppe.

Allerdings vertrete ich eh die Position, dass Schelme als SC's eine rücksichtslose und egoistische Wahl sind. Wer unbedingt einen Comic Relief Charakter spielen will, dem seien die Nachteile "Tollpatsch" und "Pechvogel" anempfohlen. Das bringt dann schon ordentlich Lacher ein und lockert auf- aber eben nicht auf anderleuts Kosten oder ghar auf Kosten der Dramaturgie wie beim Schelm. 

Offline Thomas Michalski

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #13 am: 19.08.2006 | 16:16 »
Dicke Zustimmung Jasper, abseits dessen:
Ein Schelm kann im Jahr des Feuers auch eine herrlich tragische Figur darstellen. Ich denke da gerade etwa an all das, was sich auf dem Mythraelsfeld so abspielt. Der Keil des Lichts, die nachfolgenden Ereignisse und mittendrin ein Schelm, der vielleicht auch einfach mit sich ringt, das Licht im Dunkel nicht zu verlieren.
Sicher in der schon genannten Aufbau-Rolle, aber manch ein Spieler hat vielleicht auch Spaß daran, den inneren Konflikt eines zerbrechenden Weltbildes darzustellen. Das kann man ja auch schön in Dialogen mit der Spielgruppe und NSCs machen, durch kleine Gesten etc.

Und sagen wir mal so: Derjenige, der den König der Untoten bezwingt mag ein Held sein ... aber derjenige, der im Anschluss verhindert, dass die Verbleibenden in Hoffnungslosigkeit und Resignation auseinanderbrechen, der ist es ebenso.


Gruß,
Thomas
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Offline Aeron

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #14 am: 20.08.2006 | 14:02 »
@Fatman
Das kommt ganz darauf an, wie ein Schelm gespielt wird. Ich hab auch schon welche erlebt, wo es dann mit ihren Späßen teilweise ziemlich persönlich wurde und auch nervig.
Es hängt letztlich vom Spieler ab, dass er bei der Darstellung nicht ins nervige abrutscht. Und wie bereits oben erwähnt, sollte sich jeder Spieler einen Helden aussuchen, wo er sich wirklich vorstellen eine sehr lange Zeit dran Spass zu haben.
Und die Spielerin hat ihre Schelmin soweit im Griff. Manchmal kommen ihre Scherze für die anderen Helden wirklich ungünstig, aber solange die Spieler nicht genervt sind, ist es in Ordnung.

Kleine Anekdote vom letzten Mal:
Wir hatten unsere erste In-time-Gruppenkrise. Die Schelmin hat dem grimmigen Zwerg beim Schlafen Blumen ins Haar geflochten, so dass er sie nicht sofort sieht. Den ganzen Tag über war er nun verwundert, dass ihm entgegenkommende Leute zu gelächelt haben, was sonst nie der Fall war.
Ich sah nun keinen Grund die Blumen in seinem Haar zu erwähnen, da es nun nicht wirklich schlecht aussah und der Elementarist hat dem Zwerg gegenüber in seiner blumig-tulamidischen Art immer mal wieder zweideutige Bemerkungen verlauten lassen.
Naja, letzten Endes hat der Zwerg die Blumen bemerkt und hatte einen ganz schönen Wutausbruch gegenüber der Schelmin, die ihm die Blumen eingeflochten hat und uns Magiern, die ihm nichts davon gesagt haben.
Er war dann einen Tag lang sauer, hat nicht mit uns geredet und sich in der Taverne nicht an den Tisch gesetzt wo die Schelmin saß. Sie hat sich natürlich dann gleich zu dem Zwerg gesetzt, was letztlich zu einem zweiten Wutausbruch führte, der dann aber reichte, dass sie sich letztlich für die Blumen in seinem Haar entschuldigt hat. Und mittlerweile kommen sie wieder ganz gut miteinander aus.

Offline Richtenstahl

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #15 am: 27.09.2006 | 21:15 »
Mal einen Kommentar Offtopic: Leute, vielen Dank für diese wirklich guten Ideen, wie man Schelme eben mal NICHT als bleede Kasperköppe spielen kann.
Ich bin nämlich auch der Meinung, dass Schelme zwar ob ihrer Erziehung stark vorbelastet, aber eben nicht (unbedingt) bescheuert, dumm und doof sind. und auch ein 15jähriger Schelm, der den weiteren Rest seines Lebens unter Menschen verbringt/verbringen muss, lernt irgendwann, dass er sein Verhalten anpassen muss. Sonst steht er nämlich ganz schnell ohne Freunde da. Und ihc denke, das wäre für einen Schelm eine ganz, ganz schlimme Sache. Né?
Also hier nochmal, und gnaz ehrlich gemeint, weder Ironie noch Sarkasmus:
Danke!
"Use the Force, my Padawan,
use BRUTE FORCE!"

Teclador

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Re: Helden im Jahr des Feuers ...?
« Antwort #16 am: 2.10.2006 | 23:03 »
Nur mal als kleine Anmerkung am Rande:

Schelme sind wegen ihrer extremen Erfahrungen in der Feenwelt auch sehr anfällig dafür an der derischen Realität zu "zerbrechen".

Ich sag nur: Torxes von Freigeist

Zitat
Der Schelm schlug beide Hände vor die Augen, ein gequältes Stöhnen entrang sich ihm. Das ertrug er nicht: hatte dieses verflixt-verfaxte Wechselbalg von einem Söldnerhauptmann doch tatsächlich Gefallen an dem Flittchen gefunden! Torxes knirschte laut mit den Zähnen und lugte zwischen seinen weiß behandschuhten Fingern hindurch, schwarze Tränen kullerten ihm aus den Augen und er schluchzte herzzerreißend - jetzt küssten sie sich auch noch. Der Magen wollte sich ihm umdrehen vor Ekel! Aber es war kein Ekel, es war Eifersucht, nicht wahr? Neineineineinein, vermurkst, verpatzt! bäumte sich der Schwarzschelm auf. Widerlich, liederlich, küss ihn nich, 's ist ekelich, flüsterte er hasserfüllt und musste plötzlich heftig kichern, ein garstiges Geräusch.

Doch die Küssenden hörten es nicht. Hauptmann Felderling von II. Banner der Bluthunde fühlte sich frei, das erste Mal seit dem Tobrieneinsatz unter Borbarads Marschallin Lutisana von Perricum. All die Unto-ten, die Rekrutierungen der Gefallenen - sogar der Kameraden - und die Exzesse in den Dörfern ... all das war ihm irgendwann zuviel gewesen, aber mit der "Heiligen Lutisana" konnte man ja kaum reden. Das Mädchen gefiel ihm wirklich, er hatte es vor seinen Kameraden gerettet, es gut behandelt. Felderling hatte schon viele Frauen gehabt, auch mit Gewalt, aber die Kleine hatte sein Herz gerührt mit ihrem frommen Gebet zur Herrin Travia. Er sah die Tränen in ihren Augen, aber er wollte daran glauben, dass sie ihn auch mochte. Er würde gut zu ihr sein, vielleicht hatten sie sogar eine Zukunft ... nein, er durfte das nicht denken, die Magier des Meisters waren überall und konnten vielleicht hören, wie er darüber nachdachte, zu desertieren.

Ärks! Bah! Geifer und Galle! spuckte Torxes in seinem Versteck am Eingang des großen Zeltes und ver-deckte der toten Gans, die er ständig bei sich trug, die Augen - als ob sie es sei, die das grässliche, unzüchtige Treiben beobachtete. Das musste aufhören, sofort! Ein Grinsen überzog das Gesicht des Schwarzschelms und seine Augen leuchteten in fiebrigem Glanz. Er hatte eine Idee: der Hauptmann sehnte sich nach Unschuld, wie? Er wollte ihm das Gegenteil geben! Nackedei! flüsterte er und schaute lüstern und angewidert zugleich zu, wie das schmutzige Kleid des Mädchens über ihre Schultern rutschte. Sie quiekte! Was für ein Spaß, gleich würde sie schreien und der Spaß wäre vorbei! Dann würde er trotzdem der Marschallin berichten, was er gesehen hatte - ganz beiläufig und in kleinen Häppchen, das brachte sie immer so schön in Rage ... Doch was war das? Verflixt-verfaxt, der Hauptmann zog der Bratze das Kleidchen wieder hoch. "Später, Kleines, später vielleicht," lachte Felderling leise und warm, "Du brauchst dich nicht für mich auszuziehen. Bei Rahja, küss mich lieber noch einmal so sanft, wie eben ..."

Torxes lief blau an vor Zorn und grub seine Zähne tief in die linke Faust, dass es knirschte. Er wollte schreien und kreischen, seinen Fuß in den Boden stampfen - dass er so etwas mit ansehen musste! Dann begann er zu schluchzen, unkontrolliert, wie es manchmal über ihn kam. Er konnte nie etwas dagegen tun, aber er hasste die schwarzen Tränen und das Greinen aus tiefster Brust so sehr, dass er meinte in Hass und Abscheu zerplatzen zu müssen. Warum tust du mir das an?! flennte er in seinem Innern, Na los, tu was, sonst - sonst - sonst tu ich nie mehr einer einzigen dummen Gans etwas zuleide! Aber es geschah nichts.

Plötzlich ertönte ein Schrei aus dem Zelt, dann ein erschreckter Ausruf, ein Poltern. Sofort hörte Torxes auf zu schluchzen, gebannt und begeistert beobachtete er das Geschehen. Das Mädchen war zu Boden gesunken, es begann zu würgen und angsterfüllt zu kieksen, während der Hauptmann schaudernd zurückwich. Tausendfüßler! Dicke, fette, schwarzglänzende Tausendfüßler kamen aus dem Mund der Göre gekrochen, deren Augen aus ihren Höhlen traten vor Entsetzen. Torxes konnte nicht anders: er lachte laut auf, ein hämisches Wiehern. Während das Mädchen in Ohnmacht fiel und der Hauptmann begann, mit wütenden Tränen in den Augen auf den wimmelnden Viechern herumzutreten, lachte Torxes so heftig, wie lang nicht mehr und hielt sich den Wanst. Immer noch japsend vor Vergnügen schwang er sich die tote Gans namens Travia über die Schulter und huschte difargleich zum Zelt der Marschallin - diese Geschichte würde sie interessieren...

Quelle: Das Borbarad Projekt