Der Witz an Definitionen ist ja das sie nicht in sich gut oder schlecht oder richtig oder falsch sind, sondern dass sie einfach feststehen, egal wer dafür oder dagegen ist. Sowas wie "Definitionshoheit" gibt es nicht und braucht es garnicht zu geben.
Hm? In den Naturwissenschaften (und meines Wissens nach auch in den Geisteswissenschaften) ist es voellig normal, Definitionen zu spezifizieren oder auszutauschen, wenn es in der Sache weiterbringt. Ich habe letztens so einen Fall mitbekommen. Man empfiehlt, fuer eine Uebergangszeit einen ergaenzenden Hinweis zu geben, auf welche Basis man sich bezieht, und damit den Sprachgebrauch im Fachgebiet zu vereinheitlichen. Soweit ich sehe, halten sich die meisten auch daran (ist es ja auch zu ihrem Vorteil, wenn Klarheit herrscht). Ich denke, in 10 Jahren wird man die aelteren Veroeffentlichungen dann mit einem kleinen Stirnrunzeln lesen... Die "Definitionshoheit" lag in diesem Fall klar bei den weltweit fuehrenden Gruppen in diesem Feld, die insgesamt abzaehlbar wenige sind.
Um die "echte" Wortbedeutung kann man sich streiten bevor oder wärend man versucht etwas zu definieren um es dem natürlichen Sprachgebrauch anzupassen (und ich lege darauf auch meist sehr viel Wert), aber niemals danach. Ist etwas definiert, hat das Wort keine weitere Bedeutung mehr als das Definierte zu bezeichnen, so wie ein Eigenname, der zwar auch etwas bedeuten kann, das aber nicht meint.
Tja, wenn das mal so waere... ist es aber nicht. Definitionen koennen sich graduell aendern oder per Konsens oder sogar auf Betreiben einzelner weniger geaendert werden. Definitionen sind ebensowenig statisch, wie die Sprache es ist. Sie stellen vielleicht einen der "ruhigsten" Punkte dar, aber unveraenderlich sind sie nicht. Und es kann eine Wissenschaft sogar erheblich weiterbringen, wenn mal einer ueber die Defintionen nachdenkt.
Und das muss man auch nicht übersetzen, weil man damit die Eindeutigkeit durchbricht. Man weiß nachher nicht mehr, bedeutet das Wort nun dass was ich meine das es heißt, oder ist es nur die Übersetzung einer eindeutigen Referenz auf die Definition.
Das halte ich aufgrund eigener Erfahrungen fuer schlicht falsch. Man kann durchaus fuer einen Fachbereich sagen, dass folgender fremdsprachlicher Begriff exakt folgendem deutschen entspricht; alles andere ist nichts als das Problem, zu erkennen, ob ein Begriff im Kontext als Fachbegriff zu verstehen ist oder nicht, also ein
anderes. Um Eindeutigkeit zu gewaehrleisten, muss man bloss dann beide kennen. Und man waere natuerlich um das Vergnuegen gebracht, bekniet zu werden, doch mal gnaedigerweise zu verraten, um was es jetzt geht, und wo kaemen wir da hin, wenn jeder alles verstehen koennte...
Schicksal trifft es IMHO ganz gut, allerdings ist Schicksal im Gegensatz zu "Railroading" nun wieder ein Begriff, welcher auch durchaus im anderen Kontext beim Rollenspiel durchaus häufiger mal auftauchen könnte.
Was dann wieder zu Verwirrungen führen mag.
Die Gefahr halte ich fuer nicht so gross... Das ist, wie schon erwaehnt, nur die Frage, ob ein Begriff jetzt gerade Fachbegriff oder "umgangssprachlich" ist. Und das ist bei Begriffen wie "Regel" auch nicht leichter, trotzdem kommt man meist damit zurecht.
Ich hatte den Schienenbegriff vor allem deshalb genommen, weil er Assoziationen zum englischen "railroading" enhaelt, was als Eselsbruecke beim Begriffelernen hilfreich sein kann.
Es war sein Schicksal, das Königreich zu retten...
Wie jetzt, gerailroaded, oder doch nur nen megalomanischer Charakter???
Wenn den Spielleiter es sagt, ersteres, wenn der Spieler/Charakter es sagt, zweiteres... oder so ;-) .
Der einzige Punkt, der mir gerade noch einfaellt, ist der Begriff des "Schicksalswurfs". Wenn ich mich nicht irre, geht es dabei darum, eine unangenehme Situation gerade noch abwenden zu koennen? Da ist "Schicksal" genau das Element, was durch einen Zufallsgenerator abgewendet werden soll... wird das widerspruechlich?
*gruebel*