Vermi hat (man muss schon fast leider sagen) recht. Es geht nämlich tatsächlich um CA. Das muss ich einfach mal sagen (dagegen bin ich völlig machtlos
).
Ok, das wars auch schon. Es kommt aber noch was anderes.
Ich bin mit Jasper und Vermi völlig einer Meinung, dass es
immer um das Erleben geht und nicht um das Ergebnis (das Ergebnis ist nur Repräsentation des Erlebens, eine Art Anker der Erinnerung). Ich kann mir schwer vorstellen, dass es Leute gibt bei denen das tatsächlich anders ist, denn wenn man eine Story als Ergebnis wollte, warum spielt man dann ein Spiel und fängt nicht an an einer Story zu arbeiten?! Selbst für die die ganz hohe Ansprüche an die Story als Ergebnis haben, geht es doch eigentlich darum, dass dieses besondere Ergebnis durch die Dynamik ihrer eigenen Handlungen entstehen konnte, hätte man die Story zusammen einfach "entworfen", dann wäre sie doch nicht halb so interessant.
Unterschiede gibt es natürlich in der Art, der Qualität, des Erlebens, und in der Form wie die Gruppe es versucht herbeizuführen (diese Dinge haben natürlich einen engen Zusammenhang). Das ist CA, und deshalb an dieser Stelle nichts mehr dazu.
Was nun aber die Unterscheidung in fiktionale und soziale Ebene angeht, wage ich mal eine weitere These: Ich denke das ist garkein so großer Unterschied, garnichts so anderes als man vielleicht denkt, es ist keine völlig andere Spielform.
Beide Formen sind auf ähnliche Techniken angewiesen. Ich behaupte sogar, die beiden Ebenen (fiktional und sozial) korrellieren in einer bestimmten Weise miteinander, und zwar so, dass es keinen Unterschied macht ob ein Spieler mehr die eine oder mehr die andere Ebene "beobachtet".
Insofern kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass, wie von Vermi beschrieben, hier zwei Vorstellungen im Spiel kollidieren,
so lange beide ansonsten die selben Techniken nutzen um zu spielen.
Es ist schwer diese These zu untermauern, aber wir können z.B. schon leichte Differenzen darin sehen wie Fredi das Erlebnis beschreibt und wie es auf der anderen Seite Jasper tut. Fredi interessieren die (fiktionalen) Charaktere und ihre Entwicklung schon, Jasper vielleicht eher weniger.
Trotzdem konnten sie gemeinsam erfolgreich spielen, weil (ab hier natürlich meine Vermutungen) das gemeinsame Spiel so ausgerichtet war, dass eine thematische Charakterentwicklung im Zentrum stand. Der eine konnte sich nun u.a. daran erfreuen wie diese Entwicklung in der Fiktion von statten geht, der andere wie die Spieler am Tisch dafür sorgen (dieses Beispiel soll nur das Prinzip erläutern, ich glaube sogar eher, dass für jeden Spieler immer beides irgendwie von Bedeutung ist, oder mal das eine mal das andere mehr).
Außerdem stehen die beiden Ebenen natürlich in einer offensichtlichen Wechselwirkung. Wenn Techniken genutzt werden, die Spieler motivieren oder untereinander vernetzen (Anfeuern, gemeinsames Brainstorming usw), dann wirkt sich das positiv auf die Fiktion aus. Umgekehrt müssen sich auf die Fiktion gerichtete Aktionen (z.B. das Erschaffen einer R-Map) natürlich zwangsläufig in sozialer Interaktion niederschlagen.