Zu offene Spiele erschweren Einsteigern das Spiel ungemein und machen es mir als alten Hasen zudem recht unattraktiv auf diese offenen Spiele umzusteigen.
Offene Spiele erleichtern das Einführen von Neulingen in eine Gruppe durch die erweiterten Möglichkeiten, auf sie einzugehen, ungemein und machen es für mich attraktiv, sie mal auszuprobieren. Oder andersherum, Spiele, die mir Vorgaben machen, woran ich meinen Spass zu haben habe, machen mir keinen Spass - weil mir der Zwang, meine eigenen Vorlieben verbiegen zu müssen, den Spass raubt.
Natürlich ist das nicht garantiert. Garantiert dir "Schach", "Scrabbel" oder "Tabu" etwas ähnliches?
Ich habe
weder bei Schach
noch bei Scrabble in der Spielanleitung je einen Satz dazu gefunden, der gesagt hätte: "Spass hängt an..." oder "Spass wird gewonnen durch..." oder "Spass ist gewährleistet, wenn..." Keins der Brett- oder Kartenspiele, die ich kenne, hat mir in der Anleitung je Spass versprochen. Auch meine Langzeitfavoriten Lego und Playmobil haben mir
niemals ein Spassversprechen gemacht. Alle diese Spiele haben offenbar problemlos voraussetzen können, dass der Spass
implizit ist und sich von selbst einfindet - oder eben auch nicht. Und ich habe das eine mit mehr und das andere mit weniger Vergnügen gespielt, aber jedes gar nicht mal ungern.
Zum Rollenspiel bin ich gekommen, weil ein paar andere Leute gesagt haben: "Es macht uns Spass, es könnte was für Dich sein - komm, wir setzen uns zusammen und probieren es aus." Soweit ich mich erinnere, war das eine Einladung ohne alle Versprechungen, einfach nur so: "Probier's, wie wir es machen."
Ich
habe es probiert, es
hat mir gefallen... Und dass es nicht ganz so war wie im Regelwerk vorgesehen, hat mich damals nicht gestört und stört mich bis heute nicht. Das Regelwerk ist eine grosse Ideenbörse, und die Runden, in denen ich spiele, naschen davon die Rosinen und tun die Pfefferkörner ins Essen.
Das kann logisch nicht allgemeingültig umgedreht werden zu
Nein, aber es legt sich nahe, es so zu deuten. Oder mit anderen Worten: Daraus schreit die typische Bauernfängerei. Sag etwas, wo nichts schiefgehen kann, lass es wie ein Versprechen klingen, ohne Dich auf ein Versprechen festzulegen. Wenn die Leute sich beschweren, haben sie schon geblecht, und dann können sie auch getrost feststellen, dass da gar nicht steht, was sie dachten, dass da steht...
Von daher: schreibt keine Rollenspiele für Anfänger, sondern schreibt gute Rollenspiele (gut im Sinne von technisch gut, verständlich, als Anleitung gebrauchbar und fehlerhafte Interpretationen ausschliessend).
Hm, Zustimmung - mit der leisen Nebenbemerkung, dass für Leute mit
meinem Geschmack eben gilt: offen = gut, Zwang/Enge/Vorgaben zum Spass = schlecht.