hab den Film entdlich geguckt.
Ich muss sagen, ich fand ihn größtenteils gut gemacht, aber durch einige Sachen wird er zu einem sehr durchwachsenen Film.
Die Schnitte sind mitunter eine Katastrophe. Es wird nicht nur mitten in hektischen Szenen zu ganz ruhigen geschnitten, teilweise passiert das auch mitten im Ton. Bei vielen Schnitten sieht man auch, daß die Charaktere eben ganz woanders standen obwohl es nur ein Lidschlag später sein soll.
Der Ton. Die Vertonung wirkt total blass und unscheinbar, dadurch hat der Film so gut wie keine Wucht. Selbst in großem Geschepper, wenn Stockwerke um Stockwerke einer Holzburg zusammenfallen rumpelt das nur seicht so sich hin während das Feuer knistert. Ausserden sollte man den Komponisten erschlagen. Die hatten bis zum Orchester alles aber offensichtlich keinen Filmkomponisten, stattdessen säuselt vielfach ein langweilige Operettenmusik herum mit komischen Spitzen in den unpassendsten Szenen. Am schlimmsten macht sich das aber inden Kämpfen bemerkbar, während alle hektisch aufeinander drischen schleppt sich die Mucke nur dahin. Das macht den Film seeeehr langatmig.
A Pro pos Langatmig. Der ganze Streifen handelt im Grunde nur von einer simplen Reise von A nach B, wobei es keinen Zeitdruck oder ähnliches gibt, dazwischen passieren dann encounter und eine Art Intrige (der Plot an sich ist aber gar nicht mal schlecht, für einen Fantasyfilm). Es tauchen unglaublich viele Personen auf, die überhaupt keine Funktion haben. Ich hatte vermutet, daß das wohl eine Buchverfilmung sein muss (hatte auch Recht).
Die drei Dinge ziehen den Film weitaus tiefer als es nötig gewesen wäre.
Was mich immer fasziniert ist, daß da im Grunde PROFIS am Werk sind, denen dann ganz banale Anfängerfehler unterlaufen (Schnitte, Ton...) was sie offensichtlich nicht merken.
Das Finale (stichwort: Lichtschwert) fand ich gar nicht so schlimm. Es war ok.
Was ich gut Fand:
- Mit der heutigen Computertechnik ist es relativ leicht einen Film zu machen der gut aussieht, was es schwer macht sie einzuschätzen. Die CGI passt hier aber größtenteils gut hinein. Es gibt ein paar wenige Skyboxen, die man sehen kann und das Finale ist etwas Effektmäßig überladen. Da die Effekte nicht superb sind sind man auch etwas ihren TV Charakter aber sie sind OK. Ein großes Lob an die Fledermausmacher, ich hab mich wirklich ein paar mal gefragt wann das Ding echt war und wann mit dem Computer.
- Das Lob geht aber eigentlich an die Miniautureneffekte. Yeah, ich liebe das. nimmt man das (gar nicht mal so viele) CGI raus wirkt der wie ein lupenreiner 80iger Jahre Fantasyfilm. Viele Konstruktionen, die in sich zusammenfallen z.b. werden mit Miniaturen gemacht, daß sieht immer wieder putzig aus.
- Die Kulissen an sich sind eigentlich sehr gut. Ein nachgebautes Stadtviertel hat dem Film auf jeden Fall die nötige Epik verpasst. Auch die anderen Studiobauten fand ich sehr gut. Wenn da ein Fels herumrollt, kann man davona ausgehen, daß er da wirklich ist und nicht ein schlecht gerenderter Felsbrocken. Ausserdem haben sie natürlich im Osten die wunderbare Landschaft, die sie auf jeden Fall effektiv für sich nutzen konnten. Ausserdem haben die Russen dafür eine wesentlich bessere Nase als die Amiproduktionen, die nach Lettland reisen und unpassend irgendwelche Bergszenen hinein klatschen.
Bei Wolfhound wirkt die Welt sehr einheitlich/slawisch.
- Es gibt mehr Blut und alles ist dreckiger als man es von US produkten kennt.
- Die Kämpfe haben mir ausserordentlich gut gefallen und es wird viel gekämpft. Aber langweilig wirds eigentlich nie wenn die langhaarigen Barbaren mit großen Schwertern aufeinander einprügeln, wobei auch mal Kunstblut fliesst. Die Kämpfe sind inhaltlich auch abwechslungsreich und gerade so geschnitten, daß es nicht zu hektisch und zu nahe heran ist. Seltsamerweise haben sie es da fast genau hinbekommen.
Habe mir auch das Making-of reingezogen, daß sehr sehenswert ist. Was die Russen in mit Tiere am Film (waren übrigens indische Flughunde) anstellen, daß würde hier nicht durch den Tierschutz kommen (die DVD aber schon) allerdings machen sie das auch mit den Schauspielern. Klar kennen die Seile und Sicherungen, daß hindert die aber nicht daran. ihre Schauspieler auch mal ohne Sicherung über brennende Hängebrücken 5m hoch kämpfen zu lassen (inklusive Abstürzen, was bei einer Schauspielerin passiert ist - die dann aufgefangen!!! wurde).
Die Musik wird natürlich hochgelobt und für ein Theaterstück mag die auch angehen aber wenigstens hab ich jetzt ein Gesicht im Kopf, daß einen Großteil des Films kaputt gemacht hat: Der Komponist
Überhaupt sieht man wie sie die Stadt gebaut haben und wie sie die sehr geilen Effekte mit dem Geisternebel und der brennenden Burg hingekriegt haben, da war nämlich so gut wie alles echt. Das man dem Film oft die "echtheit" ansieht gibt ihm auch eine gewisse Qualität und Leben, die andere US-CGI Monster nicht haben.
Faszinierend ist, was die selber von der Schauspielerei halten.
Es ist unfassbar wenn der Regisseur die Zitat: Nuancen einer Kampfszene im Making-Of erklärt was für jeden anderen nur nach Haudrauf aussieht. Der Film hat keinen Nennenswerten Dialoge. genaugenommen bezieht sich alles, was die Leute sagen nur auf den Plot. Im Grunde sehr öde. Im Making-Of dann werden die Gesichtszüge erklärt und wie man sehen kann was der Charakter gerade denkt und was ihn motiviert. Das finde ich schon naiv ("und hier weiss er dass.... und kämpft deswegen wütender... "), denn für alle anderen Zuschauer gucken die Leute nur böse.
Vielleicht ist das ja in russsischen Filmen so und die konzentrieren sich auf die Körpersprache, keine Ahnung, Fakt ist: Der Film trägt sich NICHT über die Gesichtszüge. Das reicht einfach nicht.