Autor Thema: Professionelle Spielleiter...  (Gelesen 12309 mal)

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Offline Kardinal

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Professionelle Spielleiter...
« am: 8.10.2006 | 21:56 »
in folgendem thread auf rpg.net (alles auf Englisch!) wird diskutiert, wieviel eine Gruppe von (vollbeschäftigten & gut bezahlten) Rollenspielern wohl für einen professionellen Spielleiter ausgeben soll:

http://forum.rpg.net/showthread.php?t=289848

Was meinen die anwesenden Spielleiter und Spieler dazu? Gibt es auch bei uns in "Old Europe" erwachsene Rollenspieler in Arbeit und Brot, die gerne einen eigenen Spielleiter engagieren würden, da keiner von ihnen mehr die Zeit hat, dieses Amt zu übernehmen? Gibt es Spielleiter die bereit wären, in das "Profilager" umzusteigen - und wenn ja, für wieviel???
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Offline rhunywain

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #1 am: 8.10.2006 | 22:02 »
*händereib* Joooaaa, da bin ich  ;D

Die Diskussion hatten wir früher schon oft genug in unseren Runden *an so manchen besch...eidenen SL erinner*
Ich les mir mal das durch, bin mal gespannt.

lg
Rhun

Offline Joerg.D

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #2 am: 8.10.2006 | 22:18 »
Also ich persönlich wäre bereit für einen SL zu zahlen.
Dabei wäre aber 20-25 Euro pro Abend meine persönliche Obergrenze.

Ich würde aber zuviel für so ein bisschen Geld erwarten:
 Gutes Abenteuer, gute Vorbereitungen und Ausdrucke, sehr gute Regelkenntnis und Ausstattung mit den Regelwerken.

Vielleicht würde es einige unzuverlässige Spieler auch dazu bringen regelmäßiger zu kommen, wenn sie löhnen müssen. Oder pünktlich zu kommen.

Ich selber habe im Rollenspielladen damals Bücher als Bezahlung bekommen und wurde so mit ca 8 Mark die Stunde abgespeist.

Naja, ist über 10 Jahre her.

Und ein Profi SL muss in der Woche mindestens 10-15 Euro die Stunde verdienen, weil Er nur 4-6 Stunden pro Tag leiten kann (Welcher Arbeitnehmer hat in der Woche Abends mehr Zeit?)
Am WE wären dann 15-20 Euro die Stunde fällig.

Gehen wir also von 4*6 Stunden in der Woche als Idealfall aus und nehmen 15 Euro die Stunde haben wir 360 Euro
Dazu kommen 16 Stunden am WE a 20 Euro sind 320 Euro.

Sind 680 Euro die Woche oder 3060 Euro Brutto im Monat.
Da ist dann aber Kein Urlaub oder Krankheit und nur ein Tag die Woche frei drinne, desshalb rechne ich 680 Euro Wocheneinkommen auf 48 Wochen Arbeit im Jahr. Wären wir bei 2720 Euro im Monat.
Wenn wir Rente, Steuern, Rücklagen, Krankenversicherung und den Kram anrechen, beleiben im Idealfall 1300-1500 Euro netto übrig.

So könnte es funktionieren.

Aber kaum ein Rollenspieler wird so viel Geld für einen SL ausgeben und für weniger lohnt es sich nicht. Dann nur als Nebenverdienst.
« Letzte Änderung: 9.10.2006 | 17:58 von Jörg.D »
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Jens

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #3 am: 8.10.2006 | 22:22 »
Also ich machte sowas bisher eher ehrenamtlich, so als Bezahlung gutes Essen und einmal hat man mir ein Buch geschenkt... aber ich bin ja auch noch jung und lange kein "Profi" ;)

Aber als "Leben"... nee. da bräuchte man ne Menge Referenzsysteme, müsste ne Menge vorbereiten und irgendwo sollte einem das auch noch Spaß machen. Außerdem mag ich dieses "Der Kerl ist zwar ein absolutes Ar***, aber ich muss ja leiten weil ich bezahlt werde" oder eine entsprechende Spielerhaltung nicht. Da bleibts für mich ewig nur ein Hobby :)

Samael

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #4 am: 8.10.2006 | 22:23 »
Als Nebenverdienst, warum nicht? Gibt doch genug Arbeitslose in diesem Land, die sowas gerne machen würden um ihr ALG aufzubessern, oder Studenten oder sowas. So 20 EUR die Stunde (Vorbereitung kommt ja dazu!) fände ich da angemessen. Das hauptberuflich zu machen finde ich aber eine Schnapside.

Raven

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #5 am: 8.10.2006 | 22:30 »
Oder einfach als "Rent a DM" bzw. "GM on demand" aufziehen. Je nach gewünschtem Anlass, Gruppenstufe, Teilnehmerzahl, System usw. zwischen einem Monat und einer Woche vorher bestellen und dann am Empfangstag auszahlen. Spritpreis für die Anreise, kleiner Unkostenbeitrag für eventuell mitgebrachte Utensilien wie Miniaturen, Handouts, dergleichen und natürlich noch den Stundenlohn für 4-8 Stunden professionelle Unterhaltung plus Vorbereitungsetat.

Wahlweise kann man auch einfach ein Gasthaus führen und dem Spielmann für seine Geschichte Obdach und Essen bieten ;)

Und sucht A'X'X nicht gerade ein wenig berufstechnische Abwechslung? ;D
« Letzte Änderung: 8.10.2006 | 22:32 von Max W. »

Chiungalla

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #6 am: 8.10.2006 | 22:32 »
Ich könnte mir schon gut vorstellen, dass sich das auf semiprofessioneller Ebene entwickelt. Gibt ja auch Leute die in China virtuelles Gold für WoW-Süchtige ernten, warum dann nicht auch sowas?

Allerdings müsste so ein Profi-SL dann schon eine Menge an Qualifikation vorweisen können, um damit wirklich erfolgreich zu sein.

Viele Systeme sind schon mal Pflicht, um überhaupt genügend Clientel anzusprechen.
Dazu sollte er dann noch überdurchschnittlich gut in Abenteuerdesign, dem ausspielen von NSCs und ähnlichen SL-Skills sein.

Abenteuer müsste er vermutlich als Betriebskapital dann auch noch erwerben, wenn Leute vorgefertigte spielen möchten.
Und auch noch eigene für verschiedene Geschmacksgruppen zusammenstellen.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass solche Profi-SLs dann übers Internet vermittelt werden. (Wer von euch macht dafür ne Website auf?)

Darüber gibts dann den Erstkontakt zwischen SL und Spielern, quasi bucht man halt freie Termine von dem SL.

Danach schickt einem der SL dann einen Fragebogen zu, was (Welches System) man denn wie spielen möchte (Viele Schätze, Monster, heldenhaft episch oder doch eher düster?).
Das ganze möglichs ausführlich, damit man auch den Wunsch des Spielers optimal berücksichtigen kann.

Die Spieler bezahlen Anfahrt und Stundenlohn, der vorher verhandelbar ist.

Nach dem Spielabend, geben die Spieler eine Bewertung auf der Website über den Spielleiter ab.

Spielleiter mit guten Bewertungen werden dann eben häufiger gebucht, und verdienen dann vielleicht auch mehr Kohle.

Ich denke aber das ganze wird eher nicht für einen Full-Time-Job reichen, was das Geld angeht. Aber wäre sicher eine gute Methode für Studenten, Schüler u.ä. um sich ein paar Euro dazuzuverdienen.

Ein

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #7 am: 8.10.2006 | 22:36 »
Professionell arbeiten? Eventuell ja. Preis, keine Ahnung. Wie bereits auf rpg.net erwähnt, es müsste eine adäquate Alternative zu meinem momentanen Einkommen sein. Ich denke mit 15€/Std. + Anfahrtkosten + MwSt. wäre ich wohl momentan vollkommen zufrieden.

Alles weitere hat Chiungalla schon gesagt.

Allerdings mal im Ernst, gibt es den nötigen Markt dafür? Wenn ja, meldet euch. ;)

Raven

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #8 am: 8.10.2006 | 22:37 »
Man könnte auch spezielle Packages herausgeben:

Dieses Set enthält für den Preis von XX.XX €:
- Einsteigeregel in "Das tolle Rollenspiel"
- Würfelset DtR(1 x W20, 3 x W6, 1 x W8)
- Gutschein für einen Einführungsabend DtR bei Spielleider Hannes mit dem Abenteuer "Rückkehr zum grauen Eber"

Offline rhunywain

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #9 am: 8.10.2006 | 23:07 »
Nach meiner bescheidenen Meinung werden sich Profi-SL, sofern das überhaupt realistisch ist, nicht durchsetzen. Schließlich wird das Rollenspiel immer ein Hobby für die Allgemeinheit bleiben. Und ich kenne keinen einzigen, der ernsthaft Geld dafür ausgeben würde.
Bezahlungen, im Sinne von Zuwendungen (Essen, RPG-Bücher etc.), gibt es immer wieder mal. Auch ich habe schon einge Zuwendungen erhalten, auch auf regelmäßiger Basis; allerdings waren das alles freiwillige Gefälligkeiten, die ich dankend annahm.
Wie das grobe Rechenbeispiel von Jörg.D zeigt (Dank dafür :) ), lohnt sich das effektiv eh nicht, und wird, wenn überhaupt, auf Nischen beschränkt bleiben.
SL leisten, sofern sie ihr Hobby ernst genug nehmen, enorme Arbeit. Ich kenne das ja aus eigener Erfahrung, wie viel Zeit alleine für das Vorbereiten drauf geht. Aber auch das Unterhalten der Gruppe während der Sessions ist eine besondere Leistung, die von manchen Spielern leider oft nicht honoriert wird.
Persönlich habe ich das, je nach Gruppe, so gehalten, dass Material von allen gekauft wurde, ich aber, als fester SL, das Meiste behalten durfte. War ja auch eine Art Bezahlung.   ;)

SL sind Künstler, Entertainer, harte Arbeiter und manchmal auch Kindergärtner und sollten auch entsprechenden entlohnt werden - aber nicht mit Geld! Sondern mit der Erfahrung, dem Spaß, der guten Zeit, die man mit seinem Hobby und den Leuten um sich herum verbringt.
Das jedoch ist unbezahlbar!
« Letzte Änderung: 8.10.2006 | 23:14 von Rhun_Ywain »

Hurle Vents

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #10 am: 9.10.2006 | 00:16 »
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Spielleiter und Spielleiterinnen,

wählen Sie mich zum Vorsitzenden der "Dienstleistungsgewerkschaft pro Spiel". Ich würde mich auch als Betriebsratsvorsitzender zur Verfügung stellen, wenn wir eine professionelle Spielleitervereinigung gründen. Selbstverständlich setze ich mich mit vollem Engagement ein für Gratischips, pünktliche Spieler, eine klare Urlaubs- und Überstundenregelung sowie das tarifrechtliche Verbot von Outgamegesprächen, Regeldiskussionen und tückischen W4 auf dem Fußboden.

Hilfreich dafür dürfte auch meine Zusatzqualifikation als QM-Beauftragter im Rollenspielsegment sein. Dies ermöglicht eine umgehende Einführung des Qualitätsmanagementsystems DIN EN ISO 9001, im Zuge dessen frühzeitig Qualitätskriterien festgelegt werden, anhand derer die Dienstleistung quantifiziert und effektiv gemessen werden kann. Dies widerum stärkt unsere Position in den Vetrags- und Gehaltsverhandlungen, Beschwerden werden nachprüfbar und können im Idealfall anhand durchgeführter Dokumentationen widerlegt werden.

Im Kürze stehen hier für sie entsprechende Vorlagen für Vertragsvereinbarungen, standartisierte Charakterdatenblätter, Gewerkschaftsbeitrittsanträge und weitere nützliche Informationen zur Verfügung.

Treten Sie bei! Wir benötigen eine starke Lobby, welche uns vor den möglichen Anfeinungen der Mitspieler schützt. Schließen Sie auch rechtzeitig eine Spielleiterhaftpflichtversicherung ab, um vor unvorhergesehenen Schadenersatzklagen geschützt zu sein.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Chiungalla

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #11 am: 9.10.2006 | 08:55 »
Die Vorbereitungszeit wird allerdings wesentlich geringer, wenn man sich einfach einige Abenteuer generiert, und je nach Wünschen der Spieler immer alte rauskramt, solange das möglich ist.
Man leitet dann ja im Zweifel für ein und die selbe Gruppe vielfach das ganze.

Ist ähnlich wie ein Lehrer.
In den ersten paar Jahren ist das hammer viel Arbeit, aber irgendwann kann man auf Unterlagen aus vielen Jahren zurückgreifen, und muss nur mal tagesaktuelles neu machen.
Es sei denn natürlich man ist übermotiviert... aber das sind nach einigen Jahren die wenigsten.

Offline Merlin Emrys

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #12 am: 9.10.2006 | 09:19 »
Nach meiner bescheidenen Meinung werden sich Profi-SL, sofern das überhaupt realistisch ist, nicht durchsetzen. Schließlich wird das Rollenspiel immer ein Hobby für die Allgemeinheit bleiben. Und ich kenne keinen einzigen, der ernsthaft Geld dafür ausgeben würde.
Ich gebe zu, ich wüsste nicht, dass ich jemand persönlich kenne, der auf LARPs fährt... aber es gibt sie, und ich glaube, so richtig billig sind die auch nicht. Trotzdem zahlen Leute offenbar dafür. Und für ihre Kostümierung erst... In meinen Augen wird da schon "ernsthaft Geld" für das Hobby Rollenspiel ausgegeben. Warum also nicht auch für die Wohnzimmervariante?

20 Euro die Stunde fände ich einen passablen Preis; das Problem sehe ich in den Anfahrtkosten und der Anfahrtszeit - immerhin kann ich nicht davon ausgehen, dass der geneigte "Dienstleister" am Spielort um die Ecke wohnt :-) .
Und ja - ich würde mich darauf einlassen, für einen guten Rollenspielabend zu zahlen, wenn ich gerade berufstätig bin. Wenn ich eine Stelle habe, bekomme ich in der Regel Geld genug, um meinem Hobby auch mal einige Euro zu gönnen - derzeit kaufe ich davon Material, aber warum nicht auch mal einen SL bezahlen? (Wenn ich dagegen nicht arbeite, hab ich zwar kein Geld, kann aber wenigstens meine Rollenspielabende selbst vorbereiten... Bloss selbst spielen kann ich dann halt nicht.)

Vollzeit-SL kann ich mir nicht so recht vorstellen, aber als Nebenverdienst... Wär' in meinen Augen schon mal einen Versuch wert, einen Vermittlungsdienst aufzuziehen :-) .

Chiungalla

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #13 am: 9.10.2006 | 09:29 »
Ich denke vor allem geht es auch vielen Rollenspielern wie mir:
Jede Menge Spielleiter vorhanden, aber für das eine System, welches man schon immer spielen wollte, ist man der einzige Spielleiter in der Gegend.

Ging mir lange Jahre für Earthdawn so, und mit TORG und GURPS 4 gehts mir im Moment auch ähnlich.

Das wären dann für einen guten Spielleiter in dem System ja schon mal quasi Stammkunden.

Dazu kämen dann noch Gelegenheitskunden, wenn man sich z.B. in einer alt eingesessenen DSA-Gruppe nicht einigen kann, wer jetzt die neue Kampagne leiten soll, weil sie alle spielen wollen.

Und 20 Euro/Stunde sind in einer 5 Mann Runde ja nur 4 Euro/Spieler, da bezahlt man im Cinemaxx schon mehr fürs Kino.

Offline Aeron

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #14 am: 9.10.2006 | 09:47 »
Ich würde mir so einen professionellen Spielleiter höchstens für etwas Großes leisten. Z.B. für die DSA-Kampagne "Jahr des Feuers", wo der SL die Regeln (natürlich DSA4) und sämtliche Handlungsstränge im Auge behalten muß. Dann muß er aber natürlich ganz großes Kino bringen.
Und 15-20€ wäre da angemessen, wenn man bedenkt, dass es von etwa 4 Spielern gezahlt wird - also 5€/Person.

Chiungalla

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #15 am: 9.10.2006 | 09:53 »
Aber bei einer langen Kampagne kommen bei 15 oder 20 Euro pro Stunde relativ große Summen auf jeden Spieler zu.
Wenn man 20 Stunden spielt, sind das locker 100 Euro pro Nase.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #16 am: 9.10.2006 | 09:55 »
Wie das grobe Rechenbeispiel von Jörg.D zeigt (Dank dafür :) ), lohnt sich das effektiv eh nicht, und wird, wenn überhaupt, auf Nischen beschränkt bleiben.
Naja, 1500€ Netto sind nicht soo viel, aber es gibt eine Menge Jobs in denen man weniger verdient.
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Preacher

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #17 am: 9.10.2006 | 09:57 »
Naja, 1500€ Netto sind nicht soo viel, aber es gibt eine Menge Jobs in denen man weniger verdient.
Aber hallo. Es gibt Leute, die verdienen brutto weniger.

Chiungalla

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #18 am: 9.10.2006 | 09:59 »
Es gibt sogar Studenten die mit 500 Euro je Monat herrlich und in Freuden leben...

Zitat
Spielt Ihr nur eine Stunde? Wenn man von einer durchschnittlichen Rundenzeit von 4 bis 6 Stunden ausgehen (wie oben erwähnt) wären wir da schon bei 16 bis 24 Euro pro Person und Anfahrt kommt auch noch dazu. Zumindest mir wäre das zuviel.

Das war schon pro Stunde gemeint.
Und ja, im Cinemaxx bezahlt man teilweise mehr als 4 Euro/Stunde.

Offline Roland

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #19 am: 9.10.2006 | 10:03 »
Zumindest mir wäre das zuviel.

Der Threaderöffner auf rpg.net und seine Runde zählen ja nach eigener Aussage zur Gruppe der Gutverdiener.  Denen wäre das wohl nicht zu viel. Für viele Veranstaltungen (Konzerte, Theater, Freizeitpark usw.) zahlt man deutlich mehr 
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Chiungalla

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #20 am: 9.10.2006 | 10:15 »
Kino unterhält Dich zwei Stunden, das Rollenspiel deutlich häufiger.
Und da finde ich den Preis weit weniger gerechtfertigt, ehrlich gesagt.

Und wie oft man Rollenspiel betreibt, sollte da ja nicht den Ausschlag geben.
Den professionellen SL braucht man sich ja nicht jedes mal zu leisten, sondern nur einmal alle paar Monate.

Da fällt mir noch ein Argument ein:
Ein Kumpel und ich spielen besonders gerne zusammen, sind allerdings diejenigen die immer leiten irgendwie, weshalb wir so gut wie nie dazu kommen, zusammen zu spielen.

Offline Roland

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #21 am: 9.10.2006 | 10:28 »
Laut Aussage der Leute in meinem Umfeld bin ich auch "Gutverdiener".

Und nach Deiner Meinung? Bei manchen in meinem Umfeld galt ich damals schon mit zwei halbwegs anständig bezahlten Studentenjobs und einem Einkommen von 800 bis 1200 DM als "Gutverdiener".
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Offline Arbo

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #22 am: 9.10.2006 | 10:40 »
Also, die Idee mit dem Profi-SL hatte ich auch schon mal. Klingt eigentlich gar nicht so abwegig.

Aber ehrlich gesagt: Etwas mulmig ist mir bei dem Gedanken schon :-\

Arbo
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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #23 am: 9.10.2006 | 10:56 »
Die Frage ist doch nicht, ob man von der verdienten Kohle als Profi-SL gerade so leben kann. Die Frage ist, wieviel "Schmerzensgeld" man erwartet, um diesen Job zu machen.

Meiner Ansicht nach steckt der Teufel im Detail. Ein Hauptproblem, dass man auch mit Geld kaum in den Griff kriegen wird, sind unzuverlässige Spieler. Ein anderes sind überzogene Erwartungshaltungen. Dabei gilt im Grunde das gleiche, wie bei anderen zeitbasierten professionellen Dienstleistungen (etwa Klavierlehrer): Festgelegt wird die Zeit und die eingesetzten Materialien. "Spaß" kann nicht garantiert werden, da er subjektiv ist. Gezahlt wird, auch wenn die Spieler keinen Spaß hatten. Wenn ihnen der Spielstil des SL nicht passt, müssen sie halt den SL wechseln.

Was ist aber, wenn nicht alle Spieler zur vereinbarten Runde erscheinen? Wird dann trotzdem gespielt und das zu zahlende Geld nur auf die anwesenden Spieler umgelegt? Oder lässt man die Runde ausfallen und der Spielleiter geht leer aus, obwohl er sich den Abend frei gehalten hat? Oder muss der abwesende Spieler vielleicht sogar mehr zahlen, weil er die Spielmöglichkeiten der Runde an diesem Abend einschränkt?

Wäre ich Profi-SL, so würde ich daher zwei Modelle anbieten: Ein Abo-Modell ähnlich den Prepaid-Angeboten von manchen Kinos. Jeder Spieler zahlt z.B. pro Abend einen vereinbarten Fix-Preis im voraus, bei einer Runde mit sechs Spielern z.B. 20 Euro pro Teilnehmer. Je 20 Euro erhält der Spieler vom Profi-SL ein "Ticket". Wenn der SL am Abend sechs Tickets einsammeln kann, wird gespielt. Fehlt also z.B. ein Spieler und die anderen fünf wollen trotzdem spielen, dann kostet sie das ein Ticket extra (in diesem Fall muss eben der fehelnde Spieler bei nächsten Mal zwei Tickets hergeben).

Wollen die anwesenden Spieler aber nicht spielen, dann fährt der SL halt wieder heim; sein Geld hat er ja schon vorher bekommen, das lässt den Terminausfall leichter verschmerzen. Auf diese Weise lässt sich das Risiko unzuverlässiger Spieler ganz elegant auf die Gruppe abwälzen. Außerdem wäre dieses Modell rein zeitbasiert. Wenn die vereinbarte Zeit abgespielt wurde (maximal 6 Stunden), dann hört der SL auf, egal ob die Runde gerade gelangweilt rumsitzt oder ob sie mitten in einem Kampf steckt. Dieses Modell sollte auch für Durchschnittsverdiener erschwinglich sein; bei vier Abenden ihm Monat sind pro Spieler 80 Euro fällig - soviel kosten in Großstädten z.B. die besseren Fitnessstudios im Monat. Übrigens: Wer vierzig Euro für die DSL/Telefon-Rechnung berappen kann, dem sollten 80 Euro für sein wichtigstes Hobby nicht zuviel sein.

Das zweite wäre ein Premium-Modell, dass sich auch für längere Kampagnen anbietet. Dabei würde ein Abend pauschal 400 Euro kosten, zahlbar vorab, sobald der SL durch die Tür kommt. Im Falle einer auf die Gruppe zugeschnittenen Kampagne wäre rund ein Drittel des Kampagnenpreises als Vorauszahlung zu entrichten. Die Kampagnentermine werden vorab für die ganze Kampagen festgelegt. (z.B. 8 Abende à 400 Euro = 3.200 Euro; +100 Euro für extras (s.u.) = 3.300 Euo; zahlbar wären dann vorab 1.100 Euro).
 
Die Spieler dürfen im Premium-Modell festlegen, ob sie sich Gimmicks oder Handouts wünschen, dann wird das Abenteuer auch entsprechend aufwendig gestaltet (100 Euro extra - angesichts der Vorbereitungszeit wenig Geld). Wenn gewünscht, stellt der SL auch Miniaturen für die Charaktere und NSCs zur Verfügung (weitere 100 Euro extra). Und gespielt wird, solange die Spieler für eine Episode brauchen, längstens bis zum nächsten Morgen (ein Profi-SL könnte schließlich ausschlafen; im Zweifelsfall müssten die Runden von den Spielern halt aufs Wochenende gelegt werden).  

Erscheint euch das zuviel Geld? Dann denkt mal nach: Der SL müsste auch mit Leuten spielen (und nett zu ihnen sein), die er womöglich richtig scheiße findet, er darf sich das aber nicht anmerken lassen. Wir alle wissen, wie nervig manche Spieler werden können. Als Hobby-SL schmeiße ich sie aus meiner Runde oder spiele nicht mehr mit ihnen. Als Profi-SL kann ich mir das nicht leisten. Also will ich auch richtig Kohle dafür sehen. Dafür bin ich aber auch bereit, mir ein Bein auszureißen und einen Aufwand in die Präsentation des Abenteuers zu stecken, denn ein Hobby-SL manchmal nicht bereit ist zu leisten. Klar soweit?

Wer einen Profi-SL im Raum Frankfurt am Main braucht, meldet sich bitte bei mir per PM  ~;D

Offline Asdrubael

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Re: Professionelle Spielleiter...
« Antwort #24 am: 9.10.2006 | 10:58 »
geil. das wäre was! :d
alles outsourcen was geht.

wenn der SL noch putzen kann, gibts ne Festanstellung  >;D

Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D