Also, zunächst ist es natürlich immer wieder begrüßenswert, wenn sich junge, ambitionierte Personen in Sachen Rollenspiel betätigen. Insofern kann das Engagement, z.B. einen Blog zu betreiben, gar nicht hoch genug gelobt werden. Daher ist der Blog prinzipiell erstmal gar nicht sehr, sehr schlecht.
Was mich etwas irritiert hat war u.a. folgende Aussage aus dem Artikel " Töff, Töff: Sprechen wir über Railroading": "Ja - der 'Plot'. Der macht in der Tat viel Arbeit und es ist frustrierend, wenn er in die Binsen geht. Also was tun? Für's ARS ist die Antwort einfach: Schreibe keinen Plot!
Allein der Versuch, ernsthaft eine vollständig funktionierende Geschichte schreiben zu wollen, wenn die Handlungsweise der Hauptdarsteller (und nichts anderes sind die Spieler) nicht feststeht, muss ja scheitern - zumal die Spieler vorher nicht wissen, was auf sie zukommt."
Mal ehrlich, soll das jetzt ein Aufruf zum "Nichtstun" sein? SL, bereite Dich nicht vor? Ich meine gut, wer Diablo, D&D oder Spacequest spielt, da mag es ja durchaus möglich sein, sich nicht so viel vorbereiten zu müssen. Aber erfahrungsgemäß kommt beim "richtigen" Rollenspiel nur Grütze raus, wenn der SL nicht mal eine grobe Vorstellung davon hat, was er als "Geschichte" präsentieren will. Insofern ist der im Zitat enthaltene Aufruf doch etwas problematisch und in seiner Art, wie er hervorgetragen wurde, ebenso dogmatisch.
(Ansonsten habe ich schon vor etlichen Jahren etwas Ähnliches zum Spielleiten geschrieben, insofern ist es schön, einen Artikel zu lesen, der ebenfalls in diese Richtung geht - obwohl leider die "Auffahrt: So spielleiten Sie richtig!" kurz verpasst wurde.)
Arbo
P.S.: Die "fachliche" Diskussion wäre vielleicht eher was für die Praxis- oder Theorieabteilung.