Sagen wir ich möchte so 20-25% haben.
Siehst du, dass ist für DSA der komplett falsche Ansatz.
In DSA geht es darum, die Tür so darzustellen, wie sie auch in der Realität sein könnte. - Nicht ihr irgendwelche Wahrscheinlichkeiten zu verpassen. (Bei meiner Haustür steht schließlich auch nicht drauf: "Ein Einbrecher kann sie mit 40% Wahrscheinlichkeit aufbrechen.")
Wenn du also gezielt Wahrscheinlichkeiten suchst, bist du mit D20 besser bedient.
DSA geht einen komplett anderen Ansatz:
Dort würde ich es so handhaben:
- Einfache bäuerliche Holztür: -3
- normale Tür in einer Stadt: +0
- Tür zu einem guten Hotelzimmer / mittelreichen Haus: +3
- Tür zu einem Herschaftlichen Anwesen / einer Bank: +7
- Tür zum Palast: + 10
- Tür eines Safes: +15
Das sind Daten, die ich spontan für halbwegs realistisch halte.
Und du kannst jetzt Anhand des ABs abschätzen, welche Qualität die Tür hat, in der es in deinem AB geht.
Ich meine, was bringt es mir, wenn ich weiß, dass ich eine Tür mit 25% öffnen kann? Was habe ich dadurch für einen Mehrgewinn für das Spiel?
Wenn ich dagegen weiß: "Hmm, die Tür ist wesentlich stärker gesichert als es für so ein Haus üblich ist." Dann bringt mich das weiter: Entweder der Hausbesitzer ist paranoid, er will mich auf eine falsche Fährte locken oder hinter der Tür ist wirklich irgend etwas Wichtiges.
Auf alle Fälle erhalte ich so eine Infomation über das Haus, zu dem die Tür gehört.
Wenn ich dagegen weiß, die Tür lässt sich zu 25% öffnen, bringt mir das gar nichts.
Des Weiteren gilt: Wozu als Dieb noch Schlösser knacken steigern, wenn der SL die Schwierigkeit der Türen an mein TaW anpasst. - Dann kann ich auch gleich auf die Rüstungsspirale verzichten.
Wenn man ein Abenteuer vorbereitet indem mehrere solche "designten" Herausforderungen vorkommen, sollte man von DSA tunlichst die Finger lassen.
Wenn dir Wahrscheinlichkeiten wichtiger sind als Realismus, dann solltest du in der Tat von DSA die Finger lassen und zu D20 wechseln.
Falls dir Wahrscheinlichkeiten aber egal sind und es dir um Realismus geht, dann ist DSA genau dafür geeignet. (Die Türschwere hängt also nicht von der Fertigkeit des Diebes ab und auch nicht von dem Nutzen für das AB, sondern davon, wie wichtig dem Hausbesitzer diese Tür war.)
Bumms, setze ich den DC auf 30. Warum nicht so? Warum diese zeitraubende, nicht abzuschätzende 3w20 Scheiße? Ich raff es nicht.
Und was ist das jetzt für eine Tür?
Ich meine regeltechnisch kann ich mir unter einer DC 30 Tür durchaus etwas vorstellen. (Vor allem wenn man mit Take 20 arbeitet, sollte das super einfach zu knacken sein.)
Aber was ist das ingame für eine Tür: Hat der Hausherr hier extra Sicherheitsschlösser angebracht? Oder ist das bloß eine Standardtür, die es hier reihenweise gibt?
Das würde mich viel mehr interessieren.
Und sag jetzt nicht, dass ich Setting-Hartwurst betreibe. Sonst bist du ein Stochastik-Hartwurstler.
In welcher Stufe hat man denn alle drei Attribute auf 12 und den Talentwert auch auf 12?
Stufe 3-5?
Stufe 1 hat man die Attribute durchschnittlich auf 12,5. Das heißt, die Attribute, in denen man gut ist, hat man auf 13-14 und die Attribute, in denen man schlecht ist hat man auf 10-11.
Stufe 1 sollte man bereits einen TaW in 10 auf den wichtigen Werten haben.
Das heißt, der Dieb startet mit Schlösser knacken 10, Schleichen 10, Taschendiebstahl 10. (Wenn man einen Spezialisten spielt, kann man vom Start her sogar noch mehr Punkte darauf setzen.)
Schlösser knacken von 10 auf 12 zu setzen kostet gerade mal 60 EP und sollte für einen Dieb lohnend sein.
Ab Stufe 4 sollte er auch Schleichen und Taschendiebstahl mindestens auf 11 haben und dazu noch andere nützliche Fertigkeiten wie Klettern und sich verstecken.
Das ist jedenfalls das, was ich mir unter einem durchschnittlichen Einbrecher vorstelle.
Und wenn ich meine Vorstellungen mit der FanPro Tabelle vergleiche, haben wir da ähnliche Ansichten.
Aber von mir aus: Nehmen wir einen Anfänger mit 0 EP, der seine wichtigen Talente nur auf 10 hat. (Also sozusagen frisch nach der Ausbildung.)
Selbst bei dem haut die Tabelle wahrscheinlichkeitsmäßig recht gut hin.
die Chancen variieren extrem zwischen nix und alles können
Und das ist auch gut so!!!
Vergleiche mal einen frischen Fahrschüler (TaW 0)
mit einem Typen, der gerade seinen Führerschein gemacht hat (TaW 6?)
und mit einem erfahrenen Autofahrer (TaW 9),
mit einem erfahrenen regelmäßigen Autofahrer (Pendler) (TaW 11)
mit einem Kerl, der ausgebildeter Sicherheitsfahrer bzw. Rennwagenfahrer ist (TaW 15+).
Vergleich sie mal nur vom Realismus (und nicht unbedingt vond en Werten) her. Ich würde sagen, die Chancen, dass jemand eine brenzlige Situation übersteht, variieren extrem.
Ich persönlich finde, eine Gauß-Verteilung bildet so etwas wesentlich besser ab, als die lineare Verteilung von D20. (Und auch DSA bildet dies besser ab als D20.)
Aber ich will jetzt keine Diskussion Lineare Verteilung vs. Gauß-Verteilung vom Zaun brechen.