Autor Thema: Wie schreibt ihr eure Plots?  (Gelesen 20993 mal)

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Offline Selganor [n/a]

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #75 am: 15.12.2006 | 12:04 »
So langsam wird es extem unuebersichtlich...

Kann man "Diskussionen" (nicht dass man sie wirklich so nennen duerfte, daher ja die "") zum Stil eines Einzelnen mal aus dem aktuellen Thread auslagern?
Kann zwar sein dass es was mit dem aktuellen Thread zu tun hat, aber wenn sich mehrere Leute dazu bekennen aufgrund der "Diskussion" diesen Thread zu verlassen und dieser Thread dadurch "stirbt" (man beachte dass hier andere Postings schon deswegen "ueberlesen" werden) dann sollte man das (wenn ueberhaupt) woanders weitermachen.

Danke!

PS: Ich hab' mir sagen lassen dass Blogs fuer "Monologe" extrem gut geeignet sind ;D
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Asdrubael

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #76 am: 15.12.2006 | 16:54 »
Beeinflusst es Dich nicht doch ungewollt, wenn die Spieler plötzlich in eine ganz andere Richtung ziehen, als Du Dein Ende siehst? Ich betrachte jede Session daher gern als Fluss, der auch mal weite Umwege macht - wie bei Dir auch -, und ich hab sozusagen mehrere "Endszenen" (die eigentlich keine "Enden" sind), je nachdem, wo der Fluss so hin will...
In Deinem Beispiel kommt das ja auch so rüber, totaler Wechsel des "Pfades". Damit sind ja eigentlich alle weiteren Punkte von der Liste schon erklärt...

Lass mir doch bitte meine Illusion, dass ich zumindest weiß, wo es am Ende hingeht! ;D

Ne an sich habe ich auch hier wieder nur den Schauplatz im Kopf. Aber auch hier denke ich logischerweise über Alternativen nach. Ich will jedem Charakter ein möglichst aktiven, passenden Abschluss spendieren, der auch in Summe ein denkwürdiger Moment ist. Klar sowas kennt man nicht im Vorfeld in allen Details und die Art der Szene verändert sich immer etwas und gestaltet sich neu. Aber im konkreten Fall habe ich die nun seit etwa 4 -5 Abenteuern im kopf wie sie aussehen wird. und es gibt immer neue Details, aber wenige veränderungen.

Ich mag es nämlich nicht so gerne, wenn Kampagnen vor sich hindümpeln und kein Ende finden. Diese Spannung will ich nicht verschenken, deswegen lege ich ein Ziel (zeitlich, von Ort und Kulisse her und von den Hauptbeteiligten her) fest
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

IDA-eSeL

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #77 am: 15.12.2006 | 23:43 »
Ich mag es nämlich nicht so gerne, wenn Kampagnen vor sich hindümpeln und kein Ende finden. Diese Spannung will ich nicht verschenken, deswegen lege ich ein Ziel (zeitlich, von Ort und Kulisse her und von den Hauptbeteiligten her) fest

@Joe:
Ok, da hast Du natürlich recht, einen roten Faden zu haben, ist gut für jegliche Dramaturgie! Kommt halt drauf an, ob man dramatisch aufbauend leiten will, oder eine "freiere" Simulation des Lebens von ein paar SC haben will. Das hat nämlich auch seinen Reiz, im wahren Leben weiß man ja manchmal auch absolut nicht, was für ein Schicksalsschlag einen da von hinten erwischen wird; einen roten Faden kann man ungefähr abschätzen. Vielleicht ist - wie immer - die Wahrheit in der Mitte, und eine Mischung aus beidem - völlige Überraschungen auf dem Weg des roten Fadens, wären am geeignetsten für Plotbau.  ;)


@alle:
Zugegeben, McQueens Ausdrucksweise (und Rechtschreibung ;) ) sind ...gewöhnungsbedürftig, aber imho hat er sehr gute Ideen zu "Wie schreibe ich meine Plots?" Weil ich den Verlauf des Fadens, so wie er jetzt ist, wirklich schade finde, versuch ich mal, den "Übersetzer" zu spielen und die Fakten zu komprimieren; dabei gehen Informationen verloren!

Die Welt läuft auch ohne SC ab, die können sich aber einmischen. Wie im wahren Leben = ihr könnt weiter im Grofafo rumhängen, oder rausgehen und Sport treiben, aber beides hält die Ereignisse in Eurer Stadt oder sonstwo nicht auf. Ich nenn das (altmodisch?) "Setting".
Ein "Plot" wäre dann etwas, was auftaucht und wieder geht, wenn die SC ihn nicht bespielen wollen. Das ist also ganz anders, als der SL, der sagt: "Hier ist mein Plot. Der wird jetzt gespielt." "Der Fluss" ist dabei die Abfolge der Plots, die der SL "anbietet", wenn die Spieler nicht von sich aus einen anfangen/vorschlagen.

Immer dieselbe Action wird eintönig, kreative Ideen müssen her, oder nicht so häufiger Einsatz von Action als "Plot". "Größenwahn" ist vielleicht nicht das richtige Wort, aber was gemeint war, ist vielleicht die "Inflation", die eintritt, wenn man immer dasselbe macht und sich dabei dann steigern muss, damit es interessant bleibt. (Weniger ist mehr.) Wenn ein Krieger 3 Orks getötet hat, ist das was Besonderes. Wenn er 3.265 Orks getötet hätte, wohl nicht mehr so, also hätte man schon vorher vielleicht mal was Härteres als ´n Ork bringen sollen... ;)

"Zwiesprache zwischen SC und NSC" = Aktion und Reaktion.



In das Nummernschema ganz vom Anfang des Fadens passt diese alternative, flexible Betrachtungsweise halt nicht, weil schon der erste Arbeitsschritt ganz anders ist. Darum finde ich auch, dass man das nicht einfach abtun sollte.

Offline Asdrubael

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #78 am: 16.12.2006 | 11:05 »
@Joe:
Ok, da hast Du natürlich recht, einen roten Faden zu haben, ist gut für jegliche Dramaturgie! Kommt halt drauf an, ob man dramatisch aufbauend leiten will, oder eine "freiere" Simulation des Lebens von ein paar SC haben will. Das hat nämlich auch seinen Reiz, im wahren Leben weiß man ja manchmal auch absolut nicht, was für ein Schicksalsschlag einen da von hinten erwischen wird; einen roten Faden kann man ungefähr abschätzen. Vielleicht ist - wie immer - die Wahrheit in der Mitte, und eine Mischung aus beidem - völlige Überraschungen auf dem Weg des roten Fadens, wären am geeignetsten für Plotbau.  ;)

Ob ich mich für eine Dramaturgie oder für eine Simulation entscheide hängt aber finde ich auch von dem Setting ab. Bei einem helden orientiertem Spiel wie meiner D&D Kampagne, wäre eine pure Simulation ohne großes Ende in meinen Augen ein Spannungskiller. Alleine das Gefühl der Spieler an einem Großen und Ganzen mitzuwirken und am Ende dem Ur-Bösen gegenüberzutreten ist doch wesentlicher Bestandteil.
Jetzt wo ich mal Unknown Armies gespielt habe und keine Klassen und keine großartigen Veränderungen auf dem Charakterblatt habe (Skills, und Spezialoptionen betreffend), damit könnte ich mir mehr eine Simulation vorstellen.

Überraschungen wird es immer geben und die sind auch mit eine Würze im Spiel. Aber ich bin ja nicht umsonst Spielleiter. Ich muss einen Plan haben, eine Richtung und kann mich nicht komplett treiben lassen. Denn die Spieler müssen sich ja auch auf mich verlassen können. Das können sie finde ich nicht, wenn man nicht das gefühl hat, der SL wüsste wo die Reise hingeht.
Die Spieler sollten meiner Ansicht nach mehr Überraschungen erleben, als der SL ;)



Edit: ich hab den Thread jetzt mal durch.
Und wie ich das sehe orientiert sich jeder an:
- den Charakteren & Wünschen seiner Spieler
- Der Spielwelt
- der Story selber (Dramathurgie, Genre)
- der Settingausstattung (Orte, NSCs, Gegenstände)
- sich selber
mit jeweils unterschiedlichen Prioritäten.

Und ich muss zugeben, dass ich gerne Plots schreibe, die ich am liebsten selber als Spieler erleben würde. ::)
Das kann egoistisch sein, aber das gibt mir das nötige Engagement
« Letzte Änderung: 16.12.2006 | 12:14 von Joe »
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

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Offline McQueen

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #79 am: 16.12.2006 | 13:30 »
Edit: ich hab den Thread jetzt mal durch.
Und wie ich das sehe orientiert sich jeder an:
- den Charakteren & Wünschen seiner Spieler
- Der Spielwelt
- der Story selber (Dramathurgie, Genre)
- der Settingausstattung (Orte, NSCs, Gegenstände)
- sich selber
mit jeweils unterschiedlichen Prioritäten.

Grundlegend liegen die Hauptprioritäten entweder beim Spieler oder der Geschichte. Darüber hinaus wird das Andere nur im zusammenhang mit einer dieser beiden Priorität wirklich interessant oder ist allein durch die auswahl des Systems mit entsprechend bedingt.

Sich dabei selber als SL nicht ausser acht zu lassen liegt eben so im interesse der Spieler, wie eben auch deren Wünsche war zu nehmen, da das Spielen schlussendlich jedem Spass machen sollte. *grübel*

PS: Das mit den Hauptprioritäten ist zu mindest meine persönliche Erfahrung.

@IDA: Es ist wie du schon vorweg genommen hast nur ein stück vom Kuchen, aber was du da übersetzt hast trifft es doch regelrecht genau.
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Offline Opthalamia

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #80 am: 16.12.2006 | 15:01 »
Und ich muss zugeben, dass ich gerne Plots schreibe, die ich am liebsten selber als Spieler erleben würde. ::)
Das kann egoistisch sein, aber das gibt mir das nötige Engagement

Gerade davon muss ich abraten. Der Induvidualismus sorgt ja dafür, das jeder etwas anderes vom RPG erwartet. Dh. leider auch, das die Plots, die ich selber gerne spiele, den Rest meiner Runde i.d.R. nicht wirklich gefallen. Zum anderen sorgt es für eine Erwartungshaltung beim Spielleiter, die ein unnötigiges Hindernis bei der Manipulation des Spielgeschehens darstellt. Auch wenn mir die Speilerentscheidungen oder Handlungen eben nciht so rehct passen, sollte ich dennoch immer den Erfolg durch neue Ereignisse herbeiführen. Denn in einem Punkt sind sich alle einig, beim RPG müssen die Erfolge größer oder zahlreicher sein, als die Misserfolge. 

Fatman

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #81 am: 16.12.2006 | 17:02 »
Ich würde Opthalamia da widersprechen. Ich glaube, es macht mehr Sinn, sich daran zu orientieren, was man selbst gern machen würde, weil man nun mal die einzige Person ist, bei der man eine Chance hat, herauszufinden, was eigentlich gewollt ist. Ein idealer Spielleiter sollte eigentlich in der Lage sein, seinen Spielern ein Abenteuer vorzusetzen, dass so gar nicht deren Erwartungen entspricht und sie trotzdem für eben dieses Abenteuer vollends zu begeistern.
Ich bin keine Juke Box, die das an Abenteuern anbietet, was die Spieler gerne hätten- ich mach das, worauf ich Bock habe, weil ich das schlicht besser kann und ich mir nicht den Arsch aufreisse (bin ich eigentlich der einzige, der Spielleiterei für vergleichsweise mehr Arbeit als einfaches Spielen betrachte?) um etwas zu produzieren, was mich nur minder begeistert.   
Ausserdem ist bei eigenen Wunschabenteuern eher davon auszugehen, dass der Elan des Spielleiters größer ist, und mit etwas Glück und Gechick steckt dieser Elan die Spieler an.

Ich persönlich bastle meine Plotts ungefähr so:
-Ich überlege mir ein grundlegendes Ereignis oder Plotelemewnt, das ich als Grundlage nehmen will ("Ein Abenteuer um eine Burgbelagerung!")
-Ich lege Schauplatz und handelnde Figuren fest ("Die Burg liegt in Fnordia und sieht so und so aus, dies sie die Belagherer, dies sind die Vereteidiger")
-Ich bastle einen Handlungsbogen, der die wichtigsten Ereignisse und ein, zweei nette Szenen, die ich drin haben will umfasst. ("Die Burg wird beschossen, Angriff mit einer Sturmramme. Ausfall. Spion klettert durch Latrinenschacht und versucht  SC's zu ermorden. Burgherr wird gefangengenommen. Helden übernehmen Führunf dr Burgverteidigung.")
-Ich warte, was die Spieler tun und welche Auswirkungen dies auf meinen Plottrahmen hat.
Was ich inzwischen sehr furchtbar finde, sie von vorneherein festgesetzte Enden ("Natürlich gewinnen die SC's, denn sie sind die Helden und Helden gewinnen immer!"). Ersteinmal nimmt das stark die Spannung und zum anderen finde ich es auch sehr langweilig (auch wenn ich Spieler bin). Ein Erfolg in einem Abenteuer solte verdient, nicht geschenkt werden.
Andersherum sind von vorneherein festgesetzte Niederlagen (oder das beliebte "Ihr konntet die finsteren Pläne des Schurken vereiteln aber er ist euch in letzter Skunde entkommen") genauso doof.
Der Ausgang eines Plotts sollte in aller Regel von den Handlungen und Ideen der Spieler und ihrer Charaktere abhängen. Waren sie gut, gewinnen sie, waren sie blöd, dann halt nicht.

 
 

Offline Opthalamia

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #82 am: 16.12.2006 | 18:54 »
Offenbar ist da siene Folge eines unterschiedlichen Meisterstiels. Meine Abenteuer beinhalten zu ca. 80% die Ideen der Spieler. Ich selbst steuere lediglich die Kampange bei, und achte darauf, das nie Langeweile aufkommt. Ich meiste frei, mein Plot entsteht während des spielens. Dadurch kann ich die Wünschabenteuer der Spieler fast automatisch erfüllen. Wenn meine Spieler mit den Sitzungen zufrieden sind macht das Meistern Spaß.

Erfolge und Misserfolge können beliebig abgestuft werden, sie werden tatsächlich abgestuft empfunden. Die Spieler wissen sehr genau, wann ihnen der Zufall oder ein NSC half. Und gerade die Hilfestellung seitens der Hintergrundswelt läßt diese auch lebendiger erschienen.


IDA-eSeL

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #83 am: 17.12.2006 | 22:10 »
Bei mir geht´s z.B. ein bisschen hin und her, um ´ne dritte Variante zu bieten; meine Spieler haben ja nicht immer Bock, mir voll die Ideen zu liefern, manchmal sage ich: "Nette Idee, schreib was draus, aber im Abenteuer wird´s zu dünn." (Oder es wird ´n Nebenplot, wenn "Platz" dafür ist.) Manchmal hab ich keine bombastische Idee für´n Abenteuer, aber ein Spieler hat Andeutungen gemacht, was seinen SC gerade sehr bewegt, dann baue ich das aus... Und häufig wächst beides natürlich auch zusammen.

Wenn ich etwas leiten müsste, was ich eigentlich nicht mag, könnt das nix werden, da kann ich Opthalamia auch nicht zustimmen, aber Spielerideen aufzugreifen, widerspricht ja nicht zwingend der Aussage, dem eigenen SL-Geschmack nachzugehen - muss man halt den gemeinsamen Nenner erwischen! ;)

Offline Opthalamia

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #84 am: 18.12.2006 | 00:51 »
Es lohnt sich, den OOC-Spielerkommentaren zuzuhören. Sicher reichen diese Komentare selten für eine komplette Sitzung. Da wir grundsätzlich abenteuerbasierte Kampangen spielen, brauche ich die Ideen meiner Spieler aber nur ein wenig Kampangeninhalt und den logischen Fortgang der Geschichte zu ergänzen. So bekomme ich oft genug Inhalt für 1-4 Spielabende zusammen.

Dadurch das vieles auf den Ideen der Spieler basiert, treffe ich deren Flags öfter und die Welt entspricht auch ehr den Speilervorstellungen. Außerdem erspare ich mir so das schreiben von Plots ohne das die Spieler die Abenteuer wirklich kennen.

Wahrscheinlich ist das keine Option für jede Runde, aber ausprobieren lohnt sich evtl. für jeden.

 

IDA-eSeL

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #85 am: 18.12.2006 | 03:40 »
Dadurch das vieles auf den Ideen der Spieler basiert, treffe ich deren Flags öfter und die Welt entspricht auch ehr den Speilervorstellungen.
Die Welt? Du meinst Welt=die Auswahl, was die Spieler wo wie machen wollen? Die Welt als solches sollte doch definiert sein, oder? Oder gestalten die Spieler da auch dran mit? Bis zu welchem Grad?

Außerdem erspare ich mir so das schreiben von Plots ohne das die Spieler die Abenteuer wirklich kennen.
Das hab ich nicht verstanden; die Spieler werden ihre eigenen Andeutungen doch wiedererkennen? Oder wie machst Du das? Bring mal ´n Beispiel bitte! *neugierig* Dass man weniger Arbeit hat, wenn man nur was aufgreift, ist klar, aber für mich fängt die "Arbeit" erst beim Ausgestalten von Details an, nicht beim Finden der Grundidee.

Offline Opthalamia

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #86 am: 18.12.2006 | 04:30 »
Als Welt bezeichne ich die Schnittmenge dessen, wie alle Beteiligten die Hintergrundswelt sehen. Von der Hintergrundswelt/setting ist doch immer nur soviel definiert, wie es "mal" benötigt wurde. Wenn irgenwo eine Kiste steht, weis doch keiner, incl. SL was darin enthalten ist. Die Frage muss doch erst geklärt werden, wenn jemand sie öffnet. Ich als SL weis natürlich, das gewisse Gegenstände in der Sitzung auftauchen sollten, aber halt erst dann wo, wenn es soweit ist.

Die Spieler erkennen ihre Andeutungen sicher wieder. Aber wenn ein Spieler NSC-A des Verrates verdächtigt, heißt das ja nicht, das in dieser Sitzung NSC-A die Gruppe verraten muss, es kann genausogut NSC-C in der nächsten Sitzung sein. Ich nehme nur den Wunsch, verraten zu werden, auf und bringe ihn ein.


 

Offline McQueen

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #87 am: 18.12.2006 | 05:59 »
Als Welt bezeichne ich die Schnittmenge dessen, wie alle Beteiligten die Hintergrundswelt sehen. Von der Hintergrundswelt/setting ist doch immer nur soviel definiert, wie es "mal" benötigt wurde. Wenn irgenwo eine Kiste steht, weis doch keiner, incl. SL was darin enthalten ist. Die Frage muss doch erst geklärt werden, wenn jemand sie öffnet. Ich als SL weis natürlich, das gewisse Gegenstände in der Sitzung auftauchen sollten, aber halt erst dann wo, wenn es soweit ist.

Wovon ist der Erfolg abhängig diese Gegenstände zu finden?

Zitat
Die Spieler erkennen ihre Andeutungen sicher wieder. Aber wenn ein Spieler NSC-A des Verrates verdächtigt, heißt das ja nicht, das in dieser Sitzung NSC-A die Gruppe verraten muss, es kann genausogut NSC-C in der nächsten Sitzung sein. Ich nehme nur den Wunsch, verraten zu werden, auf und bringe ihn ein.

Legt sich die Gruppe wirklich die steine selbst in den Weg?
Wovon ist der allgemeine Erfolg der Gruppe abhängig?

Naja, wenn es um Verrat geht ist doch Grundlegend jeder Verdächtig; Ich weiß nicht, inwiefern man sich da Misserfolge erlauben kann. Natürlich mit der Ausnahme das, wenn man es aus bestimmten Gründen besser weiß, damit natürlich die Anderen ansich entlastet sind.

Wie entscheidet sich eigentlich schlussendlich wer bei dir der verräter (nsc) ist?
 
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Offline Opthalamia

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #88 am: 18.12.2006 | 12:59 »
Erfolg ist nicht binär. Das Objekt ist normalerweise in dem Bereich des NSC´s, dem es gehört. Es kann aber auch vom NSC wegen einer schwierigen Situation kurzfristig woanders untergebracht sein. Es wurde ihm gestohlen und wird der Gruppe angeboten, wäre dann die Misserfolgsituation.

Ich kenne keine Gruppe die sich das Abenteuerleben so leicht wie möglich gestaltet. Ihre Ideen sind aber meist OOC-Bemerkungen und spiegeln daher ihre Erwartungshaltung als Spieler wieder. Zusammen mit dem, was von den Spielern bei der Charerschaffung und Entwicklung an Signalen gesetzt wurde, weis ich recht genau was die Spieler spielen wollen. Das liefere ich ihnen.

Der Erfolg der Gruppe hängt von ihrer Speilweise und Ideenreichtum ab. Da die jeweilige Sitzungaufgabe ja zum Großteil von den Spielern stammt und von mir nur zusammengefügt wird, achte ich darauf das jede brauchbare Lösung auch eine Lösung ist. So verhindere ich railroading innerhalb der Sitzung. Lediglich meine Kampange hat ein Pflichtziel und zahlreiche Etappen, um dem Spiel im Notfall etwas Richtung zu geben.

Als SL muss ich schon entscheiden, an welcher Stelle ich die Ideen meiner Spieler unterbringe. Bei einem Verräter muss ich auch entscheiden, wer zu welchem Thema verraten wird. Die Entscheidungen fallen üblicherweise während der Sitzung, da ich vorher nie weis, wann ich ein weiteres Element einbauen kann ohne der Gruppe zu verwirren oder einbauen muss, weil die Gruppe orientierungslos wurde. Mehr als 2-3 potenzielle Entwicklungsrichtungen halte ich für schädlich.


 

Offline Boba Fett

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #89 am: 18.12.2006 | 14:23 »
Der Erfolg der Gruppe hängt von ihrer Speilweise und Ideenreichtum ab...
Nach Deiner Aussage hängt der Erfolg des Rollenspiels (im Endeffekt: Spaß gehabt?) extrem von der OOC Mitteilungsfreudigkeit der Spieler ab.
Introvertierte Spieler haben also das Nachsehen?!
Und der extrovertierteste Spieler wird in der Verwirklichung seiner Erwartungen bevorzugt?!
Und wenn eine Sitzung mal "Schweigen im Walde" herrscht, wirds dann automatisch langweilig, oder saugst Du Dir dann was aus den Fingern?
Was, wenn Plan A (Spieler OOC als Inspirationsquelle nutzen) nicht funktioniert? Gibt es dann einen Plan B?
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Offline Opthalamia

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #90 am: 18.12.2006 | 14:53 »
Der Spaß-Erfolg hägt vor allem davon ab, ob der SL die Spieler in ihrem Spiel fördert oder bremst. Mein Frei-Plot-Konzept ist entstanden um es zu fördern. Das introvertierte Spieler dabei eine von 3 Möglichkeiten, den Spielabend zu gestalten, weglassen, ist so. Fördert ein (fest)geschriebener Plot intovertierte Spieler besser?

"Schweigen im Walde" = kein OOC der Spieler? Dann wird es Zeit nachzufragen.

Offline Boba Fett

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #91 am: 18.12.2006 | 16:40 »
Ich denke, letztendlich laufen beide Methoden "Spielleiter verwirklicht das, was er meint, das interessant ist" und "Spielleiter interpretiert das von den Spielern OOC gesagte" auf eines hinaus.
Der Spielleiter interpretiert....!
...entweder aus den OOC Gesprächen und nimmt das heraus, von dem er meint, das die Spieler es äußern, weil es sie interessiert.
...oder aus seinen Erfahrungen und Kenntnissen über die Spieler und deren Geschmack.
Nicht falsch verstehen, ich sehe beides wertfrei.
Aber bei beiden Methoden kann der Spielleiter Volltreffer landen, aber eben auch voll daneben liegen.

Ich denke, je besser man sich in der Spielerrunde kennt, desto wahrscheinlicher wird der Erfolg bei der "Geschmacksinterpretation".
Und je besser die Spieler nach aussen präsentieren (können) was sie interessiert, desto erfolgreicher wird die "OOC Interpretation".

Letztendlich läuft es aber aufs gleiche heraus: Die Spieler müssen sagen was sie wollen und was ihnen (nicht) gefällt und
der Spielleiter sollte genau darauf eingehen.
Wenn sich alles anschweigt, hilft die beste Interpretation nicht. Und je mehr Informationen via OOC ausgetauscht wird,
desto mehr kennt man seine Pappenheimer.

Kommunikation ist Pflicht!
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Offline Opthalamia

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #92 am: 18.12.2006 | 17:17 »
In den Punkten sind wir uns einig.

Der Vorteil des Plotten während er Sitzung ist die Möglichkeit, die geäußerten Wünsche der Spieler zeitnah einzufügen. Mein SL schreibt leider Plot´s, und stelle ich recht oft fest, das den von mir per Signal gewünschten Konflikten, ausgewichen wird, obwohl der passende NSC bereits vor meiner Nase steht.   

Meine Schwächen liegen ehr darin, das Spieler B den von Spieler A gewünschten Konflikt nicht will und denoch davon betroffen ist bzw. in schlechter Improvisation.

IDA-eSeL

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #93 am: 18.12.2006 | 20:21 »
Was die introvertierten Spieler angeht: Ich "zwinge" jeden Spieler seit kurzem, wenigstens 1 tieferen, seelischen Aspekt am Char zu benennen. Ich motiviere sie zusätzlich, indem sie pro Session einen Extra-Würfel für 1 Aktion kriegen, wenn dieser Seelenaspekt dabei wichtig ist, so dass ihnen was entgeht, wenn sie den seelischen Aspekt auslassen. Meine Erfahrung damit war bisher, dass erfahrenere Spieler damit überhaupt kein Problem haben und auch nix Neues davon über Char-Bau "lernen", aber für manche introvertierten Spieler ist der Gedanke entweder neu oder "unangenehm" oder "anstrengend", aber sie wollen sich ja den Würfel dann doch nicht entgehen lassen, also kommen sie in Wallung, und plötzlich sind sie einen Schritt weiter...

@Jens: Zugegeben, so viel zum Nutzen der Theorie beim Spielebau... ;)

@Opthalamia: Dass nicht jeder jeden Plot vom anderen mag ist klar, aber da ist Toleranz gefragt; ich finde gerade die Abwechslung interessant. Und improvisieren wird nie so gut wie penibel planen, der Vorteil ist halt die Unberechenbarkeit und Flexibilität. ;)

Offline Boba Fett

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #94 am: 19.12.2006 | 08:19 »
Dass nicht jeder jeden Plot vom anderen mag ist klar, aber da ist Toleranz gefragt;
Da sehe ich der Problem der typischen "Nichtraucher-Toleranz"... (Wann übt der Raucher Toleranz und unterlässt das Rauchen)
Wenn zum Plot das gemacht wird, was der Spielleiter durch OOC aufnimmt, dann kann der Spielleiter gar nicht aufnehmen, dass ein Spieler etwas ganz bestimmtes NICHT haben will, dass ein anderer Spieler äußert. Also muss immer nur passiv toleriert werden.
(Der "Nicht mögende" muss akzeptieren, dass das andere stattfindet, es wird nie passieren, dass der Wünschende zurückstecken muss.)
Das hat auch Vorteile, denn so passiert wenigstens was im Spiel. Ansonsten wäre die Gefahr da, dass die Spieler sich gegenseitig durch Veto blockieren.
Es hat aber den klaren Nachteil, dass die Spieler, die sich wenig, leise oder undeutlich äußern, das aufgetischt bekommen, was andere bestellt haben.
Diesbezüglich verhält sich OOC-Interpretation genauso wie Plotting.
(Zumal ich vermute, dass dominante und extrovertierte Spieler auch einen Plottenden Spielleiter so manipulieren, dass sie das bekommen, was sie wollen.
Es ist also vielleicht nur eine Frage, wie geschickt verkaufe ich meine Wünsche. [und wie gut hört mein Spielleiter zu])

@Allgemein:
Ich sehe nach wie vor den Nachteil der Gleichberechtigung, weil geschickte Extrovertierte dominant sind und ihre Erwartungen am besten verkaufen.

Allerdings besteht das Problem beim Rollenspiel generell, daher ist das kein wirklich typischer Nachteil der OOC Interpretation.
Ansonsten sehe ich das Problem weniger in Improvisationsschwächen, denn die können immer mal passieren.
Vielmehr muss man die Erwartungen auch richtig interpretieren können. Wenn irgendein Worst Case denkender immer seine Worte auf der Zunge trägt und seine schlimmsten Befürchtungen vor sich her plappert, dann muss das von ihm geäusserte ja nicht unbedingt seine Erwartung darstellen.
Ich denke, es ist schwierig zu interpretieren, was "dahergesagt" ist und was als "Wunsch gemeint ist", es sei denn, der Wunsch wird explizit geäußert und dann macht OOC Interpretation und die Alternative dazu keinen Unterschied mehr - dann liegt es in der Flöexibilität des Spielleiters, diesen Wunsch umzusetzen.

@Opthalamia:
Ansonsten full ack! 8)
Wenn Dein Spielleiter mit seiner Methode Deine Wünsche nicht erfüllt, dann äußere sie doch mal explizit. Scheinbar hat er da ja genau das Defizit, dass er eben nicht das OOC Gesagte filtert und auswertet (warum wäre auch ein Thema, das man besprechen könnte) und dann muss man sich dem Spielleiter halt "auf den Schoß setzen und Tacheles reden", was man eigentlich genau will. (siehe oben)
Und das darf durchaus mehrfach (ständig) passieren und explizit Situationsbezogen sein.
Dass Dein Spielleiter das von Dir "gesendete" nicht empfängt oder nicht versteht kann durchaus sein. Die einzige Möglichkeit ist "deutlicher werden".
Ansonsten bleibt noch die Vermutung, dass er Dich nicht verstehen will oder dass er unflexibel ist.
Aber bösen Willen und Unfähigkeit würde ich nicht unterstellen wollen. Da müsstest Du Dir den SpL direkt zur Brust nehmen und schauen, ob er sich bessern kann (will). Wenn nicht bleibt nur "akzeptieren" oder anderen Spielleiter suchen.

Meistens ist es aber (nach meiner Erfahrung) immer eine Frage der Kommunikation.
« Letzte Änderung: 19.12.2006 | 08:23 von Boba Fett »
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Offline Opthalamia

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #95 am: 19.12.2006 | 11:32 »
Ich denke, es ist schwierig zu interpretieren, was "dahergesagt" ist und was als "Wunsch gemeint ist", es sei denn, der Wunsch wird explizit geäußert und dann macht OOC Interpretation und die Alternative dazu keinen Unterschied mehr - dann liegt es in der Flöexibilität des Spielleiters, diesen Wunsch umzusetzen.

D.h. es gibt 4 Möglichkeiten.

Der SL plottet ohne die Spieler zu berücksichtigen.
Der SL plottet und erstellt bei der Charerschaffung eine R-map oder ähnliches
Der SL fragt am Ende eines Abends die Speiler aus und plottet nach den gewonnenen Informationen
Der SL "belauscht" die Spieler während des Abends und fügt die Infomationen zu einem Plot zusammen.

Bis auf die erste, ich mag kein Railroding und Illusionismus, erscheint mir grundsätzlich jede Art brauchbar. Meine Art habe ich gewählt, damit ich als SL der Gruppe beim Lösen der Aufgaben helfen darf, ohne das ich zu Elemeneten des Illusionismus greifen muss. Weil die Spieler die meisten Hilfen auch als solche Wahrnehmen und so den geringeren Erfolg ihres Handelns wahrnehmen. Seitdem ich die Art verwende, konnte ich einen Hauptspaßkiller in meiner Runde ausschalten, die Ergebnislosigkeit der Charhandlungen. D.h. das Teilerfolge auch Teilerfolge bleiben und genau so wahrgenommen werden. Die R-map habe ich noch nicht ausprobiert. Bei den anderen Arten traten stets Schweirigkeiten mit diesen Teilerfolgen auf.

Auch wenn Boba recht hat mit der Schlussfolgerung:

"Ich denke, es ist schwierig zu interpretieren, was "dahergesagt" ist und was als "Wunsch gemeint ist", es sei denn, der Wunsch wird explizit geäußert und dann macht OOC Interpretation und die Alternative dazu keinen Unterschied mehr - dann liegt es in der Flexibilität des Spielleiters, diesen Wunsch umzusetzen"

grade mein Weg hilft mir, von einem Geschichtenerzähler zu einem guten Zuhörer zu werden, ich muss ja zuhören um den Spielerplot zusammenzusetzen.

 

Offline Boba Fett

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #96 am: 19.12.2006 | 12:15 »
Ich seh da noch eine 5. Option:

Der Spielleiter bereitet einen Plot (optional aus den vom Vorabend gewonnen Informationen) vor und ergänzt / verändert diesen durch die durch die aus den OOC gewonnen Gesprächen.

Ich denke, so läuft es bei den meisten ab.

Letztendlich machen doch nur 2 Dinge wirklich Probleme:
1. Einen Plot vorbereiten und sich sklavisch dran halten.
2. Die Wünsche der Spieler zu ignorieren oder diese nicht wahrzunehmen.

Ich behaupte einfach mal:
  • Jeder SpL macht sich irgendwo Gedanken, was nächstes Mal  passieren könnte, vor allem, wenn man kontinuierliche Kampagnen spielt und dadurch die Ausgangssituation kennt. (bei welchem Maß da "plotting" beginnt, sei erstmal nebensächlich)
  • Und jeder SpL fragt die Spieler was gefallen / missfallen hat und was passieren könnte / sollte.
  • Und ebenso lauscht jeder SpL irgendwo auf das, was im "Off" gesagt wird.


Es hängt also davon ab
wie sensitiv die Spielleiter sind, das mitzubekommen, was gesagt wurde;
wie gut sie es interpretieren können;
wie mitteilsam die Spieler sind;
wie flexibel die SpL sind, das, was gewünscht wird, umsetzen zu können
(und vielleicht auch spontan kreativ werden zu können)

Natürlich wird es auch das Extrem geben dass ein Spielleiter sich Plots ausdenkt,
diese im Spiel mittels Illusionismus oder purem Railroading durchsetzt und
die Spieler ignoriert. Das ist etwas, dass ja sogar durch (DSA) Kaufabenteuer
vielen Neulingen erstmal antrainiert wird.
Aber ich glaube, diese Spezies können wir unberücksichtigt lassen.
(wer würde mit ihnen spielen wollen?)


Es hängt also nur noch von den Faktoren Sensitivität, Interpretationsvermögen
und Flexibilität der Spielleiter und dem Mitteilungsvermögen der Spieler ab.


(Und vielleicht auch noch ein bisschen "Tagesform", denn ich denke,
wenn ich nach 8 Stunden Büro mich an den Spielleitertisch setzen muss,
oder eine Woche Urlaub hatte, ist das Maß der Fähigkeit, spontan kreativ zu sein
doch sehr stark unterschiedlich.
Ebenso die Tagesform der Spieler, denn wenn mir ein chaotischer Haufen
gegenübersitzt, die alle durcheinanderbrabbeln, fällt es schwer, auf
das vom einzelnen gesagten zu achten [und auch da wieder: Tagesform])

Wenn es also schief geht, muss man sich fragen woran liegt es?
Sensitivität? Interpretationsvermögen?
Flexibilität? Mitteilungsvermögen?
Oder einfach: schlechte Tagesverfassung?

Und wenn ich weiss, woran es liegt, geht die lästige Fragerei weiter:

Wie kann ich es erreichen, dass es besser wird?
- mal mit dem Spielleiter reden?
- mich deutlicher verständigen?
- dem Spielleiter helfen, kreativ zu werden (Thema: verteilte Erzählgewalt)?
- Störquellen abschalten ("Hohecker, Sie sind RAUS!" ;) )
« Letzte Änderung: 19.12.2006 | 13:16 von Boba Fett »
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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #97 am: 19.12.2006 | 12:31 »
Einen Faktor habe ich noch vergessen:

Motivation
Imho ganz besonders wichtig!!!

Inwiefern ist der Spielleiter überhaupt motiviert, auf meine Wünsche einzugehen.
Im Idealfall ist das natürlich keine Frage... Aber wann tritt der schon mal auf? ;)

Da stellt sich mir die Frage: Welche Faktoren gibt es, die die Motivation des Spielleiters beeinflussen?

Feedback? (speziell positives) - ist sicherlich einwichtiger Faktor...
Rücksicht? Der Spielleiter hat sicherlich auch "Vorstellungen" wie sein Rollenspiel ablaufen soll.
Nehme ich als Spielleiter auch Rücksicht auf diese Vorstellungen?
Engagement? (Fällt mir spontan ein... die ewigen Zu-spät-kommer, früh-gehen-müsser, spontan-nicht-kommer, nebenbei-Manga-Leser, etc.)
's gibt bestimmt noch mehr...
Ich glaube, da gibt es einiges, dass es dem Spielleiter durchaus auch schwermachen kann, sich überhaupt motiviert zu fühlen, die Wünsche eines Spielers zu berücksichtigen. Das sollte natürlich nicht so sein. Aber mal ehrlich: Wir sind alles Menschen... (Du auch! ;) )
Wenn wir ihn haben, den ewig nörgelnden Ständig-zu-spät-kommer, der alles besser weiss und sein Ding rücksichtslos durchzieht und stets mit Scheiss-egal-Stimmung glänzt - welche Motivation gibt es überhaupt, dessen Wünsche im Spiel zu berücksichtigen.
Im Besten Fall fliegt der raus, aber es gibt immer die grenzwertigen, die es schaffen, immer haarscharf am tolerierbaren entlangzuschrammen und doch noch eine Gnadenfrist zu erwirken.

Mein Fazit: Motivation ist ganz extrem wichtig. Und die Motivation muss jeder Spieler individuell beim Spielleiter wecken und fördern.
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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #98 am: 19.12.2006 | 12:34 »
anmerkung:

je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr verstärkt sich der Eindruck, dass die Spieler ganz massiv Einfluss auf die OOC Interpretation haben.
Speziell Mitteilungsvermögen und Motivation (fördern).

Hoch Interessantes Thema übrigens...!
(musste mal gesagt werden)
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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #99 am: 19.12.2006 | 13:12 »
Im Besten Fall fliegt der raus, aber es gibt immer die grenzwertigen, die es schaffen, immer haarscharf am tolerierbaren entlangzuschrammen und doch noch eine Gnadenfrist zu erwirken.

Oder er hat einen Lobbyisten ;).

edit: Tatsache. Fünf Wörter, ein Rechtschreibfehler.
« Letzte Änderung: 20.12.2006 | 12:44 von Tobias »
"Why should they build a sonic torture weapon into a vacuum!?" (Testees)