- Wenn er reitet, ist die Belastung sicher geringer, als wenn er reiten müßte.
- wenn er aus einer ebenfalls heißen Gegend kommt, ist sein Kettenhemd und die Unterkleidung vermutlich auch etwas in diese Richtung optimiert, d.h. in der Grudnform etwas leichter als normal.
Ich selber bin kein Reiter, aber meines Wissens nach ist einen Tag lang Reiten immer noch anstregend genug. Auf nem Pferd schaffst du aber wesentlich mehr Kilometer.
Und wie Comstar gesagt hatte, ein luftigeres/leichteres Untergewand bringt ihm genauso viel, als wenn er das ganze Kettenhemd weglassen würde. Der Gambeson darunter ist nicht ohne Grund so dick, man braucht ihn als Unterlage gegen die Angriffe gegen Hiebwaffen. Gegen Stichwaffen schützt ein Kettenhemd ohnehin nur dürftig, AFAIK.
- Bezüglich der Verluste der Kreuzritter haben wir zusätzlich noch die Menschenmassen (Seuchen waren auch bei nördlichen Kriegzügen eine nicht zu unterschätzende Gefahr) und die nicht für alle Beteiligten idealen Umstrände (Versorgung, Reittiere, sonstige Ausrüstung) zu berücksichtigen.
- Wenn auf die Kernhitze verzichtet wird, ist auch die Sahara nicht soo viel heißer als hier bei uns. (Stand letzter August - inklusive Morgennebel!) Was dich umhaut ist der zusätzliche Flüssigkeitsverlust bei der kleinsten Anstrengung, aber den haben die anderen ähnlich.
- wenn jemand immer in seiner Rüstung wohnen will, fragt man sich, welche Erfahrungen ihn dazu treiben.
- Die wohlhabenden Sarazenen und Elitetruppen hatten auch Kettenhemden, wenn wohl auch in eigener Produktion leichtere Ausführungen. In irgendeiner Form, muss es wohlgeklappt haben und bei den überlieferten Exportverboten gen nahen Osten muss es ja auch für die schweren europäischen Versionen Nachfrage gegeben haben.
Ob die den ganzen Tag damit rumgelaufen sind, ist natürlich eine andere Frage.
Mit Sicherheit hatte jeder Dort auch mit Seuchen u.a. Problemen zu kämpfen. Für die Schlacht von Hattin wurde angemerkt, das die Kreuzfahrer einfach falsch ausgerüstet waren, und daher mit Skorpionen und Insekten weit mehr Probleme hatten wie die dort heimischen Araber.
Zu der Hitze: Ich kann das jetzt nicht wissenschaftlich begründen, Fakt ist aber, das die Leute in luftigen gewändern nie soviel geschwitzt haben wie die Gerüsteten, und unabhängig von Kondition viel früher fertig waren. Sei froh, das wir hier nicht über Plattenpanzer diskutieren. Ich habe schon Leute dampfen sehen, als sie nach einem Kampf in Sommerhitze Plattenpanzer und Gambeson abgelegt haben. Wohlgemerkt - die Leute, nicht die Kleidung.
Zu den Sarazenen: Deren Kettenhemd war IIRC wesentlich kürzer und leichter als die schweren Kettenhemden der Kreuzfahrer.
2) Die Kleidung muss luftig sein. (Ist bei deutscher Winterkleidung ebenfalls nicht der Fall.)...
Aber was höhere Temperatur als der Körper im Sommer hat, ist der Sand am Strand.
Lege dich einmal nur mit Badehose bekleidet in den Sand und lege dich einmal mit langen Hemd in den Sand. Du wirst merken, dass die Sache mit dem Hemd wesentlich kühler wird.
Da hab ich jetzt leider Verständnisprobleme- Du gehst davon aus, das ein Gambeson im Mittelalter luftiger ist als Winterjacken heutzutage. Da muß ich Comstar beifplichten - die Gambesons, die ich bis jetzt gesehen habe, waren alles andere als luftig, da sie primär Stoßenergie abfangen und das Gewicht der Rüstung dämpfen mussten.
Zu dem Strand: Wenn ich unter das Hemd jetzt noch ein T-Shirt trage, und evt. auch noch eine Jeansjacke (oder meinethalber auch eine Strickjacke trage, damit trockene Brisen durchkommen), bin ich mir ziemlich sicher, das ich 1. doof angeguckt werde, und 2. elendig verrecke, bevor ich die Strandbar erreiche. Oder irre ich mich in Punkt 2 irgendwo? Ich habs nie probiert.