Autor Thema: Wüstenproblem  (Gelesen 29424 mal)

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Preacher

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #100 am: 23.02.2007 | 07:33 »
...und Sand deutlich unangenehmer ;D

Offline Coyote

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #101 am: 23.02.2007 | 13:56 »
Wie jetzt 'unangenehm'?
Reden wir hier über Helden oder über Manuela's? ;)
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Offline Edorian

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #102 am: 24.02.2007 | 16:48 »
Zitat
Reden wir hier über Helden oder über Manuela's?

Wieso muss ich jetzt gerade an Bang Bomm Bang denken?  ;D
Selbst der größte Held wird mit einem juckenden wunden Arsch zum heulenden Kleinkind. Die Konzentration ist eingeschränkt, Laufen macht keinen Spaß mehr und die Laune sinkt auch. Abgesehen davon, dass es nicht gerade heldisch aussieht, sich alle paar Minuten die Rosette zu kratzen  :D Läßt auch das Händeschütteln etwas sparsamer ausfallen  ;)
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Offline Coyote

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #103 am: 24.02.2007 | 17:32 »
Ernsthaft: Die Problematik hast du in der Wüste aber ohnehin. Nach allerspätestens einem Tag und einer Nacht hast du Sand an Körperstellen, von denen du bisher glaubest sie seien eigentlich hermetisch abgeriegelt...
Und ich erinnere mich an eine Zeit nach meinem ersten Besuch in einer echten Wüste für einige Tage. Ich habe noch zwei Wochen und mindestens 30 Duschen später Sand an meinem Körper gefunden. Einzelne Körner hielten sich unwahrscheinlich tapfer...

Um hier mal einen Bogen zum Topic zu schlagen:
Es wird nciht nur die Belastung sein, die Probleme verursacht. Auch die Wüstenbewohner tragen ihre weite Kleidung nicht nur aufgrund der Hitze, sondern auch wegen der Reibung.
Man kann zwar wohl lernen die negativen Auswirkungen zu minimieren, aber dazu muß man schon regelrecht bei einem Wüstenbewohner in die Lehre gehen oder eben unter solchen aufwachsen.
Andernfalls wird man die Rüstung schnell ablegen, auch wenn man sie rein Belastungsmäßig ertragen kann, weil man das Scheuern und Jucken nicht mehr aushält.
Ob so viel Realismus in der Runde allerdings erwünscht ist muß jeder selbst entscheiden, denn wenn dieser Umstand dem Krieger gegenüber zum Einsatz gebracht wird muß man ihn fairerweise auch den anderen gegenüber zum Einsatz bringen. Und hier gilt: Wer nicht die Fertigkeit zum überleben in der Wüste auf einem vernünftigen Wert hat ist schnell an allen Stellen Wund die der Körper hat. Der Krieger ist nur ein klein wenig wunder als die anderen. ;)
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Offline thestor

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #104 am: 25.02.2007 | 18:26 »
Wüste ist ja normalerweise auch tendenziell eher flach, klar gibt es Hügel und Kuhlen aber davon abgesehen ist es etwas schwer eine Gruppe zu überraschen, also sollte der Krieger ja durchaus die Rüstung anziehen können bis man in Kontakt mit ner anderen Gruppe kommt.

Offline Maarzan

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #105 am: 25.02.2007 | 20:00 »
Flach ist relativ und Wüste ist ein weiter Begriff (Mit zahllosen Ausprähgungsformen). Aber auch wenn die maximale Differenz zu der Umgebung nur wenige Meter beträgt, kann man in Rinnen und hinter kleinen Kuppen (Dünen z.B.) ganz schön schnell verschwinden oder auch hervor kommen.

Auf der anderen Seite in einer Fantasywelt - wie teuer / schwierig in der Herstellung sind denn magische Gegenstände, die dagegen helfen würden?

Ein Rolemastermagus brächte 55Tage für die Vorarbeiten zu einer passenden Kleidung (dummerweise Minimum auch für Kleinkram, dafür nebenjobtauglich) und dann 3 Tage für eine Klimakontrolle, 3 weitere Tage um das Ganze idiotensicher zu machen und weitere 4 für vermutlich sanddicht.
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Offline Coyote

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #106 am: 26.02.2007 | 19:50 »
Der Gedanke man könne in deer Wüste weit sehen ist ein Irrglaube.
Zunächst hat meine eine unwahrscheinliche Dühnung wie im Meer. Täler und Hügel mögen flach aussehen, sind es aber nciht. Und ein Feind findet plentyful Möglichkeiten sich zu verstecken. Neben den ganzen Dünentälern ist hier die Variante mit einer Decke auf die man etwas Sand geschaufelt hat zu vermerken. Ziemlich effizient.
Der Wunsch vorbereitet zu sein ist daher verständlich und auch nachvollziehbar.

Um auf diese Thematik noch ein reales Beispiel drauf zu geben:
Es gibt zahlreiche Beispiele von Ranger-Missionen (also eher langfristige Operationen) in der Wüste, bei denen mittleres Marschgepäck automatisch Pflicht ist und je nach Mission noch Zusatzausrüstung mitgeschleppt wird.
Solche Missionen können durchaus mehrere Wochen dauern und selbstverständlich tragen die Leute die ganze Zeit über ihre Ausrüstung am Mann. Sie haben weder den Luxus seltener bentigte Ausrüstung auf ein Packtier zu laden noch sich selbst auf dem Pferderücken ein wenig auszuruhen. Und sie schaffen es dennoch.
Sicherlich sind solche Soldaten konditionsmäßig hervorragend in Form, aber von einem Krieger der beständig seine Rüstung trägt darf man das ja durchaus auch erwarten, gelle?! ;)
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Offline Nelly

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #107 am: 27.02.2007 | 12:41 »
ich kann ja mal ein paar Ranger fragen ;)

Mal davon abgesehen sitzen zur zeit nicht nur ranger in der wüste. dazu kommt noch das es X verschiedene arten von wüsten gibt. es muss ja nicht immer die sandwüste gemeint sein (in diesem fall wohl schon)

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Offline Wodisch

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #108 am: 27.02.2007 | 20:41 »
Salzwüsten wären ja noch fieser!

Offline Coyote

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #109 am: 28.02.2007 | 12:22 »
Salzwüsten sind wirklich höllisch! ;D

@ Nelly
Ich bezog mich auf die Anfangsthematik. Wenn du Ranger (ich meine hier jetzt die US-Army Airborne Ranger, da deren Einsatzspektrum diese Art von Missionen am häufigsten vorgibt) kennst, kannst du dir gerne eine Bestätigung holen.

Was die aktuelle Situation angeht so war die nicht gemeint (ich denke du meinst den Irak).
Ich meinte bewegliche Missionen und keine stationäen, weil erstere der Situation der Reise in einer Wüste doch stark ähneln, während letztere nur eine Herausforderung bieten: feinen Flugsand.
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Offline Nelly

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #110 am: 28.02.2007 | 14:38 »
Es war mir klar das du von Airborne Rangern sprichst und nicht von Waldläufern...

Ich hatte letztes Jahr ne Truppe von Paratroopern betreut darunter auch Ranger.

Ich habe deinen Post nicht angezweifelt und weis durchaus was diese Jungs am dringensten in der Wüste benötigen und wie man etwas verschickt damit es auch ohne sandigem Beigeschmack dort ankommt. Der Sand geht in jede Ritze und man muss alles doppelt und dreifach einpacken damit das Essen überhaupt genießbar dort ankommt.

Da stellt sich nämlich das nächste Problem... ;)
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Offline Coyote

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #111 am: 28.02.2007 | 20:48 »
Jap. Lösung hier lautet: Knirschen zwischen den Zähnen ignorieren und schlucken.
Wobei in modernen Zeiten zumeist ausreichend Wassr da ist um es abzuspülen. Das hilft etwas.

Aber dann weißt du sicherlich auch aus deinen Erfahrungen und Gesprächen mit den Jungens, daß die Möglichkeit wochenlang unter starker Belastung durch die Wüste zu marschieren realistisch ist und kannst in Umsetzung auf die Fantasy-Situation des Topics einschätzen, daß es möglich und auch nicht unrealitsisch ist die Rüstung anzubehalten, stimmts?!
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Offline Edorian

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #112 am: 28.02.2007 | 21:58 »
Ja Moment! Dass es möglich ist, stets eine Rüstung zu tragen, hat nie jemand bestritten. Es ist nur nichts, was man sich freiwillig antut und die Panzerung heute dürfte vom Gewicht, vom Tragekomfort und auch von der Schutzwirkung (ist schließlich nicht gegen Stiche und Hiebe geeignet) wesentlich anders ausfallen als die Plattenrüstung des hier angesprochenen Charakters. Das wurde aber auch schon vorher klargestellt. Von daher ist der Vergleich heutiger Zeiten mit fiktiven Zeiten nicht so einfach möglich.
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Offline Coyote

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #113 am: 28.02.2007 | 22:54 »
Ich rede nicht vom Körperschutz, sondern vom gesamten Marschgepäck. Je nach Zusatzausrüstungen kann das wesentlich mehr sein als die Plattenrüstung. Der Charakter muß im gegensatz zu dem Soldaten aber keine zusätzliche Ausrüstung tragen, denn die trägt zumeist sein Packpferd.
Außerdem hat der Charakter den Luxus sich auf dem Pferderücken ein Stück weit entlasten zu können, selbst wenn Reiten auf Dauer auch keine Wolkenkutsche ist.

Der Soldat hingegen geht zu Fuß und kann auch je nach Mission nicht den tag verschlafen und die Nacht zum reisen benutzen. Und dennoch gibts genug erfolgreiche Beispiele dafür, daß auch mehrwöchige Missionen unter härtesten Wüsten-Bedingungen verlustfrei und ohne Ausfälle verlaufen sind. Sicherlich waren die Soldaten danach geschlaucht, aber sie brauchten keine Rehablilitation, sondern einfach nur einige Nächte viel Schlaf und zahlreiche Duschen.

Und im Grunde sind die beiden Themen durchaus sehr gut vergleichbar. Der Krieger mit dem Rüstungsfetisch ist absolut nicht unrealistisch. Er hats hart, aber es ist realistisch.
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Offline Nelly

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #114 am: 28.02.2007 | 23:37 »
ROFL.

Die Interceptor kannst du nicht mit einer Plattenrüstung oder aber einem Lederharnisch vergleichen. Die Interceptor liegt bequem am Körper und man kann bequem in ihr schlafen, sie ist je nach Bedarf verstellbar. Bei der ist es absolut kein Problem. Ich weis das, ich hab jemanden neben mir liegen der sie regelmäßig trägt und auch darin schlafen muss und ich hab sie selbst schon getragen, Edorian hat die Interceptor ebenfalls Probegetragen.

Die Interceptor ist im Augenblick die  Body Armour des US Militärs (soviel ich weis will man sie gegen eine schwerere austauschen), und man kann das einfach nicht mit den Rüstungen des Mittelalters vergleichen. Selbst mit den Kevlar Platten ist die Body Armor noch ausgewogen und leicht.
 
Desweiteren, wenn du Pferde dabei hast, dann brauchst du Verpflegung für die Pferde, ein Pferd wird ohne Wasser mit DEM Gewicht nicht lange in der Wüste durchhalten.

Das ganze zieht einen Teufelskreis mit sich und alles in allem, hat der Charakter, vielleicht eine Überlebenschance von einer Woche. Mehr geb ich ihm nicht!

Ich hab mal drei Soldaten angeschrieben. Einer ein einfacher Paratrooper, einer ein Paratrooper und Ranger und der andere nicht nur Paratroopers, sondern auch Ranger und bei den Green Berets (also DIE Special Forces).

Wir werden ja sehen wie die Antworten voneinander abweichen und was für Unterschiede es geben wird.

Nur eines kann ich dir jetzt schon versichern, du wirst es nicht als Vorlage für das Hochfantastische "Mittelalter" nehmen können.

1. unterschiedliches Material und Ausrüstung
2. fehlende Logistik und Kavalerie im Hintergrund
3. keinerlei Technik

Die Soldaten von heute tragen Camelbags und diverse andere Wasserbehälter bei sich, die man mit denen von damals einfach nicht vergleichen kann. Der Soldat von heute hat definitiv eine größere Überlebenschance als der Kreuzritter von damals.


« Letzte Änderung: 1.03.2007 | 00:20 von Nelly »
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Offline Edorian

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #115 am: 1.03.2007 | 02:21 »
Coyote, echt, lies meinen Post noch einmal. Ich habe nicht gesagt, dass es unrealistisch ist. Das hat hier noch keiner! Nur fällt jedem auf, dass ein solches Verhalten enorme Nachteile mit sich bringt.
Und, wie von Nelly bereits erläutert, es geht mir um die Unterschiede der Rüstungen bei Material, Zweck und Gewicht. Dem Ritter steht keine Logistik hintenan, die ihn versorgt und im Notfall rausholt.
Wenn du schon das Gepäck für den Soldaten einrechnest, dann sollte dies auch beim Ritter geschehen. Seine Pferde (ich gehe von Reit- und Lastenpferd aus) müssen neben dem Klima auch mit dem Transport fertig werden. Außerdem halte ich es für unwahrscheinlich, dass der Ritter wie ein Soldat im Einsatz seine Ausrüstung gepackt hat. Im Gegenteil, der Ritter wird noch etlichen Krimskrams mitnehmen, den er nicht zwingend braucht (zumindest bei eingermaßen vernünftig gespielten Chars kommt da einiges zusammen). Seine Ausrüstung wird auch nicht so kompakt und vom Gewicht optimiert sein.
Alles in allem kann der Vergleich zu den Rangern höchstens dazu dienen, die widrigen Umstände zu verdeutlichen. Alles andere fällt flach.
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Eulenspiegel

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #116 am: 1.03.2007 | 02:59 »
Die Interceptor ist im Augenblick die  Body Armour des US Militärs (soviel ich weis will man sie gegen eine schwerere austauschen), und man kann das einfach nicht mit den Rüstungen des Mittelalters vergleichen. Selbst mit den Kevlar Platten ist die Body Armor noch ausgewogen und leicht.
In der Wüste ist weder die Bequemlichkeit noch das Gewicht problematisch.

Das Problematische in der Wüste ist das Abkühlen des Körpers. Der Körper muss schwitzen können und der Schweiß muss verdunsten können, damit die Person keine Hitzschlag bekommt.
Und da weiß ich nicht, inwieweit sich moderne Rüstungen und alte Rüstungen unterscheiden.

Nur fällt jedem auf, dass ein solches Verhalten enorme Nachteile mit sich bringt.
Ja, es bringt Nachteile mit sich, aber auch Vorteile.
Letztendlich sollte aber jeder Spieler selber entscheiden dürfen, wie sich sein SC verhält. - Realistisch ist beides.

Zitat
Dem Ritter steht keine Logistik hintenan, die ihn versorgt und im Notfall rausholt.
So wie ich es verstanden habe, hat der Ranger auch keine Logistik im Hintergrund, sondern ist nach dem Fallschirmsprung auf sich alleine gestellt.

Zitat
Wenn du schon das Gepäck für den Soldaten einrechnest, dann sollte dies auch beim Ritter geschehen. Seine Pferde (ich gehe von Reit- und Lastenpferd aus) müssen neben dem Klima auch mit dem Transport fertig werden.
Ja, ein Ritter muss eine ganze Menge tragen (auch mit Pferd).
Aber mit Pferd muss man weniger tragen als ohne Pferd. (Sonst würde man wohl auf das Pferd verzichten.)

Zitat
Im Gegenteil, der Ritter wird noch etlichen Krimskrams mitnehmen, den er nicht zwingend braucht (zumindest bei eingermaßen vernünftig gespielten Chars kommt da einiges zusammen).
Das halte ich wiederum für unrealistisch.
Wieso sollte ein Ritter auf einer beschwerliche Reise noch unnötigen Krimskrams mitnehmen? (Eine Bibel, ein Kreuz und einen Liebesbrief evtl. - Aber das fällt nicht wirklich ins Gewicht.)

Ritter sind intelligente Leute: Wenn sie wissen, dass sie eine Woche für einen Kampfeinsatz durch die Wüste müssen, dann verzichten sie auf unnötigen Krimskrams.

Ja, heutige Ranger sind mit moderneren Sachen ausgerüstet.
Ja, es gibt gewisse Unterschiede zwischen Ranger und Ritter.
Aber so riesig ist der Unterschied zum alten Ritter dann doch nicht.

Offline Salva

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #117 am: 1.03.2007 | 10:56 »
Ich hätte nie Gedacht, dass dem Thema soviel Feuer innewohnt, dass man damit noch etliche Zeit drüber diskutieren kann.

Ich weiß leider auch nicht wirklich, wie historische Kettenrüstungen mit wattiertem Waffenrock drunter (besserer Standartkreuzritter) mit heutigen Rüstungen beispielsweise vergleichbar sind, und inwiefern man heutige Armeetruppen mit ihrer Ausrüstung als Vergleich hernehmen kann.

Ich weiß jedoch, dass es sich stark von der Route unterscheidet, wie leicht und einfach man in der Wüste durchkommt. Folgt man der Karawanenstraße gibt es regelmässig und in kurzen Abständen natürliche oder künstlich angelegte Wasservorkommen, die Karawanen werden sich für die Route nicht die unwegsamste Strecke ausgesucht haben. Ebenso oft kommt es in Rollenspiel aber vor, dass Helden auf Geratewohl, evtl sogar ohne Führer aufbrechen, keine Ahnung von Wasserlöchern haben, keinerlei Wüstenerfahrung besitzen, und eine Route nehmen, die deutlich schwieriger ist.
Weiterhin ist auch die Frage, wie lange man in der Wüste reisen will und muss. Sicher hat so ein Ranger-Einsatz einen fest abgesteckten Zeitplan, ich mutmaße mal 1 oder 2 Wochen. Wüstenreisen (z.b. in der Sahara, die für meine Eingangsfrage das Wüstenvorbild war) können sich mit Kamelen oder zu Fuß doch über wesentlich größere Entfernungen und Zeiträume (eine klassische Karawanenroute von Mittelafrika her zur Mittelmeerküste brauchte z.b. durchaus mal 5 Monate) erstrecken. Die Anforderungen ans Gepäck sind also sehr stark vom Zweck der Wüstenreise abhängig, und ich möchte stark bezweifeln, dass mittelalterliche Ausrüstungsgegenstände wie heutige Ausrüstung optimiert werden konnten, z.b. in Fragen atmungsaktiv, Gewicht, Haltbarkeit etc... Auch schleppen Helden durchaus für's Überleben "unnütze" Gewichte in einem Abenteuer, so z.b. bei mir einen etwa 10 kg schweren metallgebundenen Folianten voller altertümlicher Ritualschriften (Plotrelevant). Auch Zelte (für's Überleben nachts notwendig) sind schwer und sperrig. Man kannte im Mittelalter auch keine Gaskocher (oder was heutige Soldaten im Einsatz auch immer benutzen, um ihr Essen zuzubereiten), und musste Brennmaterial mit sich führen / Kameldung einsammeln. Viele viele Unterschiede. ;)

Für einen längeren Wüstentrip sind Kamele zudem dem Pferd eindeutig vorzuziehen, da sie tausendmal besser an die Umweltbedingungen angepasst sind, und am Tag im Schnitt 40 km schaffen, und dabei durchaus um die 150 kg Gepäck tragen können. Das Pferd wäre bei einem 5 Tägigen Wüstenmarsch ohne Wasservorkommen schon mit den Vorräten nur für sich selbst voll beladen.

Da man darüber endlos diskutieren kann, möchte ich mal folgenden Themenwechsel einbringen:
Worauf muss man als Abenteurer bei Wüstenreisen achten ? Welche Anforderungen muss die Ausrüstung erfüllen, wie sollte man sich verhalten, und wie besser nicht ?

mfg Salva

Offline Nelly

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #118 am: 1.03.2007 | 11:38 »
Zitat
In der Wüste ist weder die Bequemlichkeit noch das Gewicht problematisch.


glaub mir, wenn du das Ding 12 Monate, täglich tragen musst, dann spielt das Gewicht und die Bequemlichkeit eine verdammt große Rolle. Gerade das Gewicht, den jedes Kilo das der Soldat nicht bei sich tragen muss, ist eine Erleichterung und endet in größerer Beweglichkeit.

Zitat
So wie ich es verstanden habe, hat der Ranger auch keine Logistik im Hintergrund, sondern ist nach dem Fallschirmsprung auf sich alleine gestellt.


ROFL, natürlich hat er das nicht, nein, wie käme man den darauf, da steckt nur die gesammte verdammte US Army dahinter. Der Ranger geht rein, erledigt den Auftrag und geht wieder raus. Er hat seine Männer und steht im ständigen Kontakt mit dem HQ.

Er hat nicht erst eine Jahrelange Reise hinter sich um überhaupt im Einsatzgebiet anzukommen.

Desweiteren gab es im Mittelalter keine Helikopter die mal eben rangerufen werden konnten um den Ritter und das Pferd da wieder rauszuholen.

Das sind alles Dinge die mit einbezogen werden müssen. Der Einsatz eines Rangers ist auf ein paar Stunden angesetzt. Manchmal auch für ein paar Tage, dementsprechend steckt da Vorbereitung und Logistik dahinter. Der Ranger ist genau für diesen Einsatz trainiert, der Ritter hat sich auf sein Pferd gesetzt und ist losgezogn.

Zitat
Das halte ich wiederum für unrealistisch.
Wieso sollte ein Ritter auf einer beschwerliche Reise noch unnötigen Krimskrams mitnehmen? (Eine Bibel, ein Kreuz und einen Liebesbrief evtl. - Aber das fällt nicht wirklich ins Gewicht.)

Würde ich nicht sagen. Erst mal ist der Ritter bei den Kreuzzügen nie alleine ins Abendland gezogen, da war noch ein ganzer Tross dabei. Das darf nicht vergessen werden. Was sich bei dem Tross angesammelt hat, geht auf keine Kuhaut. Der Großteil wusste doch gar nicht was ihn erwartet, sie hatten überhaupt keine Ahnung von der Wüste und dementsprechend sah auch die Ausrüstung aus. Die Ausrüstung des Soldaten kann man einfach nicht mit dem eines Ritters vergleichen.

Mal ganz davon abgesehen wieviele Verluste die bereits hatten BIS sie überhaupt angekommen sind.

Das kann man einfach nicht miteinander vergleichen.
« Letzte Änderung: 1.03.2007 | 12:12 von Nelly »
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Re: Wüstenproblem
« Antwort #119 am: 1.03.2007 | 12:10 »
Eulenspiegel, bitte nicht du auch noch! Ich habe doch, wie ich meinte, deutlich betont, dass es voll und ganz dem Spieler überlassen ist, was er seinem Char antut. Also kann er die dämliche Rüstung tragen, solange er lustig ist.  ::) Nur die Konsequenzen standen hier zur Debatte.
Zitat
Und da weiß ich nicht, inwieweit sich moderne Rüstungen und alte Rüstungen unterscheiden.
Nochmal: überleg dir doch mal, woraus heute Panzerung gemacht wird und woraus eine Stahlrüstung besteht und dann denken wir darüber nach, welche Rüstung angenehmer zu tragen sein dürfte. Ich tippe einfach mal nicht auf die Stahlrüstung mit Untergewand und Scheuerschutz.
Zitat
Ja, ein Ritter muss eine ganze Menge tragen (auch mit Pferd).
Aber mit Pferd muss man weniger tragen als ohne Pferd. (Sonst würde man wohl auf das Pferd verzichten.)
Ich wollte auch genau auf diese Belastung hinaus. Das wird da Pferd auch freuen, zumal es mit dem Wüstenklima bestimmt nicht perfekt zurecht kommt.
Zitat
Das halte ich wiederum für unrealistisch.
Wieso sollte ein Ritter auf einer beschwerliche Reise noch unnötigen Krimskrams mitnehmen? (Eine Bibel, ein Kreuz und einen Liebesbrief evtl. - Aber das fällt nicht wirklich ins Gewicht.)

Ritter sind intelligente Leute: Wenn sie wissen, dass sie eine Woche für einen Kampfeinsatz durch die Wüste müssen, dann verzichten sie auf unnötigen Krimskrams.
Deine Chars lassen alles weg, sobald es woanders hingeht? Keine Utensilien für andere Klimazonen, Festtagsgewänder oder ähnliches? Wir reden hier aber noch von Spielercharakteren, die durch die Lande ziehen, oder? Sicher kann man einiges zwischendeponieren, aber auch dann kommt der Ritter auf eine wesentlich höhere Belastung (bzw. sein Pferd) als jeder Soldat dieser heutigen Welt. Und was, wenn die Reise durch die Wüste hindurch weitergeht und man die "nutzlosen" Gegenstände nicht nachher wieder abholen kann? (wirklich unnnütze Dinge nehmen meine Chars nach Möglichkeit auch nicht mit, aber es findet sich immer etwas, was in einer speziellen Umgebung unnütz ist, woanders aber notwendig ist).

Zitat
Aber so riesig ist der Unterschied zum alten Ritter dann doch nicht.
Der war gut!  :D
Stimmt, beide haben Rüstung, beide haben Waffen, beide kämpfen. Wie konnte ich das nur übersehen?!  ::)

@ Slava: Erstmal Zustimmung.
Zweitens: Neben all den Dingen, die ich so dabei habe, würde ich in einem mittelalterlichen Fantasiesetting folgendes mitnehmen:
- einen Ortskundigen!
- viel Wasser (ein, zwei Tragetiere sollten das je nach Reisedauer schon sein)
- Brennholz (Wüsten sind nicht dafür bekannt, auch nachts warm zu sein)
- vom Führer empfohlene Kleidung, der wird schon wissen warum
- Lebensmittel, die auch dieses Klima ohne all zu großen Schaden üerstehen
- man sollte sich vorher erkundigen, wie die gröbsten sozialen Fettnäpfchen aussehen und selbstverständlich jemanden als Dolmetsche dabei haben
- Metallgegenstände sollten zumindest mit Tuch umwickelt sein, das hat man sehr schnell bei den Kreuzzügen gelernt.
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Re: Wüstenproblem
« Antwort #120 am: 1.03.2007 | 15:22 »
Also erstmal zur Aufklärung, denn hier sind Mißverständnisse im Raum und die verzerren meine Aussage:
Ich rede nicht von den üblichen Missionen eines modernen Kommandotrupps, wie man sie im Fernsehen sieht.
Ich rede von Operationen wie der Special Reconnaissance während Desert Storm gegen die mobilen Scud-Launcher durch eine JSOC (Joint Special Operations Command) die unter anderem 1st SFOD-Delta und SAS Leute enthielt.
Einige Elemente waren über 20 Tage hinter den feindlichen Linien. Sicherlich gab es Versorgungsabwürfe, aber 'die geballte Macht der USA' steht hinter den feindlichenLinien erst dann zur Verfügung, wenn es keine feindlichen Linien mehr gibt.
Deswegen heißen diese Missionen ja auch Special Operations, weil sie eben nicht im eigenen Land stattfinden, sondern abgeschnitten von der Standard-Versorgung in Feindesland.

Gerade dein Green Beret wird dir einiges darüber erzählen können. Und die allgemeinen Informationen sind nicht mal Classified, geschweige denn Confidential oder Secret (Stufen der Geheimhaltung). Informierte Leute wissen, daß die echten Special Forces (dem Namen nach; Ranger, Delta's, SEAL's und USMC Force Recon sind Special Operations Forces, eine Einheit heißt jedoch einfach Special Forces) weniger in Special Reconnaissance oder Direct Action Missionen eingesetzt werden als vielmehr für Foreign Intenal Defense (die berühmten), Civil Affairs, Psychological Warfare und Unconventional Warfare Missionen.
Grund ist das Missionsprofil der SF. Für Direct Action und Special Reconnaissance Missionen sind Green Berets einfach zu wertvoll, denn deren Ausbildung zielt in einen anderen Bereich. Da nimmt man eben die beinahe mythologischen 1st Special Forces Operational Detachment Delta - Troopers, nicht weniger msagenumwobene SEALS’s, 75th Ranger  oder USMC Force Recon (sozusagen in aufsteigender Rehenfolge was die Größe der gesamten Truppe angeht).

Zurück zum Thema:
Ich rede nicht allein von der Körperpanzerung. Wieviel Gewicht macht die aus? Wieviel Prozent der Gesamtbelastung bei einer Ausrüstung für eine dreiwöchige Special Reconnaissance hinter den feindlichen Linien macht die aus? 5%? 6%?
Ich rede von der Gesamtbelastung an Ausrüstung, Waffen, Proviant und missionsspezifischem erät für eine solche Mission. Die Jungs tragen auf ihrem Rücken allen beinahe so viel Gepäck, wie eine Fantasy-Rüstung laut einschlägiger Regelwerke wiegt (wenn wir von einem Volldose mal absehen). Und die tragen sie auch in Wüstenregionen für Wochen mit sich herum, weil sie müssen.
Der logistische Apparat dahinter spielt bei solchen Missionen wie gesagt keine Rolle, weil er nicht eingreifen kann, es sei den die Truppe wurde einen Evac anfordern, was aber ein Scheitern der Mission bedeuten würde, sofern sie covert oder clandestine ist, was logischerweise die meisten dieser Missionen sind.

Demgegenüber steht der Krieger, der nur seine Rüstung trägt und Pferde oder Kamale dabei hat. Klar braucht er viel Wasser, aber er kann es auch transportieren und muß es nicht selbst tragen. Selbst wenn er sein eigenes Pferd noch als Packtier verwendet und zu Fuß geht ist er noch im Vorteil.
Aber was ich eigentlich sagen will ist das folgende:
Wenn es erwiesen ist, daß ein moderner Soldat mit einer Belastung von 75+ Kilogramm noch voll einsatzfähig über einen längeren Zeitraum bleiben kann, dann sollte das für einen ebenfalls nicht untrainierten Krieger auch möglich sein.
Damit komme ich zu Edorians ‚Konsequenzen’: Wenn ausreichend Wasser (mit erhöhtem Bedarf für den Char) vorhanden ist sollten die Konsequenzen tragbar sein. Es ist unangenehm, weil der Sand sich einschlecht, aber es ist offensichtlich machbar auch nach zwei Wochen auch einem Überraschungsangriff noch effizient zu begegnen, wie das reale Beispiel belegt. Also keine signifikante Abnahme der Leistungsfähigkeit.

Zitat
ROFL, natürlich hat er das nicht, nein, wie käme man den darauf, da steckt nur die gesammte verdammte US Army dahinter. Der Ranger geht rein, erledigt den Auftrag und geht wieder raus. Er hat seine Männer und steht im ständigen Kontakt mit dem HQ.
Dazu muß ich noch Stellung beziehen, denn es beinhaltet geradezu gefährlichen Unsinn.
Ob die US Army ‚dahinter steht’ oder nicht ist bei Special Reconnaissance Missionen ab einem Meter hinter der Grenze egal, denn covert oder clandestine bedeutet, daß der Feind nichts von der Mission erfahren darf. Also wird es keine Unterstützung geben, denn Unterstützung bedeutet, daß der Feind von der Mission erfährt. Da gibt es Abweichungen (beispielsweise wenn die Mission die Scud-Launcher zum Ziel hat und die Schläge nach Markierung von Taktischen Bombern ausgeführt werden), aber wenn die Position des Trupps bekannt wird ist er üblicherweise tierisch am Arsch.
Deswegen ist auch das mit dem Funkkontakt Humbug. Bei kleinen, cqb-Missionen (Häuserkampf) oder ähnlichen Direct Action Missionen mit einem Zeitrahmen von Stunden oder Tagen oder bei Missionen größerer Einheiten in Feindesgebiet, wo HQ und Support mit im Einsatzgebiet sind, ist das sicherlich kein großes Problem, aber davon spreche ich nicht.

Frag deine Companeros und frag sie auch nach den allgemeinen Infos, die sie dir über covert oder clandestine ops geben dürfen. Dann wirst du mehr erfahren.
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Offline Nelly

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #121 am: 1.03.2007 | 15:53 »
Zitat
Ich rede nicht von den üblichen Missionen (....)

Nicht von den üblichen Missionen? Bleib mal auf dem Teppich! Die wenigsten Leute haben überhaupt Ahnung davon, also wirf nicht etwas in den Raum mit dem die wenigsten etwas anfangen können.

Zitat
Dazu muß ich noch Stellung beziehen, denn es beinhaltet geradezu gefährlichen Unsinn.

Nein tut es nicht, denn wie du bereits festgestellt hast, sprechen wir von zwei vollkommen unterschiedlichen Dingen. Ich rede nämlich von den "normalen" Missionen.

Du kannst den heutigen Soldaten, und auch keinen Ranger, Seal oder Green Beret und auch keinen Recon Marine nicht mit dem Ritter von damals vergleichen, alleine schon das Material miteinander vergleichen zu wollen ist absoluter Humbug. Ein Pferd geht dir nach ein paar Tagen ein, alleine weil es schon die Umgebung nicht gewohnt ist. Die Ausrüstung des Soldaten ist direkt auf die Wüste abgestimmt, die Ausrüstung des Ritters eben nicht!

Die Soldaten von heute werden eingeflogen, der Ritter von damals konnte froh sein ÜBERHAUPT in der Wüste anzukommen. Überleg dir doch alleine schon mal wieviele tausende Leute gebraucht wurden um so einen Zug auf die Beine zu stellen. Da wurden zum Teil ganze Haushalte mitgeschleppt, die hygienischen Bedingungen, Krankheiten und andere Umstände.

Einen Kreuzzug von damals mit dem von heute zu vergleichen muss in die Hose gehen, und selbst wenn die Soldaten hinter den Linien abgeschnitten sind, so haben sie immer noch größere Überlebenschancen als die von damals.

Wieso sind die Kreuzzüge denn so in die Hose gegangen? Wieso sind denn tausende und abertausende einfach so überrannt worden?

Wenn der Ritter sein Reittier verliert ist er der Wüste ausgeliefert, der Soldat von heute hat die passende Ausrüstung auf dem Buckel, das hatte der Ritter nicht!

Ich weigere mich geradezu einen Ritter von damals mit einem Soldaten von heute gleichzustellen, das funktioniert einfach nicht. Sie mügen vielleicht das gleiche Gewicht bei und an sich tragen, jedoch unterscheidet sich die Art und Weise.

Alleine schon deswegen da die Pferde der Ritter der Wüste überhaupt nicht gewachsen waren.
« Letzte Änderung: 1.03.2007 | 16:29 von Nelly »
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Offline Grey Ice

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #122 am: 1.03.2007 | 15:58 »
Zurück zum Thema:
Ich rede von der Gesamtbelastung an Ausrüstung, Waffen, Proviant und missionsspezifischem erät für eine solche Mission. Die Jungs tragen auf ihrem Rücken allen beinahe so viel Gepäck, wie eine Fantasy-Rüstung laut einschlägiger Regelwerke wiegt (wenn wir von einem Volldose mal absehen). Und die tragen sie auch in Wüstenregionen für Wochen mit sich herum, weil sie müssen.

Demgegenüber steht der Krieger, der nur seine Rüstung trägt und Pferde oder Kamale dabei hat. Klar braucht er viel Wasser, aber er kann es auch transportieren und muß es nicht selbst tragen. Selbst wenn er sein eigenes Pferd noch als Packtier verwendet und zu Fuß geht ist er noch im Vorteil.

Gewichtstechnisch hast du sicher recht. Wenn man jedoch von der Ausrüstung ausgeht, sieht die Sache imho anders aus. Der Force-Recon-Marine benutzt als Kleidung/Körperpanzerung Ausrüstung, die mit den modernsten technischen Mitteln für optimale Verhältnisse in dieser Gegend sorgt. Seine Ausrüstung ist ebenfalls so ausgelegt, das er sie, trotz des hohen Gewichtes, alleine ohne Probleme tragen kann.
Der Krieger trägt ein Kettenhemd, welches den Druck nicht wie ein ergonomisch geformter Marschrucksack möglichst sanft an die Träger weitergibt, sondern durch einen gefütterten Gambeson gedämpft wird, um sowohl Schutzwirkung, wie auch Komfort zu gewährleisten. Das Ding wiegt nicht viel, macht aber bei 40+Grad Celsius im Schatten und kein Schatten weit und breit mächtig viel Spaß.

Aber was ich eigentlich sagen will ist das folgende:
Wenn es erwiesen ist, daß ein moderner Soldat mit einer Belastung von 75+ Kilogramm noch voll einsatzfähig über einen längeren Zeitraum bleiben kann, dann sollte das für einen ebenfalls nicht untrainierten Krieger auch möglich sein.

Einige Bekannte haben auch erzählt, mit wieviel kg Gepäck die da unterwegs waren. Die Leute waren damals keine wirklichen Monster, und ich habe sie beim LARP auch nicht gerade lächeln, bei entsprechenden Temperaturen und Ausrüstung.


Wenn ausreichend Wasser (mit erhöhtem Bedarf für den Char) vorhanden ist sollten die Konsequenzen tragbar sein. Es ist unangenehm, weil der Sand sich einschlecht, aber es ist offensichtlich machbar auch nach zwei Wochen auch einem Überraschungsangriff noch effizient zu begegnen, wie das reale Beispiel belegt. Also keine signifikante Abnahme der Leistungsfähigkeit.

Wie gesagt, gib dem Recon-Marine eine gefütterte Winterjacke mit, und laß ihn laufen. Leg ihm anstatt 75 kg lieber 30 kg in einem schicken, 30'er-Jahre-Leder-Schultornister auf, und schauen wir nochmal. Imho läuft dann weder der Delta-Trooper, noch der SEAL, noch der Recon-Marine, oder das SAS-Mitglied 2 Wochen durch die Wüste, wenn man ihn nicht an den Tropf hängt.

EDIT: Ein Ritter, der Jahrzehnte langes zielgerichtetes Training bekommen hat, kann mit seiner Vollplatte, die imho nicht mehr wie die 75 kg wiegen dürfte, nach einem Sturz vom Pferd nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen, sondern lagen wie eine Schidlkröte hilflos auf dem Boden.
« Letzte Änderung: 1.03.2007 | 16:02 von Grey Ice »

Offline Nelly

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #123 am: 1.03.2007 | 16:07 »
Grey Ice: dem stimme ich voll und ganz zu :d
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Offline Coyote

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Re: Wüstenproblem
« Antwort #124 am: 1.03.2007 | 16:34 »
Wer zum Henker redet von einem Scheiß Kreuzzug?
Ich denke das Thema dreht sich um eine kleine Abenteurerdruppe in einer Fantasy-Wüste und um einen Krieger, der seine Rüstung anbehalten will.
Und ich rede von Belastung Nelly. B-e-l-a-s-t-u-n-g. Nicht Materialvergleich, nciht relative Tödlichkeit, nicht quantenmechanische Auswirkungen, sondern reine Belastung. Also Traglast, Durchhaltevermögen, Kondition und Gewicht des Gesamtgepäcks.

Was deine anderen Aussagen angeht stelle ich mal in Frage wer hier frei dreht.
Ich versuche dir sachlich zu begegnen, weil Kritik an meinen Umgangsformen manchmal durchaus begründet ist, aber du begegnest mir mit beständiger Feindseligkeit und ich bitte dich zunächst vor deiner eigenen Tür zu kehren, bevor du dir die Frechheit erlaubst gleich in meinem Wohnzimmer Staub wischen zu wollen.
Ich schrieb:
Zitat
Es gibt zahlreiche Beispiele von Ranger-Missionen (also eher langfristige Operationen) in der Wüste,
Damit habe ich zwar nicht auf covert ops hingeweisen, aber das Wörtchen 'langfristig' bietet einen Hinweis für das, was ich meinte.
Außerdem hast du nicht gefragt, sondern gleich angefangen über die Rüstungs-Thematik zu schreiben.
Ich werfe dir schließlich auch nicht vor, daß du nur mit dem Halbwissen eines Zivilisten argumentierst, denn Soldaten mögen ja deine Freunde sein, aber du bist es nicht. Und als Zivilist bekommt man eben nur einen Teilenblick, weil es viel zu viele Minutiae wären um sie einem Außestehenden vollumfänglich zu vermitteln.
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