glaub mir, wenn du das Ding 12 Monate, täglich tragen musst, dann spielt das Gewicht und die Bequemlichkeit eine verdammt große Rolle.
Ich gehe mal davon aus, dass in der Wüste die gleiche Gravitation herrscht, wie im gemäßigtem Klima.
Und da der Ritter gewichtstechnisch keine Probleme hatte, seine Rüstung für mehrere Monate in Europa zu tragen, dürfte er diese Probleme auch nicht in der Wüste haben:
Wenn mir x kg in Europa nicht zu schwer sind, dann sind mir x kg auch in der Wüste nicht zu schwer.
Das Problem, dass in der Wüste auftritt, kann also nicht das Gewicht sein, sondern muss etwas anderes sein. - Und dieses andere Problem ist sehr wahrscheinlich ein evtl. Hitzestau.
ROFL, natürlich hat er das nicht, nein, wie käme man den darauf, da steckt nur die gesammte verdammte US Army dahinter. Der Ranger geht rein, erledigt den Auftrag und geht wieder raus. Er hat seine Männer und steht im ständigen Kontakt mit dem HQ.
Na toll. Das man sich über Funk beschweren kann, hilft natürlich extrem, wenn man langsam einen Hitzekoller bekommt. Wenn sich die Wärme unter der Rüstung zusammenstaut.
Ja, die Leute stehen im ständigen Kontakt mit ihrem HQ. Und wie hilft ihnen das jetzt, um mit der Hitze fertig zu werden? Kann man neuerdings Kühlmittel durch Funkgeräte versenden?
Wird die Rüstung kühler, wenn man nur lang genug ins Funkgerät flucht?
Wird die Ausrüstung vielleicht leichter, wenn ich ein Funkgerät dabei habe? (Wohl eher das Gegenteil.)
Sorry, ich sehe nicht wirklich, wie einem die Logistik dabei helfen kann, in der Wüste zu überleben. (Es sei denn, man hat regelmäßig Versorgungsabwürfe von Wasser hinter den feindlichen Linien. - Aber dann würde ich mir keine Sorgen um die Wüste machen, sondern um die menschlichen Gegner, die den Fallschirmabwurf früher oder später mitbekommen.)
Er hat nicht erst eine Jahrelange Reise hinter sich um überhaupt im Einsatzgebiet anzukommen.
Ja,
bevor er mit dem Fallschirm abspringt, hat er eine Logistik im Hintergrund.
Aber sobald er abgesprungen ist, kann er sich nicht mehr auf die Logistik verlassen. Ab diesem Zeitpunkt ist er auf sich alleine gestellt.
Sobald er erstmal in der Wüste ist, kann er sich nicht darauf verlassen, dass ihm täglich jemand Frischwasser vorbei bringt.
Ja, es steckt eine Menge Logistik dahinter,
bevor er die Wüste betritt.
Aber in diesem Thread geht es ja nicht um "Wie bereite ich eine Wüstenreise vor?"
In diesem Thread geht es um "Wie verhalte ich mich in der Wüste?" Und da hilft dir die Logistik nicht, da sie nich existent ist. (Außer halt, du bekommst auch während der Mission regelmäßig Wassernachschub, was ich aber für unwahrscheinlich halte.)
Desweiteren gab es im Mittelalter keine Helikopter die mal eben rangerufen werden konnten um den Ritter und das Pferd da wieder rauszuholen.
Ja, aber bevor die Helikopter herbeigerufen werden, vergehen sicherlich 2-3 Wochen, in denen die Ranger auch ohne Helikopter klarkommen.
Würde ich nicht sagen. Erst mal ist der Ritter bei den Kreuzzügen nie alleine ins Abendland gezogen, da war noch ein ganzer Tross dabei. Das darf nicht vergessen werden.
Ja, bei einem Tross hat man ja noch weniger das Problem:
Der Ritter trägt die Rüstung und der Tross trägt die Ausrüstung.
Ich bin da aber eher von der klassischen Heldengruppe ausgegangen:
2-3 Kämpferchars und 2-3 Nichtkämpferchars. - Und dort tragen die Kämpferchars ihre Ausrüstung in der Regel selber. (Aber das ist für meine Argumentation eigentlich auch irrelevant. Von mir aus können wir auch davon ausgehen, dass die Heldengruppe einen Tross dabei hat, der ihre Ausrüstung trägt.)
Mal ganz davon abgesehen wieviele Verluste die bereits hatten BIS sie überhaupt angekommen sind.
Keine Ahnung.
Aber falls es viele Verluste vor der Wüste gab, lässt das den Schluss zu, dass "Ritterrüstung tragen" eines der geringsten Probleme bei einer Reise war.
überleg dir doch mal, woraus heute Panzerung gemacht wird und woraus eine Stahlrüstung besteht und dann denken wir darüber nach, welche Rüstung angenehmer zu tragen sein dürfte. Ich tippe einfach mal nicht auf die Stahlrüstung mit Untergewand und Scheuerschutz.
Ja klar sind Ritterrüstungen unangenehmer zu tragen als moderne Rüstungen.
Deswegen haben haben Ritterrüstungen wahrscheinlich auch einen hohen Behinderungswert. (Um mal in DSA Termini zu sprechen: Eine Ritterrüstung hat BE 10, während ich einer Kevlar-Weste BE 2 geben würde.)
Der behinderungswert einer Rüstung ist aber etwas, was
immer zum tragen kommt. Es ist etwas, an das sich der Ritter gewöhnt hat.
1) Ich habe schon mal Wattierter Waffenrock + Kettenhemd getragen. Und so unbequem ist das ganze nicht.
2) Ein Ritter hat das Zeug in Europa ohne Probleme getragen.
Aber wie ich bereits im letzten Post erläuterte: Es geht NICHT darum, ob eine Rüstung bequem ist oder nicht. Es geht darum, ob sie den speziellen Anforderungen von Hitze und Sand gerecht wird.
Und da ist zumindest ein Wattierter Waffenrock sehr wärmeisolierend. (Die Frage ist halt nur, ob Schweiß bei einem Wattierten Waffenropck leichter verdunsten kann als bei modernen Westen. - Aber um das zu beantworten müsste ich wissen, aus welchem Material moderne Rüstungen bestehen. - Ich würde auf Kevlar tippen, bin mir da aber nicht sicher.)
Deine Chars lassen alles weg, sobald es woanders hingeht? Keine Utensilien für andere Klimazonen, Festtagsgewänder oder ähnliches? Wir reden hier aber noch von Spielercharakteren, die durch die Lande ziehen, oder?
Kommt darauf an:
Wenn ich durch eine unwirtliche Gegend reise und keinen Tross dabei habe, lasse ich meine Festtagsgewänder zu Hause.
Hey, wenn ich eine Fahrradtour durch Europa mache, nehme ich auch keine Festtagsklamotten mit.
Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass eine Wüstenreise um einiges beschwerlicher ist, als eine Europareise, würde ich also noch weniger mitnehmen.
Klar, wenn ich eine Kutsche zur Verfügung habe und jeden Abend in einer Gaststätte oder einem Fluss übernachten kann, würde ich auch Festtagsgewänder mitnehmen. - Wenn ich aber plötzlich zu Fuß unterwegs sein muss, (weil mein Auto zum Beispiel eine Reifenpanne hatte und die Gegend so unwirtlich ist, dass kein anderes Auto vorbeikommt), dann lasse ich meine ganzen überflüssigen Sachen im Auto und mache mich nur mit Kompass, Feldflasche und den nötigsten Utensilien auf den Weg zur nächsten Zivilisation. Den Rest lasse ich im Auto und hoffe, dass es nciht geklaut wird.
Und jetzt gehe ich mal davon aus, dass mein Ritter sich in dieser Beziehung ähnlich intelligent verhält: Er hat zwar kein Auto, aber lässt seine überflüssigen Sachen auch zurück, wenn er plötzlich durch das Outback oder eine andere Wüste marschieren muss. (Ich marschiere ohne Koffer und Festtagsgewänder durch die Outbacks, wieso sollte es mein Ritter anders halten?)
Sicher kann man einiges zwischendeponieren, aber auch dann kommt der Ritter auf eine wesentlich höhere Belastung (bzw. sein Pferd) als jeder Soldat dieser heutigen Welt. Und was, wenn die Reise durch die Wüste hindurch weitergeht und man die "nutzlosen" Gegenstände nicht nachher wieder abholen kann?
Wollen wir mal sehen:
Eine Standard Infanterie Einheit schleppt so ca. 20 kg pro Mann mit sich herum. (Splitterschutzweste, 1x Wechselkleidung, 1 Sturmgewehr, Munition, Kochgeschirr, Proviant für ein Tag)
Bei einer Spezialmission dürften dann noch einiges mehr dazukommen:
Funkgerät, Kompass, Spezialgerät, Proviant für 10 Tage, Wasser für 10 Tage)
Sehen wir uns mal an, was so ein Ritter mit sich herumschleppt:
Wattierter Waffenrock/Scheuerschutz, Kettenhemd, 1 Schwert, 1 Schild (evtl.), Kochgeschirr Proviant für 10 Tage, Wasser für 10 Tage, Spezialgerät (z.B. Folianten, Ring der Vernichtung etc.)
Der Soldat muss seine 20-30 kg am Mann tragen.
Der Ritter hat ein Pferd oder Kamel, dem er den Großteil aufbürden kann.
Letztendlich muss also auch der Ritter nur 20 kg am Mann tragen.
Stimmt, beide haben Rüstung, beide haben Waffen, beide kämpfen. Wie konnte ich das nur übersehen?!
Nein:
- Beide haben Vollkörperrüstungen, die eng am Körper liegen.
- Beide sind einige Wochen unterwegs, bevor die nächste Frischwasserversorgung kommt.
- Beide sind körperlich fit.
- Beide tragen etwa 20 kg am Mann.
Ob sie Waffen haben oder kämpfen können ist irrelevant. Wir besprechen hier ja schließlich nicht Kampftaktiken gegen menschliche Gegner, sondern Taktiken gegen die Hitze als Gegner.