Sind euere Charaktere von Beruf Scraver oder Hawkwood Adliger.. oder gibt es auch welche die vielleicht Bäcker, Waffenschmied oder Polizist sind?
Da muss man unterscheiden:
Adlige haben grundsätzlich keinen Beruf, das wäre nicht standesgemäß. Sie werden von ihrem Grundbesitz ernährt. Aber: Die großen Adelshäuser erwarten von einem jungen Adligen mindestens eine "Tour of Duty", bevor er einen Titel erwerben und ein Erbe antreten kann. Das bedeutet regelmäßig diplomatischer oder militärischer (Offiziers-) Dienst für das Haus.
Wer ein Erbe zu erwarten oder bereits geerbt hat, kann sich danach dem Müßiggang hingeben. Wer aber seine Stellung im Haus verbessern will, oder ohne Erbe ausgehen würde, muss sich für sein Haus hervortun, durch Wahrnehmung politischer oder militärischer Ämter. Wer noch nicht einmal für ein solches Amt in Frage kommt, kann versuchen, bei der Kirche unterzukommen und Priester zu werden. Händler in einer Gilde zu werden, würde sozialen Abstieg bedeuten - nur völlig verarmte und verzweifelte Adlige würden diesen Weg gehen.
Viele Berufe werden im Dienste eines Adelshauses von Freien oder Leibeigenen ausgeführt. Soldaten und Polizisten niederer bis mittlerer Dienstgrade, Leibwachen, Köche und Hofdiener wären typische Beispiele. Bei vielen Berufen gibt es einen Konflikt zwischen der Liga und den Adelshäusern - jedes Adelshaus legt beispielsweise Wert auf eigene Waffenschmieden und Raumschiffwerften, die Gilden würden dagegen gerne eine vollständige Monopolstellung erlangen. Haus Decados geht dabei am weitesten und unterhält auf bestimmten Berufsfeldern hauseigene Kartelle in Konkurrenz zu den Gilden.
Gildenmitglieder haben per Definition einen Beruf erlernt, und üben diesen in der Gilde aus. Für viele Berufsfelder beanspruchen die Gilden Monopole, die mit allen Milteln verteidigt werden. Also: "Sternfahrer" ist kein Beruf, aber "Raumschiffnavigator" ist ein Beruf, auf dessen Ausübung die Gilde der Sternfahrer ein Monopol hat. Neben den fünf großen Gilden gibt es noch kleinere Gilden, die nur zum Teil Mitglied der Liga sind. Das Bäckerhandwerk könnte zum Beispiel auf jeder Welt eine eigene, lokale Gilde bilden. Waffenschmiede bilden zum Teil eigene Gilden (oder Familienunternehmen) oder stehen im Dienst von Adelshäusern, die Herstellung von fortschrittlichen Blasterwaffen unterliegt aber dem Monopol der Engineers.
Daneben gibt es noch
freie Berufe, die keinem Gildenmonopol unterliegen (hier widerspreche ich Enkidi), sondern von Freien ohne Gildenmitgliedschaft wahrgenommen werden. Typisches Beispiel wäre vielerorts der Einzelhandel. Bei manchen Berufen ist die vollständige Durchsetzung des Gildenmonopols kaum möglich - so gibt es etwa freie Söldnerarmeen in Konkurrenz zur Gewerkschaft, oder Artefaktjäger außerhalb der Scraversgilde.
Manche
Priester sind nicht nur Feld-, Wald- und Wiesenprediger, sondern üben für die Kirche, ihre Gemeinde oder ihre Sekte eine bestimmte Funktion aus - als Archivar, Schreiber, Lehrer, Inquisitor, Schatzmeister, Glaubenskrieger etc. Manche Bischöfe herrschen auch über Land, das im Eigentum der Kirche steht, genau wie ein adliger Fürst über sein Lehen.
Leibeigene sind Bauern oder niedere Diener. Um ein Handwerk erlernen zu können, benötigen sie die Erlaubnis ihres Lehnsherren, in eine Gilde können sie als Unfreie nicht eintreten (einen außerordentlich talentierten Unfreien würde eine Gilde vielleicht freikaufen, um ihn aufzunehmen und auszubilden - das dürfte aber eine seltene Ausnahme darstellen).