Nach Jackie Brown, der vielleicht sein bester Film war, ist Quentin Tarantino völlig im Genre-Kino der 70er stecken geblieben. Aber wo Kill Bill, seine Bruce Lee Kung-Fu Hommage, noch über weite Strecken unterhaltsam war, ist bei Death Proof leider nichts zu retten. Nicht einmal Tarantino's Fertigkeit in der Produzierung von originellen und verschachtelten Dialogen oder seine genial verdrehten Erzählstrukturen funktionieren in dieser Bad Girl Muscle-Car Grindhouse Hommage.
Der Regisseur ist so damit beschäftigt seine Vorbilder zu zitieren, daß er offenbar nicht bemerkt wie ihm der Film entgleitet. Auch die komischen Schnitte und Bildkratzer reichen nicht aus, um einen ins verrauchte Bahnhofskino zu versetzen, denn hier hat man es mit keinem Original, sondern mit einem schwachen Rip-off zu tun.
Death Proof ist eine Verschwendung von Zeit, Geld und vor allem Talent, mit dem der Regisseur eigentlich reichlich beschenkt ist. Einzig der Soundtrack ist gewohnt solide ausgesucht. Tarantino's große Vorbilder John Ford oder Sergio Leone hätten sich jedenfalls lieber ein lebenslängliches Drehverbot verordnet, als so einen Mist abzuliefern.
Läuft in der Rubrik: Anschauen und danach sofort vergessen oder besser erst gar nicht ansehen und stattdessen lieber gleich Fluchtpunkt San Francisco oder Bullit angucken - das sind richtig gute Filme, die aber schon zu ihrer Zeit weit über dem üblichen Grindhousekram standen.