Schauspielerlegende Lee wurde nach meiner Meinung im HdR 'betrogen', da die starken Szenen, wo das Auenland wegen Saruman fast vor die Hunde geht, nicht realisiert wurden. Klar war das nur ein Nebenstrang, aber ich fand diesen Teil der Erzählung nie unwichtig. Schade, das Jackson die Befreiung des Auenlandes wohl für zu antiklimatisch hielt - dabei hatten sie das Shire schon so schön aufgebaut.
Star Wars von '77 war mithin die erste echte Space Opera, die im Kino lief. Eigentlich waschechte High-Fantasy, aber im Gewand von softer SF. Fand den ersten eigentlich immer am stärksten, weil da der Sense of Wonder und die Frische noch am größten sind.
Zurück zum goldenen Kompass: Ich habe mich in meinem ersten Post schon nicht positiv geäußert und nach ein paar Tagen kommt mir der Film noch schaler vor. Er sieht schön aus, aber das Drehbuch passte mal wieder auf eine Briefmarke. Ich verstehe nicht, warum Fantasy immer so sein muß? Warum immer der kleinste gemeinsame Nenner? Aber natürlich, wie konnte ich nur so naiv sein, hier geht es ja, in erster Linie, um das Scheffeln von viel Kohle und dazu müssen sich ja möglichst viele Leute den Kram angucken. Dann investiere ich noch etwas Geld in Stars, knalle ordentlich CGI rein (damit man wenigstens sagen kann: Der Film war ja nicht ganz so toll, aber die Technik einfach traumhaft) und rühre die Werbetrommel (angedeutete Religionskritik, über die, seien wir mal ehrlich, Benny in Rom lauthals lacht wenn die Tür zu ist, macht sich auch mal ganz gut) und schon habe ich die berechtige Hoffnung auf einen Blockbuster-Hit. Jedem sei sein Erfolg gegönnt, aber was soll das Getue um den goldenen Kompass? Nicht nur das hier das Rad nicht neu erfunden wurde, sondern es ist eigentlich bunt angemalte aber insgesamt recht schwache Fantasy, die nicht weiter der Rede wert ist.
Das die Bücher besser, da komplexer und härter, sind will ich gerne glauben, aber insgesamt trifft das Ganze schlicht meinen Geschmack nicht.