Autor Thema: Das schönste Linux!  (Gelesen 9465 mal)

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Offline Jens

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Das schönste Linux!
« am: 30.01.2007 | 16:32 »
Hallo Linuxfreunde

ich sitze hier an meinem WinXP-Schleppi an dem mich seit etwa 2 Jahren stört, dass er nur mit WinXP läuft. Oder besser laufen soll. Aber das kriegt man sicher in den Griff, Verschiedene Linuxdistributionen haben inzwischen wohl auch viele Treiber angesammelt.

Und deswegen begebe ich mich nun auf die Suche und bisher bietet sich mir ein Dschungel dar: Ubuntu, KDE, OpenBSD, SuSe und was ich sonst noch alles für Linux halte, liefen mir bisher immer als Namen über den Weg, hier und da mit einem Bild (danke an Bitpicker mit diesem 3D Ding btw.), mal auch ohne. Jetzt würde mich mal knallhart interessieren: von den ganzen verschiedenen Linuxversionen, welche ist die schönste? Nicht nur im Sinn von Kompatibilität sondern auch vom Design her? Natürlich meine ich damit auch, dass Designs erweiterbar/austauschbar sind und wie viele "Themes" es sozusagen für die Dinger gibt. Ich brauche was schickes, was elegantes, was kompatibles. Keine niedrigen Anforderungen (vielleicht) aber ich denke, Linux kriegt das hin.

Also wo finde ich Bilder, welches empfiehlt ihr und was ist kompatibel zu einem Notebook das "nur unter XP läuft"?

Viele Grüße


Jens, ein langjähriger und nicht mehr ganz so begeisterter Windowsuser...

Offline kirilow

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #1 am: 30.01.2007 | 16:43 »
Lieber Jens,

zwar bin ich kein wahrer Linux-Experte, doch soviel kann ich auch schon verraten:

der Look von Linux hängt nur bedingt mit der Distribution zusammen. Alles was man an graphischer Oberfläche zu sehen bekommt ist eigentlich x, worauf wiederum die Arbeitsumgebungen (bekannt: Gnome, KDE) aufsetzen. Für diese gibt dann diverse skins, die allerlei wiúnderbaren Zauber möglich machen. Dies sollte eigentlich unter jeden Linuxdistribution funktionieren.

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit ubuntu gemacht, eine Debian-ähnliche Dist. Was mir hier besonders zusagte ist das Package-Management, das ein wirklich einfaches (wirklich! einfacher als bei Windows) Installieren neuer Komponenten erlaubt.

Wie gnome aussehen kann ist zum Beispiel hier http://www.gnome-look.org/ zu betrachten.

Beste Grüße
kirilow
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Offline Bitpicker

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #2 am: 30.01.2007 | 16:47 »
Es gibt keine echten Designunterschiede zwischen Linuxen, es gibt nur unterschiedliche Voreinstellungen. Ubuntu z.B. kommt mit Gnome, Kubuntu mit KDE als Oberfläche daher, aber beide Oberflächen lassen sich schmerzlos im jeweils anderen *buntu nachinstallieren. Es gibt auch noch eine Menge weiterer Oberflächen. Ich könnte dich mit Screenshots von Enlightenment, XFce , Metisse (hast du ja schon gesehen), Beryl und fvwm zuschustern, und du würdest kaum vermuten, dass alle Screenshots auf demselben System entstanden sind. Du hast also immer die freie Auswahl.

Was die Kompatibilität zur Hardware angeht, die kannst du nur testen. Diese Aufkleber besagen ja eigentlich nur, dass das Gerät damals WinXP konnte (und nicht nur Win2000 oder Win 98); eigentlich bloß heiße Luft. Was wahrscheinlich nicht geht, ist ein eingebautes Modem, weil in Notebooks meistens Winmodems verbaut wurden, die mit anderen Systemen nicht klappen. Wenn ein WLAN corhanden ist, kann das klappen, muss aber nicht, undbraucht wahrscheinlich einiges Gefrickel. Alles andere funktioniert mit recht hoher Wahrscheinlichkeit.

Kompatibilität zu Windows existiert nicht. Es gibt Tricks, aber keine echte Kompatibilität. Die wollen wir auch nicht haben, sonst würden Windows-Viren auch unter Linux klappen. Man kann dual-booten, also beide Systeme auf der Platte halten, und man kann virtuelle Maschinen benutzen, auf denen das andere OS im Fenster läuft. Unter Linux gibt es Wine, mit dem manche Windows-Anwendungen wie Linux-Anwendungen funktionieren, unter Windows gibt es Cygwin für die Gegenrichtung. Aber das ist nur was für Frickelfreunde.

Testen kannst du das grundsätzlich mit Live CDs. Sowohl Ubuntu / Kubuntu als auch Knoppix liegen (neben Myriaden anderer Linuxe) als bootfähige CDs vor, mit denen du testen kannst, was in deinem System funktioniert und was nicht. Dem installierten System passiert dabei nichts.

BSD ist übrigens nicht Linux, sondern ein anderes Unix-Derivat. PC-BSD ist dabei auch anwenderfreundlich genug, um eine Alternative zu Linux darzustellen.

Robin
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Offline Andreas

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #3 am: 30.01.2007 | 16:51 »



BSD ist übrigens nicht Linux, sondern ein anderes Unix-Derivat. PC-BSD ist dabei auch anwenderfreundlich genug, um eine Alternative zu Linux darzustellen.


Hast du da gerade mal ein paar Links (möglichst in Deutsch wegen Müdigkeit) wo man (ich) sich (mir) das mal ansehen kann?
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Offline Jens

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #4 am: 30.01.2007 | 16:55 »
Okaaay, also ich hol mir ein Linux, das mein System laufen lässt und dafür hol ich mir dann eine Oberfläche, die separat schick aussieht. Okay, schuster mich aber ruhig mit Bildern verschiedener... äh... "Aufsätze" zu, ich will ja auch was fürs Auge :)

Aber Modem nutze ich im Grunde nicht mehr (früher, als ich viel unterwegs war und nicht jeder eine DSL-Leitung hatte...) und WLAN wird bei mir über eine PCMCIA-Karte geregelt. Dürfte also reichen. Deshalb will ich mir mal ansehen was so an "Styles" vorhanden ist. Die kann man einfach so draufpacken und aktivieren oder muss man neustarten?

Offline kirilow

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #5 am: 30.01.2007 | 16:59 »
Die kann man einfach so draufpacken und aktivieren oder muss man neustarten?
einfach draufpacken, (evtl. bin hier nicht ganz sicher) x neustarten (nicht den Rechner!).

Grüße
kirilow
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Offline Haukrinn

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #6 am: 30.01.2007 | 17:24 »
Hast du da gerade mal ein paar Links (möglichst in Deutsch wegen Müdigkeit) wo man (ich) sich (mir) das mal ansehen kann?

Wikipedia-Seite (deutsch)
Offizielle PC BSD Seite (englisch)

Das schöne an PC-BSD ist, dass es auch sofort als VMWare-Image angeboten wird. Da kann man schnell mal ohne Installation reinschnuppern ('ne Live CD gibt es meines Wissens nach nicht).

Okaaay, also ich hol mir ein Linux, das mein System laufen lässt und dafür hol ich mir dann eine Oberfläche, die separat schick aussieht.

Genau, einfach mal alle Pakete installieren, in denen das Wort Windowmanager vorkommt...  >;D

Okay, schuster mich aber ruhig mit Bildern verschiedener... äh... "Aufsätze" zu, ich will ja auch was fürs Auge :)

Sowas faules aber auch!  ;D

Wie wär's mit KDE, oder Gnome, oder Beryl, oder Looking Glass, oder Metisse?

Die kann man einfach so draufpacken und aktivieren oder muss man neustarten?

Genau, einfach über den entsprechden Paketmanager (Yast2 bei SuSE, synaptic bei Debian und Ubuntu, etc.) installieren. Neu starten musst Du nicht, ausloggen reicht, um den window manager zu wechseln. Bei den 3D-Desktops solltest Du aber beachten, dass Du auf jeden Fall einen entsprechenden Graka-Treiber installierst.
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Offline Wodisch

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #7 am: 30.01.2007 | 17:25 »
Von den meisten Linux-Distributionen gibt es Live-Systeme, ebenso von den diversen BSD-Unixen.
Das kannst Du also alles ohne Installation testen, insbesondere ist das für die WLAN-PCMCIA-Karte und die Graphikkarte wichtig.
Die Linuxe werden Dir andere raten (obwohl ich mir an Deiner Stelle mal DamnSmallLinux und FeatherLinux ansehen würde).

Und für die BSDs:
- OliveBSD ist eine OpenBSD Live-CD Version
- PC-BSD ist eine besonders Endanwenderfreundliche FreeBSD-Version
- FreeSBIE ist eine FreeBSD Live-CD Version
- NetBSD gibt es aktuell im Magazin Free/X als Live-CD
« Letzte Änderung: 30.01.2007 | 17:28 von Wodisch »

Offline Bitpicker

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #8 am: 30.01.2007 | 17:40 »
@ Korvin: zu sehen gibt's da nicht viel; die Oberfläche von PC-BSD ist KDE. Das Paketmanagement ähnelt dem von Ubuntu. Die Unterschiede stecken unter der Haube, Laufwerke werden anders angesprochen, es wird noch mehr Wert auf Sicherheit gelegt, es gibt andere Treiber und andere freie Lizenzmodelle. Die Anlaufstelle für PC-BSD ist www.pcbsd.org, aber in Englisch.

@ Jens: Linux ist zunächst einmal nur ein Kernel. Streng genommen müste man, um die Situation mit Windows zu vergleichen, sagen dass die Datei ntoskrnl.exe (oder wie die heißt) Windows ist, alles andere ist Zusatz.

Dieser Linux-Kernel ist kompatibel zu Unix, weshalb Unix-Programme darauf laufen können. Viel länger, als es Linux gibt, gibt es das GNU-Projekt (GNU = Gnu's Not Unix), welches seinerzeit und bis heute Software-Pendants zu kostenpflichtigen Unix-Programmen entwickelt hat, und aus diesem Produkt stammt auch die GPL (Gnu Public License) die als Lizenz für viele Linux-Programme benutzt wird. Das meiste von dem, womit du als Linux-Benutzer tagtäglich arbeitest, müsste also eigentlich GNU und nicht Linux heißen. Wer es ganz genau sagen will, spricht daher von GNU/Linux.

Unter Linux ist für die Darstellung grafischer Inhalte ein Server zuständig, der X-Server. Davon gibt es mehrere, aber darum musst du dich nicht kümmern. Auf diesem Server können verschiedenste Fenstermanager eingesetzt werden, die die tatsächlichen Routinen zur darstellung von Fenstern enthalten. Jede Distribution bringt mindestens einen davon mit. KDE und Gnome sind sogenannte Desktop Environments, nicht bloß Fenstermanager. Gnome enthält z.B. den Fenstermanager Metacity, kann aber auch z.B. Beryl stattdessen verwenden. Das ist alles ziemlich verwirrend, wenn man von Windows kommt, wo alles unter dem Begriff 'Betriebssystem' zusammengelumpt wird. Für MS ist ja sogar ein Browser Bestandteil des Betriebssystems.

Du kannst dir mal die Screenshots auf dieser Seite zu Gemüte führen: http://gentoo-wiki.com/Index:Screenshots

Weil das ein Gentoo-Wiki ist, handelt es sich in allen Fällen um Gentoo Linux, das ist die Distribution, die ich auch einsetze. Diese Distribution hat ihre Vorteile, ist aber nicht für Einsteiger zu empfehlen, ebensowenig für Leute, die ihren Computer benutzen wollen, aber nicht gerne daran herumfrickeln. Es gibt aber keinen Grund, warum ein Ubuntu oder ein Suse oder was auch immer nicht genauso aussehen sollte. Selbst PC-BSD kann genau so aussehen.

Mehr Screenshots, als du dir anschauen willst, findest du auch unter http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?t=36122

Das sind die verschiedensten Linux-Distributionen, meistens steht dabei, was wie gemacht wurde.

Normalerweise benutzt du einen grafischen Login-Manager, der dir auch die verschiedenen installierten Oberflächen zur Auswahl gibt, du kannst also je nach Lust und Laune entscheiden, welche du heute einsetzen willst. Du kannst sogar Elemente aus den verschiedenen Oberflächen miteinander kombinieren, ich kann z.B. den KDE-Kicker (entspricht der Startleiste in Windows) in XFce starten, und das, obwohl ich eigentlich gar kein lauffähiges KDE installiert habe, sondern nur die Grundbibliotheken.

Was WLAN angeht, ich würde mal nach dem Modell deines WLAN-Adapters und Linux googeln, das kann nämlich durchaus problematisch sein.

Übrigens können die Styles auch innerhalb eines Fenstermanagers geändert werden. Mein XFce hat zum Beispiel eine Liste von ca. 90 Sets von Fensterdekorationen, die zum Teil sehr unterschiedlich ausfallen. Einen Einblick in die Möglichkeiten gibt z.B. www.kde-look.org.

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #9 am: 30.01.2007 | 17:57 »
danke für den ausführlichen Post :D

Mal zu denen, die ich mir aus deinen obigen Links angesehen habe:

In GNOME kann man da für jedes Fenster einzeln die Transparenz einstellen? Oder sind die alle normalisiert? Grade sowas interessiert mich, ich brauch zwar jetzt kein Ding, das mir wie ein Würfel von Desktop zu Desktop scrollt (hab ich schon für die Tabs im Firefox ausprobiert und sieht nicht so toll aus) aber so kleine, nette Effekte wären schon was :) Natürlich alles abschaltbar.

Looking Glass hat jetzt wieder sooo viele Effekte die ich gar nicht brauche... Metisse im Grunde auch, dass war das, was du letztens vorgestellt hast, oder? Alles schon sehr interessant. Gibts auch was, was sich total von Windows abhebt? Jetzt mal außer der Konsole ;)

Werd ich sicher noch sehen.

Und die Sache mit dem "Betriebssystem != Oberfläche versteh ich gut. Irgendwie ist das wie mit DSA-Spielern die mir sagen "Ich spiel DSA" wie mit Windowsnutzern die sagen "Ich habe Windows"... da sollte man einiges trennen. Grundprinzip hab ich aber verstanden, ich setze einige freie Programme ja auch vermehrt ein, OpenOpffice, GIMP und viele kleine Tools zum Beispiel. Laufen die auf einem UNIX Kern besser?

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #10 am: 30.01.2007 | 18:06 »
In GNOME kann man da für jedes Fenster einzeln die Transparenz einstellen? Oder sind die alle normalisiert?
Wenn du die Möglichkeit zur Fenstertransparenz aktvierst, dann ist die für jedes Fenster einzeln einstellbar.
Zitat
Grade sowas interessiert mich, ich brauch zwar jetzt kein Ding, das mir wie ein Würfel von Desktop zu Desktop scrollt (hab ich schon für die Tabs im Firefox ausprobiert und sieht nicht so toll aus) aber so kleine, nette Effekte wären schon was :) Natürlich alles abschaltbar.
Das war auch mein Problem: Sieht gut aus, ein, zwei Funktionen sind nützlich, aber der Rest ist Schnick-schnack, den ich nicht wirklich brauche. Deswegen hab ich bei mir den 3D-Desktop wieder rausgeschmissen.
Zitat
Gibts auch was, was sich total von Windows abhebt? Jetzt mal außer der Konsole ;)
Kommt drauf an, was du darunter verstehst. Bei XFce oder Blackbox/Fluxbox sind einige Konzepte schon anders...
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Offline Jens

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #11 am: 30.01.2007 | 18:15 »
*rumgoogle*
XFce oder Blackbox/Fluxbox
*weitergoogle*

Mal sehen. ich meine sowas, was irgendwie am Konzept Desktopsymbole/Startschaltfläche vorbeigeht und trotzdem funktioniert und gut ist. Ideen, was das sein könnte, hab ich keine aber andere Leute bestimmt ;)

Offline Bitpicker

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #12 am: 30.01.2007 | 18:29 »
Ratpoison kommt mir ziemlich anders vor. Es gibt auch so einen 3D-Ansatz, bei dem man sich wirklich in einem virtuellen Raum bewegt, die Fenster sind wie Bilder in einem Museum ohne Wände; aber das habe ich nur als Screenshot gesehen. Aber die Oberflächen, die sich in der Verwendungsmetapher ganz gravierend von Windows unterscheiden, sind eher was für Befehlszeilenfreunde, die mal ein grafisches Programm benutzen wollen.

Ansonsten sind die Unterschiede nicht visuell, sondern befinden sich unter der Haube. Die Linuxversionen der genannten Programme laufen unter Linux definitiv nicht schlechter als unter Windows, aber das liegt vor allem an dem unterliegenden System.

Ich denke, jeder Windows-Benutzer kennt das: es gibt Aufgaben, bei denen man das System besser nicht anfasst, sondern es werkeln lässt. Eine CD brennen, ein Komplettbackup fahren, umfangreiche Filter in der Bild- oder Videobearbeitung berechnen lassen, komplexe Dateien ausdrucken... Wenn man während solcher Vorgänge Fenster verkleinern oder vergrößern will, Programme starten oder gar benutzen will, kann das zu fiesen Problemen führen, angefangen von sich nicht aufbauenden Desktops bis hin zu Programmabstürzen.

Unter Linux gibt es das nicht. Während ich das hier schreibe, kompiliert eine Konsole gerade Beryl und zugehörige Programme. Ich könnte jetzt auch gleichzeitig eine CD aus dem Netz ziehen, eine weitere brennen, mein System-Backup starten, Gimp einen Bildfilter berechnen lassen und ein Dokument ausdrucken. natürlich würde das System insgesamt ein wenig langsamer, aber normales Weiterarbeiten ist möglich. Das habe ich mir inzwischen so angewöhnt, dass ich den WinXP-Rechner im Büro durch vergleichbare Ansprüche andauernd in die Knie zwinge.

Ach ja, und das alles findet bei 768 MB RAM locker im RAM statt, meine Auslagerungsdatei tut im Grunde nie was, außer ich habe zahlreiche große Undo-Schritte in der Bildbearbeitung.

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Offline Jens

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #13 am: 30.01.2007 | 19:24 »
Sowas relativiert sich, wenn man in Windows fast schon im Herzschlagrhythmus  STRG+S drückt ;) Da gehen die Änderungen ja meist verloren.
EDIT: bei GIMP bleiben sie aber. Das ist cool :) Mal sehen ob das bei OO auch so ist... argh ich nutze diese Programme zu selten. Das meistgenutzte Programm heißt Firefox, direkt nach Thunderbird ;)
Bei mir sinds nur 512 MB von denen auch noch 32 bis 128 für Grafik abgehen... aber ich denke das reicht. *überleg*
« Letzte Änderung: 30.01.2007 | 19:28 von Jens »

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #14 am: 30.01.2007 | 22:04 »
Heretischer Einwurf: Wie wäre es einfach mit einem alternativen Shell für Windows?

Offline Haukrinn

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #15 am: 30.01.2007 | 22:23 »
Wie die hier? Das macht schon Laune, aber die Performanz bei Festplattenzugriffen und beim X-Server ist unter aller Sau.
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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #16 am: 31.01.2007 | 00:11 »
512 MB reichen durchaus. Von meinen 768 MB sind nach dem Start des Systems und der grafischen Oberfläche (XFce) noch 690 MB frei...

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Offline Jens

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #17 am: 31.01.2007 | 01:47 »
Heretischer Einwurf: Wie wäre es einfach mit einem alternativen Shell für Windows?
Sehr heretisch und weiiit an der Themenvorgabe vorbei ;) Mich interessieren ja grade die Features und so von Unix/GNU & co. Dass ich umsteigen will, kommt nicht von ungefähr, sobald ich Gothic 2 durchgespielt hab, kommt mir ein Linux auf die Platte. Aber okay, ich bin da noch am Anfang... ;)

Allerdings wenn du mir für die Zeit einige Tools für Transparenz von Fenstern oder Fensterrahmen nennen kannst, wär das schon schön. Ich spiel sooo gern mit meinem Desktop aber das ist dann ein anderer Thread.

@Bitpicker: und das geht auch wirklich erst in die Auslagerung, wenn der RAM voll ist? Hier ist meine Auslagerungsdatei zu jedem Zeitpunkt etwa zu 300 MB voll... und dabei wird mir auch angezigt, dass der RAM zu 373 MB voll ist... wie ist denn die Speicherverwaltung bei einem Standardkernel?

Offline Bitpicker

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #18 am: 31.01.2007 | 08:11 »
Ich habe einen Systemmonitor namens gkrellm2; der zeigt unter anderem die Auslastung von RAM und Auslagerung an. Während ich dies tippe, befinde ich mich in Beryl (dem 3D-Desktop), den ich gestern Abend noch mal eingerichtet habe. Der ist sowieso schon RAM-intensiver als XFce. Neben gkrellm2 läuft ein Terminal (quasi 'DOS-Box'), ROX (sozusagen die Startleiste und der Desktop mit Icons , Hintergrundbild usw.), der Firefox, Gimp und Krita, wobei letzteres Programm ein KDE-Programm ist, was bedeutet, dass auch die KDE-Laufzeitumgebung nachgeladen werden musste.

Gkrellm2 zeigt mir dabei an, dass von 757 für Programme zur Verfügung stehenden MB RAM ca. 550 MB RAM noch frei sind und von 977 MB Auslagerung nichts benutzt wird.

Es gibt kleine Slider in der Anzeige für freies RAM, die anzeigen, wie viel von diesem RAM als Cache oder Puffer benutzt wird; die gehen z.B. auf volle Auslastung, wenn man puffer-intensive Anwendungen wie CD-Brennen oder Backups laufen lässt, die große Datenmengen im RAM ablegen. Aber selbst wenn ein Backup gestartet ist, das den gesamten freien RAM-Platz als Puffer benutzt, und ich starte anschließend einen CD-Brennvorgang, der auch Puffer will, verteilt das System den freien RAM-Platz sofort gleichmäßig an beide Anwendungen und es wird immer noch nichts ausgelagert. Starte ich weitere Programme, werden die Puffer verkleinert. Außer zahlreichen oder großen Undo-Schritten bringt wirklich nichts das System zum Auslagern.

Frag mich aber nicht, wie die Speicherverwaltung sich technisch unterscheidet... Sie ist eben einfach haushoch überlegen. Ein Unterschied, denich kenne, besteht darin, dass Anwendungen, die auf den gleichen Bibliotheken basieren, auch wirklich die gleiche, einmal geladene Bibliothek benutzen. Das ist bei Windows meist nicht so, weil sehr weite Teile der Programme eben nicht auf öffentlichen Bibliotheken beruhen. Wenn du z.B. MS Word mehrmals startest, nimmt jede Instanz große Mengen an RAM ein. Wenn ich Open Office Writer mehrmals starte, nehmen weitere Instanzen nach der ersten kaum noch RAM ein.

Es gibt Tools, die dir genau sagen können, wie viel RAM eine Anwendung zusammen mit ihren Bibliotheken einnimmt. Wenn ich ein solches Tool nacheinander auf die verschiedenen Writer-Instanzen loslasse, zählt das Tool jedes Mal alle Bibliotheken mit, obwohl sie nur einmal geladen sind. Wenn ich diese Werte addiere, komme ich irgendwann rechnerisch leicht auf mehr verbrauchtes, physikalisches RAM, als überhaupt installiert ist. Und es wird immer noch nichts ausgelagert, weil der Löwenanteil davon doppelt und dreifach gezählt wurde, aber in Wirklichkeit nur einmal gebraucht wird.

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #19 am: 31.01.2007 | 08:28 »
@Haukrinn
Da es für mich so klang, als störte Jens nur der Look dachte ich halt an sowas wie BlackBox4Win, GeoShell oder LiteStep. Halt eine Alternative zum Windows-Shell explorer.exe. Erst im Nachhinein fiel mir ein, dass er Informatik oder so studiert (oder irre ich da?) und wohl eher in die Kategorie Highend-Informatiker fällt. ;)

Aber natürlich gäbe es natürlich noch die Alternative Virtuelles OS. Was mich mal wieder daran erinnert, dass ich noch mal Amiga OS virtuell installieren wollte. ;D

Offline Haukrinn

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #20 am: 31.01.2007 | 08:52 »
Frag mich aber nicht, wie die Speicherverwaltung sich technisch unterscheidet... Sie ist eben einfach haushoch überlegen.

IMHO (meine Betriebssystemvorlesung ist schon so lange her) ist der große Unterschied der, das Linux alles, was an freiem RAM da ist, als Cache benutzt, um so wenig wie möglich auf die Festplatte zugreifen zu müssen. Desweiteren lagert Linux nur Prozesse in den Swap-Bereich aus, wenn dies wirklich unbedingt nötig ist (weil der "echte" Hauptspeicher ausgeht). Windows dagegen verschiebt gerne mal alles, was an Prozessen gerade inaktiv ist, in die Auslagerungsdatei. Das hemmt natürlich gewaltig die Performance, kann aber beim Ausführen von Anwendungen, die sehr viel Speicher allokieren und deallokieren (MS Office zum Beispiel, oder so ziemlich jedes aktuelle Spiel) durchaus sinnvoll sein.

Ein Unterschied, denich kenne, besteht darin, dass Anwendungen, die auf den gleichen Bibliotheken basieren, auch wirklich die gleiche, einmal geladene Bibliothek benutzen. Das ist bei Windows meist nicht so, weil sehr weite Teile der Programme eben nicht auf öffentlichen Bibliotheken beruhen.

Solange dlls benutzt werden, kann das auch unter Windows sehr wohl so sein. Das Problem ist eher meist, daß die meisten Programme unter Windows davon ausgehen, daß außer den Betriebssystem-DLLs keine Bibliotheken vorhanden sind, liefern die ihre eigenen DLLs mit, oft in leicht unterschiedlichen Subversionen. Dann backen natürlich alle ihre eigenen Brötchen. Wenn Du aber beispielsweise unter Windows einmal die GTK+ Runtime installiert hast, dann nutzen alle GTK-Programme (GIMP, Dia, Inkscape, Stanis Python Editor, usw.) diese auch gemeinsam - wie bei Linux halt.

Umgekehrt wird ebenso ein Schuh draus. Wenn Du kommerzielle Pakete unter Linux installierst, dann sind die meist statisch gelinkt, damit sie unter einem Großteil der verschiedenen Distributionen überhaupt funktionieren können. Diese Applikationen verwenden dann keine dynamischen Bibliotheken des Betriebssystems und fressen dementsprechend viel Speicher. (Einfach mal Matlab für Linux ausprobieren, das kann das besonders gut...  ;D)

Wenn du z.B. MS Word mehrmals startest, nimmt jede Instanz große Mengen an RAM ein. Wenn ich Open Office Writer mehrmals starte, nehmen weitere Instanzen nach der ersten kaum noch RAM ein.

Das liegt aber wohl eher an der schlechten Software. OpenOffice unter win32 frisst in der ersten Instanz auch viel Speicher und in weiteren nicht mehr.
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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #21 am: 31.01.2007 | 09:56 »
@ Haukrinn: das mit den DLLs meinte ich mit 'ist bei Windows meist nicht so'. Bei Windows ist das meiste nicht offen; wenn Entwickler X eine Bibliothek auf den Markt wirft, heißt das nicht, dass Entwickler Y sie auch benutzen kann und darf. Also erfindet jeder das Rad neu, und der eigentliche Sinn der DLLs ist weitgehend dahin. Der Fehler liegt eher im Konzept als im Betriebssystem als solchem. Der anteil an tatsächlich dynamischen Programmteilen ist eben deutlich geringer als bei Linux.

Das mit den statisch verlinkten Programmen stimmt auch, ist aber unter Linux eher die Ausnahme als die Regel. Quelloffenheit ist eben ein großer Vorteil.

Was übrigens die 3D-Desktops angeht: auf youtube.com gibt es Berge von Videos zu Compiz und Beryl, die viel besser als ein Screenshot darstellen, was möglich ist. Ich empfehle besonders die Beam und Burn-Effekte für Fenster. Bei mir fackelt inzwischen auch jedes Fenster mit starker Rauchentwicklung ab, sobald ich es schließe.

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« Letzte Änderung: 31.01.2007 | 10:04 von Bitpicker »
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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #22 am: 31.01.2007 | 11:33 »
Das ist halt lapidar gesagt, der Unterschied zwischen Hobby und Kommerz. Wenn ich mein Geld damit verdienen will, geht es natürlich nicht, dass ich meine Leistungen kostenlos feil biete. Das widerspräche dem Ökonomischen Prinzip, das nun mal unsere Gesellschaft dominiert.

Offline Haukrinn

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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #23 am: 31.01.2007 | 11:44 »
Stellt sich nur die Frage, warum die Gewinne in den Bereichen Support und Consulting heutzutage viel höher liegen als bei der Entwicklung von Standardsoftware?  ;)
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Re: Das schönste Linux!
« Antwort #24 am: 31.01.2007 | 13:37 »
Ich teste gerade eine Open Source Lösung für die Warenwirtschaft unserer Firma. Das Ding kostet zunächst auch erst mal nix, lediglich der Service kostet. Und bei dem, was wir für unsere aktuelle proprietäre Lösung an Service bezahlen, macht das einen riesigen Batzen aus.

Es gibt auch Leute, die Star Office kaufen. Irgend einen Grund muss das haben...

Robin
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