Falsch.
Es ist total scheißegal, ob du einen Krieger der Akademie hastunichgesehen für 20GP oder, sagen wir, einen Botenreiter für 0GP erschaffst.
Richtig, du hast das Hauptproblem durchschaut. Um sich einen möglichst effizienten Kämpfer zu machen, greift man nicht etwa zum Krieger oder zum Schwertgesellen. Man nimmt etwas billiges, besonders beliebt war da der Fasarer Gladiator, der nur 2 GP kostete.
Um das nachvollziehen zu können braucht man etwas mehr Hintergrundwissen.
- Eigenschaften sind bei der Generierung sehr billig und später sehr teuer. Man sollte daher immer 100 GP auf die Eigenschaften verteilen und nach möglichkeit noch Boni durch Rassen und Vorteile einsacken. Wir Konzentrieren uns natürlich auf die wichtigen Eigenschaften wie Kraft und Konstitution.
- Man braucht nicht viele Kampftalente, eines gemaxt reicht schon (vielleicht noch etwas waffenlos). Am ratsamsten ist Hiebwaffen. Es ist universell einsetzbar, kostet keine Aktivierungskosten und hat gute eBE und auch akzeptable Waffen (Brabakbengel für den Anfang etwa). Daher ist der Krieger nicht ideal, weil sein Professionspaket mit vielen teuren Kampftalenten zugemüllt ist. Der Vorteil von Hiebwaffen ist, dass man sich bei Waffenverlust schnell ne neue Waffe organisieren kann. Und ein Streitkolben ist von den Werten her schon mal sehr gut.
- Vorteile werden häufig überschätzt, besonders solche wie Zäher Hund. Sind im wesentlichen zu teuer, als dass sie sich lohnen. Begabungen und Akademische Ausbildung lohnen sich auch nicht sehr, wenn man nur eine Waffe maxt. Letztere bringt zudem nur bei der Generierung was, kann man sich also sparen. Vorteile kann man sich wählen, welche die Kraft erhöhen. Das ist noch am sinnvollsten.
- SF werden auch überschätzt. Eigentlich braucht man nur Wuchtschlag und Finte zum Kämpfen. Vielleicht noch Kampfreflexe, aber das wars echt schon. Viele Manöver funktionieren einfach nicht richtig (Niederwerfen, Schildspalter) oder sind zu riskant und nur in besonderen Situationen einsetzbar (Hammerschlag). Daher ist auch der Schwertgeselle keine gute Wahl, weil er mit verbilligten SF zugemüllt wird, die er größtenteils nicht braucht. Was man allerdings immer erwägen kann ist Beidhändiger Kampf 2. Das kriegt aber keine Profession wirklich verbilligt.
Das führt zur Schlussfolgerung:
Da die GP begrenzt sind, muss man sie effizient ausgeben. Das heisst möglichst wenig überflüssges Zeug, Eigenschaften möglichst hoch. Das heisst schon mal billige Professionen.
Was ist die Ursache dessen?
Das angestrebte gleiche Niveau der Charaktere. Vorweg: DSA ist nicht gebalanced, das ist eigentlich auch nur D&D, wenn ich mir bekannte Systeme reflektiere.
Im DSA ist eine Gleichmächtigkeit mit einer Grenze von 110 GP nicht erreichbar. Das liegt einfach an der Unausgewogenheit des Systems und der Möglichkeit alles zu lernen für jeden Charakter.
Im DSA soll jedoch der Krieger die mächtigste Kämpferprofession sein, das ist er aber nicht, wie ich oben schon aufgezeigt habe. Wer einen mächtigen Kämpfer spielen will, nimmt keine Kriegerprofession.
Ein Lösungsansatz dafür kann nur sein:
Splats sind umsonst zu erwerben. Der Krieger kostet 0 GP, ebenso wie der Bettler. Der Krieger ist mächtiger als der Bettler, aber das soll er auch sein, denn er war auf einer Akademie und hat nicht nur Pech im Leben gehabt. Der Krieger ist stärker, daher muss man dem Bettler nicht über die 110 GP Grenze künstlich Ausgleichsvorteile zuschanzen.
Naja, das löst nicht alle Probleme, aber zumindest ein Hauptproblem.