Autor Thema: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??  (Gelesen 168741 mal)

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Eulenspiegel

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #875 am: 11.12.2007 | 12:27 »
Ja, die großen Kampagnen gefallen mir auch nicht so gut: Phileasson und G7 finde ich beide eher mittelmäßig. (Keine Ahnung, ob das am SL liegt oder am Abenteuer selber.)

Aber die Simalya-Trilogie und sehr viele Einzelabenteuer fand ich klasse.

Cthulhu hat auch viele tolle Abenteuer. - Allerdings sind dort die SCs noch schwächer als bei DSA. Wenn die SCs bei Cthulhu so stark wären wie bei DSA, dann würden sehr viele Cthulhu-Abenteuer auch keinen Spaß mehr machen. (Oder gar so wie bei D&D: Wenn sich der SC durch gegnerische Mi-Go Horden schlachtet, dann will irgendwie keine Horror-Stimmung aufkommen. - Es ist für ein Horror-Abenteuer nunmal unerlässlich, dass die SCs schwach sind.)

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #876 am: 11.12.2007 | 12:40 »
Aber JdG soll zum Beispiel besser sein.
Nein, definitiv nicht.

Zitat
Und die neuen Regionalbände haben immer einige Seiten mit vielen Abenteuerideen, die man verwursten kann.
Sind aber immer noch bezüglich Abenteueraufhänger im Text teilweise etwas arm.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #877 am: 11.12.2007 | 12:43 »
G7 finde ich beide eher mittelmäßig. )
(
Dann hat der SL sie verbessert und die Simyala fand ich sehr schlecht, sehr sehr schlecht.

Zitat
Es ist für ein Horror-Abenteuer nunmal unerlässlich, dass die SCs schwach sind.
Hängt vom Stil ab und worauf der Horror beruht, Opfer sind schwächer, Jäger/Slayer nicht notwendigerweise
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline bolverk

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #878 am: 11.12.2007 | 13:21 »
[...]Aber JdG soll zum Beispiel besser sein. Oder die ganzen kleinen Abenteuerbände zu der Regionalöbänden.
Ich glaube nicht, das es Malicant hier um einzelne Abenteuer ging, sondern um die generelle Qualität vieler (der meisten?) DSA Abenteuer, oder die Art auf welche man in den größeren Abenteuern und Kampagnen als Spieler oft zur Nebenfigur verdammt wird, und dabei zusehen darf wie die NSC Meisterpersonen die Welt verändern.

Und die neuen Regionalbände haben immer einige Seiten mit vielen Abenteuerideen, die man verwursten kann. Und ob man nun die offiziellen Metaplot-Abenteuer nimmt, die kleineren unabhängigen Abenteuer oder die offizielle Geschichtschreibung völlig verläßt, bleibt ja der Gruppe überlassen.
Ja, nur sind AbenteuerIDEEN eben genau das: Ideen. Da liegt es wieder beim SL der diese Ideen ausarbeitet, ob die Abenteuer interressant werden, nicht an den DSA Autoren.


Den größten Spaß habe ich mit Detektiv- und Mystery-Abenteuern wie es sie bei Midgard gibt (Smaskrifter, Richter Di z.B.) oder auch mit Cthulhu-Abenteuern.

Oder die Enemy-Within-Kampagne von Warhammer, die ich grad als Spieler erlebe macht mir Spaß.
Cthulhu hat auch viele tolle Abenteuer.
Shadowrun hat auch ganz tolle Abernteuer und Kampagnen... und Earthdawn auch und...
Ach Moment, wir waren ja bei DSA.
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Offline Malicant

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #879 am: 11.12.2007 | 13:41 »
Zitat
Allerdings gebich Dir den Tip, mal den DSA-Spielleiter zu wechseln -und vielleicht beizeiten noch ne Captopril nehmen, das senkt den Blutdruck
Ich hatte mehr als einen SL. Ist für mich immer das selbe gewesen. Ich bin einfach nicht DSA Kompatibel.

Zitat
Also die Art von Abenteuern, die du da schilderst und die dir reichen würden bei mir das große Gähnen verursachen. Sowas fand ich vor 20 Jahren mal toll.
Ähm, dir ist aber schon aufgefallen (offensichtlich nicht), dass ich keine Abenteuer, sondern lediglich Episoden aus diesen beschrieben habe, oder? :) Fast schon so, als wenn wir etwas mehr tun würden, als uns totzuwürfeln.

Mir reicht es schon, wenn man als Spieler eine zentrale Rolle in der Geschichte hat und wenn es dann zu Kämpfen kommt, sollten diese a) schnell und b) ruhig auch mal cineastisch sein. Oder zumindest heroisch. Aber DSA wird wohl nie so werden, weil die Stammkundschaft nunmal eine eher... gemütliche ist, sag ich mal. Nicht schlimm, jeder Spielertyp braucht seine Niesche.

[Nachtrag]
Xen'drik ist übrigens kein Extrem. Es ist lediglich ein dichter Dschungel voller alter Ruinen in dem die Raum/Zeit nach einem Krieg der Riesen gegen die Träume völlig durcheinander geraten ist. Das nennt man "Fantasy".  ;D
« Letzte Änderung: 11.12.2007 | 13:56 von Malicant »
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Offline Xemides

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #880 am: 11.12.2007 | 14:12 »
Ja, nur sind AbenteuerIDEEN eben genau das: Ideen. Da liegt es wieder beim SL der diese Ideen ausarbeitet, ob die Abenteuer interressant werden, nicht an den DSA Autoren.

Nunja, Karawanenspuren, Bazargeschichten, Konquestadores etc. sind fertige Abenteuer.

Die Ideen sind nur in den Regionalbänden, und da will ich auch keine fertigen Abenteuer drinne haben. Dafür sind die Anthologien da.


Shadowrun hat auch ganz tolle Abernteuer und Kampagnen... und Earthdawn auch und...
Ach Moment, wir waren ja bei DSA.

Wir haben aber nicht zuerst andere Systeme ins Spiel gebracht. Wenn aber schon DnD genannt wird, warum dann nicht andere ?

DnD ist für mich immer das andere Extrem zu DSA. Deshalb finde ich es hilfreich, auch andere Beispiele heranzuziehen.
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Offline Malicant

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #881 am: 11.12.2007 | 14:27 »
Wenn D&D das andere Extrem zu DSA ist, was ist dann das erste Extrem?

Und warum immer Extrem? D&D ist in den Regeln bestenfalls komplett anders als DSA, aber es ist kein EXTREM. Die Skala hört da nicht auf.
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Offline Jens

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #882 am: 11.12.2007 | 14:41 »
Da hast du allerdings recht. Allerdings bringt uns das vergleichen auch nicht so sonderlich weiter. Da will jemand Action und DSA, wie kann man ihm helfen?

@Simyala: bezeichne das nicht als gut, das spiel ich grade (morgen gehts weiter) und selbst unserer SL blutet das Herz, weil sie all unsere genialen Ideen völlig mit Skripten torpedieren muss :'(
Das ist soooo frustrierend "Nee die anderen waren wieder schneller, aber Hilfe meiner tollen NSCe könnt ihrs reißen!"... :puke:

Offline bolverk

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #883 am: 11.12.2007 | 14:44 »
Das klingt seltsam vertraut...
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Offline Xemides

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #884 am: 11.12.2007 | 15:05 »
In vielen Diskussionen, egal in welchem Forum, erscheinen mir DSA und DnD als Gegensätze, als zwei Seiten einer Medaille. Wenn es darum geht, die schlechten Seiten DSAs darzustellen, wird sehr oft DnD als Positivbeispiel herangezogen. Das get über Regeln bs zu Abenteuern und Spielstilen. Deshlab wirken beide Systeme auf mich wie links und rechts Außen.

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Offline Malicant

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #885 am: 11.12.2007 | 17:32 »
Man muss gar nicht D&D verwenden, um die schlechten Seiten von DSA hervorzuheben. DSA macht das schon allein ganz gut.

DSA hat in meinen Augen nur eine Chance zu einem gescheiten, runden Spiel, wenn die Regeln auf Einfachheit und Schnelligkeit getrimmt werden. Aber solche Regeln werden forallem in Deutschland kaum Freunde finden, weil sie ja so anders sind. Unvertraut. Gar fremd. Und wie kann etwas gut sein, wenn es nicht über-kompliziert ist? Wie kann es Flair haben, wenn ich nicht 20 verschieden Regeln für Schwerter hab? Ein Flammberg muss ja dafinitiv anders sein von den Regeln als ein Zweihänder oder Claymore. Und wie kann man Rollenspiel haben, wenn man auf seinem Charakterbogen keine Werte für Viehzucht und Bierbrauen und Wetterkunde hat? Undenkbar.

Die Welt kann man wohl tatsächlich kaum ändern. Die allgemeine Spielerschaft hat wohl Spass dran an einer Geschichte teilzuhaben, die Anderen widerfährt, ist ja auch OK so. Aber wer tatsächlich mal selbst was machen will als Charakter, die Welt mitgestalten aus der ersten Reihe, der sollte wohl am besten ein anderes Spiel suchen. Oder sich ne Lobotomie verpassen lassen ;D

Fazit: wie wird DSA besser? Weniger Regeln, einfache Regeln, die auch Neueinsteiger Verstehen und nicht nur die Geeks der alten edition zum Sabbern bringen. Ansonsten alles beim alten lassen. Aventurien wäre nicht mehr Aventurien, wenn Spieler zu tragenden Figuren werden könnten.  >;D
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Eulenspiegel

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #886 am: 11.12.2007 | 17:44 »
DSA hat in meinen Augen nur eine Chance zu einem gescheiten, runden Spiel, wenn die Regeln auf Einfachheit und Schnelligkeit getrimmt werden.
Oh. Schau dir mal die Basisregeln ohne Optionalregeln an. - Die sind sehr einfach.
Und wenn man nur die Basisregeln aus der Basisbox nimmt, dann hat man supereinfache Regeln, die jeder Anfänger in Minutenschnelle versteht.

Und Schnelligkeit ist so eine Sache. - Nicht jeder mag es schnell. Bei einem OneShot begrüße ich es, wenn ich meinen Charakter in 10 Minuten generieren kann. - Bei einer längeren Kampagne, sitze ich aber auch gerne mal einen ganzen Tag am SC.

Zitat
Und wie kann man Rollenspiel haben, wenn man auf seinem Charakterbogen keine Werte für Viehzucht und Bierbrauen und Wetterkunde hat? Undenkbar.
Das andere extrem ist aber genau so schlimm. Spieler, die sich denken: "Oh mein Gott, auf meinem Bogen stehen Werte für Töpfern und Bierbrauen. - Jetzt kann ich kein vernünftiges Rollenspiel mehr spielen."

Zitat
Aber wer tatsächlich mal selbst was machen will als Charakter, die Welt mitgestalten aus der ersten Reihe, der sollte wohl am besten ein anderes Spiel suchen. Oder sich ne Lobotomie verpassen lassen ;D
Wobei das auch nicht so stimmt:
- Bei der G/ spielt man schließlich die 7 Gezeichneten und verändert so einiges.
- Bei der Neuauflage der Phileasson-Saga, wird auch vorgeschlagen, dass die Spieler Phileasson&Co. spielen. (Das heißt, Phileasson ist in der Neuauflage ein SC und kein NSC.)

Offline Malicant

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #887 am: 11.12.2007 | 18:09 »
Zitat
Oh. Schau dir mal die Basisregeln ohne Optionalregeln an. - Die sind sehr einfach.
Welche Edition? Sicherlich meinst du nicht die 4te.

Zitat
Bei einer längeren Kampagne, sitze ich aber auch gerne mal einen ganzen Tag am SC.
Ich auch, aber ich schraub an Details. Wenn ich den ganzen Tag zimmere und das Grundgerüst steht immer noch nicht... meh.

Zitat
"Oh mein Gott, auf meinem Bogen stehen Werte für Töpfern und Bierbrauen. - Jetzt kann ich kein vernünftiges Rollenspiel mehr spielen."
Was meine Kritik an den Werten ja noch zusätzlich unterstreicht ;)

Zitat
- Bei der G/ spielt man schließlich die 7 Gezeichneten und verändert so einiges
*hust* Die ganzen wichtigen/nützlichen Zeichen landen bei NPCs, außer der SL greift ein und entscheidet gegen die Autoren. Ich hab alles außer dem letzten Band gespielt und verändert haben wir gar nichts. Ich habs nur geschafft mich an Drachenblut zu verbrennen und mir etwas später die Haut von nem Dämon abätzen zu lassen. Das sind zwar Veränderungen... aber...naja.
Und wenn der letzte Band dann die ganzen wichtigen Sachen enthält, die Spieler selbst entscheiden können (was ich stark bezweifle), dann sind da immer noch die ersten 6 die so Langweilig waren wie nur möglich.

Wobei die Aktion mit dem Drachen war schon ganz cool. Und die mit dem Dämon auch. Hat mich vor einem der Male, die tatsächlich für Spieler gedacht waren bewahrt. Höhö.

Zitat
...dass die Spieler Phileasson&Co. spielen.
Muss ich dazu noch was sagen? Und wenn ich im Krieg der Magier Borbarad spielen kann, das Problem ist immer och, das mein Charakter immer noch ein Bystander ist.
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Eulenspiegel

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #888 am: 11.12.2007 | 18:43 »
Und wenn der letzte Band dann die ganzen wichtigen Sachen enthält, die Spieler selbst entscheiden können (was ich stark bezweifle), dann sind da immer noch die ersten 6 die so Langweilig waren wie nur möglich.
Was verstehst du unter entscheiden können?
Dass Borbarad beschworen wurde, dass Borbarad besiegt wurde, dass es 7 Heptarchen an Nachfolgern gibt, das ist alles Realität und kann man nicht verändern.

- Nehmen wir mal das Präludium-Abenteuer "Staub und Sterne", in dem die SCs Borbarads Beschwörung verhindern: Hier haben sie die Wahl, ob sie zuerst zur Mindorit-Mine gelangen oder direkt zu Liscoms Turm reisen. Und auch im Turm haben sie mehrere Möglichkeiten, wie sie möglichst geschickt vorgehen und wie sie Liscoms Ritual verhindern und ihn töten.

- Beim 1. "richtigen" Abenteuer gebe ich dir Recht: Das ist übelstes Railroading und die einzige interessante Begegnung war die mit den Goblins. - Beim Rest wäre ich fast eingeschlafen.

- Beim 2. "richtigen" Abenteuer, in dem Borbarads Beschwörung endlich klappt gab es jedoch wieder mehr Handlungsfreiheit: Es gibt dort mehrere Möglichkeiten, wie die SCs endlich den Turm finden, an dem die Beschwörung stattfindet. - Der Hauptteil des Abenteuers besteht ja aus dem Finden. Und dort haben die Helden auch bei den einzelnen Parteien mehrere Handlunsgmöglichkeiten: Wie verhalten sie sich gegenüber der Hexe? Kämpfen sie gegen die Harpyien, oder schließen sie einen Waffenstillstand? - Oder lassen sie sich von ihnen eventuell sogar helfen?
Was machen die Helden gegen das Vampir-Problem? (Vor allem, wenn sie rausfinden, dass ein sehr einflussreicher Adliger ebenfalls ein Vampir ist.)

Zitat
Muss ich dazu noch was sagen? Und wenn ich im Krieg der Magier Borbarad spielen kann, das Problem ist immer och, das mein Charakter immer noch ein Bystander ist.
Was ist ein Bystander? Du meinst "Zuschauer", oder?
Falls ja, wüsste ich nicht, wieso Borbarad ein Zuschauer ist. - Er ist doch gerade einer der Macher. Er ist doch derjenige, der droht, das Weltengefüge zu verändern. (OK, er scheitert zum Schluss, an den 7 Gezeichneten. - Aber nichtsdestotrotz ist er einer der Macher. Die 7 Gezeichneten würde ich aber auch eher als Macher denn als Zuschauer werten.)

Offline bolverk

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #889 am: 11.12.2007 | 20:34 »
Was verstehst du unter entscheiden können?
Dass Borbarad beschworen wurde, dass Borbarad besiegt wurde, dass es 7 Heptarchen an Nachfolgern gibt, das ist alles Realität und kann man nicht verändern.
DAS ist doch der entscheidende Punkt. Die Handlung läuft ab, und die Spieler (bzw. die Chraktere) laufen nebenher.
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Offline Malicant

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #890 am: 11.12.2007 | 20:37 »
Selbst wenn ich Borbarad spiele ist Borbarad nicht mein Charakter. Ergo, mein Charakter, nenen wir ihn mal Malicant jr., hat nichts zu tun. Er langweilt sich.

Und mit Entscheidungen meine ich, dass nicht alles was ich tue vergebens ist und auch so aussieht. Man kann Borbarads Rückkher nicht verhindern, das ist OK, aber das Abenteuer torpediert meine Versuche das aufzuhalten gar nicht, es ignoriert sie völlig. Ich eile mit Höchstgeschwindigkeit hin und BAM! Ätsch! Zu spät. Not fun. Es gab einfach keine Herrausvorderung, an der man scheitern konnte. Man konnte nur zusehen wie eine UberHexe den UberMage wieder beschwört. Ui... gähn. Ob ich da bin oder nicht, mir wird sehr deutlich gemacht, dass das niemanden interessiert. Und das lag sicher nicht am SL.

Aber das wird jetzt zu rantig. Das ist auch gar nicht was ich ändern wollen würde an DSA, denn genau das ist ja der Kern dieses Spiels. Irgendwie. Und da ich DSA auch nicht spielen will, muss ich daran nichts ändern. Ich mach lediglich Vorschläge, wo Änderungen angebracht wären und da sind nur die Regeln im Visier :)
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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #891 am: 11.12.2007 | 22:59 »

Wobei das auch nicht so stimmt:
- Bei der G/ spielt man schließlich die 7 Gezeichneten und verändert so einiges.
Gibt es ne dritte Edition?

Weder bei der ersten noch bei der zweiten Edition kannst du irgendwas machen, die Ergebnisse sind exakt vorgegeben, Korrektur irgendwas machen ausser kämpfen, aber ansonsten heisst Ergebnis A kommt raus wenn die 7 G schlecht waren und wenn sie gut waren, entweder haben sie es verhunzt oder rausgeholt macht keinen Unterschied.
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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #892 am: 12.12.2007 | 00:02 »
Allerdings! Die G7 spiele ich nämlich auch grade in der Überarbeitung und die alte Auflage leite ich grade. Bei ersterem merke ich immer wieder, dass meine Entscheidungen quasi keine Auswirkungen haben. Egal was ich tue. Das ist bei der ganzen Gruppe so. Das eine mal, als der SL es zuließ, dass unsere Pläne und Ideen funktionierten (incl. dicker Opposition durch viel Gegner mit ebenfalls nicht niedrigen Werten, teilweise sogar völlig überzogen wie diverse nackte Hexen mit über 150 LE die VIER Hammerschläge mit jeweils um die 40 TP überlebten...) meinte er "...und dann kommt das Hauptheer und ihr MÜSST fliehen. Das, was ihr grade besiegt habt, WAR nämlich das eigentliche Hauptheer, ABER wenn wir so weitermachen können wir die Kampagne genau hier einstampfen...".

Bei zweiterem merke ich, dass es gar nicht so einfach ist, die Kampagne "anders" zu leiten. Dazu kommt hoffentlich sofort gleich ein Thread :)

Kinshasa Beatboy

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #893 am: 12.12.2007 | 00:09 »
Ich empfinde das Railroading bei DSA-Abenteuern auch häufig als zu deftig und korrigiere dementsprechend die Gemengelage hin zu offenerem Spiel, da das sowohl den Spielern als auch mir in der Regel deutlich mehr Spaß macht. Ein Großteil des Reizes der Position des SL ergibt sich nach meiner Ansicht aus der immer wieder auftretenden Notwendigkeit, in Sekundenbruchteilen überzeugend zu improvisieren. Wenn ich am Anfang des Abends den kompletten Hergang unabänderlich im Kopf haben müsste, hätte ich keinen Bock mehr auf Spielleitern. Das mögen andere SL aber natürlich problemlos anders sehen.

Es stellt zudem ansonsten bestimmt niemand in Abrede, dass ASR-Fans oder Gamists oder wer auch immer tolle Stories und Plots erleben können. Man kann aber andererseits einen Trade-Off zwischen der Beschränkung der Spieleroptionen und der Qualität der resultierenden Story nicht einfach bestreiten. Das mag in Einzelfällen möglich sein, ist aber die Ausnahme und nicht die Regel. Mit Sicherheit.

Im übrigen:
Der erste sagt: Wir bewegen aber in G7 ne ganze Menge (und meint die Story).
Der zweite sagt: Nichts bewegt Ihr. Alles schon vorgegeben (und meint die Handlungsfreiheit der Spieler).

Dass das Zelebrieren solcher Missverständnisse auch beim 87ten Wiederkäuen noch Freude bereitet, wundert mich. Ehrlich.

Davon abgesehen wundert mich dieses ausdauernde Aventurienbashing immer noch ein wenig. Dass viele Leute Probleme mit den Regeln von DSA4 haben, kann ich nachvollziehen. Dass sich (vielleicht schon etwas weniger) Leute an diversen Kleinigkeiten und kapitaleren Haken von Aventurien stören, leuchtet mir auch ein. Dass aber nun immer mal wieder wirklich gar kein gutes Haar an Aventurien, DSA-Abenteuern oder den Großkampagnen gelassen wird, halte ich dann doch für überzogen. Und selbst wenn man Aventurien einer vernichtenden Grundsatzkritik unterziehen möchte, sollte man sich zumindest die Alternativen ähnlich kritisch vor Augen führen. Oder sind all die Krynns und Forgotten Realms und Gloranthas mehr als pareto-optimal? Doch wohl kaum.

Eulenspiegel

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #894 am: 12.12.2007 | 00:42 »
DAS ist doch der entscheidende Punkt. Die Handlung läuft ab, und die Spieler (bzw. die Chraktere) laufen nebenher.
Jain.
Es kann nunmal nur ein offizielles Aventurien geben. Daran lässt sich nichts ändern. (OK, rein theoretisch könnte Fan Pro auch mehrere Alternativ-Szenarien rausbringen:
- Szenario 1: wie gehabt.
- Szenario 2: Die Schwarzen Lande wurden komplett vernichtet.
- Szenario 3: Borbarad hat überlebt und die Götter haben keinen Einfluss mehr auf Dere.)

Wenn FanPro jetzt aber diese ganzen Alternativ-Szenarien rausbringen würde, dann wäre der Vorteil, dass alle DSA-Leute auf der gleichen Welt spielen dahin. - Und außerdem würde man sich stark einschränken, da Folge-Abenteuer ja nur auf einer der drei Welten spielen können.
Aus diesem Grund muss man sich damit abfinden, dass das Ende der Kampagne feststeht. Dies liegt also nicht an einem fehler im Abenteuer, sondern an der Ursache, dass man nur ein offizielles Aventurien haben möchte.

Kommen wir nun auf die ganzen Zwischenetappen: Hier ist man relativ frei: - Je nachdem, wie sich die Spieler anstellen, kann Borbarad im 1. Abenteuer wiederbeschworen werden, oder sie schaffen es, seine Beschwörung zu verhindern. Hier haben wir also einen großen Einfluss der Helden auf die Zwischenetappe.

Spätestens im 2. Abenteuer wird er dann wirklich beschworen. (OK, rein theoretisch könnten die Helden ihn auch hier aufhalten, aber dann wäre die Kampagne zu Ende.)
Dafür gibt es im 2. Abenteuer eine Menge anderer Sachen, die man verändern kann: Das Harpyien-Problem und das Vampir-Problem, sowie das Überleben der alten Hexe. Je nachdem, wie sich die SCs hier verhalten, gibt es unterschiedliche Ausgänge, die durchaus auch Einfluss auf die Region haben.

Selbst wenn ich Borbarad spiele ist Borbarad nicht mein Charakter. Ergo, mein Charakter, nenen wir ihn mal Malicant jr., hat nichts zu tun. Er langweilt sich.
Also, wenn du Borbarad spielst, dann ist Borbarad doch dein Charakter. - Und falls dir der Name nicht gefällt, dann nennst du ihn eben Malicant jr. Namen sind nur Schall und Rauch.

Dein SC ist schließlich dein Charakter.

Zitat
Ob ich da bin oder nicht, mir wird sehr deutlich gemacht, dass das niemanden interessiert. Und das lag sicher nicht am SL.
Das Ende im Turm, war ja nur das Ende des Abenteuers. - In einem Film würde man das wohl als Vorschau auf die nächste Episode bezeichnen. - Man zog ja nicht in die Gegend, mit dem Ziel, Borbarads Beschwörung aufzuhalten. - Man zog in die Gegend mit dem Ziel, die seltsamen Vorkomnisse zu untersuchen. - Und man erfuhr dann, dass diese seltsamen Vorkomnisse mit Borbarad zu tun hatten. Aber man konnte es schaffen, unabhängig von Borbarads Beschwörung, gegen diese Vorkomnisse vorzugehen.

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #895 am: 12.12.2007 | 00:46 »
Eulenspiegel schrieb:
Zitat
Wenn FanPro jetzt aber diese ganzen Alternativ-Szenarien rausbringen würde, dann wäre der Vorteil, dass alle DSA-Leute auf der gleichen Welt spielen dahin.
Eben. Es ist doch Grundstock der DSA Philosophie, daß die Spieler in der Welt nicht spielen wollen sondern sie erleben wollen.
Der eigentlich kreative Prozess läuft doch nur ausserhalb des eigentlichen Rollenspiels.

Damit will ich nicht sagen, daß es keinen Runden gibt, die den Trott nicht durchbrechen können, aber das ist dann halt auch kein offizielles Aventurieren für die DSA-Spielerschaft mehr.
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Kinshasa Beatboy

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #896 am: 12.12.2007 | 06:47 »
Zitat
Es ist doch Grundstock der DSA Philosophie, daß die Spieler in der Welt nicht spielen wollen sondern sie erleben wollen.
Also da bin ich mir nicht so sicher. Das ist nach meiner Einschätzung eher die absolute Minderheit.

Wenn man generell keinen Bock auf Metaplots hat, sollte man sich schlicht von den entsprechenden Abenteuern einfach fernhalten. Alternativen gibts es bei DSA genug, denn der Anteil an "Metaplotabenteuern" beträgt nur rund nen geschätztes Drittel.  Die Railroading-Gefahr ist aber natürlich bei den Metaplotabenteuern größer, da die Ergebnisse halt nun einmal in der grundsätzlichen Richtung feststehen. Daraus abzuleiten, dass die meisten Spieler im "Grundstock" nicht spielen wollen, halte ich aber für Quatsch. Insofern ist auch dieses dauernde Gerede um Railroading bei DSA ein wenig mühsam und scheint mir weniger in der Sache, sondern in der Verbindung zu DSA begründet zu sein. Zumindest habe ich entsprechende Stimmen zum Beispiel bei der alten WOD nur deutlich gedämpfter gehört. Hätte man da Gehenna verhindern sollen oder wie?

Ludovico

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Ist DSA4 wirklich so schlecht?
« Antwort #897 am: 12.12.2007 | 09:45 »
Um mal auf das Topic zurueckzukommen:
Nein! DSA 4 ist nicht wirklich so schlecht.

ABER

Es ist stark verbesserungsfaehig.

Dinge, was man wie aendern koennte, wurden ja schon zuhauf genannt.

Und das Bashing nimmt hier schon fast laecherliche Zuege an.

Offline Jens

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #898 am: 12.12.2007 | 10:06 »
Und das Bashing nimmt hier schon fast laecherliche Zuege an.
Deswegen habe ich es mal in den Bashingthread getan. Ich hoffe a darauf, dass das ein Endlosthread wird und sich in den restlichen Bereichen sinnvoll mit Materie auseinandergesetzt wird ;)

Offline Falcon

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #899 am: 12.12.2007 | 12:32 »
Bei DSA kommt schnell der Verdacht des bashens auf. Das liegt einfach an den vielen Mängeln und nicht daran, das gebasht wird. Schonmal dran gedacht ;) ?

@Kinshasa: ich bezog das gar nicht mal auf den Metaplot. Vielleicht irre ich mich da, aber nach Erfahrung scheint es sehr viele Fertigabenteuer-DSA Spieler zu geben.
Fertigabenteuer sehe ich per se erstmal stark mit Gängelung behaftet. Sonst würde ja nur ein Aufhänger drin stehen.
Das heisst, jeder der Fertigabenteuer spielt, ist sich ersmal im Klaren, daß er etwas vorgeplantes vorgesetzt bekommt.


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