Autor Thema: Wushu und das Silly Limit  (Gelesen 5157 mal)

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Online Skyrock

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Wushu und das Silly Limit
« am: 16.03.2007 | 14:18 »
Bei meinem unregelmäßigen Schmiedebesuch bin ich über einen Thread zu Capes gestolpert, in dem ein Phänomen namens Silly Limit beschrieben wird.
Die These ist wie folgt: Da die Spieler immer wildere Sachen einbringen erodiert das Niveau nach und nach. Wenn man sich etwa auf Schimanski geeinigt hat ist erst einmal klar dass Stunts sich auf den normalmenschlichen Rahmen beschränken. In dem Moment aber in dem der erste Spieler einen Salto auf einen Tisch einbringt, während dem er jemanden erschießt, steigert sich das Action-Niveau auf "Hong-Kong Action" und wird nie mehr darunter sinken, ohne dass es inkonsequent wird. In dem Moment in dem der erste Spieler Eichhörnchen in seine Aktionsbeschreibung einbringt sinkt das Ernsthaftigkeitsniveau auf "Eichhörnchen" und wird sich nie mehr darüber erheben, ohne es inkonsequent wird. Über diese Schritte erodiert das Niveau nach und nach, bis man entweder bei Wire-Fu oder einem comichaften Running Gag mit tollwütigen Dire Squirrels angelangt ist.

Capes ist da besonders anfällig da es kein Veto gibt, aber bei Wushu ist mir das auch schon desöfteren aufgefallen. Zwar gibt es ein Veto, aber dieses wird meiner Erfahrung nach nur sehr zögerlich eingesetzt, da es den Spielfluß unterbricht und nicht konterbar ist. So lässt man graduelle Verletzungen der Konventionen zu, und nach und nach erodiert das Niveau der Fiktion - nicht auf einmal, aber nach und nach über mehrere Stunden Spielzeit.

Noch jemand der ähnliche Erfahrungen mit Wushu gemacht hat?

Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob ich es als Bug oder als Feature betrachten soll... Bei Wushus Kerngeschäft Aktschn (mit Ausflügen zu animeartiger Übertreibung) fällt es gar nicht mal so sehr ins Gewicht, sondern erhöht den Spaß sogar wenn die Beschreibungen immer wilder werden und die Spieler sich gegenseitig anschubsen um over the top zu gehen.
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Re: Wushu und das Silly Limit
« Antwort #1 am: 16.03.2007 | 14:33 »
Noch jemand der ähnliche Erfahrungen mit Wushu gemacht hat?

Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob ich es als Bug oder als Feature betrachten soll... Bei Wushus Kerngeschäft Aktschn (mit Ausflügen zu animeartiger Übertreibung) fällt es gar nicht mal so sehr ins Gewicht, sondern erhöht den Spaß sogar wenn die Beschreibungen immer wilder werden und die Spieler sich gegenseitig anschubsen um over the top zu gehen.
Jain.

Meiner Erfahrung nach hat man das meistens wenn das Setting/Genre nicht wirklich so klar ist (Also wenn man zwar sagt "Star Wars" aber nicht alle die Filme kennen, oder zB. wenn man recht generelle Limits setzt ohne das sich alle wirklich einig sind.) und/oder wenn die Spieler grad erst anfangen Wushu zu spielen. (Und sich quasi mal austoben bzw. die Grenzen testen.)

Kann sicher auch sonst passieren und ist im Prinzip auch nichts schlechtes solange alle Spaß haben, aber ich denke mal das es am leichtesten/ehesten in den oben genannten Fällen passiert. Ich denke Spiele mit klaren Vorgaben/Genre/Settings die alle Spieler kennen (Und die allen gefallen, natürlich.) bzw. mit Sielern die sich schon ein bißchen ausgetobt haben passiert das dann eher selten. Vor allem weil die dann auch weniger Probleme haben werden ein Veto einzulegen.

(Und wie ich über "Leute die was stört aber keine Veto einlegen" bzw. "Wushus Kerngeschäft ist Äktschn" denke wurde in dem Channel eh schon oft genug breit getreten, darum sag ich da jetzt lieber nix. ;D )

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Offline [tob]ias

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Re: Wushu und das Silly Limit
« Antwort #2 am: 16.03.2007 | 14:46 »
Auch ein interessanter Gedanke. "Ernsthaftigkeitsniveau: Eichhörnchen" werde ich auch mal in meinen Wortschatz aufnehmen, das is geil :-).

Aber... was ist Wire-Fu? :)
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Re: Wushu und das Silly Limit
« Antwort #3 am: 16.03.2007 | 14:53 »
Wikipedia weiß was über Wire Fu: http://en.wikipedia.org/wiki/Wire_fu

Kurz gesagt ist es ein Untergenre von Hong-Kong-Action, das seinen Namen davon hat dass die Schauspieler an Drahtseilen durch die Luft bugsiert werden und damit besonders abgefahrene Stunts durchführen können.
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Offline [tob]ias

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Re: Wushu und das Silly Limit
« Antwort #4 am: 16.03.2007 | 19:01 »
Danke sehr!

Ich dachte, das wäre zu speziell fürs Wikipedia... aber da hab ich mich scheinbar getäuscht :).
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Offline Pendragon

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Re: Wushu und das Silly Limit
« Antwort #5 am: 16.03.2007 | 19:33 »
ja, ich sehe das Problem auch so.

Ich habe noch nicht so oft Wushu gespielt aber dann meistens etwas völlig aufgedrehtes(Hong-Kong Action Film, satirische Fantasy). Am besten hat mir bis jetzt eine Star Wars Wushu Runde gefallen. Weil hier allen eine sehr ähnliche Vorstellung von Spiel hatten und das Spiel nicht sofort ins alberne gezogen wurde.

Offline 8t88

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Re: Wushu und das Silly Limit
« Antwort #6 am: 16.03.2007 | 21:57 »
Typische Evolution einer Wushu Spielrunde: Mit der Erfahrung werden die Runden gesetzter...
Spieler die die Freiheiten von Wushu erkannt haben, drehen erst mal völlig auf, um dann die Möglichkeiten des Systems zu erkennen, und "was anderes" zu machen. Des ist der normale lauf. ;) (Den ich auch nie Bremse wenn ich es auf Cons leite).
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Re: Wushu und das Silly Limit
« Antwort #7 am: 19.03.2007 | 14:03 »
Habe ich zuletzt umgekehrt erlebt: Spieler, die auf die harte Tour merkten, dass sie mit großen Kanonen 3 weniger effektiv sind als mit Karate 5 nörgelten über den mangelnden Realismus des Systems.
(Auf den ich zuvor aufmerksam gemacht hatte, was aber nicht so ernst genommen wurde...)

Diese Spieler wollten Regeländerungen, um mehr Realismus reinzubringen. Tabellen. Hit-Punkte. Sie wurden nicht "silly", sie wurden "ernest".

Ernest zu sein ist zwar sehr important, aber nicht bei Wushu.
Es gab keine Einigung.

Offline 1of3

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Re: Wushu und das Silly Limit
« Antwort #8 am: 19.03.2007 | 14:58 »
Spieler, die auf die harte Tour merkten, dass sie mit großen Kanonen 3 weniger effektiv sind als mit Karate 5 nörgelten über den mangelnden Realismus des Systems.

ROFL.

OK. Das ist aber wirklich kein Gegenbeispiel. Die hatten das Spiel nicht verstanden.

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Re: Wushu und das Silly Limit
« Antwort #9 am: 19.03.2007 | 15:11 »
ROFL.

OK. Das ist aber wirklich kein Gegenbeispiel. Die hatten das Spiel nicht verstanden.
Ja. Und zwar auf eine für mich recht amüsante Weise. "Tabellen und Hitpunkte", geil... ;D

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Teclador

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Re: Wushu und das Silly Limit
« Antwort #10 am: 19.03.2007 | 15:32 »
Diese Spieler wollten Regeländerungen, um mehr Realismus reinzubringen. Tabellen. Hit-Punkte. Sie wurden nicht "silly", sie wurden "ernest".

Oh nein. Dann würde das ganze am Ende noch zu einem echten System. ;)

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Re: Wushu und das Silly Limit
« Antwort #11 am: 19.03.2007 | 21:21 »
Könnte man da nicht mit Regel R aus SEUCOR fixen? Immer wenn ein Spieler was unrealistisches beschreibt darf ein anderer Spieler sagen "Das ist aber unrealistisch" und damit die Aktion scheitern lassen. Kann der Spieler zwischen den Sitzungen beweisen dass die Aktion doch realistisch war, dann muss der Veto-Spieler eine ganze Sitzung lang w10 statt w6 benutzen (bei gleich bleibenden Traits).

Damit würde Wushu das schnellste, einfachste, universellste, cinematischste _und_ realistischste System äwärrr!
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Re: Wushu und das Silly Limit
« Antwort #12 am: 19.03.2007 | 22:58 »
Damit würde Wushu das schnellste, einfachste, universellste, cinematischste _und_ realistischste System äwärrr!

...und währe auserdem komplet an dem vorbei, was Ich von Wushu erwarte  ;) ... da kann ich ja gleich LARPen  ;D

Imho gehört das "sich Reinsteigern" bei den beschreibungen bei WuShu einfach dazu. Da smit dem Slapstick und "Ueberpowerz" legt sich mit der Zeit bei den Spielern... Spätestens wenn sie merken, das man auf die Weise nach Spätestens 30 min. ausgebrannt ist und das Spiel langweilig wird, weils keine Steigerrung in der Aktuellen sitzung mehr gibt  :)

Offline [tob]ias

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Re: Wushu und das Silly Limit
« Antwort #13 am: 19.03.2007 | 23:11 »
Ein großes "*lach*" für dich Skyrock :).
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Offline Jens

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Re: Wushu und das Silly Limit
« Antwort #14 am: 20.03.2007 | 09:46 »
Ich empfand das Veto einmal sehr schön regulierend als Grandmaster 8t das einsetze um einer "alternde Helden" Runde den Slapstick an einem Punkt zu nehmen und dann ans epische zu gehen :) Insofoern funktioniert das und hat unser Niveau auch wieder über "Spinnengezappel" gehoben.