Ich finde das Grundspiel eigentlich eine feine Sache. Ich mag die Pinocchio-Geschichte dahinter genauso wie die Milestones und finde, dass das Spiel dadurch einige sehr schöne Geschichten ermöglicht. Die beigefügte Kampagne zählt da für mich nicht dazu, die finde ich eher bemüht und teilweise strikt unlogisch, wenn auch spielbar...
Allerdings hat das Spiel auch einige Sachen, die mir streng missfallen ... quashmalim etwa, die sind mir einfach zu sehr "Plotdevices". So getreu dem Motto "Jo, und wenn deine Spieler mal nicht mehr wollen, schick so einen vorbei und sag ihnen, was zu tun ist, dann wird das schon..."
Auch die Einbindung in den Gesamtkontext der WoD finde ich fraglich ... allen voran an Mage, denn weder verstehe ich, warum das Magie-System der Magi den ganzen 'divine fire'-Kram so gar nicht abgedeckt, noch verstehe, wenn das denn so ist, warum die Magi nicht wie die irren hinter diesen Sonderfällen her sind, um sie zu untersuchen...
Auch haben mir die Ergänzungsbände zunehmend schlechter gefallen. "Pandora's Book" fehlte zwar an ein paar Punkten das satte Fleisch auf den Rippen, war aber gut, doch von da an ging es langsam bergab. Mir fehlt bei der ganzen Latte über "Strange Alchemies" und "Magnum Opus" bis hin zur "Saturnine Night" auch irgendwie das Konzept in den Büchern.
Ich mag die neue WoD ja auch gerade wegen der Geradlinigkeit der Produkte - in "Antagonists" sind Antagonisten und in "Nomads" gehts um umherziehende Vampire - und die geht mir hier was ab. In "Magnum Opus" geht's ... um Ideen, die man bisher nicht untergebracht hatte. Oder so.
Und die Nuklear-Verstrahlungs-Regeln aus "Saturnine Night" sind schon ziemlich schröcklich geraten, finde ich...
Fazit - ein tolles Grundspiel mit einer netten Prämisse und einigen Konzepten, die man stärker hätte durchdenken sollen und Quellenbände, die man abseits von "Pandora's Book" eigentlich nicht wirklich braucht...
Grüße,
Thomas