Autor Thema: [Brainstorming] "Klassisches" Fantasy-Setting  (Gelesen 2184 mal)

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Offline Cyberdance

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[Brainstorming] "Klassisches" Fantasy-Setting
« am: 3.04.2007 | 15:02 »
Hi allerseits,

Ich habe mal über "klassische" Fantasy-Settings nachgedacht und dabei ist mir aufgefallen, das in einer Gruppe von Fantasy-Freunden jeder bestimmte Settings (unabhängig vom System) wegen diesem oder jenem Punkt bevorzugt. Und das, obwohl man doch im Grunde dieselben Abenteuer in jedem dieser Settings durchziehen könnte.

Ich meine klassisches Fantasy im Sinne von Feen, Elfen, Drachen, Ritter und Zauberer (Forgotten Realms, Aventurien, Palladium Fantasy etc.). Nichts übermäßiges exotisches wie z.B. die verbrannte Welt von Dark Sun oder etwas mit sehr spezifischen Metaplots wie Exalted.

Meine Frage also, was sind für Euch Pro-Argumente in einem klassischen Fantasy-Setting, also was schätzt Ihr besonders, bzw. was törnt Euch eher ab, was ist ein Con-Argument. Vielleicht auch - was reizt Euch überhaupt an Fantasy.

Also z.B. ist es besser, wenn das Setting beliebig offen ist oder mit einem Metaplot in eine bestimmte Richtung steuert, ist sehr sehr viel Magie gut oder eher ein sparsamer Einsatz sinnvoll, ausgefeilte Sagenwelt, reiche Götterwelt oder lieber nur ein paar wenige und so weiter und so fort.

Bin gespannt.
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Ein

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Re: [Brainstorming] "Klassisches" Fantasy-Setting
« Antwort #1 am: 3.04.2007 | 19:48 »
Ich mag an Fantasy viele Dinge, die gerade eher nicht klassisch sind. Halt wirklich fantastisches, was man in dem üblichen Rollenspielsetting nicht findet. Meine Fantasy darf z.B. gerne bunt und kindlich naiv sein. Aber habe bisher noch nichts gefunden, was wirklich so ist.

Offline Pilger

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Re: [Brainstorming] "Klassisches" Fantasy-Setting
« Antwort #2 am: 3.04.2007 | 19:56 »
Ich mag sowohl "offene" Welten, welche Klischeefantasy beinhalten, Habe selbst jahrelang auf solch einer Welt (siehe NornSiglink) der Bequemlichkeit halber gezockt - man kann alles machen (im Rahmen eines Fantasysettings), findet jedwedes Klischeevolk und Kulissengelände.

Andererseits steht ich auch auf sehr spezielle, individuelle Welten, wo ein Metaplot alles überragt. Also beide Seiten tun mich reizen.

Durag

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Re: [Brainstorming] "Klassisches" Fantasy-Setting
« Antwort #3 am: 3.04.2007 | 23:07 »
Ich kann mich Pilger nur anschließen - die klassischen Settings machen es einem einigermaßen erfahrenen Spieler und Spielleiter sehr einfach, sich Geschichten aus den Fingern zu saugen. Leider bedarf es dann aber mitunter seehr viel Arbeit, um daraus wirklich gute Geschichten zu machen.
Aus diesem Grunde mag ich auch etwas verfremdete Fantasy, bei der einige Elemente fehlen, andere ersetzt wurden und wieder andere derartig zugespitzt werden, dass sie ad absurdum geführt werden. Diese Welten machen es einem etwas schwieriger, sich hineinzudenken, belohnen aber imho mit interessanteren (weil irgendwie "neuen" oder "anderen") Geschichten.

Offline Blizzard

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Re: [Brainstorming] "Klassisches" Fantasy-Setting
« Antwort #4 am: 4.04.2007 | 00:12 »
Ich denke einfach mal, dass das klassische Fantasy-Settingtm das weitesten verbreiteste und daher auch das meistbekannte-und somit wohl auch das meistgespielte Setting ist. Liegt vermutlich auch daran, dass mit D&D, DSA und Midgard die ersten grossen Systeme alle Fantasy-Settings waren.

Dadurch dass das klassische Fantasy-Setting eben so bekannt ist, ist es imho am einfachsten, sich darin zurecht zu finden, allen Dingen voran in cliché-behafteten Fantasy-Settings.

Ein weiterer Vorteil ist sicherlich, dass man damals als kleiner Junge sich i.d.R. ganz gerne mit Ritter,Piraten,Drachen,Feen,Zauberer etc. auseinandergesetzt hat-sei es nun in Filmen, Büchern oder einem anderen Medium. Beim Begriff der klassichen Fantasy werden Kindheitserinnerungen wach, die einem zusätzlich helfen, sich in einem Fantasy-Setting zurechtzufinden und vereinfachden das Ganze zudem.

Ich persönlich mag "Standard-Fantasy"(D&D,Conan OGL), ebenso wie Dark Fantasy(AC,Warhammer FRP) sowie Endzeit-Fantasy(Earthdawn).
Fantasy Settings dürfen bei mir ruhig ein Stück vom normalen, cliché-behafteten "08/15"-Fanatasy-Setting abweichen (s.o.)Bekanntes darf ausgetauscht und durch Neues ersetzt oder ganz weggelassen werden-solange nicht zuviel dran rumgeschraubt wurde. Das Setting muss trotz aller Veränderungen für mich noch logisch, atmosphärisch und spielbar sein.TRI z.B. Ausnahmen gibt's bei Settings, die derart verändert wurden, dass sie das ganze Setting eigentlich ad absurdum führen. Das kann lustig sein und Spass machen (wie z.B. bei TORG), die "Mixtur" kann aber auch-für mich- nicht zusammenpassen (wie z.B. bei Shadowrun).

Magie&Götter(oder irgendwelche anderen grossen, mächtigen, unantastbaren Wesen) sind für mich kein Muss in einem Fantasy-Setting, bereichern aber imho die Welt ungemein.
« Letzte Änderung: 4.04.2007 | 00:18 von Blizzard »
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Offline Cyberdance

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Re: [Brainstorming] "Klassisches" Fantasy-Setting
« Antwort #5 am: 4.04.2007 | 09:35 »
Wenn ich das alles richtig interpretiere, ist also ein Wiedererkennungswert klassischer Elemente aus vergangenem Material durchaus relevant aber es darf gerne einen eigenen Dreh bekommen, solange es sich damit nicht zu weit von der Quelle entfernt.
Also z.B. wenn man einige Klischees umdefiniert ist das vermutlich vertretbar (z.B. die Orks sind die Guten), wenn man aber plötzlich Laserknarren und Außerirdische einbringt, übertritt man möglicherweise eine Grenze.

Könnt Ihr vielleicht ganz plump ein oder zwei *konkrete* Elemente nennen, die Euch an einem Fantasy-Setting gefallen haben?

Ich z.B. fahr total auf den absurden Götterreigen aus den Forgotten Realms ab und mag die liebevoll gestalteten Zauberlisten von DSA (obwohl ich das System gar nicht so sehr schätze). Beides sind für mich wichtige Atmosphärenträger aber ich weiß halt auch, das viele andere dem gar nichts abgewinnen können.
Ich stimme außerdem zu, das ich viele liebgewonnene Elemente in einem klassischen Fantasy-Setting wiederfinden wollen würde. Wenn es z.B. keine Elfen/Dunkelelfen oder Gnome gäbe, würde mir massiv was fehlen.
Halblinge hingegen würde ich kein Stück vermissen. ;)

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Offline sindar

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Re: [Brainstorming] "Klassisches" Fantasy-Setting
« Antwort #6 am: 4.04.2007 | 14:56 »
Kurzform: Je viel Magie, desto gut. Je wenig Goetter, desto gut. Je wenig Technik, desto gut. Rest egal, solange weit weg von "unserer" Erde.

Mir persoenlich ist der Wiedererkennungswert der "klassischen" Fantasy-Elemente (inzwischen, das war bis vor ein paar Jahren noch anders) recht wurrscht. Hauptsache, es gibt viel geheimnisvolles, unverstandenes, UND die Natur dominiert das Geschehen. Ich bin mit Leib und Seele ein Naturfreak (Wald vor allem), das spiegelt sich in meinen Vorlieben fuer Settings deutlich wider (in meinen Chars uebrigens ebenso).
Metaplots finde ich eher nervig, da bin ich aventuriengeschaedigt. Wobei unsere Stuttgarter Gruppe sich seinerzeit einig war, dass das offizielle Aventurien nix fuer uns ist, da hat das dann wenig ausgemacht. Goetter sind mein Ding auch nicht; wenn, dann einen, der sich weitgehend 'raushaelt, nicht viele, die sich dauernd einmischen und sich dann auch noch gegenseitig widersprechen (wiederum: aventuriengeschaedigt). Es gibt sicherlich Leute, die in den Widerspruechen zwischen verschiedenen Gottheiten einen Reiz finden, ich gehoere nicht dazu.
Ach ja, ehe ich es vergesse: VIEL Magie! Ich liebe sie einfach... Am besten solche, die ihre Kraft aus er ungestoerten Natur zieht.
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Offline Cyberdance

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Re: [Brainstorming] "Klassisches" Fantasy-Setting
« Antwort #7 am: 4.04.2007 | 20:06 »
Das war ziemlich genau die Art von Aussage, die ich lesen wollte. :) Danke.
Mehr davon, bitte.
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Grimmstorm

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Re: [Brainstorming] "Klassisches" Fantasy-Setting
« Antwort #8 am: 4.04.2007 | 20:27 »
Es gibt bei mir viele Dinge die mich an Fantasy reizen - und je nach Spiel/-welt sind das auch mitunter sehr unterschiedliche. Entsprechend möchte ich das an den unterschiedlichen Hintergründen aufdröseln. Generel lässt sich aber sagen das ich in den überwiegenden Fällen die Träume meiner Kingheit wieder finden kann, die Helden der Romane die ich gelesen habe, und die verwunschenen Orte welche auf vielen Bildern zu sehen waren.

Mittelerde: für mich DER Klassiker überhaupt. Ich habe lange Jahre auf ME gespielt, mit den unterschiedlischten Regelwerken. ME stellt für mich den Inbegriff des Konfliktes Gut gegen Böse dar und damit die Grundlage jedweden heroischen Schaffens. Sehr gefallen hat mir auch diese wilde, einsame Welt mit ihrer selten aber übermächtigen Magie.

Shadow World: das krasse Gegenteil von ME. Eine Welt die so unglaublich fantastisch ist das sie nur mit Gewalt glaubwürdig sein kann. Gerade diese verrückte Organisation der Welt hat sie aber auch so reizvoll gemacht - und die Tatsache das es ihr nicht schadet wenn die Spieler durch die Bank weg SEHR mächtige Charaktere haben. Meines erachtens nach die einzige Welt in der es stimmungsvoll ist mit hochstufigen Charakteren zu spielen.

Conan: ein weiterer Klassiker. Obwohl ich ein echter D20-Hasser bin und auch der GRUPS- und TSR-Variante nicht so viel abgewinnen konnte, gefällt mir der latente Horror dieser Urzeitlichen Welt, mit ihren barbarischen Kulturen, dem starken Aberglauben und "Ehrlichkeit" der Charaktere.

Forgotten Realms: diese Welt hat mir aufgrund ihres unglaublichen Ideenreichtums sehr gefallen. Wirklich abgefahren. Man konnte einfach so auf ihr vor sich hin spielen ohne sich je Gedanken um innere Logik machen zu müßen. Sehr entspannend. Sehr spannend. "Normal" gabs wo anders.

Pendragon: neben der Geschichte um Arthur hat mir der unglaublich detailierte Hintergrund des Ehrsystems der Ritter gefallen. Ich spiele sehr gerne moralische Charaktere und gerade was das angeht geht es wohl kaum extremer...Darüber hinaus gefiel mir auch die generelle Abwesenheit von Spieler-verfügbarer Magie und das entsprechende Geheimnis das sie und religiöse Wunder umgab.

Ars Magica: war ja ganz nett...aber nicht so gut wie...

Hârn Master: die Welt Kethira gefiel mir u.a. wegen ihrem Pseudorealismus der allzuoft in äußerst blutigen Szenen mündete. Dazu kam die sehr faszinierende Magie und die äußerst realistisch und detailverliebt dargestellte Welt.

Aventurien: gefällt mir nachwievor vorallem wegen der großen Detailfülle der Welt die sich entsprechend auch in allen Aspekten der Regeln widerspiegelt. Auch wenn ich an sich kein Fan der Regeln bin mag ich dennoch den Detailreichtum der selbigen, gerade wenn es wieder zum Thema Magie und Religion kommt. Auch die vielen sehr unterschiedlichen und lebendig bewschriebenen Kulturen und Landstriche haben mir sehr gut gefallen.

Sturmbringer: tja, war auch ganz nett. Der Streit zwischen Chaos und Ordnung, etwas abstrahiert, war sehr interessant. Auch das die Regeln schnell, einfach und trotzdem effektiv sind. Die ersten beiden Editions gefielen mir am besten da die Sache mit der Dämonenbeschwörung echt mal was witzig Neues war.

Chronicles of Ramlar: gefällt mir sehr gut weil es ein paar sehr alte und ausgelutscht scheinende Themen in einen veränderten und doch glaubwürdigen, neuen Kontext setzt und das ganze mit einer sehr detailierten, interessanten Welt kombinniert. Auch hier gefallen mir die Regeln ausgesprochen gut weil sie schnell und einfach sind, viele Möglichkeiten bieten und in allem versuchen Rollenspiel zu unterstützen.

Skyrealms of Jorune: ist zwar eine SciFantasy Welt aber denncoh wirklich abgefahren. Neben der fantastischen Artwork fasziniert und reizt mich hier gerade der wirklich fremdartige Hintergrund und Jorune ist daher zur Zeit mein bevorzugter Spielhintergrund.
Viele fremdartige Rassen mit lebendigen Kulturen, interessante Länder, eine erstaunliche  Physik und Paranormale Magie.
Dass ist wirklich mal seit vielen Jahren wieder was echt neues, zT etwas gewöhnungsbedürftig aber super spannend.


...ich hoffe das hat ein bischen etwas an Infos gebracht und verdeutlicht wass ich an diversen Spielen mag.

Mag jemand einmal so einen Thread mit gleicher Thematik zu SciFi aufmachen? Da habe ich auch einiges zu bieten... ;)

Offline Cyberdance

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Re: [Brainstorming] "Klassisches" Fantasy-Setting
« Antwort #9 am: 6.04.2007 | 11:26 »
Das war sehr nachvollziehbar, Danke. :)

Mir ist auch noch was eingefallen - Etwas, das mich hauptsächlich an selbstgebastelten Settings stört: Merkwürdige Namensgebungen. Gute Namensgebung ist tatsächlich ein wichtiger Faktor für mich. Ich hab eine Menge Autorensysteme oder Indie-RPGs gesehen, die eigentlich ganz coole Settingideen hatten aber total unaussprechliche oder überhaupt nicht einprägsame Namen für Setting, Welten und Völker.
Im schlimmsten Fall sind es auch noch schlecht recherchierte "Fantasienamen", die dann in einer anderen Sprache irgendetwas total sinnloses oder unvorteilhaftes bedeuten.

Wenn ich selbst gestalte, achte ich penibel darauf, das sich die Namen auch gut sprechen lassen, eine gute Sprachmelodie haben und wenigstens einigermaßen einprägsam sind. Im zweiten Schritt achte ich darauf, das sie entweder etwas passendes bedeuten oder wirklich sicher (so sicher wie man sein kann mit etlichen Lexika und Googles Hilfe) gar nichts bedeuten.
Wenn ich einen Namen schon dreimal lesen muss, um sicherzugehen, ob ich den dargestellten Laut wirklich verstanden habe, ist das Setting für mich schon erledigt, egal wie gut es vielleicht sonst ist.

Also, ja, Namen sind für mich wichtige Atmosphärenträger und es ist auch wichtig, das sie einer sprachlichen Linie folgen.
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