Autor Thema: Charaktererschaffung  (Gelesen 4641 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

sers

  • Gast
Charaktererschaffung
« am: 6.04.2007 | 13:31 »
Mich würde interessieren, ob es zulässig ist, dass ein Klischee-Held seine Klischeeausrüstung verliert. Das wäre eine schöne Idee für seine Flags, er möchte seinen Klischeegegenstand wiederhaben. Im konkreten Fall schwebt mir ein hochtrabender Ritter vor, dem durch irgend einen für ihn sehr peinlichen Zufall (ist Vollsuff zu banal?  ;)) sein Schwert abhanden gekommen ist. Seinen Ehrenstein zu verlieren kommt doch ziemlich nahe an einen totalen Gesichtsverlust, würde ich sagen. Nun kann mein Ritterchen sich bei seinesgleichen nicht mehr sehen lassen, schließt sich einer "dahergelaufenen" Abenteurergruppe an (was unter normalen Umständen natürlich komplett unter seiner Würde wäre) und muss sich bei Beginn des ersten Abenteuers erst einmal eine Waffe besorgen. Das gibt natürlich viel Raum für Gespött seitens der Gefährten und ist möglicherweise Anlass für so manche lustige Situation...  ;D

Ich hoffe, es gibt keine Regel die besagt, dass ein Char seinen Klischeegegenstand unter keinen Umständen verlieren kann... Oder?  :-\

Offline Adanos

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.819
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Adanos
Re: Charaktererschaffung
« Antwort #1 am: 6.04.2007 | 14:18 »
Es gibt eine Regel, bzw. ein Agreement, dass ein Held einen Gegenstand, der ihm wichtig ist nicht einfach so und sinnlos verlieren kann. Wenn ein magisches Artefakt eine Fehlfunktionstabelle hat und der Spieler hat Würfelpech ist das in Ordnung. Wenn du aus dem Verlust des Gegenstandes ein Szenario machst und der Held die Chance hat, den Gegenstand wiederzubekommen, ist das auch in Ordnung.

Wenn du es einfach durchsetzt ohne eine Handlungsalterantive und ohne ich sag es jetzt mal untechnisch "Rettungswurf", dann ist es nicht in Ordnung.

Beispiel:

"Euer Schiff geht unter und ihr wacht nackt und ausrüstungslos an einem Strand angespült auf."

"Du wurdest nachts beklaut und vermisst deine Ausrüstung."

Das ist ein großes No-No im Rollenspiel.

Du solltest immer die Chance des Wiedererlangens einbauen. Du musst dir aber auch im klaren sein, dass du durch Ausrüstungsverluste immer einen Subplot aufbaust. Wenn du ein Plotter bist, dann kommt dein Zeitplan durcheinander, weil der Held nach seinem Kram suchen wird.

Allerdings halte ich das mehr für eine allgemeine Frage des Rollenspiels, denn eine spezielle Weltenbuch-Frage.

Offline Pendragon

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 432
  • Username: Pendragon
Re: Charaktererschaffung
« Antwort #2 am: 6.04.2007 | 15:46 »
Das hängt vom Willen des Spielers bzw. der Gruppe ab.
Ist es zum Beispiel der Wille des Spielers einen Bartlosen Zwergen zu spielen(gehört für mich auch zur GrundAusrüstung ~;D eines Zwergs)
ist das cool(ist ein sehr guter Flag was du schilderst).

 
Aber wie schon Adanos sagte, den Spielern einfach wichtige Dinge zu klauen ohne ihre zustimmung ist nicht sonderlich Spassfördernd für die Spieler.


Offline jcorporation

  • Anti-Rollenspieler
  • Moderator
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.520
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: jcorporation
    • jcgames - freie rollenspiele
Re: Charaktererschaffung
« Antwort #3 am: 6.04.2007 | 23:13 »
Es gibt definitiv keine Regel dazu im Weltenbuch. Wenn der Spieler des Ritters das so fest legt ist es natürlich in Ordnung, wenn das der SL macht wohl eher weniger.

Pendragon und Adanos haben ja auch schon alles dazu gesagt. Denke aber auch nicht das man für sowas irgendeine Regel braucht. Es wird nur gesagt, das der Klischeegegenstand etwas besonderes für den Helden ist: http://das.weltenbuch.de/regelwerk/klischees.html

Zitat
Je nach Klischee erhält der Held bei der Helden­erschaffung einen Klischeegegenstand, wie er in der Klischeetabelle definiert ist. Dieser Gegenstand ist grundsätzlich magisch und hat eine besondere Bedeutung für den Charakter.
jcgames - meine freien Rollenspiele

sers

  • Gast
Re: Charaktererschaffung
« Antwort #4 am: 10.04.2007 | 10:43 »

Auf jeden Fall erst mal danke für eure rege Beteiligung am topic!

Zitat
Aber wie schon Adanos sagte, den Spielern einfach wichtige Dinge zu klauen ohne ihre zustimmung ist nicht sonderlich Spassfördernd für die Spieler.
Neinnein, so war das auch nicht gemeint, dass der SL dem Char etwas wegnehmen lässt, durch ein Ereignis im Spielverlauf. Vielmehr dachte ich daran als Spieler den Char mit dieser Hintergundstory antreten zu lassen. Als Teil der Charaktererstellung. 

Zitat
Du musst dir aber auch im klaren sein, dass du durch Ausrüstungsverluste immer einen Subplot aufbaust. Wenn du ein Plotter bist, dann kommt dein Zeitplan durcheinander, weil der Held nach seinem Kram suchen wird.
 
Seh ich das richtig, dass du mit "du" hier einen SL ansprichst? Dann hat sich das ja quasi erledigt. Aber eine interessante Überlegung wäre es, wie der SL mit dieser Flag umgehen würde. Ich würde ihn auf jeden Fall im Vorfeld bitten, dass das Schwert + Ehrenstein bitteschön nicht unter dem nächsten Stein oder im Loot des nächsten Tagediebes zu finden sein sollte. 
In dem angenommenen Fall mit dem Ehrenstein, wäre es mir sogar lieber, wenn sich mein Held das Teil erst wieder neu verdienen muss, er also nach ein paar epischen Heldentaten ein neues Schwert mit Ehrenstein verliehen bekommt, von seinem Orden, oder seinem Gebieter. Oder, wenn der SL das so in den Plot einbaut, dass die Vorgeschichte des Chars mit in den Hauptplot gestrickt wird. Das läge dann im Ermessen des SPielleiters, wäre aber auch nicht unbedingt nötig, denn der Sinn der ganzen Sache liegt NICHT in einem Subplot, sondern darin, einen Char mit umgekekehrten Klischee zu spielen. Das bedeutet auch, dass die Gegenstand-Verlier-Geschichte überhaupt nur vom Spieler ausgehen kann, den er hat ja dann die Herausforderung, diesen Charakter rollenspiel- und Satiretechnisch überzeugend zu spielen.


So far, sers

Offline jcorporation

  • Anti-Rollenspieler
  • Moderator
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.520
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: jcorporation
    • jcgames - freie rollenspiele
Re: Charaktererschaffung
« Antwort #5 am: 10.04.2007 | 21:49 »
Zitat
Oder, wenn der SL das so in den Plot einbaut, dass die Vorgeschichte des Chars mit in den Hauptplot gestrickt wird. Das läge dann im Ermessen des SPielleiters, wäre aber auch nicht unbedingt nötig, denn der Sinn der ganzen Sache liegt NICHT in einem Subplot, sondern darin, einen Char mit umgekekehrten Klischee zu spielen. Das bedeutet auch, dass die Gegenstand-Verlier-Geschichte überhaupt nur vom Spieler ausgehen kann, den er hat ja dann die Herausforderung, diesen Charakter rollenspiel- und Satiretechnisch überzeugend zu spielen.
Das wäre natürlich der Idealfall und könnte noch durch die Flags des Helden unterstützt werden und durchaus im Sinne des Erfinders :)
jcgames - meine freien Rollenspiele