Autor Thema: [Fantasywelt] Urbis - Eine Welt der Städte  (Gelesen 3102 mal)

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Offline Jürgen Hubert

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[Fantasywelt] Urbis - Eine Welt der Städte
« am: 12.04.2007 | 19:06 »
(X-Post vom Schwarzen Brett - ich war mir nicht sicher, in welchem Forum dies angemessener ist...)

Hallo!

Ich wollte in diesem Forum mal meine Fantasy-Welt vorstellen, an der ich schon seit fast vier Jahren bastle:

Urbis - A World of Cities

Die ursprüngliche Konzeption zu dieser Welt entwickelte ich während des berühmt-berüchtigten "Wizards of the Coast Setting Search" im Jahre 2002. Wie die meisten der ca. 11.000 Bewerbungen kam auch ich nicht über die erste Runde hinaus - aber mir gefielen die Kernideen trotzdem so gut, dass ich sie nicht einfach wegschmeissen wollte. Inzwischen bin ich ca. 120.000 Wörter weiter (zum Vergleich: Ein GURPS 3e-Quellenbuch mit 128 Seiten hat normalerweise nur so um die 90.000 Wörter...), und ich plane, das Buch eines Tages professionell als PDF bei e23 und RPGNow zu verkaufen. Bis dahin muss ich allerdings noch einiges schreiben...

Die Grundideen fingen damit an, dass ich mir Gedanken über einige regeltechnische Eigenschaften von D&D machte. Wie würde es die Gesellschaft verändern, wenn es möglich ist, die Toten wieder auferstehen zu lassen? Wie beinflussen Feuerbälle die Kriegsführung? Wo kommen die ganzen magischen Gegensände her - oder all die Monster, die so aussehen, als könnten sie auf keinen Fall in einem erdähnlichen Ökosystem entstanden sein?

Darüber hinaus war ich zu diesem Zeitpunkt von den architektonischen Entwürfen der belgischen Comic-Künster Schuiten und Peeters fasziniert. Ich beschloss also, eine Welt zu entwickeln, die nicht von den üblichen feudalen Königtümern dominiert wurde, sondern von gigantischen Stadtstaaten mit hunderttausenden oder sogar Millionen von Einwohnern.

Eins baute auf das andere, und das Endresultat ist eine Welt, die mehr Ähnlichkeiten mit dem Zeitalter der Industrialisierung im Ausgehenden 19. Jahrhundert als dem üblichen pseudo-mittelalterlichen Paradigma hat. Darüber hinaus habe ich versucht, all die üblichen Fantasy-Stereotypen der Fantasy im Allgemeinen und D&D im Besonderen zu verwenden, aber sie alle leicht abzuwandeln, damit sie doch neu oder interessant wirken.

Beispiele wäre zum Beispiel das "gesegnete elfische Inselkönigreich im Westen" - das kürzlich von einer menschlichen Flotte gezwungen wurde, sich dem Rest der Welt zu öffnen, und nun durch seine eigene Variante der japanischen Meji-Restoration geht. Oder das Zwergenkönigreich, das so konservativ sind, dass viele Zwerge der untersten sozialen Schichten sich primitive Boote bauen, um sich in menschliche Regionen abzusetzen. Und so weiter...

Es würde mich freuen, wenn sich einige hier mein Werk anschauen und ihre Kommentare dazu geben. Neben der Website gibt es ausserdem ein (LaTeX-formatiertes) PDF-Dokument, das man sich hier herunterlasen kann.

Viel Spaß beim Lesen!
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Re: [Fantasywelt] Urbis - Eine Welt der Städte
« Antwort #1 am: 12.04.2007 | 19:28 »
Klingt auf jeden Fall interessant. Ich werde mich da mal durcharbeiten, mag nämlich auch Schuiten und Peeters Welten.

Offline Jürgen Hubert

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Re: [Fantasywelt] Urbis - Eine Welt der Städte
« Antwort #2 am: 12.04.2007 | 20:08 »
(Antwort auf einen Kommentar im "Schwarzes Brett"-Forum, um alles in diesem Threat zu bündeln...)

Schick!
Ich hab die Website jetzt nur mal kurz überflogen, aber das sieht schon sehr interessant aus, auch wenn mich der Kern der Geschichte (Riesige Stadtstaaten, Industriezeitalter, etc.) wohl vom spielen in dem Setting abhalten würde (ich mag ja noch nichtmal schwarzpulver Waffen in meinen Settings),

Nun, Schusswaffen im eigentlichen Sinne gibt es nicht, und auch sonst ist die Standard-Ausrüstungsliste nicht besonders stark erweitert worden. Allerdings sind magische Gegenstände häufig genug, um die Stelle von einigen technologischen Errungenschaften des 19. Jahrhunderts zu übersetzen - und ihre Herstellung könnte auch als "industriell" bezeichnet werden. Die details stehen in der Sektion unter "Nexus Towers"...

Zitat
aber zum durchlesen werd ich mir sicherlich mal die Zeit nehmen. Es scheinen einige schöne Ideen drin zu stecken. Ich bin schonmal sehr gespannt...


Und ich bin auf Eure Kommentare gespannt!
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Offline Joerg.D

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Re: [Fantasywelt] Urbis - Eine Welt der Städte
« Antwort #3 am: 12.04.2007 | 20:19 »
Hallo, hast Du dich von den Die Meisterkartographen Comics inspierieren lassen oder wie bist Du auf das Setting gekommen?
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Jürgen Hubert

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Re: [Fantasywelt] Urbis - Eine Welt der Städte
« Antwort #4 am: 12.04.2007 | 20:28 »
Hallo, hast Du dich von den Die Meisterkartographen Comics inspierieren lassen oder wie bist Du auf das Setting gekommen?

Ich muss zugeben, dass mir diese Comics bis jetzt nicht bekannt sind. Aber wenn diese Ähnlichkeiten zu dieser Welt haben, dann sollte ich vieleicht versuchen, sie aufzuspüren...
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Offline Jürgen Hubert

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Re: [Fantasywelt] Urbis - Eine Welt der Städte
« Antwort #5 am: 16.04.2007 | 10:14 »
Was ich zur Zeit gebrauchen könnte, wären Ideen für Organisationen, denen Anfangs-Spielecharaktere beitreten können. Bis jetzt habe ich in  dieser Hinsicht nur die Secondaries (siehe Seite 163f.)...
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Re: [Fantasywelt] Urbis - Eine Welt der Städte
« Antwort #6 am: 18.05.2007 | 14:22 »
*bump*


Hat es sich schon jemand etwas näher angesehen?
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Offline Monkey McPants

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Re: [Fantasywelt] Urbis - Eine Welt der Städte
« Antwort #7 am: 18.05.2007 | 15:24 »
Hat es sich schon jemand etwas näher angesehen?
Ich verfolge das Projekt schon etwas länger und ich finde die Idee sehr genial (Überaschung, überaschung, als China Miéville-Fan...), aber etwas würde mich wirklich interessieren:

Inwiefern (Wenn überhaupt.) änderst du die D&D-Regeln um sie an das Setting anzupassen? So Sachen wie die Nexus-Tower sind ja schonmal genial, aber hast du vor noch weiter zu gehen? zB. häufigere/industriell hergestellte Magic Items würden ja eine Preisänderung derselbigen nahelegen, usw. (Oder veränderte Klassen, ...)

Oder hast du vor absichtlich so nah an Standard-D&D zu bleiben wie möglich? Wenn ja, warum?

(Ich glaub ich hab dir die Fragen schonmal gestellt, aber ich bin mir jetzt nicht sicher.)

M
Ich praktiziere leidenschaftlich 4enfreude.

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Offline Jürgen Hubert

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Re: [Fantasywelt] Urbis - Eine Welt der Städte
« Antwort #8 am: 18.05.2007 | 17:48 »
Ich verfolge das Projekt schon etwas länger und ich finde die Idee sehr genial (Überaschung, überaschung, als China Miéville-Fan...), aber etwas würde mich wirklich interessieren:

Inwiefern (Wenn überhaupt.) änderst du die D&D-Regeln um sie an das Setting anzupassen? So Sachen wie die Nexus-Tower sind ja schonmal genial, aber hast du vor noch weiter zu gehen? zB. häufigere/industriell hergestellte Magic Items würden ja eine Preisänderung derselbigen nahelegen, usw. (Oder veränderte Klassen, ...)

Die Frage, warum die Preise von magischen Gegenständen trotz Nexustürmen nicht billiger werden, wird explizit auf Seite 28 des PDFs angesprochen. Kurzantwort: Effektiv sind magische Gegenstände in dieser Welt billiger - aber es ist wesentlich mehr Geld und Reichtum im Umlauf, wodurch die Preise in Goldstücken dieselben bleiben. Gesamtökonomisch bedeutet das, dass es einen Schwung sehr reiche Leute gibt, die sich sehr viel Magie leisten können. Aber das hilft dem typischen niedrigstufigen Charakter wenig...   ;)

Zitat
Oder hast du vor absichtlich so nah an Standard-D&D zu bleiben wie möglich? Wenn ja, warum?

Prinzipiell versuche ich, so nahe wie möglich am "Standard-D&D" zu bleiben - aus mehreren Gründen.

Zunächst einmal startete Urbis u.a. auch als intellektuelle Übung - ich wollte einfach einmal sehen, wie weit man mit den "Standard-Regeln" kommen könnte. Die meisten anderen d20-Welten zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine Vielzahl an neuen Rassen, Klassen (Prestige- oder andere), Magiesystemen u.s.w. besitzten. Aber allein dadurch sticht eine Fantasywelt noch nicht hervor - im Gegenteil.

Ich habe inzwischen das Zählen aufgegeben, wie oft ich schon im Internet eine Welt als "revolutionär anders" angepriesen wurde, nur um dann irgendwelche neuen Rassen und Klassen aufzulisten, die mir von der Kurzbeschreibung wenig sagen und nicht wirklich grosses Interesse wecken. Vieleicht sind sie revolutionär, vieleicht auch nicht - aber um das herauszufinden, muss man erst einmal eine Menge Zeit investieren, die man im Zweifelsfall nicht wieder bekommt. Daher habe ich von anfang an beschlossen, dass Urbis eben nicht mit einem grossen Schwulst an neuen Charakteroptionen kommt - die Rassen und Klassen sind alle altbekannt (inklusive der Hobgoblins), was den Einstieg erleichtert und dem Leser mehr Zeit gibt, sich auf das wesentlich neue zu konzentrieren: Das soziale Gefüge der Welt an sich.

Zugegebenermassen spielen auch noch persönliche Abneigungen mit herein. So finde ich z.B. die Idee der Prestigeklassen nicht schlecht, aber sie werden inzwischen derartig inflationär verwendet, dass es nur noch verwirrend wird. Deswegen habe ich keine neuen Prestigeklassen beigefügt (am Anfang gab es zwar noch eine, aber die habe ich dann doch entfernt...).

Ein paar Regelneuentwicklungen gibt es doch, aber die beschränken sich im Grossen und Ganzen auf das wichtigste in der Welt: Die Nexustürme, Regeln für die Mitgliedschaft in einflussreichen Organisationen, und eine lange Liste, die genau erklärt, wer welchen Zauberspruch wo legal einsetzen darf.
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Re: [Fantasywelt] Urbis - Eine Welt der Städte
« Antwort #9 am: 9.09.2007 | 09:46 »
Urbis gibt es jetzt auch in anderer Form auf Eruvian.Com, welches einige neue Möglichkeiten bietet, einzelne Elemente der Welt zu untersuchen und zu bewerten - und auch selber neues zu der Welt zu schreiben.

Diese Webseite ist vielleicht auch für andere interessant, die ihre eigenen Welten entwickeln...
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